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Warum kann ich nicht hetero sein?

Sven1974

Mitglied
Du machst Dir viele Gedanken in der Situation. Das wird Dich verfolgen, wenn er schon weg ist. Mein Rat: Frag ihn mal was sehr persönliches.Etwas was Du wirklich wissen willst. Erzähle Ihm auch vorher was sehr persönliches über dich, damit er da vertrauen hat und sich nicht ausgefragt vorkommt. Sage ihm, er muss die Frage nicht beantworten. Sende Ich-Botschaften.

Sei Dir aber vorher sicher, welche Rolle\Beziehungsart Du Dir maximal vorstellen kannst und nicht nerven würde. Über lasse ihm aber dann alles weitere.

Der richtige Zeitpunkt ist, wenn ihr euch zu letzten mal für euch seht. Also neutraler Boden und Du nicht mehr in der Professionellen Rolle.Dafür kannst du dich ja nochmal mit ihm zu solchen Umständen verabreden.
Ich brauche ihn nichts persönliches zu fragen, weil er mir alles von sich aus erzählt. Mittlerweile weiß ich "alles" über seine Familienverhältnisse, seinen Freundeskreis, seine Hobbies, sein Vorstrafenregister und was er mit seinen "Weibern" auf der Krankenhaustoilette so gemacht hat. Persönliches über mich habe ich so gut wie nichts erzählt.
Ich denke er hat einfach Ersatz für seine Freunde gebraucht, weil seine Mutter ihnen den Umgang mit ihm verboten hat und sie ihn nicht besuchen durften. Sie hat ihn noch nicht mal übers Wochenende mit nach Hause genommen, obwohl es ärtzlicherseits abgesegnet war, weil sie Angst hatte, er könnte wieder schlechten Umgang haben.

Ansonsten werde ich die Sache wahrscheinlich jetzt auf sich beruhen lassen, weil er ja gleich verlegt wird und ich nicht davon ausgehe, daß er mich in irgendeiner Art vermissen wird, wenn er wieder in sein Altes Leben zurückgekehrt ist. Ich glaube kaum, daß er dann noch Interesse an einem Treffen auf neutralem Boden hat. Es wäre sicherlich eine schönes Feedback, wenn er nochmal bei uns in der Einrichtung vorbeikäme, wenn ich da bin, und mehr will ich auch garnicht. Er lebt in einer komplett anderen Welt und auf neutralem Boden hätten wir uns wahrscheinlich nicht mehr viel zu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 77808

Gast
Hallo Sven.

Da Du schon 20 Jahre Deinen Beruf machst, wird es für Dich der richtige Beruf sein und Du hast bereits ebenso lange die entsprechende Erfahrung darin.
Richtig ist ein Beruf für jemanden dann, wenn man sich damit identifizieren kann, wenn man es gerne tut.
Menschen bestehen allerdings aus einem Berufsleben und einem Privatleben. Manchmal kann man beides vermischen und kombinieren, wie es zB ein Hundezüchter tut, der nach dem Verkauf eines Welpen gerne den Kontakt zu den neuen Besitzern sucht und hält.
Der Hundezüchter tut sich damit etwas Gutes und den Besitzern auch; es schadet ihm also nicht.

Übertrage ich dieses berufliche Verhalten nun auf Deine Einrichtung, so fällt auf, dass die Kunden allesamt ein Schicksal haben. Würdest Du jeden einzelnen Menschen und seine Familie nicht nur beruflich sondern auch privat begleiten, so würden sich permanent tiefgreifende Verluste einstellen, die niemand, der es ernst meint, auf Dauer verkraften kann.
Das Ergebnis ist, dass man sich als Angehöriger einer solchen Einrichtung innerlich abschottet, um sich selber zu schützen. Es ist zwingend - wie bei einem Notfallchirurgen - die Voraussetzung, um selbst gesund zu bleiben.
Aktuell hast Du innerlich einen Konflikt, der Dich von deiner Linie abzubringen droht. Da ist einerseits der Patient und seine Geschichte, und dann bist es Du. Ich kann mir vorstellen, dass der Junge durch Dich eine ausserordentliche Motivation erfahren hat, die in dem Moment sein Glück war und ihn dermaßen schnell voran gebracht hat. Du hast das ebenfalls bemerkt und dich zur Verfügung gestellt.

