humptydumpty
Neues Mitglied
Hallo,
ich habe diesen Text eigentlich nur für mich geschrieben, aber weil ich ein bisschen verzweifelt bin, habe ich mir gedacht, ich poste ihn mal hier. Vielleicht kann mir jemand helfen oder fühlt sich ähnlich.
Ich versuche jetzt einfach ohne nachzudenken niederzuschreiben was in meinem Kopf vorgeht. Oder einfach zu erklären warum es mir schlecht geht. Manchmal zumindest, manchmal mehr und manchmal weniger. Mein Kopf ist irgendwie immer voll. Er ist voll mit Sorgen, Schuldgefühlen, Wissbegierigkeit, Langeweile/Eintönigkeit, Streben nach Mehr, Alltagsstress usw. Ich will das alles irgendwie ordnen und mein Leben im Griff haben, aber ich habe das Gefühl dass ich das nicht schaffen kann. Ich kann mich nie richtig konzentrieren, ich vergesse ständig Dinge und alles überfordert mich so schnell. Wenn ich morgens aufwache und denke „Ich sollte lernen. Ich sollte generell so viel für mein Studium tun, um mich richtig auszukennen, um hinterherzukommen. Ich muss mich bemühen.“, schwanke ich zwischen Motivationsschüben und Beklemmung, weil ich weiß, dass ich es dann kognitiv eh wieder nicht schaffe. Weil mein Kopf einfach nicht mitmacht. Ich funktioniere nicht mehr. Und ich weiß nicht warum. Ich habe mich gerade hingesetzt und versucht eine Bewerbung zu schreiben. Schon nach dem Erstellen meines Bewerberaccounts, eine Arbeit von 5 min., kommt mir das alles anstrengend vor. Ein Foto machen. Eine Bewerbung schreiben. Ein Motivationsschreiben erstellen. Und das alles während in meinem Kopf unaufhörlich Druck und geistige Leere herrscht. Ich merke mir nichts, deshalb weiß ich fast nichts, oder zumindest viel weniger als ich gerne wissen würde, ich kann Gesprächen nicht richtig folgen beziehungsweise erfordert es viel Anstrengung das zu tun, ich fühle mich nutzlos und verloren. Ich weiß nicht wo ich hingehöre, ich habe das Gefühl nirgends hineinzupassen und durch diese Frustration bin ich unleidlich und für Mitmenschen schwer zu ertragen. Ich weiß nicht wo ich ansetzen soll, alles macht mir irgendwie Angst, und ich schaff es nicht alleine. Aber wie soll einem jemand helfen, wenn man selbst die Wurzel des Problems nicht kennt? Mir geht es schon so lange immer wieder schlecht, und das obwohl in meinem Leben NICHTS schiefgelaufen ist. Ich bin behütet aufgewachsen, in stabilen familiären und finanziellen Verhältnissen, hatte immer alle Möglichkeiten, werde geliebt, bin körperlich gesund … Und trotzdem funktioniere ich psychisch nicht. Irgendwas stimmt nicht mit mir, und ich weiß nicht was es ist. Ich will es wissen, ich will wissen was ich tun kann, ich will normal sein, ich will glücklich sein. Wieso kann ich das nicht? Und ich möchte meine geistigen Fähigkeiten wieder haben … Was ist da passiert? Wieso kann ich mich nicht mehr konzentrieren, nicht mehr richtig denken? Das belastet mich jeden Tag. Ich vergesse wo ich vor 10 Sekunden hingegangen bin. Ich nehme nicht mehr richtig auf. Merke mir Dinge wie Namen, Abläufe in Filmen/Serien nicht, lese nicht mehr, weil ich vergesse was 3 Zeilen zuvor geschrieben wurde, die Uni fällt mir schwer … Was soll ich machen wenn das nie wieder besser wird? Wer bin ich dann überhaupt noch?
