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Wer trägt nun eigentlich die Verantwortung?

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Peachly

Sehr aktives Mitglied
aber was ist, wenn einer denkt gewalt ist nur, wenn man einen so lange schlägt, bis er sichtbare verletzungen hat wie aufgeplatzte haut, hämatome oder striemen?
Dann denkt er so, weil er sich seine Verantwortung nicht eingestehen kann/will - tragen muss er sie trotzdem.
wenn diese person das absolut nicht weiß und auch nicht einsieht dann ist sie meiner meinung nach nicht verantwortlich. also in dem sinne, dass sie es nun mal getan hat schon.
Jeder, der Gewalt anwedet, weiß, dass es schädlich! ...egal wie er/sie aufgewachsen ist.
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
@ darklands

Trotzdem kann man deine Aussage im Grunde genommen auf alles übertragen, indem man einfach sagt Verhalten ergibt sich aus genetischer Veranlagung
ja, aber das sage ich z.b. nicht!;)

na im grunde ist das natürlich auch so, dass man nicht umsonst kriminell wird.
aber es gibt eben immer noch den unterschied, einmal wenn man überhaupt nicht checkt was man da eigentlich gerade macht und zum anderen, wenn man zwar raubt und stielt und betrügt und weiß, dass das egentlich gemein ist, es aber trotzdem macht, weil es einem egal ist oder weil man sich nicht versuchen will zu ändern.
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
@ peachly

Dann denkt er so, weil er sich seine Verantwortung nicht eingestehen kann/will - tragen muss er sie trotzdem.
nee, ich denke eher, weil er das eben nicht als gewalt wahrnimmt, weil er ne andere wahrnehmung hat. kann da zb. auch aus eigener erfahrung sprechen. war selber lange gewalttätig bzw. habe es zugelassen dass man mir gewalt antut ohne zu merken, dass es schädlich ist.
 
S

sonnenl

Gast
ich finde jemanden verantwortung zuschreiben nicht dasselbe wie vorwürfe machen. vorwürfe haben etwas überhbliches, vorwürfe zu machen ist auch in meinen augen nutzlos,es wird jemand beschuldigt,mehr nicht. verantwortung übernehmen heisst mehr, man setzt sich ein für die sache...
verantwortung heisst für mich, ich kann eine antwort darauf geben warum ich estwas gemacht habe, sollte zumindest eine antwort darauf geben können.

in meinen augen tragen die menschen die verantwortung für die menschen die bei ihnen leben.also erwachsene für kinder beispielsweisse. meine eltern haben verantwortung gehabt mich ins leben zu führen,mich zu schützen und für mcih zu sogren. sie hätten verantwortung tragen müssen,da sie meine eltern waren. da kann man sich nicht rausreden,ich wusste nicht das....
als eltern hat man sich zu informieren,was für ein kind gut ist und was nicht. merke ich irgendelche maken an dem kind, trage ich die verantwortung das ich dem nachgehe, warum das kind so ist. denn ich bin als elternteil erwachsen und das kind braucht fürsorge-wer sonst solte die übernehmen wenn nicht eltern?

bei misbräuchen klar,verantwortung trägt der täter,egal wie er drauf ist. egal wie krank er ist,verantwortlich ist er allein dafür.(auch wenn er nicht wusste was er tat, die verantwortung leigt bei ihm)
und auch die menschen die etwas nicht gesundes sehen , und nicht handeln tragen auch verantwortung. erzieherinenn und lehrer tragen mitverantwortung sowei menschen die auf der strasse etwas beobachten.
 

