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Weiß irgendwie nicht mehr weiter

girl.12

Neues Mitglied
Hey
Ich bin neu hier und dachte mir, da ich gerade irgendwie dringend jemanden zum Reden brauche, schreibe ich mal was in so ein Forum.. Vielleicht bringt es ja was.
Also ich werde hier jetzt nicht alles öffentlich machen was mich so belastet, allerdings ein wenig.
Im Moment ist alles ein bisschen schwierig. Heute war zum Beispiel ein ganz schlimmer Tag irgendwie... Ich weiß selbst nicht mehr was mit mir los ist und was noch normal ist. Ich fühle mich so unwohl und ekelhaft in meiner Haut, ich hasse es ich zu sein. Ich hasse es überhaupt da zu sein. Ich will am liebsten einfach nur verschwinden... Von niemandem mehr etwas hören und sehen. Aber gleichzeitig will ich auch endlich mal gesehen werden, denn es fühlt sich immer so an als wäre ich zwar da, aber nicht wirklich anwesend. Ich hab das Gefühl niemand sieht mich richtig und alle denken sich immer oh ne was will die denn jetzt hier... Vor allem in der Schule. Dazu kommt noch meine ständige Angst... Dabei weiß ich nicht mal wovor ich Angst habe oder ob ich mir das alles nur einbilde... Bekomme aber teilweise so ganz komische Anfälle, wo ich SO wütend werde, am meisten auf mich selbst und einen richtigen Drang verspüre, mir selbst weh zu tun oder was kaputt zu machen. Heute war es zum Beispiel so, dass ich durch einen Auslöser(den ich hier allerdings nicht nennen möchte, da mir dass dann doch zu persönlich wird), eine Art Nervenzusammenbruch bekommen habe im Auto. Ich habe geheult und wollte am liebsten schreien, aber irgendwie kam dann doch nichts raus. Dann, aus dem nichts, kamen wieder diese Gedanken, was ist wenn. Diesesmal so intensiv, wie noch nie vorher. Ich wäre wirklich fast durch meine innere Stimme gegen einen Baum gefahren, weil sie mich quasi geleitet hat. Da habe ich irgendwie Angst bekommen... Weiß auch nicht was da los war.

Seitdem die Schule wieder angefangen hat wird alles einfach auch irgendwie nur noch schlimmer... Meine Noten sind so schlecht wie nie zuvor, ich esse kaum noch, habe Kopfschmerzen, habe das Gefühl mein Kopf platzt vor Gedanken und dann wiederum kommt eine ganz plötzliche Leere und ich fühle und denke gar nichts mehr. Habe auch auf nichts mehr Lust und liege eigentlich den ganzen Tag nur im Bett.
Dieses hin und her halte ich nicht mehr lange aus. Hinzu kommt jetzt noch Stress wegen Klausuren, Familie macht auch nichts besser... Die einzige der ich mich anvertrauen könnte hat aber auch selbst sehr mit sich zu kämpfen und ich möchte sie deshalb auch nicht unnötig noch belasten...
Sorry für meinen langen Text, aber vielleicht fühlt sich ja noch jemand so ähnlich und kann mir evtl. einen Rat geben was ich tun könnte. Ich weiß es nämlich nicht mehr. Habe immer versucht mir selbst zu helfen, aber irgendwie gelingt es mir nicht.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo girl.12,
das klingt wirklich nicht gut aus meiner Sicht.

Wenn du dir bisher selbst helfen konntest und
das jetzt nicht mehr hilft, ist es gut, Unterstützung
anzufordern. Vielleicht nicht nur hier, sondern auch
von professioneller Seite?

Hast du eine gute Haus- oder Frauenärztin, der du
dich anvertrauen könntest? Mit Suizidgedanken
sollte man nicht spaßen, sondern wirklich schauen,
welches Problem einem da so sehr zu schaffen macht.
Oder ob es ein biochemisches Ungleichgewicht im
Kopf gibt bzw. im Körper (Zinkmangel, Lithiumman-
gel – bei beiden stehen Suizidgedanken auf der Symp-
tomliste).

Darf ich fragen, was dir denn bisher am meisten ge-
holfen hat, wenn es dir schlecht ging? Manchmal gibt
es noch mehr Tipps in ähnlicher Richtung, vielleicht
fällt mir etwas ein. Ich sammle schon seit ca. 30 Jah-
ren zu solchen Themen (mein Vater und mein Bruder
haben sich das Leben genommen und später habe ich
in einem Verein ehrenamtlich gearbeitet, der sich um
Menschen in Lebenskrisen kümmert).

Erstmal gut, dass du hier geschrieben hast!
Werner

P.S. Wenn du akut jemand zum Reden brauchst, gibt
es die Telefonseelsorge. Und bei akutem Suizidge-
danken, wenn du Angst hast, es nicht mehr kontrol-
lieren zu können, kannst du dich selbst in eine Klinik
einweisen – einfach in die Notaufnahme gehen und
sagen, was dich quält. Suizid lässt sich nur präventiv
behandeln, also lieber einmal zu viel Hilfe angefordert
als für immer zu spät!
 
