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Verzweiflung und Depression durch Versagen bei Studienwahl

SunriseAroundTheWorld

Neues Mitglied
Hallo,

ich hatte hier schonmal geschrieben und muss nochmal kurz venten... Ich kriege es einfach nicht hin.

Letztes Jahr hab ich Abitur gemacht, ein sehr gutes Abitur sogar. Ich hatte mein Leben damals wirklich im Griff, 15 Punkte in allen Abiklausuren etc... und danach hab ich nichts mehr auf die Reihe gekriegt.
Das muss nichts bedeuten. Ein gutes Abitur steht in einer gewissen statistischen Korrelation mit dem zu erwartenden Studienerfolg, sagt über den Einzelfall (und damit über die individuelle Studierfähigkeit) aber kaum etwas aus. In keinem Fall sollte man sich in Zeiten von Noteninflation und absinkenden Leistungsniveaus etwas auf "15 Punkte in XY" einbilden – zumindest nicht im Hinblick auf das eigene Fähigkeitenprofil. Schule ist letztlich zu 90% Auswendiglernen; ich habe selbst genug Studierende betreut, die mit einem hervorragenden Abitur im Studium kläglich gescheitert sind.

Vor allem aber ist es psychisch ungesund, deshalb die Erwartungen an sich selbst hochzuschrauben. Schule ist Schule und alles danach hat damit nur wenig zu tun.

Ich habe es nicht geschafft eine Wahl zu treffen, was ich studieren will (hatte aber auch Pech und wurde von verschiedenen Sachen beeinflusst) und hab das Jahr mit Praktika und FSJ überbrückt.
Kommt vor und passiert mehr Abgängern als man meinen mag.

Seitdem traue ich mir aber die Entscheidung nicht mehr zu und schiebe es die ganze Zeit auf.
Auch Vermeidungsverhalten ist nicht untypisch. Liegt das "nicht zutrauen" nur am konkreten Sachkontext Studium oder findet es sich auch im Hinblick auf andere Lebensentscheidungen?

Ich musste es aber verdrängen, weil es mir davor, letztes Jahr wirklich schlecht ging psychisch und ich auch mit selbstverletzenden Verhalten etc begonnen hatte. Und jetzt? Es ist fast September, ich habe wieder alle möglichen Deadlines verpasst und immer noch keinen Plan was ich studieren will, nur dass ich dieses Mal die ganze Zeit davor weggelaufen bin, mich mit der Studienwahl zu beschäftigen.
Dann – keine Beschäftigung – macht eine Einschreibung derzeit wohl wenig Sinn. Ich würde kaum dazu raten, einfach mal auf gut Glück irgendetwas zu studieren. In den meisten Fällen führt das nur zu noch mehr Frustration und einem Hadern mit der Entscheidung.

Ich interessiere mich für zulassungsfreie Studiengänge (kann mich also noch bis Ende September einschreiben), aber ich hab mich für einige Unis interessiert an denen ich mich hätte bewerben müssen oder für die ich ein Vorpraktikum hätte organisieren müssen. Und Wohnungssuche und Vorkurse werden jetzt auch schwierig. Ich will auf jeden Fall dieses Semester anfangen zu studieren.
Unklar: Keine Beschäftigung mit der Studienwahl aber den dringlichen Wunsch, dieses Semester ein Studium zu beginnen? Wie passt das zusammen?

Ich möchte nicht mehr leben. Ich glaube nicht, dass ich lebensfähig bin. Andere Menschen kriegen es doch auch hin. Warum ich nicht? Ich kann das nicht mehr.
Nicht böse sein, aber das kling reichlich melodramatisch. Genügend andere Menschen bekommen das auch nicht hin, scheitern an Formalia, Deadlines etc.

Das ist im Einzelfall sicher unglücklich, doch nichts, was jetzt irgendwie ein besonderer Exotenumstand gelten müsste. An deiner Stelle würde ich versuchen, die Situation realistisch einzuschätzen und mich nicht in derlei trübsinnigen und selbstmitleidigen Gedankenketten zu verheddern.

Ich fühle mich körperlich krank, jedes Mal wenn ich mir überlegen will was ich studieren will. Warum schaffe ich es nicht? Letztes Jahr hab ich Hunderte von Stunden über Studiengänge gelesen, Pro und Contra Listen geschrieben etc und es nicht hingekriegt. Ein Jahr ist vergangen und ich bin in einer noch schlechteren Situation.
Vielleicht wäre zu überdenken, ob ein Studium denn überhaupt das Richtige ist? Zumindest an diesem Punkt der eigenen Bildungs- und Erwerbsbiografie.
 