Darklands

Aktives Mitglied
aber was ist, wenn einer denkt gewalt ist nur, wenn man einen so lange schlägt, bis er sichtbare verletzungen hat wie aufgeplatzte haut, hämatome oder striemen?
und deswegen gar nicht weiß, dass es auch schon gewalt ist wenn es einfach nur weh tut, man aber noch keine knochenbrüche hat oder es auch schon gewalt ist, wenn man jemanden psychisch terrorisiert?
wenn diese person das absolut nicht weiß und auch nicht einsieht dann ist sie meiner meinung nach nicht verantwortlich. also in dem sinne, dass sie es nun mal getan hat schon.
aber man kann ihr da kaum vorwurf machen.
Dass Verantwortung abstufbar ist, ist doch schon längst gesellschaftlicher Konsens, wenn ich mich nicht täusche. Soll heißen, wenn jemand vermindert einsichtsfähig ist, ist er auch vermindert schuldfähig.
Auf der anderen Seite sollte man den meisten Menschen schon zutrauen dürfen, die moralischen Standards der Gesellschaft zu erkennen. Wenn jemand dies nicht schafft und sein Verhalten deshalb der Gesellschaft schadet, ist es ja letztendlich auch völlig egal, ob man ihn verantwortlich für die Tat machen kann. Die Gesellschaft entscheidet einfach, dass diese Person entfernt werden muss, weil sie nicht kompatibel ist.

Aber wenn ich drüber nachdenke.. Wenn du keine Straffreiheit für diese "nicht-verantwortlichen Täter" forderst, ist deine Idee eigentlich garnicht so anders als meine, nur dass wir sie unterschiedlich ausdrücken. Allerdings glaube ich, dass diese Täter, die du meinst, also die, die tatsächlich garnicht erkennen, was sie anderen antun, ziemlich selten sind.
 
D

DeOx

Gast
hallo,
ich habe mich nun lange damit beschäftigt wer, meiner meinung nach, nun "schuld" hat bzw. die verantwortung dafür trägt wenn ein kind unter misständen wie missbrauch, msshandlung, verwahrlosung usw. aufwächst.
und ich komme letztendlich zu dem ergebnis, dass einfach gar keiner schuld hat bzw. keiner verantwortung für die vorfälle trägt:


  • die eltern oft nicht, weil die in vielen fällen selber gar nicht merken, was sie für einen mist machen
  • die kinder/jugendlichen nicht, weil die noch nicht in der lage sind die situation zu begreifen/die sache aus einem objektiven blickwinkel zu sehen
  • institutionen wie kindergarten und schule nicht, weil die zwar mit kindern arbeiten, aber sich eben nicht wirklich um die kinder kümmern, weil sie sich nicht wirklich voll und ganz auf sie einlassen müssen, sie "verwalten" sie viel eher
  • bekannte/verwandte/nachbarn nicht, weil die dafür zu wenig mitkriegen und falls sie sich beschweren würden bei der polizei meistens keine beweise hätten und am ende nur angst haben müssen wegen verleumdung o.ä. angezeigt zu werden
also ich seh das jetzt so. man ist als opfer einfach ein "fehler im system". und wenn man sich selber nicht daraus befreien kann wird es wohl kein anderer tun. ich habe das jetzt auch so verstanden.
aber ich will es immer noch nicht so akzeptieren. denn ich finde es einfach ungerecht, hundsgemein und brutal.

was denkt ihr, habt ihr eine andere meinung, die ihr auch gut begründen könnt?
Ich glaube, die öffentliche Meinung ist schuld, die gezielt manipuliert wird, so dass eben deine Meinung dabei rüberkommt, dass grundsätzlich niemand schuld ist.

Meine Meinung ändert sich minütlich bzw. im Sekundentakt: war ich früher der Ansicht, alles Böse kommt vom Staat bzw. Kirche & Wohlfahrt, sehe ich das heute etwas differenzierter - dass wir alle Schuld haben, da wir alles glauben, was von "oben kommt" und es somit "erlauben".

Alle mitbeteiligt - du, ich und alle hier und überall...
 
