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Was bin ich meinen Eltern schuldig?

Mondshine

Mitglied
Ich wohne nun mit Unterbrechungen seit 3 Jahren nicht mehr zuhause und stehe mit meinen Eltern regelmäßig in Kontakt (geht von Eltern aus). Wir telefonieren 1-2x die Woche und SMSn zwischendurch. Hierbei geht es fast ausschließlich um Themen die für meine Mutter wichtig sind: die Nachbarn, das Haustier, (...). Meistens sind es Probleme oder irgendwas das gerade mal wieder negativ ist.
Wenn sich über mich erkundigt wird, dann nur über mein Gelingen bezüglich des Studiums. Meist folgt dann noch ein genaueres Nachhaken mit drohendem Unterton seitens meines Vaters. Wenn ich probiere über etwas anderes zu reden hört meine Mutter mir kaum zu.

Ich wohne nicht sehr weit von meinem Elternhaus entfernt. Meine Eltern vermitteln mir ständig ich solle häufiiger zu Besuch kommen. Es ist auch meistens okay, wenn ich da bin, aber eben nur wenn ich meinen Eltern die Seite zeige, die sie von mir sehen möchten.
Mein Grundproblem ist, dass ich nicht sicher bin, wie sehr ich das Recht habe, mich von ihnen abgrenzen zu wollen. Ich möchte nicht jedes Wochenende zu ihnen fahren und ich möchte auch lieber wirklich nur einmal wöchentlich mit ihnen telefonieren. Ich habe auch schon versucht das klarzumachen, aber beiße damit auf Granit. Ich habe das Gefühl, dass meine Eltern mir häufig unterschwillig die Botschaft vermitteln "Du bist verantwortlich für mich". Ich möchte das allerdings nicht, weil ich selbst viele Schwierigkeiten habe, mit meinem eigenen Leben zurecht zu kommen (Depression, etc) die ich meinen Eltern verschweige.

Es war früher schon immer so, dass ich zwar zu sehr behütet, verwöhnt und mit Samthandschuhen angefasst, aber als Person übergangen wurde. Ich wurde nicht in wichtige Fragen mit eingebunden, Dinge wurden mir einfach nicht erzählt, ich wurde ständig bevormundet und hatte eigentlich nichts zu sagen. Vor allem von meiner großen Schwester und meiner Mutter, die sich irgendwie zusammengetan hatten, habe ich dieses Gefühl vermittelt bekommen. Auch heute noch mischen sich sowohl Vater, Mutter und Schwester ständig in meine Entscheidungen mit ein und zweifeln an. Meine Schwester ruft fast jeden Tag bei uns zuhause an. Sie ist viel älter als ich und schon viel länger ausgezogen und trotzdem übernimmt sie noch so viel "Verantwortung". Auch als sie frisch ausgezogen war hat sie uns wöchentlich besucht, nicht so wie ich. Gerade im Anbetracht dieser Tatsache fühle ich mich schlecht. Ich komme mir egoistisch und verantwortungslos vor und habe das Gefühl, meinen ELtern irgendwas zurückgeben zu müssen, ihnen etwas schuldig zu sein.

Ich weiß dass meine Eltern mich lieben und ich liebe sie auch. Allerdings kann ich die Situation so nicht wirklich "hinnehmen". Ich habe schon oft versucht aus meiner Rolle in der Familie rauszukommen, aber es hat nie geklappt. Wie oben erwähnt habe ich selbst Schwierigkeiten, weiß selbst noch nicht genau wer ich bin und wie ich meine Probleme endlich in den Griff bekommen kann. Ich glaube aber, dass ich dies nur alleine rausfinden kann bzw. sollte und das Abkapseln von meinen Eltern dementsprechend der richtige Weg wäre. Ist meine Einstellung aber gerechtfertigt? Oder sollte ich meinen Eltern dankbarer sein, bezüglich des Kontakts einen Schritt auf sie zugehen?

