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  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Was tue ich bei Ungerechtigkeit, Einseitigkeit ...

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Unter Offenheit verstehe ich zumindest, daß man authentisch ist und einen Einblick in sich-selbst gewährt.
Selbst wenns manchem weh tut.

Das sehe ich nur teilweise so. Sicher ist Authentizität sehr hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich, um sich zu öffnen. Wir alle sind nicht 100%ig authentisch. Den Widerspruch tragen wir in uns herum.

Das ist wohl irgendwie erforderlich, wenn man möchte, daß das Gegenüber sich auch öffnet. Aber keine Garantie dafür.

Es ist nicht damit getan zuzuhören, Ratschläge und "Weisheiten zu verteilen".



Das ist keine Offenheit, so wie ich sie verstehe.
Eher ein respektvoller Umgang untereinander, Mitgefühl, oder sowas...
Das Nachfragen ist jedoch ein Zeichen dafür, dass man den Beitrag und somit den Schreiber würdigt. Jedenfalls sehe ich das für mich so. Und das kann wieder zur Offenheit beitragen, denke ich.
 
S

Seefahrer77

Gast
Hallo Nordrheiner,

du sprichst da ein schwieriges Thema an - richtig miteinander kommunizieren und was man dafür tun kann, dass die Kommunikation klappt.

Das Verständnis hängt zum einen vom Kommunikationsweg ab - mündlich oder schriftlich: Das direkte Vier-Augen-Gespräch, in der Gruppe oder auf Seminaren/ Meetings gehört zum ersten Bereich. Die schriftliche Kommunikation via Brief, im anonymen, unpersönlichen Chat oder Forum bringt andere Herausforderungen mit sich.

Und die richten sich zunächst an jene, die über ein Problem sprechen wollen und es vorstellen. Da hängt es zunächst mal davon ab, wie gut sich ein Mensch mitteilen kann. Im anonymen Internetforum ist man gefordert sich erstmal ein paar Gedanken zu machen, was genau das Problem ist und wie man es am besten und für alle am verständlichsten darstellen kann. Doch machen wir uns nichts vor - diesen gedanklichen Aufwand betreibt kaum jemand. Es geht nur darum sich mal was von der Seele zu scheiben, ein paar aufbauende Worte zu erhalten oder vielleicht auch den ein oder anderen wirklich hilfreichen Tipp, der zufällig genau passt. Wer kennt schon das Spiel "Stille Post" und macht diese Problemtik zur Grundlage der schriftlichen Darstellung? Jedenfalls differieren die Tiefen der Problemdarstellungen von User zu User. Jeder gibt seinen Kenntnisstand zum Besten - und das muss nicht unbedingt in einer verständlichen, erschöpfenden Darstellung münden. Viele Beitragschreiben verraten ja auch noch im Laufe eines Thread weitere Details, die in der Ausgangsdarstellung nicht erhalten waren.

Und damit sind auch alle konfrontiert, die gern helfen möchten und hilfreiche Kommentare abgeben möchten. Auch hier ist die Frage nach ihrem Kenntnisstand über sich selbst, über eine konkrete Problematik und das Verständnisvermögen entscheidend. So kann es Beiträge geben, die komplett am Thema vorbeigehen, und wiederum andere, die den Kern der Sache treffen. Bei jenen, die am Thema vorbeigehen, ist zu befürchten, dass man erstmal auf die Probleme dieser User eingehen muss, bevor man aufs eigentliche Thema zurückkommen kann. Doch selbst dann gibt es keine Garantie, dass sie die Problematik verstehen. Das ist auch das Schicksal eines unpersönlichen Internetforums, wo man halt nicht wie in einem direkten Gespräch kurz mal gegensteuern kann. Oder um mal Bezug zum Ausgangsbeitrag zu nehmen: User Y mit seinem Erfahrungshorizont kann in einer ähnlichen Problematik wie User X stehen ohne dessen Problem wirklich zu verstehen aufgrund kommunikativer und verständnisbezogener Grenzen.

Was man also tun kann: Man kann nur versuchen Schärfe aus der Diskussion zu nehmen, zu relativieren, auch Beiträge ignorieren oder darauf setzen, dass manche Antwortgeber mit unzureichenden Beiträgen aus Desinteresse aus einem Thread aussteigen. So ein Internetforum hat ja den Anspruch "nach bestem Wissen und Gewissen" zu helfen und nicht fachlich kompetent zu helfen. Dessen sollten sich alle bewusst sein und bewusst bleiben, die an einem Internetforum teilnehmen.
 
L

LaquishaX

Gast
So..ich möchte jetzt etwas niederschreiben, auch wenn ich mich jetzt damit „unbeliebt“ mache..
Ich habe seit ich hier bin immer wieder Kommentare bzw. Hilfestellungen von Nordrheiner gelesen die ich sehr gut fand. Es mag sein, dass er im Bezug auf Religion etwas fanatisch ist, aber keiner wird hier gezwungen etwas zu lesen bzw. zu kommentieren – man kann ja bestimmten User doch ignorieren.
Und das was keiner von uns hier behaupten kann ist – das jeder Beitrag von uns selbst - weise, hilfsreich oder literarischer Erguss ist.

