Ich denke es ist bisschen albern sich jetzt über den Führungsbegriff so aufzuregen.
Es ist nebenbei bemerkt sowieso eine Illusion, dass wir einen freien Willen haben.
Wir werden ohnehin, wie auch Nordrheiner bemerkte, sehr oft fremdbestimmt und müssen deswegen nicht immer unzufrieden sein oder Schaden erleiden.
Ich würde mich bspw. auch sehr gerne führen lassen von jemanden, wenn dieser auch gute / richtige Entscheidungen für mich trifft. Natürlich ist dies nicht besonders oft der Fall. Man sollte aber trotzdem mal wenigstens versuchen das Prinzip von der Verwendung dieses Prinzips trennen.
Hier ist eine Definition aus einem Wirtschaftslexikon zu "Führung":
"durch Interaktion vermittelte Ausrichtung des Handelns von Individuen und Gruppen auf die Verwirklichung vorgegebener Ziele"
Quelle: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/fuehrung.html
Ein Prinzip, Konzept, Technologie ist erst mal das was es ist (neutral). Ob es dann für gut- oder böswillige Zwecke verwendet wird, ist eine ganz andere Sache und sollte erst einmal differenziert betrachtet werden.
Vermutlich sind viele auch darauf nicht gut zu sprechen, weil viele Erfahrungen im Umgang mit diesen oder ähnlichen Prinzipien schlechter Natur sind. Ich sehe aber eben oftmals das Problem in der Ausübung / Durchführung des Prinzip und weniger im Prinzip selbst.
Annahme:
Wenn man in einer Partnerschaft ist, in der man sich gegenseitig vertrauen kann und jeder versucht im besten Wissen und Gewissen für den anderen zu agieren, ist es denke ich eine vernünftig diskutierbare Angelegenheit. Es hat Vorteile wenn ich bspw. vom Expertenwissen des anderen profitieren kann und dieser Entscheidungen für mich trifft.
Sicherlich praktisch kaum denkbar, da wir nie ein 100 % Vertrauen in den anderen haben können / sollten. (das begründet ist). Ich bin auch eher der Ansicht, dass man sich leiten bzw. beeinflussen lassen kann von seinem Partner aber dennoch auch für sich selbst nochmal die Entscheidung trifft. Nichtsdestotrotz ist das eine Fremdbestimmung / Kontrolle und es muss eben nichts schlechtes sein. Es ist erst schlecht, wenn es nach unseren subjektivem Empfinden / Urteilen das Attribut "schlecht" verdient. Aber man sollte auf jeden Fall auch versuchen, dieses Attribut "schlecht" für andere nachvollziehbar / begründbar zu machen.
Die Begründungen sind mir hier etwas unzureichend. Ich sehe hier manchmal nur Vorwürfe und unsachliche Argumentationen. Es ist zwar irgendwo auch ok. Jeder darf seine Meinung äußern. Dennoch würde ich mir eine sachlichere, kritischere Diskussionskultur wünschen. Versucht doch mal deutlich herauszuarbeiten, warum ! Grabt in eurem Innersten und versucht es herauszufinden.