C

carolineju

Gast
Ich würde auch zum Arzt gehen und schauen, was dabei rauskommt.
Gab es für all das einen Auslöser (musst du jetzt nicht nennen) oder geht es dir schon immer so?
Kannst du mit deiner Familie reden oder hast du Freunde?
Egal was es ist, man kann dir bestimmt helfen. Du musst nur akzeptieren, dass du das evt. nicht allein stemmen kannst
 

girl.12

Neues Mitglied
Hallo Werner,
Danke erstmal für deine Antwort.
Das hat mir gerade schon ein wenig weiter geholfen.
Aber ich wollte nur kurz dazu sagen, dass ich nicht vorhabe mir das Leben zu nehmen, diese Gedanken von denen ich geschrieben haben tauchen nur zwischenzeitlich auf. Das sind aber (glaube ich, so genau kann ich das jetzt ja auch nicht sagen) keine richtigen lebensmüden Gedanken, es fühlt sich eher teilweise wie so ein "Fehler" im Kopf für kurze Zeit an, aber dann fange ich mich relativ schnell wieder.
Also keine Sorge, ich möchte nicht aktiv aus dieser Welt gehen.

Mit dem Verschwinden war es eher so gemeint, dass ich vor mir selbst so weglaufen will... Weiß auch nicht wie ich das wirklich beschreiben soll.

Bis jetzt hat mir immer Ablenkung gut getan, habe es auch schon mit Musik hören, Gedanken aufschreiben etc. versucht, aber ja dass bringt halt alles nur für kurze Zeit etwas.

Die meiste Zeit fühle ich mich einfach nur leer, als wäre da nichts mehr in meinem Kopf und dann bricht auf einmal alles wieder über mich rein.
Aber danke dir für den Ratschlag, ich werde mal darüber nachdenken, vllt mal mit meinem Arzt zu sprechen.
 

girl.12

Neues Mitglied
Hallo carolineju,

Danke auch dir für deine Nachricht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob es da so einen konkreten Auslöser für gab, könnte mir evtl. eine Sache vorstellen.

Ja ich könnte mit einer Freundin drüber reden, aber traue mich irgendwie nicht so recht. Aber wenn es schlimmer wird werde ich wohl meinen Mut zusammen nehmen müssen. Mal sehen.
Danke dir.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Mit dem Verschwinden war es eher so gemeint, dass ich vor mir selbst so weglaufen will... Weiß auch nicht wie ich das wirklich beschreiben soll.
Dir auch danke für deine Rückmeldung, dann ist es
zwar ernst, aber nicht "todernst" ...

Wegen dem "Weglaufen": Hast du dir schon überlegt,
wohin du gerne laufen würdest? Also ein Ziel, eine
Veränderung, die einen starken Unterschied in deinem
Befinden machen würde?

Bis jetzt hat mir immer Ablenkung gut getan, habe es auch schon mit Musik hören, Gedanken aufschreiben etc. versucht, aber ja dass bringt halt alles nur für kurze Zeit etwas.
Musik hören (oder machen, auch singen) ist bekannt
dafür, psychische Stimmungen stark zu beeinflussen.
Hast du Lieblingsmusik für diesen Zweck? Bei mir
haben bestimmte Bach-, Beethoven- oder Mozart-
stücke eine klare Wirkung.
Gedanken aufzuschreiben oder mit jemand zu teilen,
verändert tatsächlich deren Repräsentation und
Struktur im Gehirn. Allein schon die Versprachlichung
macht einen Unterschied, weil Gedanken fassbarer
werden.
Kennst du die Methode, deine Situation mit eine Meta-
pherbild zu beschreiben und dann im Bild nach Verän-
derungsansätzen zu suchen? So wie ich es oben mit
deinem Bild vom "Weglaufen" gemacht habe.

Dass manches nur für kurze Zeit hilft, ist Teil des Lebens.
Das ist auch mit dem Schlafen, Essen oder Duschen so :)

Aber hier mal nachgefragt: Wie viel Zeit geht es dir denn
a) eher gut b) neutral c) eher schlecht? Wenn du das für
dich beobachtest, kann du (im Sinne der Selbsthilfe) wo-
möglich genauer identifizieren, was die "guten Zeiten"
bewirkt.