Daher versuche ich jeden User hier mit dem Respekt zu begegnen – denn keiner schreibt hier um irgendjemanden hier Leid zuzufügen sondern in der Überzeugung mit seinen Gedankengängen zu helfen.
Schließlich startet man auch keine Shitstorms Usern gegenüber die tagtäglich nix geistreiches schreiben, außer was sie 24 Std machen - angefangen von, an Bushaltestelle zu stehen, Kamillentee zu trinken, oder dass der Kater gerülpst hat…etc
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Der Sinn dieses Fadens liegt für mich in dem Umstand, dass Beziehungssackgassen entstehen... siehe meinen Beitrag Nr. 95.

Beziehung hat viel mit Kommunikation zu tun. Weil wir hier auf das "sich in die Augen schauen" sowie auf die Wahrnehmung der Stimme verzichten müssen, ist unsere Kommunikation auf Schreiben und Lesen begrenzt. Ich sehe da für mich das Erfordernis, mehr zu schreiben, als ich in einem Gespräch sagen würde
Also wenn es Dir hauptsächlich um die Kommunikation geht, dann würd ich gern ein paar Punkte dazu sagen.
Wie wir ja alle wissen, findet der größte Teil der Kommunikation nonverbal statt. Mimik Gestik usw spielen eine entscheidende Rolle. Aber darüber hinaus gibt es noch weit mehr.
Auch hier im Forum lesen wir Zwischentöne, obwohl wir ja die Gestik und Mimik des anderen nicht sehen.
Wir antizipieren Zusammenhänge, die wir aus unserem Erfahrungsschatz zwangsläufig auf andere übertragen.

Beispielsweise: jemand will Dich beleidigen und sagt: Du **** dann antizipiert er, dass dieses Wort für Dich als Schimpfwort wahrnehmbar ist und im Normalfall liegt er damit auch genau richtig.
Nehmen wir mal an Du reagierst mega empfindlich auf das Wort "Schlingel". Für die meisten ist das kein schlimmes Wort, aber es könnte ja für Dich total arg sein. Wenn jetzt zB ich zu Dir sagen: "Nordreiner, Du Schlingel" Hast Du mehrere Möglichkeiten, zu reagieren:
Du könntet mich melden und sagen ich häte Dich übel beleidigt (hab ich ja de Facto auch, weil ich ein Wort sagte, dass Dir weh tut), Du könntest also gekränkt sein.
Du könntest aber auch mit Deinem Wissen, dass die meisten Leute dieses Wort nicht schlimm finden, sagen: "OK es war nicht böse gemeint, sie kann nicht wissen, dass mir das weh tut."

Genau das wäre Kommunikation, wenn man sich auf die Semantik des anderen einlässt und nicht nur seine WORTE liest, sondern seine Intention.
Leider gibt es in der Tat hier viele User, die genau das nicht tun: Sie beharren auf Worten und drehen sie (bewusst) so, dass die Intention des Schreibers verdreht wird.
Das macht wütend und zerstört jede fruchtbare Kommunikation. So wird quasi fast immer Streit entstehen.
Dagegen kann man dann als Gegenüber auch nix machen: Wer in dieser Weise mauert, will keine echte Kommunikation, deswegen bringt es auch nichts, weiter zu argumentieren. Man muss sich zurückziehen.

Nimm zB den Thread mit der Abtreibung. Kaum sagte jemand, er könne verstehen, dass man abtreibt, kam irgendein anderer daher und tat so, als hätte man Behinderten komplett das Recht auf Leben abgesprochen ("Du hast gesagt, man darf Behinderte Kinder abtreiben, also bist Du der Meinung, dass Behinderte nicht leben dürfen". Ergebniss: Keine Kommunikation möglich! Mit Offenheit und gutem Willen wäre aber ganz kalr zu erkennen gewesen, was die Intention des jeweiligen Schreibers gewesen ist.

Da genau liegt auch der Knackpunkt für Dich: Wo mauerst Du? Wo behinderst Du Kommunikation?
Wo weigerst Du Dich den Inhalt zu lesen und verhakst Dich stattdessen in die Worthüllen? Wo ist Deine Kommunikation starr und wo ist sie offen?
 
S

Seefahrer77

Gast
Daher versuche ich jeden User hier mit dem Respekt zu begegnen – denn keiner schreibt hier um irgendjemanden hier Leid zuzufügen sondern in der Überzeugung mit seinen Gedankengängen zu helfen.
Es spricht für dich, wenn du mit der Einstellung reingehst, jedem User mit Respekt zu begegnen, keinem ein Leid zuzufügen oder mit deinen Gedankengängen zu helfen.

Doch die Behauptung, dass andere User mit der selben Einstellung hier reingehen ist für mich unrealistisch und nicht haltbar. Dazu habe ich in Internetforen schon zuviel gesehen. Es gibt jene, die mit ihren Gedankengängen nicht nur helfen wollen, sondern von der einzigen Richtigkeit ihres Weltbildes dermaßen überzeugt sind, dass sie das durchpressen wollen und Recht haben wollen. Alles andere lassen sie nicht gelten und die Bereitschaft für ein Umdenken fehlt "Irren ist menschlich, nur ich bin unfehlbar". Manche fügen problembelasteten Usern ganz bewusst Leid zu, andere fügen aufgrund von Missverständnissen Leid zu.
 
