Wäre für euch eine Monarchie in Deutschland vorstellbar ?

Sowas nennt man freie Meinungsäußerung.

Manesse meinte:

Es gehört inwischen eher schon Mut dazu, über dieses royale Thema zu schreiben, weil man da sehr oft angegriffen und lächerlich gemacht wird. Damit meine ich nicht dieses Forum, sondern andere Foren.

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Wenn das so ist, dann gibt es ganz schön viele mutige Menschen.... Wusste gar nicht, wie wenig es braucht, um als mutig zu gelten.

Ja, ich wäre für einen Monarchen. Geeignete Kandidaten aus altem Adel gäbe es. Und da die üblicherweise finanziell gut situiert sind, würden sie dem Staat auch nicht viel kosten, der Titel wäre weitgehend eine reine Prestigesache. Dafür darf er dann das eine oder andere erlassene Gesetz unterschreiben, ein bissel repräsentieren, der Klatschpresse was zu schreiben und den Touristen was zu knipsen bieten und hin und wieder die Schweißhände ausländischer Repräsentanten schütteln.
Wer schon mal nachgelesen hat, was für einen fetten Terminkalender die britischen Royals haben, der weiß, von echtem Adel sein mit entsprechenden Pflichten, das ist keineswegs ein Zuckerschlecken. Deswegen verdünnisiert sich Prinz Charles auch so oft er kann in den nächsten Schweinestall, denn wenn er nicht gerade als Prinz zur Welt gekommen wäre, wäre er Landwirt geworden (seiner eigenen Aussage nach). Deutschland ist quasi ein Mutterhaus für ziemlich viel vom europäischen Adel, also warum sollen ausgerechnet wir uns nicht einen König leisten? Mal wieder einen echten King auf Neuschwanstein, das wär doch was, oder?
(Die japanischen Touristen täten dort die Türen einrennen. )

Daoga meinte:

Mal wieder einen echten King auf Neuschwanstein, das wär doch was, oder?
(Die japanischen Touristen täten dort die Türen einrennen. )

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Würdest Du eher regionale Könige, Fürsten, etc. wollen, oder lieber einen deutschen Kaiser? Immerhin hatten wir früher ja mehrere regionale Herrscherhäuser (z.B. bayrischer und württembergischer König, badischer Großherzog, etc.) Wenn man einfach die früheren Monarchien wieder einführen würde, dann würde das gleich mehrere Herrscherhäuser wieder "in Betrieb" nehmen.

Haben wir nicht schon längst eine Monarchie? Angela die Erste!

Naja, das ist wieder was anderes, weil die Familie von Angela meines Wissens nicht automatisch ebenfalls öffentliche Ämter bekleidet. Es muss auch kein Thronfolger in ihrer Familie gesucht werden (oder ein Prinzregent mangels direkter Nachkommen).

In einer echten Monarchie ist ja doch die ganze Familie beteiligt, innerhalb derer sich auch die Nachfolge regelt.

Mir sind die verbliebenden Monarchien eher ein Dorn im Auge. Gut um die Titelseite eines Käseblattes zu füllen, aber für das Land und die Bürger bestenfalls ein repräsentativer Nutzen.

Dies ist in keinster Weise mit einem Bundespräsidenten vergleichbar, wie hier mehrfach angeschnitten.

Der Bundespräsident wird gewählt - das genaue Gegenteil einer Monarchie. Ich wäre schon allein deshalb gegen eine Monarchie, weil man einen schlechten König/Königin nicht abwählen könnte.

Zudem hat der Präsident zwar viele repräsentative Aufgaben, aber auch solche mit Rechtsfolgen. Er ernennt Bundeskanzler, unterschreibt und prüft Verträge. Er unterschreibt sogar Gesetze und kann die Unterschrift und damit das Zustandekommen von Gesetzen verhindern.

Die englische Monarchie ist aus der Historie gewachsen, weil England zu Kolonialzeiten mit Königin eine Weltmacht war und bis heute als Global Player sieht. So hält die Monarchie das Commenwealth (Australien, Kanada, Neuseeland und co) symbolisch aufrecht.

Wofür brauchen wir eine Monarchie?

Andreas900 meinte:

M

Wofür brauchen wir eine Monarchie?

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Ich selbst habe keinen Bedarf, ich habe mir nur vorzustellen versucht, wie es wohl in Deutschland wäre, wenn man wieder Monarchien einführen würde (wie gesagt, eine Besonderheit wäre meines Erachtens, dass es voraussichtlich dann nicht eine, sondern wieder mehrere Monarchien geben würde).

Ein bayrischer König würde übrigens wohl eher nicht in Neuschwanstein hausen (weil abgelegen und eher unbequem). Meines Wissens haben die Nachfahren des Königshauses ein Wohnrecht im Münchner Schloss Nymphenburg, wo sie irgendwo im Gebäudetrakt auch tatsächlich Wohnraum haben.

Mir langt es eigentlich, alle paar Jahre eine schöne königliche Hochzeit, bevorzugt englisch natürlich, anzuschauen.

Ansonsten 3 Kreuzzeichen, dass wir für sowas kein Geld noch rausschmeißen müssen. Bestimmt nicht ganz billig, so eine Königsfamilie zu unterhalten.

Arktur meinte:

Würdest Du eher regionale Könige, Fürsten, etc. wollen, oder lieber einen deutschen Kaiser? Immerhin hatten wir früher ja mehrere regionale Herrscherhäuser (z.B. bayrischer und württembergischer König, badischer Großherzog, etc.) Wenn man einfach die früheren Monarchien wieder einführen würde, dann würde das gleich mehrere Herrscherhäuser wieder "in Betrieb" nehmen.

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Die würden den geeignetsten Kandidaten unter sich ausmachen. Da gibt es bekanntlich ganz strenge Reihenfolgen, was die Abstammung angeht, und die laufen bis heute unverändert weiter, immer wenn einer stirbt, rückt ein anderer nach, trotz offizieller Abschaffung aller früherer spezieller Adelswürden. Daraus ergibt sich ein "König" quasi immer von selber, ein Kaiser dagegen ist ein stark politisch definiertes Amt, und das wollen wir eben doch nicht. Der Typ darf gern repräsentieren wie die Queen, aber Politik machen tun in einer Demokratie die gewählten Politiker, der König darf nur absegnen, oder meinetwegen auch mal kritisieren, denn auch er ist in erster Linie ein Bürger mit Wahlrecht und Meinungs- und Redefreiheit.