Die meiste Zeit fühle ich mich einfach nur leer, als wäre da nichts mehr in meinem Kopf und dann bricht auf einmal alles wieder über mich rein.
Seit wann ist das denn so? Vielleicht gibt es da wirklich
einen Auslöser, irgend eine bedeutende Veränderung
in deinem Leben, die das bewirkt. Andere Ernährung?
Drogen? Alkohol? Zusätzlicher Stress? Veränderung im
Schlafverhalten? Medikamente? Weniger Sport, Bewe-
gung, frische Luft? Selbst der CO2-Gehalt in der Raum-
luft kann das Gefühl von "nichts mehr im Kopf" hervor-
rufen (also wenn man nicht alle 1-2 Std. lüftet). Es gibt
auch Berichte von Entzündungen im Gehirn, die solche
Missempfindungen auslösen (da hat man herausgefunden,
dass es helfen kann, die Entzündungen zu kurieren). Und
was ich schon angesprochen habe (Zinkmangel, auch an-
dere Mineralien oder Vitamine, die fehlen), die Ernährung
bzw. die Nährstoffversorgung, kann starken Einfluss auf
das Befinden und die Funktion deines Gehirns haben,
selbst wie viel du trinkst und was.

Also viele Ansatzpunkte für potentielle Veränderung,
denen du nachgehen kannst.

Wenn du magst oder es dir hilft, schreib hier wieder, wer
dir hier "folgt", bekommt eine Meldung, wenn du etwas
mit uns teilst.

Alles Gute erstmal!
Werner
 

girl.12

Neues Mitglied
Hallo Werner,

Nochmal vielen Dank dass du mir hier weiterhin schreibst, dass bedeutet mir viel.

Und nein, ich habe tatsächlich noch nicht überlegt wohin oder wovor ich weglaufen will... Ich hab nur das Gefühl, dass ich weg aus meiner Umgebung will. So eine Art Neuanfang. Aber andererseits fühle ich mich hier so gefangen, dass ich mir denke, niemals komm ich hier weg oder komme an das Ziel heran, mir nicht mehr im Weg zu stehen.

Ja ich habe meine Lieblingsmusik, manchmal hilft sie mehr, aber auch mal weniger oder gar nicht.

Mir geht es öfter neutral bis schlecht, als wirklich richtig gut würde ich sagen.
Denn wenn ich einmal etwas positives Verspüre, kommt im nächsten Moment wieder totale Dunkelheit und ich will wieder verschwinden. Und nicht mehr so tun müssen, als wäre alles ok.
Heute zum Beispiel musste ich den ganzen Tag arbeiten, ich war abgelenkt.
Aber kaum bin ich zuhause, ist alles wieder so nah und ich komm nicht mehr klar irgendwie.
Aber du hast glaube ich Recht mit den körperlichen Ursachen.
Ich möchte hier jetzt nichts konkretes veröffentlichen, aber evtl. gibt es da einen Auslöser. Obwohl ich mich auch dabor schon oft so gefühlt habe, wie ich es gerade tue.
Naja, ist halt alles irgendwie verdammt viel und ich bin überfordert, aber wird bestimmt schon irgendwie... Muss ja.
 
J

Juliaaa.2.0

Gast
Ich kenne das sehr gut. Und hab damals die Diagnose bekommen. Borderline. Wegen der inneren Leere. Verletzten tue ich mich schon länger nicht mehr. Ja.. Ich hab angefangen bei lines anzurufen, die Geld kosten. Und rufe da bei einer Frau an. Sie hört mir zu. Ich weiß.. Schwachsinn. Aber ich fühle mich genauso wie du alleine und es gibt irgendwo nirgends jemanden der einem einen Halt gibt.. Wo man immer ankommen kann. Fühle dich gedrückt
Das Leben gibt immer hoch uns Tiefs. Kenne ich jeden Tag zu gut. Und Selbstmord ist keine Lösung. Denn ich habe es hinter mir.. Gott will das wir leben
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Melde dich bitte, wenn du noch irgendwelche
Unterstützung brauchst oder gerne auch, wenn
du etwas Neues herausfindest.

Bei Überforderung kann vielleicht helfen, die
Problemstellungen zu vereinzeln. Nicht alles auf
einmal anzugehen, sondern Stück für Stück. So
wie du ein chaotisches Zimmer aufräumst, Regal
für Regal halt :)

Und womöglich brauchst du dafür auch unter-
schiedliche Unterstützer, je nach Thema. Ein
letzter Tipp noch: wenn es dir mental zur Zeit
nicht so gut geht, ist es oft einfacher, zunächst
alles zu tun, was möglich ist, damit es dir körper-
lich wieder besser geht. Also gute Ernährung,
viel Bewegung, ausreichend Schlaf etc. – ich habe
schon oft erlebt, dass die seelischen Beschwerden
"nur" eine Art Warnsignal dafür waren, dass es
dem Körper (und da gehört das Gehirn dazu) nicht
gut geht.

In diesem Sinne eine erholsame Nacht mit guten
Gedanken oder Träumen!
 

BaluderBär

Mitglied
Du scheinst sehr symphatisch zu sein und eine tolle Person. Ich drücke dich mal ganz lieb virtuell und streichle deinen Kopf. Ich weiß, dass ist nicht viel, aber möchte dir somit etwas positves von Herzen schenken.
 

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