Was eigentlich ist Familie?

AW: Darf man seine Familie hassen?

Also was ich dazu sagen würde:
Die Menschen, die Dich für deine Entscheidung verachten, sind sehr unreif. Was wissen die schon über Dich, wenn sie so reagieren. Anscheinend haben sie keine Probleme und eine "perfekte Familie".
Wie vielen Menschen geht es heutzutage wie Dir? Ich denke SEHR vielen.
Und dass Du mit Deinem Vater Kontakt hälst, heißt wahrlich nicht, dass Du seine Taten als gut heißt, oder ihn deswegen in irgendeiner Weise bewunderst.
Erstens solltest Du entscheiden, was DU möchtest. Wenn Du den Kontakt gering, aber aufrecht erhalten möchtest, dann ist das doch völlig legitim, denn er ist ja immerhin DEIN VATER!
Ich weiß nicht, ob es bei Dir der Fall ist,aber ich habe das Gefühl, dass Du ihn zwar einerseits zu verachten scheinst und vielleicht manchmal auch zu hassen aber ihn auf der anderen Seite auch "liebst", denn er ist ja DEIN VATER. Ich denke, dass man Menschen, die man nicht liebt, auch nicht hassen kann. Die wären einem einfach egal und man würde keine Zeit verschwenden, groß über sie nachzudenken. Denn möglichkeiten, dich von Deiner Familie abzuwenden hast Du.
So. wenn es aber so ist, dass Du wirklich sicher keinen KOntakt mehr möchtest, ohne Dich von dem Gefühl beeinflussen zu lassen, dass ein bestehender Kontakt etwas schlechtes sei, dann brich ihn ab, das ist dein gutes Recht. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig, weder Deiner Familie, noch Deinen Freunden, denn es ist DEIN LEBEN.
Es ist schwer, das schlechte Gewissen abzuschaffen, aber sag dir einfach so oft es geht, jedes Mal nach dem Aufstehen, nach dem Zähneputzen, nach dem Frühstück usw. dinge wie z.B. : ICH SCHULDE NIEMANDEM RECHENSCHAFT, ICH BIN MEIN EIGENER HERR, MEINE ENTSCHEIDUNGEN SIND MEINE ENTSCHEIDUNGEN, SIE SIND GUT FÜR MICH, ICH HABE SIE GETROFFEN, WEIL SIE MICH "ZUFRIEDEN" MACHEN, UND NICHT, UM ES DEN ANDEREN RECHT ZU MACHEN.

AW: Darf man seine Familie hassen?

Tautropfen meinte:

Es ist schwer, das schlechte Gewissen abzuschaffen, aber sag dir einfach so oft es geht, jedes Mal nach dem Aufstehen, nach dem Zähneputzen, nach dem Frühstück usw. dinge wie z.B. : ICH SCHULDE NIEMANDEM RECHENSCHAFT, ICH BIN MEIN EIGENER HERR, MEINE ENTSCHEIDUNGEN SIND MEINE ENTSCHEIDUNGEN, SIE SIND GUT FÜR MICH, ICH HABE SIE GETROFFEN, WEIL SIE MICH "ZUFRIEDEN" MACHEN, UND NICHT, UM ES DEN ANDEREN RECHT ZU MACHEN.

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ich werde das beherzigen. Ich danke dir viele tausend Male für deine Antwort.

AW: Darf man seine Familie hassen?

ja, die ist gut, die antwort.
auch dir empfehle ich "die masken der niedertracht" von marie-france hirigoyen.

AW: Darf man seine Familie hassen?

Mona379 meinte:

ja, die ist gut, die antwort.
auch dir empfehle ich "die masken der niedertracht" von marie-france hirigoyen.

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Kannst du mir vorab schonmal eine kleine Zusammenfassung geben?

AW: Darf man seine Familie hassen?

BabyBlue meinte:

Hast Du diesen Prozess des Verzeihens mit Dir allein ausgemacht?
Und wenn ja, wie ist Dir das gelungen?

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Liebe BabyBlue,

ja, aber mit Unterstützung von Therapie.. ich habe dort gelernt, dass es wichtig ist, bestimmte Menschen hassen zu dürfen.. habe ich mir das lange verbietet.. so was darf man ja nicht ..
aber ich habe auch gelernt dass Verzeihung ganz wichtig ist, denn nur so kann man Frieden in seinem Herzen bekommen.. sonst trag ich diesen Hass ewig mit mir mit.. ich kann dem Anderen ewig Vorwürfe machen.. aber es bringt mir nichts.. es verhärtet mich nur.

ich habe damals durch Boxen meine Aggressionen und meinen Hass gegenüber meinem Vater ausgelassen.. ich habe mir zugestanden, ich darf ihn hassen.. und als ich laut darüber nachgedacht habe, viel darüber gesprochen habe und mir bewusst wurde, er konnte für vieles gar nichts.. er wurde selbst so erzogen.. dann konnte ich Stück für Stück meinem Vater verzeihen.. das war auf der Verständnisebene.. im Herzen hat es ein wenig länger gedauert

AW: Darf man seine Familie hassen?