Der Prozess ist aber mit seiner Entlassung aus deinem Haus abgeschlossen. Wäre er es nicht, so würdest Du in die Situation kommen, die Du befürchtest, nämlich dass es ein „danach“ gibt.
Je nach Erfahrung, die Du in diesem Einzelfall machst, wird es mehrere „danachs“ geben.
Dies ist aber für Dich persönlich der Anfang vom Ende.

Als "Grund" darfst Du auch nicht vorschieben, ob er rauchen will oder nicht; im Gegenteil würde eine Förderung eher so aussehen, dass man ihn davon überzeugt, es zu lassen.
 

Sven1974

Mitglied
Ich wollte noch kurz darüber berichten, wie der letzte Kontakt verlaufen ist.
Nach der Dienstübergabe kam er direkt zu mir und meiner Kollegin und wollte mit uns rauchen und chillen. Kurz darauf kam noch der jüngere Kollege, der jetzt woanders arbeitet. Er hatte sich bei meiner Kollegin informiert, wann die Entlassung ansteht und ist extra vorbeigekommen um sich zu verabschieden.
Irgendwann sagte meine Kollegin, daß sie ihm Zigaretten zum Abschied mitgebracht hat und da habe ich mich direkt angeschlossen und gesagt, daß ich auch welche für ihn hätte. Zwei Dumme ein Gedanke sozusagen. Ich hatte vorher ernsthaft darüber nachgedacht, ihm doch nichts zu schenken, damit er sich zu nichts verpflichtet fühlt, aber meine Kollegin, mit der ich übrigens nichts dergleichen besprochen hatte, hat es mir da sehr einfach gemacht.
Nachdem der jüngere Kollege, dem er bei Instagram folgt, sich verabschiedet hat, wollte er schlafen gehen. Ich bin dann noch kurz mit auf sein Zimmer gegangen, habe ihm die Zigaretten geschenkt, er hat sich gefreut, ich habe ihm alles Gute gewünscht und das wars.
Später in der Nacht habe ich ihn dann aber doch noch bei Instagram geaddet. Wenn er mich da bestätigt werde ich mich in den nächsten Tagen vielleicht mal erkundigen, wie er in der neuen Einrichtung zurecht kommt und wenn er antwortet ihm anbieten sich zu melden, falls er wirklich nochmal bei uns vorbeikommen möchte wenn ich da bin. Ansonsten werde ich ihn dann nicht weiter belästigen, es sei denn die Initiative ginge von ihm aus. Wenn er mich nicht bestätigt, weiss ich noch nicht, ob ich mich melden werde. Und in einem Jahr werde ich ihn wahrscheinlich auch schon vergessen haben, oder ihn damit überraschen, daß mich noch an seinen Geburtstag erinnere:)
 

Sven1974

Mitglied
Aber was willst Du denn von Ihm? Ich meine warum hast Du diesen Post überhaupt aufgemacht? Hetero sein hätte Dir da auch ncihts gebracht.
Ich weiss es nicht. Eigentlich nichts und ich bin irgendwie auch froh, daß er jetzt weg ist. Seine Anhänglichkeit hat einfach nur diese Gedanken in mir ausgelöst, daß ich ganz alleine bin, nie eine Familie und Kinder haben werde und auch sonst keiner Interesse an mir zeigt. Diese Umstände gibt es natürlich auch in Heterokreisen, aber da ist es nicht ganz so hoffnungslos finde ich.
 

schnatti

Sehr aktives Mitglied
Hm, deine Überschrift war sicher ein Gedanke, dein Thema ein anderes ;)

Weißt du, du hast geschrieben, dass du es nicht gewohnt bist, dass jemand solch Interesse an dir zeigt oder du für jemanden sehr wichtig scheinst. Letzteres gehört zu der Geschichte des anderen, ersteres zu deiner.