Ich merke es jetzt gerade wieder. Ich habe wirklich wichtige Dinge zu erledigen. Für die Uni. Aber ich drücke mich davor, denke an 1000 andere Dinge. Arzttermin ausmachen. Lebensmittel kaufen. Wohnung putzen. Mit dem Hund raus und bald mal zum Tierarzt. In der Wohnung endlich Dinge erledigen die schon lange gemacht sein sollten. Am Ende des Tages mache ich nichts oder sehr wenig von all dem, und auch nichts für die Uni. Ich lade meinen Kopf mit Dingen voll, für deren Erledigung es mir an Energie fehlt. Ob geistig oder körperlich, was wohl eh ein Wechselspiel ist. Zwischendurch reiße ich mich dann zusammen, versuche meine Gedanken zu ordnen, und mache kurz etwas Produktives. Dann habe ich wieder ein bisschen Hoffnung, dass das alles irgendwann besser wird, und ich lernen werde, die Dinge richtig im Griff zu haben. Dann stürzt wieder alles ein. Ein ständiges hin und her. Bin ich vielleicht eine Borderlinerin? Oder bipolar? Vielleicht ist das eh dasselbe, auf jeden Fall schließe ich mittlerweile nichts mehr aus. Ich könnte natürlich abermals eine Psychotherapie anfangen, aber ich zieh sie dann nicht durch. Sobald es mir ein bisschen besser geht, geh ich nicht mehr hin. Als ob eine Depression (oder was auch immer die Scheiße ist) die mittlerweile über mehr als 10 Jahre immer wieder auftaucht – oder mal stärker und mal schwächer ist – innerhalb von ein paar Therapiesitzungen weg ist.
Auch ein Punkt: Ich versuche ständig Menschen zu gefallen, die mir scheißegal sind. Wieso bitte ist das so? Wieso interessiere ich mich dafür, was x-beliebige Leute über mich denken? Manchmal habe ich Angst, dass ich gar nicht mehr merke, wie selten ich wirklich ICH bin, weil ich mich so oft verstelle und/oder einfach meinen Mund halte. Ich war doch nicht immer so? Früher haben mich Leute dafür bewundert, dass ich immer meine Meinung gesagt habe und niemand mich mundtot bekommen hat. Ich hatte so viel Energie und Tatendrang in mir, größtenteils aus meinem Weltschmerz entstanden, und ich war bei den Dingen die mir wichtig waren zu 10000% dahinter. Das war alles was für mich wichtig war, und ich hätte nie ein Blatt vor den Mund genommen, nur weil mir bewusst war, dass Leute das, was ich zu sagen habe, nicht hören wollen. Diese Energie ist irgendwie weg. Irgendwann habe ich das verloren, diese Verbissenheit. Das Selbstbewusstsein, dass ich alles schaffen kann, was ich mir vornehme, weil mein Herzblut darin steckt. Dass ich Prinzipien habe und Überzeugungen, die mir niemand nehmen kann, und die ich bis ich sterbe vertreten werde. Kann man das wieder zurückbekommen?
Und: Ich kann mit meiner Vergangenheit nicht abschließen. Damit meine ich nicht die jüngste Vergangenheit, sondern mit meiner Kindheit und Jugend. Mir ist vieles peinlich, mein Verhalten damals, mein Aussehen usw. Und ich habe das Gefühl, dass einen diese Vergangenheit immer wieder einholt. Meistens in Form von Personen von früher, die vor anderen plötzlich über diese Zeit zu reden beginnen. Und wieder mal jemand weiß, was für ein komisches Kind man im Kindergarten/in der Volksschule war, oder dass man mal wesentlich mehr gewogen hat. Ich schäme mich wirklich sehr für diese Zeit, weil es mir das Gefühl gibt, dass ich noch nie ‚normal‘ war. Noch nie richtig reingepasst habe. Und ich auch niemals reinpassen werde, weil Dinge von früher immer wieder aufkommen werden, und Menschen mich dann wieder, auch wenn ich mich versuche anzupassen, als ‚das komische Mädchen‘ sehen. Vermutlich ist es ziemlich kindisch und unreif von mir, nicht zu meinem kindlichen/jugendlichen Ich stehen zu können, aber ich kann es eben nicht.
Und wenn ich mir das alles so durchlese, kommt es mir einfach so vor, als würde ich mit dem Leben nicht klar kommen. Also mit den alltäglichsten, normalen Dingen nicht fertig werden.
Sorry falls das alles ein bisschen wirr klingt. Ich hoffe irgendjemand kann dem folgen.
Danke an Jeden, der sich die Zeit nimmt, das zu lesen.