Auch wenn es vielleicht für manche banal scheint im Vergleich zu anderen hier geschilderten Problemen, würde ich mich trotzdem über Antworten oder Ratschläge freuen.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
S

Schmetterlingsflug

Gast
ich erzähle dir mal wies bei uns so ist und wie ich das sehe..

ich bin auch mutter,mein sohn ist 24 jahre alt und wohnt nicht mehr hier.
zeitweilig ging es mir auch etwas mies. ich hätte nie erwartet das mein sohn da ist für mich.

mein sohn ist mir nichts schuldig,ich freue mich über jeden erwachsenen schritt den er für sich ins leben tut.auch wenn es manchmal etwas whe tut,weil der abstand erst etwas größer wird. ich bemerke aber das er doch immer wieder auf mich zu kommt. von allein. denke gerade weil ich es nicht einfordere und wir einen freien umgang haben.

ich denke, das du wirklich durch abstand zu deinen eltern erst lernst auf eigenen füßen zu stehen und wieder zu ihnen gehen wirst,aus freiwilligkeit eben.
nur durch abnabelung wirst du wirklich ein individium.

dankbarkeit ist ein schlechtes verbindungsglied. und deine depris sind sicherlich auch innerhalb euer familiensystems entsstanden,du musst dich ja selbst unterdrücken,um zu ihnen zu stehen..das ist in keinster weise gesund.

ich empfehle dir mal jemanden zum reden zu suchen..was ist mit deinen depris? sind die diagnostiziert?....
 
G

Gast

Gast
Das Verhältnis zwischen Deinen Eltern und Dir hört sich eher nach geschäftsmäßiger Chef- Mitabeiterbeziehung an, nicht nach gesundem emotionalem Eltern-Kind Verhältnis. Du wurdest benutzt, um die emotionale Stabilität deiner Mutter zu gewährleisten, Das war dein Job, wie es Dir dabei ging, hat keinen interessiert. Du musst deine Ausbildung gut machen, damit deine Eltern sich toll fühlen, dass sie alles richtig gemacht haben. Du spürst intuitiv, dass da was nicht richtig läuft, kannst es aber nicht benennen. Weswegen deine Schwester anders handelt als Du kann ich nur mutmaßen, es könnte z.B. sein, dass Deine Eltern Deine Schwester als Erstgeborene tatsächlich als Person wahrgenommen haben und sich für sie interessierten, während Du als zweites Kind so nebenher sozusagen von alleine groß geworden bist. Das hört man ja häufiger, dass Leute sagen, das zweite oder dritte Kind läuft so nebenher, es ist ja nichts Neues mehr sondern schon Routine sozusagen. Höre auf Deine innere Stimme. Wenn du es für dich gut empfindest, Abstand zu halten, dann ist das 100% ig richtig. Deine Eltern müssen Dich erst mal kennenlernen wollen, dazu müssen sie sich auch ein bisschen anstrengen und Dir zeigen, dass sie es wirklich wollen. Wenn Sie kein Interesse an Dir als Person haben, dann musst Du Dir das auch nicht antun, hinzufahren. Ich glaube, daher kommen auch Deine Depressionen, weil sie Dir nicht vermittelt haben, dass Du eine wichtige Person bist so wie DU bist, sondern Dich nur für ihre eigenen Bedürfnisse genutzt haben. Dafür muss man nicht dankbar sein. Ganz im Gegenteil, da darf man sauer sein.
 

marut

Aktives Mitglied
du solltest dich weiter abnabeln. das muss nicht immer kontaktabbruch heissen, sondern kann auch darin bestehen seine eltern als gleichberechtigte erwachsene zu sehen, die auch ihre unsicherheiten und fehler haben und die man dann mit entsprechenden (mehr oder minder behutsam vorgetragenen) tipps begleitet. das betrifft alle bereiche des lebens. äussere dich ungefragt zum aussehen, zum essen, zu meinungen und haltungen usw. da steckt etwas arbeit dahinter, aber vor allem arbeit an dir selbst, denn du musst dich selbst definieren.
schuldig im eig sinne bist du deinen eltern nix, mM nach ist man immer nur den nächsten generationen und nicht den vorangegangenen was schuldig, dennoch bieten dir deine eltern immer noch gute reibungspunkte für deine entwicklung.
viel kraft dafür
marut
 