Bisher hast du solch Erlebnis noch nicht erfahren. Nun hast du es als "Schatz" und weißt noch einmal mehr was dir fehlt.

Vielleicht sollte diese Begegnung sein, damit du aktiv wirst, um dir dieses Bedürfnis "gesehen" zu werden erfüllst.

Die Frage ist... was braucht es, dass du "mich mag oder liebt oder will" keiner durchbrichst. Wie findest du Kontakte, die dich nähren? Erst einmal sicher nicht vorrangig körperlicher Natur, sondern erst einmal Kontakte, die sich gut anfühlen, mit denen du dich gut fühlst. Und die Frage ist..... Willst du überhaupt Kontakte oder fühlst du dich in deinem Leben mit dir ausreichend versorgt? Vielleicht denkst du nur.... du möchtest....
 

Steph_S

Aktives Mitglied
Ich hab mal schnell quer gelesen, nicht alles aber ich denke das wesentlich habe ich verstanden.

Tausche mit ihm Kontakt Daten aus. Ich finde es völlig normal das jemand mit einem Patienten, zu dem er eine menschliche Verbindung entwickelt hat, gerne in Verbindung bleiben will. Ich vermag da auch überhaupt nichts "UN-Professionelles" zu erkennen.

Ich kenne das aus meinem eigenen Privatleben gut, dass man mit Ärzten/Ärztinnen, Krankengynastinnen etc gerne auch mal ein privates Wort spricht wenn man sie privat wo wieder trifft.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Also ich werde dieses Jahr noch 50 , aber aus meiner Lebenserfahrung kann ich sagen, das es Freundschaften zwischen Menschen nur dann gibt, wenn beide diese Freundschaft wollen.

Dazu müssen sich Menschen dann aber schon symphatisch genug sein.

Meistens sind die Menschen nur nett und reden einem nach dem Mund, wenn sie etwas wollen.
Sehr oft ist es mit Geld oder sowas verbunden.

Deine Sicht der Sache ist doch eigentlich korrekt, bis auf die Tatsache, daß ich nicht verstehe, warum Du Dich noch nicht geoutet hast und das Leben als Homosexueller lebst, das Dich glücklich macht ?

Warum Du Deine Homosexualität als Belastung empfindest, ist für mich nicht ersichtlich, sehe ich aber als ein viel größeres Problem, daß sich übrigens nicht "verabschieden" wird , wie der junge Mann.

Ich stelle mir das schrecklich vor , also homosexuell sein, gut, dazu reicht meine Fantasie grade noch aus( für die Vorstellung ), obwohl sich innerlich alles sträubt, aber die ganze Situation die stelle ich mir schrecklich vor , ganz ehrlich.

Man hat nen Job und hilft Menschen, kann ich nachvollziehen, ist auch etwas was sich in der Menge der Tage angehäuft hat, was innerlich ausrichtet, diesen Weg weiterzugehen, weil man es kann und will. Aber da gibt es dann diese Einschränkung.
Man "darf" seine Sexualität nicht ausleben und als etwas erleben , was gut tut.
Man hat die falsche Sexualität , weil man gleichgeschlechtlich liebt.

Also mal ganz real. Die Ehe ist doch mitlerweile als Institution für liebende Menschen vor Gott , Staat und Recht auch für Gleichgeschlechtliche Realität.

Da hat sich in 20 Jahren sehr viel getan. Sehr viel was es Dir im grunde leichter macht, Dich zu outen und Dein Leben homosexuell zu leben nämlich so , wie Du bist.

Na und man darf auch keine Freundschaften haben, Männer könnten ja denken, man will was von denen, Frauen könnten das auch denken, weil man outet sich ja sozusagen nicht .

Da nimmt doch dann , wenn man mich fragt ne soziale Abstiegsphase zu, weil am Ende ist privates gleich Null und der Job alles.

Also so hab ichs verstanden.

Da denke ich mir ganz grundlegend, solltest Du Dich mal mit dem Gedanken auseinandersetzen, das Homosexualität nichts schlimmes ist und es wider der öffentlichen Meinung bewiesen ist, das es sogar ehrliche, Homosexuelle menschen gibt, die tatsächlich existieren.

in deren Gesellschaft fühlst Du Dich sicher wohl.

