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Vorstellungsgespräch, danach keine Reaktion mehr

G

Gelöscht 118418

Gast
Ich weiß jetzt nicht, wie viele Personen wirklich in die Warteschleife geparkt werden. Aber ich gehe stark davon aus, dass es nicht alle Bewerber sind, sondern nur die Leute, die es knapp nicht geschafft haben... also die 2., 3., 4. Wahl.
 
A

Anastasia26

Gast
Ja, normal. Stell Pop-Up Benachrichtigungen für deine E-Mails ein, dann musst du nicht dauernd draufglotzen. Und mach dich locker. Wenn dich jemand anruft, dann sowieso nur, um dir persönlich zu sagen, dass du eingestellt wurdest. Darauf muss man sich nicht vorbereiten. Falls du den Anruf verpasst, dann rufst du eben gleich zurück. Es ist normal, dass man nicht 24/7 am Telefon klebt, das wissen (normale) AGs selbst.

Über AGs, die sich nicht melden, würde ich mir keine Gedanken machen. Verschenkte Energie.
Von wegen sie rufen nur an um dir mitzuteilen, dass du angenommen wirst. Nach dem ersten Gespräch habe ich bei allen Firmen auch einen Anruf bekommen um mir die Absage mitzuteilen (was immer sehr sehr erniedrigend für mich war).
 
A

Anastasia26

Gast
Vielleicht baut es dich etwas auf, wie viele Menschen in unterschiedlichen Branchen ähnliche Erfahrungen machen. Ich (BWL'er, Finanzen/Controlling) bin zurzeit auch auf der Suche. Schreibe Bewerbungen, werde zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Exemplarischer Ablauf einer Bewerbung:

Einladung zum Vorstellungsgespräch, Gespräch läuft gut. Einladung zu zweitem Gespräch eine Woche später. Dieses läuft eigentlich noch besser. Werde in die zu erledigenden Aufgaben eingeführt, beweise m.E., dass ich den Aufgaben gewachsen bin. Komme mit der "Kollegin" super zurecht, sie bietet mir sofort das Du an. Meint, sie würde sich super freuen, wenn ich da anfangen würde. Und letztlich ist sie es, deren Wort in der Frage Gewicht hat. Verabschiedet mit "Wir melden uns Montag/Dienstag". Nie mehr was von denen gehört.

Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass deine Erfahrung mittlerweile die Regel ist. Eine Ausnahme ist es jedenfalls nicht...
Oh, das kenne ich auch. Sehr frustrierend und erniedrigend. Mir hat man mal beim zweiten Gespräch, nachdem ich das Team kennengelernt habe und 2 Stunden probearbeiten durfte, gesagt, dass ich die erste Wahl sei und meine Chancen sehr sehr hoch auf die Stelle. Das feeling stimmte, es stimmte einfach alles-danach wochenlang nichts gehört, in der Zwischenzeit sah ich, dass das onlineinserat gelöscht wurde. 3 Monate später die Absage. Unverschämt hoch 10. Aber es tut gut zu lesen, dass andere Menschen das gleiche erleben.
 
A

Anastasia26

Gast
Hallo,

dieses sogenannte "Ghosting" ist eben das Phänomen unserer heutigen Gesellschaft! Es ist-wie man sieht- mittlerweile leider salonfähig geworden und hat also auch schon Einzug in den Arbeitsmarkt gefunden!

Lieber alle Kommunikation abbrechen und so tun, als wäre man sich nie begegnet, anstatt aufrichtig und ehrlich eine schlechte Nachricht zu überbringen. Getreu dem Motto: Es kostet zusätzliche Zeit und Nerven, sich damit auseinanderzusetzen, also warum nicht gleich bleiben lassen! Es kommt sowieso keine weitere (Geschäfts-)Beziehung zustande, wozu also der Aufwand?