Ausrufezeichen

Aktives Mitglied
Ich glaube die Sache ist ganz einfach. Deine Eltern sind einfach so, wie sie denken, dass sie sein müssen. Die meisten Menschen denken sie sind individuen. Andersdenkende werden aber verachtet. Viele schwimmen im Schwarm. Dinge wie Sonntags muss es Braten und Kloß geben sowie am Abend hocken alle vor dem TV ist aber überall gleich. Die neue Erziehung geht auch nur noch darauf hin, wieviel Geld kann ich verdienen und was kann ich leisten, damit ich besser bin, als meine Nachbarn. Ich denke, deine Eltern merken einfach nicht, dass sie da eine standartschleife ziehen.

Was schuldest du deinen Eltern, naja, wenn sie dir das Studium finanziert haben, dann sollte man es zumindest zuende bringen. Aber sonst schuldest du den Eltern das selbe, was sie dir schulden. Nicht mehr oder weniger
 

bertil

Aktives Mitglied
Es ist mit den Eltern immer dasselbe Theater. Wenn sich so ein gap auftut, nutzen sie es nicht,
aber wenn dann die Enkerl kommen, bricht bei ihnen der Freiheitsrausch aus. Dann sind sie es
plötzlich, die nicht mehr zur Verfügung stehen.

Mach ihnen klar, dass es für alle ökonomischer wäre, wenn sie sich jetzt auf sich selber fokussieren.
Du hast eine Schwester, die Wahrscheinlichkeit dürfte also recht hoch sein, dass bei irgendwem oder
sogar beiden Zuwachs kommen wird. Sie werden also möglicherweise (ein bißchen offen lassen muss
mans natürlich schon) noch ganz viel gebraucht werden. Darum sollten sie jetzt ihren Reisen und
Hobbies nachgehen und sich selber auch ein bißchen abnabeln.
 

Despina

Mitglied
Ich denke, eine Eltern-Kind-Beziehung über eine erbrachte Schuld zu definieren, ist nicht gut.
Was mir Sorgen macht, ist die Tatsache, dass Du selbst Probleme hast, von denen Deine Eltern nichts wissen und für die sie offensichtlich keine offenen Ohren haben.

Ich sehe euer Verhältnis als recht oberflächlich. Deine Mutter sollte Dich anrufen, wenn sie einfach mal Deine Stimme hören möchte, wenn sie wissen möchte, wie es Dir geht. Stattdessen bringt sie Themen wie die Nachbarn oder das Haustier auf den Tisch.
Es geht ihr also nur um den Austausch von Oberflächlichkeiten, die für das Leben jedoch nicht relevant sind.

Ich weiß nicht, inwieweit Deine Eltern Dich noch mitfinanzieren, denke jedoch, dass eine Abkapselung wirklich wichtig wäre. Das bedeutet nicht, dass Du den Kontakt komplett abbrechen sollst, aber auf ein Maß reduzieren solltest, dass Du Dich nicht belastet fühlst.
Ich bin auch nicht sicher, ob Deine Eltern auf ein ernstes Gespräch eingehen werden und sie verstehen würden, wenn Du ihnen sagst, dass sie nur anrufen sollen, wenn es wichtig ist.

Möglich wäre eben auch, dass wenn Deine Eltern wieder anrufen, Du sagst, dass Du im Moment keine Zeit hast, weil Du wirklich für das Studium lernen musst (egal, ob es so ist). Diese kleine Notlüge ist durchaus erlaubt, wenn Du dadurch mehr Ruhe bekommst.

Du bist im Moment nicht für Deine Eltern verantwortlich. Es wäre auch wirklich unfair, wenn eine Eltern-Kind-Beziehung so ablaufen würde, dass sie für Dich 18 Jahre lang die Verantwortung übernehmen und Du dann die nächsten 70 Jahre für sie.
Sei für Deine Eltern da, wenn sie Dich wirklich brauchen. Wenn sie ernsthaft krank werden, wenn sie Hilfe brauchen, wenn sie später einmal gepflegt werden müssen (bedeutet nicht, dass Du sie persönlich bei Dir zu Hause pflegen sollst).
Dann sei für sie da. Dann übernimm Verantwortung. Jetzt übernimm die Verantwortung für Dich selbst und Dein Leben und wenn dazu gehört, dass dir weniger Kontakt gut tut, dann halte weniger Kontakt.