Lg
ich habe diesen Text eigentlich nur für mich geschrieben, aber weil ich ein bisschen verzweifelt bin, habe ich mir gedacht, ich poste ihn mal hier. Vielleicht kann mir jemand helfen oder fühlt sich ähnlich.
Ich versuche jetzt einfach ohne nachzudenken niederzuschreiben was in meinem Kopf vorgeht. Oder einfach zu erklären warum es mir schlecht geht. Manchmal zumindest, manchmal mehr und manchmal weniger. Mein Kopf ist irgendwie immer voll. Er ist voll mit Sorgen, Schuldgefühlen, Wissbegierigkeit, Langeweile/Eintönigkeit, Streben nach Mehr, Alltagsstress usw. Ich will das alles irgendwie ordnen und mein Leben im Griff haben, aber ich habe das Gefühl dass ich das nicht schaffen kann. Ich kann mich nie richtig konzentrieren, ich vergesse ständig Dinge und alles überfordert mich so schnell. Wenn ich morgens aufwache und denke „Ich sollte lernen. Ich sollte generell so viel für mein Studium tun, um mich richtig auszukennen, um hinterherzukommen. Ich muss mich bemühen.“, schwanke ich zwischen Motivationsschüben und Beklemmung, weil ich weiß, dass ich es dann kognitiv eh wieder nicht schaffe. Weil mein Kopf einfach nicht mitmacht. Ich funktioniere nicht mehr. Und ich weiß nicht warum. Ich habe mich gerade hingesetzt und versucht eine Bewerbung zu schreiben. Schon nach dem Erstellen meines Bewerberaccounts, eine Arbeit von 5 min., kommt mir das alles anstrengend vor. Ein Foto machen. Eine Bewerbung schreiben. Ein Motivationsschreiben erstellen. Und das alles während in meinem Kopf unaufhörlich Druck und geistige Leere herrscht. Ich merke mir nichts, deshalb weiß ich fast nichts, oder zumindest viel weniger als ich gerne wissen würde, ich kann Gesprächen nicht richtig folgen beziehungsweise erfordert es viel Anstrengung das zu tun, ich fühle mich nutzlos und verloren. Ich weiß nicht wo ich hingehöre, ich habe das Gefühl nirgends hineinzupassen und durch diese Frustration bin ich unleidlich und für Mitmenschen schwer zu ertragen. Ich weiß nicht wo ich ansetzen soll, alles macht mir irgendwie Angst, und ich schaff es nicht alleine. Aber wie soll einem jemand helfen, wenn man selbst die Wurzel des Problems nicht kennt? Mir geht es schon so lange immer wieder schlecht, und das obwohl in meinem Leben NICHTS schiefgelaufen ist. Ich bin behütet aufgewachsen, in stabilen familiären und finanziellen Verhältnissen, hatte immer alle Möglichkeiten, werde geliebt, bin körperlich gesund … Und trotzdem funktioniere ich psychisch nicht. Irgendwas stimmt nicht mit mir, und ich weiß nicht was es ist. Ich will es wissen, ich will wissen was ich tun kann, ich will normal sein, ich will glücklich sein. Wieso kann ich das nicht? Und ich möchte meine geistigen Fähigkeiten wieder haben … Was ist da passiert? Wieso kann ich mich nicht mehr konzentrieren, nicht mehr richtig denken? Das belastet mich jeden Tag. Ich vergesse wo ich vor 10 Sekunden hingegangen bin. Ich nehme nicht mehr richtig auf. Merke mir Dinge wie Namen, Abläufe in Filmen/Serien nicht, lese nicht mehr, weil ich vergesse was 3 Zeilen zuvor geschrieben wurde, die Uni fällt mir schwer … Was soll ich machen wenn das nie wieder besser wird? Wer bin ich dann überhaupt noch?