L

LaquishaX

Gast
@ Seefahrer

Sicher gibt es User die betrunken, frustriert oder in sonst einem Ausnahmezustand absichtlich beleidigen und Leid zufügen, aber dafür sind die Moderatoren da, oder?
Ich würde mir aber nie das Recht nehmen einem User HIER (auf anderen Platformen stimme ich dir zu) der schon zb. 2000 Mal Dank erhalten hat, zu unterstellen dass er nur seiner Weltanschauung kennt und hier nur Schaden anrichtet. Klar gibt es Themen wo man von seinem Standpunkt nicht abweicht, das bedeutet aber nicht dass man im anderen Bereichen kein angenehmer Zeitgenosse ist.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Liebe Violetta,

ein prima Beitrag.... jeder hat die Möglichkeit, sich in diesem Faden das rauszuholen, was ihn weiterbringt.
Und ein Beitrag, aus dem man für sich einen Gewinn ziehen kann, ist Deiner. Jedenfalls für mich habe ich wertvolle Aussagen gefunden. Ich habe sie mal rausgefischt.

Genau das wäre Kommunikation, wenn man sich auf die Semantik des anderen einlässt und nicht nur seine WORTE liest, sondern seine Intention.
Leider gibt es in der Tat hier viele User, die genau das nicht tun: Sie beharren auf Worten und drehen sie (bewusst) so, dass die Intention des Schreibers verdreht wird.
Das macht wütend und zerstört jede fruchtbare Kommunikation. So wird quasi fast immer Streit entstehen.
Dagegen kann man dann als Gegenüber auch nix machen: Wer in dieser Weise mauert, will keine echte Kommunikation, deswegen bringt es auch nichts, weiter zu argumentieren. Man muss sich zurückziehen.

Da genau liegt auch der Knackpunkt für Dich: Wo mauerst Du? Wo behinderst Du Kommunikation?
Wo weigerst Du Dich den Inhalt zu lesen und verhakst Dich stattdessen in die Worthüllen? Wo ist Deine Kommunikation starr und wo ist sie offen?
Bei Deinen Fragen gehe ich davon aus, dass sie an jeden gerichtet sind. Jeder sollte mal diesen Fragen für sich nachgehen, da stimme ich Dir zu. Ich möchte Deine Fragen - an alle gerichtete Fragen - ergänzen.

Warum mauerst Du?
Würde es Dir nicht besser gehen, wenn Du für Dich der Frage nachgehst: Warum tust du was Du tust?
Könnte es sein, dass evt. eine Projektion reinspielt?
 
Zuletzt bearbeitet:
K

kasiopaja

Gast
Bei Deinen Fragen gehe ich davon aus, dass sie an jeden gerichtet sind. Jeder sollte mal diesen Fragen für sich nachgehen, da stimme ich Dir zu. Ich möchte Deine Fragen - an alle gerichtete Fragen - ergänzen.

Warum mauerst Du?
Würde es Dir nicht besser gehen, wenn Du für Dich der Frage nachgehst: Warum tust du was Du tust?
Könnte es sein, dass evt. eine Projektion reinspielt?

Stellst Du Dir diese Fragen auch mal - ernsthaft?
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Stellst Du Dir diese Fragen auch mal - ernsthaft?
Sicher. Vor allem die Frage "warum tust Du, was Du tust?" begleitet mich schon seit Jahren. Ich stelle sie mir und ich stelle sie in Bezug auf meine Mitmenschen. Auch diese Frage ist ein Auslöser für diesen Thread. Wenn du mal den Eindruck gewinnen solltest, dass ich z.B. mauere oder Dir mein Beitrag unklar ist oder Du ihn negativ empfindest, dann stell mir einfach und ganz direkt die Frage nach dem Warum.
 

Biddi

Sehr aktives Mitglied
Rafael;3060808

In diesem Thread geht es, so denke ich, um Rehabilitation. Vielleicht das Ende einer Eskalation. "Schaut her, ich bin doch auch so vieles. Es hat Gründe, warum ich so geworden bin. So radikal. Ich bin nicht fixiert auf das eine, also Gott. Ich hatte auch Weiber, fahre Motorrad. Hatte Kant und Glück. Kann nur schwer meine Einsamkeit ertragen und den nahenden Herbst. Bin stur und voller Angst. Kann das aber so nicht sagen. Daher. Als Schuss vor den Bug erstmal dieses Thema. Auf jedenfall bin ich so vieles mehr als der verblendete Spießer aus NRW. Ich will in der Gruppe, also Netz- Selbsthilfegruppe, wieder dieses Gefühl haben wie früher. Wie Kamin. Oder so.
Vielleicht ist es das.


Dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen. Nur wer schiesst hier wem vor den Bug und warum....
 

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