Mipft

Aktives Mitglied
Ich hab damals kein 1er-Abi gemacht, war mir ehrlich gesagt nicht wichtig. Ich hatte damals keinen Plan, was ich studieren sollte. Meistens fangen die Leute, die nicht wissen, was sie studieren sollen mit BWL oder VWL an. War zumindest zu meiner Zeit so. Hab mich dann für ne Ausbildung als Industriekauffrau entschieden. Hab danach noch einen Anlauf gemacht VWL nebenbei an der Fern-Uni zu studieren. Hat mich einfach nur angeödet das Fach. Aus heutiger Sicht hätte ich mich wohl für ein Studium auf Lehramt entschieden. Wär aber damals aufgrund meiner damaligen so gut wie nicht vorhandenen Geduld vermutlich der Horror für die Schüler geworden. Ich hatte auch die Idee Sinologie zu studieren, wurde damals aber für bekloppt erklärt. ;) Hätte ich es mal gemacht. Heute wäre es kein Problem mit so einem Studium einen Arbeitsplatz zu finden. Werde dir erst einmal darüber klar, was du gerne machen möchtest. Praktikantenstellen gibt es in rauen Mengen.
 

Rom2022

Aktives Mitglied
Such dir eine ordentliche Klinik und mach eine Therapie!
Wenn du schon vor dem Studium suizidal bist, was willst du dann erst im Studium machen?
Die Anforderungen werden nicht leichter.
Übrigens bist du in die typische Falle von Absolventen getappt.
Ist nicht deine Schuld, die Schule hat euch nur nicht von der Berufswahl darauf vorbereitet.
Wenn du ein Jahr Praktika machst oder ausprobierst was du gut kannst, reißt dir auch keiner die Rübe ab.
Bedenklich finde ich nicht deine fehlende Studienwahl, sondern deine Selbstmordgedanken.
Hier würde ich mal ansetzen und dann von dort herausfinden was ich gerne kann.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Die riesigen Pro- und Contralisten zu hunderten von Studiengängen sind ein Symptom von Überforderung. Und in deinem Fall geht es um eine ausgewachsene Depression. Es ist nicht möglich, in diesem Zustand verantwortbare Entscheidungen zu treffen.

Du hast ganz andere Sorgen als Studium und Studienwahl. Du musst dich um deine Gesundheit kümmern, sofort.
 
E

eS~

Gast
Hallo nochmal,

ich freue mich über eure Antworten! Ich habe die Situation leider nachdem ich den Post gemacht habe, wieder verdrängt und hab mich nicht getraut hier reinzuschauen. War vielleicht eine schlechte Idee, weil ich nun kurz vor einem Nervenzusammenbruch bin und diese Woche die Einschreibefrist endet. Naja.

Zuallererst habe ich bereits ein Jahr mit Praktika/FSJ in verschiedenen Bereichen absolviert, sogar Vorlesungen besucht. Es hat mir aber nicht geholfen, weil ich von Anfang an in einem negativen mentalen Zustand war. Das auch, weil mein Leben so ungewiss war und ich mich die ganze Zeit wirklich schlecht gefühlt habe, aus dem im Anfangspost erläuterten Gründe. Ich weiß daher aus dieser Erfahrung, dass ein weiteres Jahr mir nicht helfen würde. Was mir wahrscheinlich mental helfen würde, wäre, wenn ich mich für einen Studiengang und eine Uni entscheiden würde und wieder eine "Richtung" im Leben hätte.

Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht alles versucht. Ich habe letztes Jahr nicht nur monatelang Pro und Contra Listen gemacht, viele Entscheidungswerkzeuge angewandt und mich täglich mehrere Stunden lang informiert, sondern auch mit vielen Leuten gesprochen, mit Studienberatungen, der Berufsberatung vom Arbeitsamt und eben in verschiedene Bereiche durch Praktika reingeschnuppert. Ich hatte mich immer mehr reingesteigert und das Verdrängen hatte mich dann gerettet, dass ich wieder im Alltag funktionieren konnte, und jetzt ruiniert es mir das Leben.

(TW)
Ich hab länger darüber nachgedacht und ich denke nicht, dass ich langfristig weiterleben kann, wenn ich dies nicht in den nächsten Tagen lösen kann und ein Studium beginne. Klingt vielleicht dramatisch, aber es gibt noch andere Hintergründe und... ich kann nicht mal beschreiben wie schlecht es mir im letzten Jahr ging. Ich kann das einfach nicht nochmal durchmachen. Hm, ich glaube nicht, dass ich suizidgefährdet bin, keine Sorge, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen wie ich dann noch... weiter existieren soll.

Ich weiß auch nicht, ob ich zu melodramatisch bin. Meistens versuche ich gar nicht daran zu denken und habe dementsprechend auch nicht solche Gedanken. Aber das funktioniert irgendwie nicht.

Ich will eine Entscheidung treffen, ein Studium beginnen um mein Leben nicht komplett zu ruinieren, aber meine Psyche ruiniert es mir. Aber ich kann meine Psyche nicht fixen, solange ich keine Entscheidung treffe. Es wirkt aussichtslos, ehrlich gesagt.
 
E

eS~

Gast
Oh, Check U und noch mehr Tests habe ich natürlich auch bereits gemacht.

Und mir viele Fragen gestellt. Aber ich kann nicht in die Zukunft sehen und beurteilen, was für eine Art von Beruf ich in 5 Jahren gerne haben will.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
musst du ja nicht.
was möchtest Du arbeiten, jetzt, aus Deiner Situation heraus?
und dann das passende Studium dazu suchen.
viele Studiengänge bereiten ja auch nicht auf einen konkreten Beruf vor.
 

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