Ich merke es jetzt gerade wieder. Ich habe wirklich wichtige Dinge zu erledigen. Für die Uni. Aber ich drücke mich davor, denke an 1000 andere Dinge. Arzttermin ausmachen. Lebensmittel kaufen. Wohnung putzen. Mit dem Hund raus und bald mal zum Tierarzt. In der Wohnung endlich Dinge erledigen die schon lange gemacht sein sollten. Am Ende des Tages mache ich nichts oder sehr wenig von all dem, und auch nichts für die Uni. Ich lade meinen Kopf mit Dingen voll, für deren Erledigung es mir an Energie fehlt. Ob geistig oder körperlich, was wohl eh ein Wechselspiel ist. Zwischendurch reiße ich mich dann zusammen, versuche meine Gedanken zu ordnen, und mache kurz etwas Produktives. Dann habe ich wieder ein bisschen Hoffnung, dass das alles irgendwann besser wird, und ich lernen werde, die Dinge richtig im Griff zu haben. Dann stürzt wieder alles ein. Ein ständiges hin und her. Bin ich vielleicht eine Borderlinerin? Oder bipolar? Vielleicht ist das eh dasselbe, auf jeden Fall schließe ich mittlerweile nichts mehr aus. Ich könnte natürlich abermals eine Psychotherapie anfangen, aber ich zieh sie dann nicht durch. Sobald es mir ein bisschen besser geht, geh ich nicht mehr hin. Als ob eine Depression (oder was auch immer die Scheiße ist) die mittlerweile über mehr als 10 Jahre immer wieder auftaucht – oder mal stärker und mal schwächer ist – innerhalb von ein paar Therapiesitzungen weg ist.
Auch ein Punkt: Ich versuche ständig Menschen zu gefallen, die mir scheißegal sind. Wieso bitte ist das so? Wieso interessiere ich mich dafür, was x-beliebige Leute über mich denken? Manchmal habe ich Angst, dass ich gar nicht mehr merke, wie selten ich wirklich ICH bin, weil ich mich so oft verstelle und/oder einfach meinen Mund halte. Ich war doch nicht immer so? Früher haben mich Leute dafür bewundert, dass ich immer meine Meinung gesagt habe und niemand mich mundtot bekommen hat. Ich hatte so viel Energie und Tatendrang in mir, größtenteils aus meinem Weltschmerz entstanden, und ich war bei den Dingen die mir wichtig waren zu 10000% dahinter. Das war alles was für mich wichtig war, und ich hätte nie ein Blatt vor den Mund genommen, nur weil mir bewusst war, dass Leute das, was ich zu sagen habe, nicht hören wollen. Diese Energie ist irgendwie weg. Irgendwann habe ich das verloren, diese Verbissenheit. Das Selbstbewusstsein, dass ich alles schaffen kann, was ich mir vornehme, weil mein Herzblut darin steckt. Dass ich Prinzipien habe und Überzeugungen, die mir niemand nehmen kann, und die ich bis ich sterbe vertreten werde. Kann man das wieder zurückbekommen?
Und: Ich kann mit meiner Vergangenheit nicht abschließen. Damit meine ich nicht die jüngste Vergangenheit, sondern mit meiner Kindheit und Jugend. Mir ist vieles peinlich, mein Verhalten damals, mein Aussehen usw. Und ich habe das Gefühl, dass einen diese Vergangenheit immer wieder einholt. Meistens in Form von Personen von früher, die vor anderen plötzlich über diese Zeit zu reden beginnen. Und wieder mal jemand weiß, was für ein komisches Kind man im Kindergarten/in der Volksschule war, oder dass man mal wesentlich mehr gewogen hat. Ich schäme mich wirklich sehr für diese Zeit, weil es mir das Gefühl gibt, dass ich noch nie ‚normal‘ war. Noch nie richtig reingepasst habe. Und ich auch niemals reinpassen werde, weil Dinge von früher immer wieder aufkommen werden, und Menschen mich dann wieder, auch wenn ich mich versuche anzupassen, als ‚das komische Mädchen‘ sehen. Vermutlich ist es ziemlich kindisch und unreif von mir, nicht zu meinem kindlichen/jugendlichen Ich stehen zu können, aber ich kann es eben nicht.
Und wenn ich mir das alles so durchlese, kommt es mir einfach so vor, als würde ich mit dem Leben nicht klar kommen. Also mit den alltäglichsten, normalen Dingen nicht fertig werden.
Sorry falls das alles ein bisschen wirr klingt. Ich hoffe irgendjemand kann dem folgen.
Danke an Jeden, der sich die Zeit nimmt, das zu lesen.
Lg