Hierbei geht es nicht ums Schönreden, sondern ums Verarbeiten.
Außerdem geht es auch darum, was hier eine Tatsache und was eine bloße Vermutung ist.
Dass deine Frau verstorben ist, ist eine Tatsache. Dass der Tod durch Ersticken an Erbrochenem eingetreten ist, kann auch noch eine Tatsache sein, falls es in der Krankenakte oder im Bericht der Kripo so protokolliert wurde.
Dass aber das Erbrechen durch einen Behandlungsfehler passiert ist oder aufgrund fehlender Überwachung zu spät bemerkt wurde, scheint deine bloße Vermutung bzw. dein Verdacht zu sein.
Ein/e Therapeut/in mit Erfahrung in Trauerbegleitung kann dir nicht dabei helfen, einen Behandlungsfehler, den du vermutest, zu beweisen. Dazu wäre der Anwalt besser geeignet gewesen. Er hat sein Möglichstes getan, kann aber nichts dafür, wenn sich nichts beweisen lässt oder vielleicht auch wirklich kein vorwerfbarer Fehler gemacht wurde. Wohl aber kann dir ein/e Therapeut/in dabei helfen, den Schmerz über den Tod deiner Frau zuzulassen, ihn zu verarbeiten und ihren Tod zu akzeptieren. Auch dabei, langfristig vielleicht wieder Perspektiven für dein Leben zu gewinnen.
Das Leben kann sehr grausam sein. Man kann von jetzt auf gleich aus dem Leben gerissen werden. Es gibt leider auch keine Garantie auf einen schnellen und sanften Tod erst im hohen Alter. Es gibt ganz tragische Umstände, die zum Tod führen können. Manchmal war jemand einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Manchmal hat jemand einen Flüchtigkeitsfehler begangen, der uns allen hätte passieren können, aber im konkreten Fall fatale, nämlich tödliche Folgen hatte.
Warum ausgerechnet deine Frau? Warum ausgerechnet mein Partner? Warum ganz kleine Kinder, gerade erst geboren und nach wenigen Stunden schon gestorben? Warum Embryonen, die schon nach wenigen Schwangerschaftswochen abgehen? Welchen Sinn hat das? Wir werden während unseres irdischen Lebens keine Antwort darauf bekommen.
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