Sag' Deinen Eltern halt vorher bescheid, dass Du im Moment weniger Kontakt möchtest (wie gesagt, notfalls mit stressigem Studium argumentieren), falls sie sich doch unerwartet Sorgen machen sollten und dann schau, ob es Dir damit besser geht oder nicht.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Als erstes vorweg du bist deinen Eltern gar nichts Schuldig . Ansonsten hat Gast#3 das schon sehr gut auf den Punkt gebracht.

Als ich deinen Beitrag gelesen habe, fühlte ich mich in meine eigene Kindheit zurück versetzt, ich weiß genau wie du dich fühlst. Es wundert mich auch gar nicht, das du an Depressionen leidest, ich hoffe du hast dir Professionelle Hilfe geholt, wenn nicht, tu das bitte.

Es ist unbedingt wichtig und notwendig, das du dich von deinen Eltern abnabelst, sie bürden dir Verantwortung auf, welche du nicht im Stande bist zu tragen. Sie behandeln dich eher wie einen Leibeigenen, jedoch nicht wie ihr eigens Kind.

Es wird sehr schwer werden, sich aus dieser Umklammerung zu lösen, deshalb ist es für dich ganz wichtig das du dir Hilfe an deine Seite holst, einen Therapeuten, welcher mit dir deine ganze Kindheit aufarbeitet und dir gleichzeitig den Rücken stärkt.
Ich wünsche dir von Herzen das du es schaffst, viel Kraft und alles Gute RoXXana.
 

Mondshine

Mitglied
Erstmal einen großen Dank für die ganzen Beiträge von euch! Es tut wirklich gut da ein paar verschiedene Stellungnahmen zu zu lesen.



dankbarkeit ist ein schlechtes verbindungsglied. und deine depris sind sicherlich auch innerhalb euer familiensystems entsstanden,du musst dich ja selbst unterdrücken,um zu ihnen zu stehen..das ist in keinster weise gesund.

ich empfehle dir mal jemanden zum reden zu suchen..was ist mit deinen depris? sind die diagnostiziert?....
Deine Einstellung finde ich wirklich gut und es ist für mich auch gut, die gegenüberliegende Meinung, nämlich die eines Elternteils zu hören. Ich glaube gerade, dass der von dir erwähnte freie Umgang sehr wichtig ist. Das ist bei uns nicht wirklich so, wie ja schon in meinem Text durschien.
Nachdem ich vorher schon immer das Gefühl hatte, depressive Phasen gehabt zu haben, war ich vor 2 Jahren in Therapie (in der mir die Depris dann auch diagnostiziert wurden), als ich alleine enifach nicht mehr damit klarkam. Ich konnte diese Therapie leider aufgrund eines Umzugs nicht beenden aber sie hat mir unglaublich geholfen und sehr gut getan. In dieser Zeit habe ich einige große Fortschritte gemacht. Ich dachte dann ich wäre "geheilt", aber irgendwie scheint es nicht so einfach zu sein. Aktuell bin ich am überlegen ob ich vielleicht wieder eine Therapie beginnen sollte. Ich versuche zwar mein Inneres auszugleichen, indem ich mich zB möglichst viel mit meinen guten Freunden umgebe, Hobbies nachgehe, aber ich merke immer wieder, wenn ich alleine bin, dass es mir einfach nicht gut geht. Ich klebe quasi immer wieder ein Pflaster drüber aber habe das Gefühl, dass das Grundproblem darunter anschwillt.