Die Masken der Niedertracht: Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann: Amazon.de: Marie-France Hirigoyen, Michael Marx: Bücher

der kern der anfälligkeit für seelische gewalt wird in der familie gelegt. einmal opfer immer opfer? und wie man damit umgeht. warum opfer den fehler machen, zu hinterfragen, warum sie opfer sind, den fehler machen, den täter zu entschuldigen, den fehler machen, auf besserung zu hoffen, damit die täter immer weiter reizen, und so weiter... .
warum sich keine besserung einstellt, wenn opfer immer wieder dieselben fehler machen, weil sie eben opfer sind.
ein fehler ist, die täter verstehen und entschuldigen zu wollen, ein weiterer häufiger fehler ist, sich zu erklären, zu verteidigen, es gibt nichts zu verstehen und zu entschuldigen, auch wenn es die eigene familie ist: kontaktabbruch, und warum das so nötig ist, erläutert die autorin sehr anschaulich.

AW: Darf man seine Familie hassen?

Dr. Rock meinte:

Selbstverständlich!!!

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Das unterschreibe ich!!

AW: Darf man seine Familie hassen?

JanTella meinte:

Hiermit habe ich ja ein Problem, des Pudelskern, mir selbst mein Recht nehmen, habe ich wirklich das Recht in diesem Punkt anderen einen Vorwurf zu machen, dass sie mich für meine Herkunft verachten? Ich weiß es eben nicht.
Entschieden habe ich mich schon lange, auch wenn es mich manchmal große Mühen kostet konsequent zu bleiben.



Ich bin nicht sonderlich wortgewandt und auch nicht schlagfertig, wenn man mir sagt "ach der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" und damit meint, dass von mir zu erwarten ist, dass ich ähnliche Dinge tun werde wie mein Erzeuger, dann steh ich da und bekomme Glubschaugen, seh aus wie en Idiot und nächste Woche fällt mir dann vielleicht eine verbale Entgegnung ein ...

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Les deine zwei Abschnitte genau durch. Das hat was mit Ursache und Wirkung zu tun. Du suchst nach Antwort? Sie liegt in dir!!!!

AW: Darf man seine Familie hassen?

JanTella meinte:

wenn dieser Hass nicht wichtig für meine weitere Existenz wäre, hätte ich ihn nicht.
Denn ich glaube an Ursache und Wirkung. .

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Schwierig...das mit dem Hass...während dein Vater an das von damals evtl. längst nicht mehr denkt, beisst du dich am Hass fest, schadest dir damit doch vielleicht nur selbst.

JanTella meinte:

Insofern sichert er meine Existenz, oder hat sonst irgendeinen Nutzen, den ich bisher nicht benennen kann, könnte auch einfach Selbstschutz sein. Ein entgültiges Urteil kann man wohl immer erst am Ende abgeben.

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Du benötigst keinen Hass. Hass ist deine Verbindung zu deinem Vater und der Hass verhindert auch, dass du dich endgültig von ihm lösen kannst. Wäre da kein Hass mehr, sondern emotionale Leere, emotionale Ungebundenheit, Neutralität, wäre dir der Anblick deines Vaters scheißegal. Er hätte keine Macht mehr über dich.

Insofern schadet der Hass dir, denn er sorgt dafür, dass weiterhin eine Verbindung zu deinem Vater besteht und verhindert, dass du FREI bist...

JanTella meinte:

Die Frage mit dem Hassen dürfen bedeutet nicht, dass ich ihn nicht mehr empfände, wenn es nach allgemeinem Konsens nicht in Ordnung wäre, was sich änderte wären lediglich meine Äußerungen zu diesem Thema und die gedankliche Perspektive .

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Niemand kann dir deinen Hass verbieten oder ausreden...er ist sogar mehr als berechtigt! Du hast deinen Grund dafür.

Aber...bringt er dir etwas? Menschen, Dinge, Gefühle & Verhaltensweisen, die dir selbst nichts bringen sondern - auch wenn man das erst merkt, wenn man es unter der Lupe betrachtet - schaden, gehören aus dem Leben verbannt.

AW: Darf man seine Familie hassen?

JanTella meinte:

Es ist schlimmer von anderen für etwas, was sie gar nicht überprüft haben, verurteilt zu werden und sich gleichzeitig immer wieder aus Mitleid oder einer nicht überwundenen Liebe zur Familie, einem unangebrachten Pflichtgefühl heraus doch wieder instrumentalisieren zu lassen.

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Leute, die nicht in deinen Schuhen laufen, können auch nicht nachvollziehen, was du mit dir herumschleppst. Die bereits vorgeschlagene Namensänderung wäre daher vielleicht wirklich nicht schlecht...weiß nicht ob das ein großer - und machbarer - finanzieller Aufwand ist...

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" ist ein blöder Spruch von einer alten Postkarte...du bist keine Kopie und kein Abziehbild deines Vaters und somit hast du mit ihm und seinen Taten (a) nix am Hut und (b) ist es lächerlich von solchen Leuten, zu denken du würdest ähnlich handeln wie er.

Es liegt an und - wie die liebe Truth sagte - IN dir, wie du dein Leben gestaltest und wie sehr du dich - berechtigterweise - von ihm distanzierst. Niemand sollte Macht über dich haben, ausser du selbst - weder außenstehende Schwätzer noch dein Vater...