Früher wurde einem die Absage persönlich mitgeteilt. Man hat sich erneut getroffen, sich trotz der schlechten Botschaft nochmals nett unterhalten. Es wurde einem ganz sachlich der Grund für die Absage mitgeteilt, man hat Ratschläge für neue Bewerbungen sogar bei anderen Unternehmen bekommen. Zum Schluss hat man seine Bewerbungsmappe zurückerhalten und es wurde einem alles Gute gewünscht.

Ich bin gespannt, wie weit sich das "Ghosting" noch in unserem Alltag einbürgern wird! In 10 Jahren läuft es dann vielleicht so: "Beerdigung mit Trauerfeier und vielen Gästen? Was ist das? Nutzlose Geld- und Zeitverschwendung, Opa ist tot und wird davon auch nicht wieder lebendig. Ab unter die Erde, tun wir so als hätte es ihn nie gegeben und leben einfach weiter!"

Liebe Grüße,
SFX
Genau so ist es leider. In jedem Bereich des Lebens scheint Ghosting heute normal zu sein. Bei der Partnersuche, bei der Jobsuche, sogar bei der Wohnungssuche.
Und letzthin habe ich das Ghosting sogar von eine Bank erlebt hahaha, bei der ich mich für eine Diensleistung interessierte. Unfassbar oder??
 

recuperation

Aktives Mitglied
Die einfachste Sache der Welt wäre es, wenn eine Firma vorher genau beschreibt, welchen Bewerbertyp sie sich wünscht. Es kann Gründe geben, warum der Bewerber z.B. Mann oder Frau sein soll.
Dann müssten nicht hunderte Bewerber umsonst die Mühe und den Stress in Kauf nehmen. Aber das darf die Firma nicht. Sonst muss sie mit einer Klagewelle rechnen.
Also werden auch Leute eingeladen, die von vornherein keine Chance haben.
Eben, darf sie ja nicht... Es geht um körperliche Arbeit? - Schreibt man halt trotzdem, dass Schwerbehinderte bei ansonsten gleicher Eignung bevorzugt eingestellt werden. Ansonsten fühlt sich ein Bewerber mit Pflegestufe I noch diskriminiert... Wenigstens kann sich ein Bewerber in solchen Fällen noch halbwegs selbst zusammenreimen, dass er wohl nicht der Traumkandidat sein wird.

Aber mit 35 zu alt? Als Nicht-Weißer faktisch keine Chance auf den Job? Der/die "Sekretär/in (m/w/d)" sollte idealerweise kein Kerl sein? Als Mitarbeiter für den Empfang zu hässlich? Für den seriösen Job mit Kundenkontakt ein paar Tattoos zu viel? - Natürlich existieren solche Kriterien heute noch genauso wie vor 30 Jahren. Nur schweigt diese Tatsache heute jeder tot oder schiebt zum Selbstschutz andere Gründe vor.
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Eben, darf sie ja nicht... Es geht um körperliche Arbeit? - Schreibt man halt trotzdem, dass Schwerbehinderte bei ansonsten gleicher Eignung bevorzugt eingestellt werden. Ansonsten fühlt sich ein Bewerber mit Pflegestufe I noch diskriminiert... Wenigstens kann sich ein Bewerber in solchen Fällen noch halbwegs selbst zusammenreimen, dass er wohl nicht der Traumkandidat sein wird.
Selbst die Stelle für einen Gerüstbauer muss altersneutral ausgeschrieben werden.

Warum sieht man bei der Fußball-Bundesliga keine Spieler 50+ ? Das ist doch reinste Diskriminierung.
 

SFX

Aktives Mitglied
Eben, darf sie ja nicht... Es geht um körperliche Arbeit? - Schreibt man halt trotzdem, dass Schwerbehinderte bei ansonsten gleicher Eignung bevorzugt eingestellt werden. Ansonsten fühlt sich ein Bewerber mit Pflegestufe I noch diskriminiert... Wenigstens kann sich ein Bewerber in solchen Fällen noch halbwegs selbst zusammenreimen, dass er wohl nicht der Traumkandidat sein wird.