Du spürst intuitiv, dass da was nicht richtig läuft, kannst es aber nicht benennen.
Höre auf Deine innere Stimme. Wenn du es für dich gut empfindest, Abstand zu halten, dann ist das 100% ig richtig. Deine Eltern müssen Dich erst mal kennenlernen wollen, dazu müssen sie sich auch ein bisschen anstrengen und Dir zeigen, dass sie es wirklich wollen. Ich glaube, daher kommen auch Deine Depressionen, weil sie Dir nicht vermittelt haben, dass Du eine wichtige Person bist so wie DU bist, sondern Dich nur für ihre eigenen Bedürfnisse genutzt haben.
Ja du hast Recht, ich merke es auch. Merke, dass irgendetwas so nicht richtig läuft. Genau das macht mich so verrückt. Weil es mir gleichzeitig leidtut so schlecht über meine Eltern zu reden. Weil ich denke, dass sie sich ja schon angestrengt haben, mich ja auch finanziell zwar nicht zum Hauptteil aber zu einem nicht unwichtigen Teil bei meinem Studium unterstützen und mich auch nicht sitzen lassen würden wenn ich zB. kein Geld hätte. Sie geben mir in dieser Hinsicht ja etwas, nur leider nicht ihre Wertschätzung gegenüber dem, was bzw wer ich eigentlich bin.


du solltest dich weiter abnabeln. das muss nicht immer kontaktabbruch heissen (...)
schuldig im eig sinne bist du deinen eltern nix, mM nach ist man immer nur den nächsten generationen und nicht den vorangegangenen was schuldig, dennoch bieten dir deine eltern immer noch gute reibungspunkte für deine entwicklung.
Ja das stimmt. Ich möchte den Kontakt auch nicht komplett abbrechen, das fände ich zu "grausam" und unangemessen. Dass sie Reibungspunkte bieten ist auch wahr. Aber ihnen gewisse Grenzen klarzumachen funktioniert einfach nicht. Meiner Mutter fehlt das nötige Einfühlungsvermögen, um meine oder auch die Standpunkte anderer Familienmitglieder einzusehen bzw überhaupt zu akzeptieren. Wenn ich ihr etwas sage, das sie getan hat und das für mich nicht gut war reagiert sie immer mit Unverständnis, wird beleidigt, teilt aus bzw verteidigt sich, kann es einfach nicht nachvollziehen. Es ist fast unmöglich mit meinen Eltern in einen diplomatischen Konflikt zu treten, weil sie häufig Dinge und Standpunkte nicht nachvollziehen können, sich stattdessen angegriffen fühlen und alles als Kritik aufnehmen. Ich will aber meine Eltern nicht kritisieren, ich will einfach nur, dass sich der Umgang bessert, dass wir endlich normal miteinander umgehen können. Früher bin ich immer richtig aufgebraust in solchen Konflikten, was alles letztendlich darin gemündet hat dass ich sanktioniert oder missverstanden wurde (was ja auch zT meine Schuld war) aber inzwischen versuche ich mich rauszunehmen.

Mach ihnen klar, dass es für alle ökonomischer wäre, wenn sie sich jetzt auf sich selber fokussieren.
Du hast eine Schwester, die Wahrscheinlichkeit dürfte also recht hoch sein, dass bei irgendwem oder
sogar beiden Zuwachs kommen wird. Sie werden also möglicherweise (ein bißchen offen lassen muss
mans natürlich schon) noch ganz viel gebraucht werden. Darum sollten sie jetzt ihren Reisen und
Hobbies nachgehen und sich selber auch ein bißchen abnabeln.
Das habe ich bei meiner Mutter schon mehrmals versucht, aber leider lässt sie sich auch nicht helfen. Sie jammert immer, man versucht ihr Besserungsvorschläge zu geben aber sie macht einfach nichts. Zu zwei VHS Kursen konnten wir sie immerhin überreden, aber auch das hatte zT enormen Nachdruck meiner Schwester gefordert. Sie sieht einfach keine Möglichkeit mehr ihr Leben noch sinnvoll zu gestalten und trauert stattdessen meinem Auszug, Wegzug der alten Nachbarn etc. hinterher und hält sich mit diesen zahllosen Oberflächlichkeiten auf, anstatt sich das Leben einfach mal halbwegs schön zu machen, wo man doch, als Mittelklasse Bürger, dem es bis auf ein paar Aspekte an wenig mangelt, eigentlich die Mittel für hat.