Zuletzt bearbeitet:

Peachly

Sehr aktives Mitglied
Zitat von Peachly
Etwas nicht merken, heißt nicht es nicht zu wissen.
hmm, wie meinst du das jetzt genau?
Selbst ein völliger Soziopath - die Menschen, denen pathologisch gesehen, das Gewissen fehlt - trägt Verantwortung für sein Handeln. Er weiß, dass Gewalt schädlich ist - er trägt die Verantwortung für sein Handeln. Vllt. kann/will er sich dieses Wissen nicht eingetehen - trotzdem ist es da.
 

Rhenus

Urgestein
Hallo Gretchen Wieners,

Gewalt ist Gewalt, ob psychisch, verbal oder durch Schläge, Sexualität oder Freiheitsentzug.
Ich habe deine erste Einlassung als zynisch empfunden, weil du eine Ausnahme zur Realität erklärst.
Nachdem ich sie mehrmals las und du auch weiter ausführtest, denke ich zu erkennen, dass du dich eher hilflos siehst.

Natürlich kommen diese Sachen (zu oft) vor, doch es ist in meinen Augen eine Folge von sozialer Gewalt als Ursache, die zunehmend um sich greift.

Was mich manchmal hier ärgert, aber auch anderswo, ist eine Unterscheidung in der Abstufung von Mitgefühl und Werte.
Ich kann persönlich nicht unterscheiden warum gleiche Verbrechen nur deshalb mehr oder weniger schlimm sind, weil sie in einem unterschiedlichen Alter erlitten werden.
Also ein Automatismus wann man etwas verkraften sollte und wann nicht.

Ich denke, dass ich mit dieser Feststellung Unbehagen auslöse, doch das Gesetz ist da auf meiner Seite.

Man muss sich doch fragen, liebes Gretchen, warum sind die Zustände so und nicht anders, was hat sich verändert oder was muss man ernsthaft verbessern.

Da wäre erst einmal die Tatsache zu nennen, dass man gewisse Dinge niemals ändern kann, denn dann dürfte es den Menschen nicht geben.
Zweitens müssen wir uns davor bewahren, dass eine dauernde Wiederholung der Straftaten auch gleichzeitig bedeutet, dass deren Zahl ansteigend wäre.
So hat es in der DDR gewisse Straftaten nicht gegeben, die nicht dem staatlichen Darstellungsbild entsprach, obwohl sie real begangen wurden.

Wie kommt es daher, dass du für dich das so empfindest wie du schriebst?
Es hängt damit zusammen, dass Opfer nicht mehr so still leiden und sich äußern.
Das ist aber genau das Gegenteil von dem, was du als Ursache nennst.
Es wird niemals eine 100% Prävention geben können. Und auch die Dinge die du unterschwellig forderst, bedeuten Unfreiheit und Bespitzelung.

Darum von mir die Gegenfrage:
Heißt stilles leiden wenig Leid
und veröffentlichtes leiden mehr Leid?

Und sollten wir, wenn wir das Schicksal vieler Kinder so beklagen, nicht dafür sorgen, dass sie und ihre Eltern in einem sozialen Umfeld leben und aufwachsen können, was andere Werte vermittelt, als das Gesetz der Wirtschaft möglichst früh die Ellenbogen zu benutzen.

Und ist es wirklich ein Fortschritt, Kinder in diese Welt zu gebären, denen ich mich nicht zumindest in ihren ersten Lebensjahren voll widmen kann?

Wie kann ich einem Kind Werte des Respekts vor dem anderen beibringen, wenn ich beim ersten Lebensschrei dem Baby zuflüstere: „Du musst schön laut schreien, damit du als erster dein Fläschchen bekommst!
So wird dein Leben funktionieren!“

Deine Frage war, wer eine Verantwortung trägt.
Wir alle.

Wir alle, die wir uns nicht auf sozialen Fortschritt einigen können.
Wir alle, die wir es zulassen, dass wir nicht mehr demokratisch regiert werden.

LG
Rhenus
 
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