Aber mal was anderes zu Freundschaften.

Es gibt ja auch Zweckfreundschaften.

Aber man weiß ja nicht , wie sich eine Freundschaft entwickelt, so und nun lernt man jemanden kennen, der ist als Freund geeignet.

Das ist in meinen Augen erstmal erfreulich. Mein jüngster Freund ist sechs unsere Freundschaft ist recht einfach gestrickt, ich fahre ne Chopper, der Kleine liebt den Krach und die Mutter wünscht sich nen Orgasmus.

Der durfte also auf dem Tank mal die Strasse rauf und runter mit Schrittgeschwindigkeit mitfahren...na der Kommentar der Mutter war cool, " Boah so hab ich die kleinen Augen aber nur selten leuchten sehen ", Papa hat nämlich nur ein Auto.

Wenn der vielleicht in 15 Jahren noch mein Freund ist toll, wahrscheinlich ist bald wieder Schule , sonst sehe ich den Kleinen nicht.

Na und der älteste ist sowas um die 85, den kenne ich aber auch schon lange 30 Jahre oder so.
Bei den Frauen siehts besser aus , ich mußte das jetzt trennen, da ist die jüngste Freundin nämlich grade mal so alt , das sie realisiert, wenn ich sie hochhalte , kommt sie an die Zimmerdecke vielleicht 2 Jahre und ...habs vergessen.
Na und die älteste halt schon in die 90.

Also jetzt keine Busenfreundschaften oder so, aber Freundschaften.

Aber wenn man die auch nicht haben darf ????

Ich meine keine Sexualität ausleben, keine Freundschaften, ...........da wirkt doch so ein Heilungsmarathon von einem der anscheinend vor jugendlicher Lebensfreunde zu explodieren scheint , Wunder.

Aber eigentlich führt es Dir nur vor Augen, wie sehr Du es emotional vermisst, was Dir fehlt, nämlich die Zufriedenheit Liebe erfahren und geben zu dürfen, darum dreht es sich doch letztendlich.

Da machen übrigens die heterosexuellen, homosexuellen, oderwieauchsonstsexuellen die Männlein und die Weiblein keine Unterschiede, manche möchten das empfinden und können das leben, manche nicht.

Ich denke mir mein Rat an Dich Te ist , alle Freunde die Du findest, zu begrüßen, sie in Dein Leben hineinzulassen.

Nur wenn Du keine suchst, weil die soziale Aktion Freunde finden/ mit anderen in Kontakt treten gleich Null geht, dann ist es doch logisch, wenn Dich so Begegnung flasht.

Ich hab einen sagen wir mal angehenden Freund , der ist 22 und wir sind beide hetero.
Aber, es gibt eben nicht viele, die gerne offen reden, die tun, was sie sagen, viele interpretieren und denken ihren Sermon, anstatt zuzuhören, um des späteren Gehörtwerdens.
Na und manche die begreifen das und als ich letztens in ner Kneipe, wo wir uns ab und an mal erzählen, was es neues gibt im Leben und treffen und Billard spielen, von der Bedienmaus gefragt wurde, ob der mein Sohn sei ...
und der kleine Penner das bejahte ....wunderte sich eigentlich die Bedienmaus zu späterer Stunde nur darüber, daß Vater und Sohn mit ihr sagen wir mal " flirten" , also gleichzeitig, aber wir haben sie dann " aufgeklärt " .

Also mit dem hab ich eigentlich immer irgendwie Spaß.

Aber auch wenn ich mit der Tocher eines Arbeitskollegen unterwegs bin, die mich ihren Freund nennen darf, weil ich die schon kenne, seit sie laufen kann oder mit der 67jährigen Mutter einer guten Freundin, haben wir Spaß weil wir uns darüber amüsieren, was die anderen wohl so denken....

Aber keine Freundschaften, keine Sexualität ausleben....schreckliche Vorstellung , wie hälste das denn aus ?
 

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