Was mir Sorgen macht, ist die Tatsache, dass Du selbst Probleme hast, von denen Deine Eltern nichts wissen und für die sie offensichtlich keine offenen Ohren haben.

Ich weiß nicht, inwieweit Deine Eltern Dich noch mitfinanzieren, denke jedoch, dass eine Abkapselung wirklich wichtig wäre. Das bedeutet nicht, dass Du den Kontakt komplett abbrechen sollst, aber auf ein Maß reduzieren solltest, dass Du Dich nicht belastet fühlst.
Ich bin auch nicht sicher, ob Deine Eltern auf ein ernstes Gespräch eingehen werden und sie verstehen würden, wenn Du ihnen sagst, dass sie nur anrufen sollen, wenn es wichtig ist.

Möglich wäre eben auch, dass wenn Deine Eltern wieder anrufen, Du sagst, dass Du im Moment keine Zeit hast, weil Du wirklich für das Studium lernen musst (egal, ob es so ist). Diese kleine Notlüge ist durchaus erlaubt, wenn Du dadurch mehr Ruhe bekommst.
Danke für den langen Beitrag, ich bin nun schon auf ein paar der von dir genannten Punkte eingegangen.
Jetzt ist es einfach noch so, dass ich mich selbst als Kind sehe, ich bin das Kind und muss mich emotional um meine Eltern kümmern. Das sollte doch umgedreht sein. Ich sollte ihnen von meinen Problemen erzählen können. Es sollte ein Austausch herrschen. Aber das ist nicht so.
Die Ausrede mit dem Studium um Kontakt zu vermeiden habe ich auch schon häufig benutzt. Wenn ich mich dann lange nicht melde merke ich immer dass meine Eltern gar nicht wissen wie sie sich gegenüber mir verhalten sollen. Vor allem meine Mutter. Ich merke dann bei einem Gespräch wie sie sich Sorgen machen, ob in der Uni noch alles gut läuft. Es ist auch einfach häufig so, dass sie dann anstelle den Teufel beim Namen zu nennen, Sachen einfach unterschwillig anspricht, auf eine verdeckte Art und Weise.

Es wird sehr schwer werden, sich aus dieser Umklammerung zu lösen, deshalb ist es für dich ganz wichtig das du dir Hilfe an deine Seite holst, einen Therapeuten, welcher mit dir deine ganze Kindheit aufarbeitet und dir gleichzeitig den Rücken stärkt.
Ich wünsche dir von Herzen das du es schaffst, viel Kraft und alles Gute RoXXana.
Vielen Dank für dein Verständnis!! Wie oben erwähnt überlege ich wirklich dies zu tun. Ich habe ein bisschen Angst vor dem Schritt, aber es ist mit Sicherheit das Richtige.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Also, Mondshine du bist mein Zwilling aus einer anderen Dimension. :) (nur habe ich nicht studiert)
Aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich dir nur sagen, das sich deine Eltern niemals ändern werden, aber du kannst und du musst dich ändern, (sonst gehst du an der Situation zu Grunde) dann werden sie eine andere Position dir Gegenüber einnehmen müssen.

Leider wird es ihnen nicht passen, was sie dir auch ganz deutlich zeigen werden, aber da müssen sie halt durch. Deshalb wäre es auch so wichtig für dich, das du dir einen guten Therapeuten suchst, welcher mit dir deine ganze Kindheit aufarbeitet und dich ein wenig anleitet und dir hilft und dir auch den Rücken stärkt.

Ich könnte dir jetzt ellenlange Beiträge schreiben, wie es bei mir war, das würde dir aber nur bedingt etwas nützen, aber ich kann dir aus meinen eigenen Erfahrungen sagen, das es zwar ein harter Kampf werden wird,( mit vielen schlaflosen Nächten, Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln und dem ganzen Pi, Pa, Po und für solche Situationen brauchst du jemand der dich auffängt)) aber einer welcher sich am Ende lohnt.
Und noch etwas ganz wichtiges, du bist im Recht vergiss das bei alldem nicht. :daumen::blume:
 
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