Aber mit 35 zu alt? Als Nicht-Weißer faktisch keine Chance auf den Job? Der/die "Sekretär/in (m/w/d)" sollte idealerweise kein Kerl sein? Als Mitarbeiter für den Empfang zu hässlich? Für den seriösen Job mit Kundenkontakt ein paar Tattoos zu viel? - Natürlich existieren solche Kriterien heute noch genauso wie vor 30 Jahren. Nur schweigt diese Tatsache heute jeder tot oder schiebt zum Selbstschutz andere Gründe vor.
Als ob sie einem vor 30 Jahren direkt gesagt hätten, dass man z.B. für den Empfang zu hässlich ist :D Das lief einfach nur eleganter und stilvoller! Man wurde zum Probearbeiten eingeladen und bekam Aufgaben, die nicht bewältigbar waren. Anschließend hieß es dann: "Oh, das tut uns Leid! Mit dem Stress kamen Sie wohl nicht so gut klar, vielleicht wäre eine Stelle ohne Kundenkontakt für Sie geeigneter. Dann können Sie ganz in Ruhe arbeiten." :cool: Heute schenkt man sich nur das ganze Tara und bevor man nichts nettes sagt, sagt man lieber gleich garni.
 

LW84

Aktives Mitglied
Aus meiner Sicht liegt es daran, dass Politik und Medien Cancel Culture und Shitstorms salonfähig gemacht haben, indem das von oben noch zusätzlich befeuert und legitimiert wird. Dazu noch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das vielleicht gut gemeint, jedenfalls aber schlecht gemacht ist.
"Cancel Culture" und Shitstorms haben damit glaube ich herzlich wenig zu tun. Das Märchen Fachkräftemangel schon viel eher. Es gibt häufig locker 200 BewerberInnen auf eine Stelle. Unternehmen, aber auch der ÖD können sich die Rosinen picken und gehen mit den Stelleninteressierten auch entsprechend um. Wer nicht 100 Prozent auf das ausgeschriebene Profil passt, kommt oft nicht einmal bis zum Vorstellungsgespräch.

Ich habe bislang fast immer eine der typischen Standardabsagen erhalten. Anrufe generell nur bei Zusagen - außer einmal bei einer Absage, das war allerdings außergewöhnlich und direkt nach dem Studium. Die mittlerweile öfter vorkommende Formulierung mit dem "Glück bei der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung" finde ich ganz toll, denn eigentlich ist man ja auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, was schon eine Herausforderung an sich ist.

Ghosting habe ich bislang einmal nach einem solchen Gespräch erlebt. Das (Online-) Gespräch verlief eigentlich gut, wurde dann aber seltsam hastig beendet. Das gab mir schon das Gefühl, dass es wohl eher nichts wird, obwohl eigentlich alles gepasst hat und die Stelle sowieso nur auf ein lächerliches Jahr befristet gewesen wäre. Auch in diesem Fall konnte man sich sicher aus einer Vielzahl von interessierten Leuten bedienen.
 

recuperation

Aktives Mitglied
Als ob sie einem vor 30 Jahren direkt gesagt hätten, dass man z.B. für den Empfang zu hässlich ist :D
Vermutlich nicht, aber man hätte gleich von Anfang an nach jemandem gesucht, der "das Unternehmen mit seinem Erscheinungsbild stilvoll nach außen vertritt" o.ä. Und jeder hätte gewusst, was damit gemeint gewesen wäre (und sich eine Bewerbung im Zweifelsfall gleich gespart). Heute darf man zum Erscheinungsbild überhaupt keine Vorgaben mehr machen. Und lehnt Bewerber unter der Hand trotzdem aus exakt denselben oberflächlichen Gründen wie früher ab.
 

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