Ich kenne die Reaktion, die ich momentan zeige schon aus jüngeren Jahren von mir. Es gab in der Vergangenheit schon Situationen in denen ich mich plötzlich aus unerklärlichen Gründen auf einmal in jemanden total verguckt habe.
Wie bist du denn damals damit umgegangen
bzw. was hat dir da geholfen?
Vielleicht hast du das Rezept, nach dem du
suchst, in deinem eigenen Erfahrungsschatz?
Ich finde es übrigens normal, dass man auf
manche Menschen mit starken Emotionen
und auch Fantasien reagiert. Wir haben so
viele von unserer Art um uns, wie es eigent-
lich nicht natürlich ist. Dass da immer wieder
eine/r darunter ist, die/der uns besonders
anspricht, ist rein rechnerisch zu erwarten.
Was mir sehr geholfen hat, ist, nicht mehr
"verliebt" zu sagen bei so etwas, sondern
"fasziniert". Das entschärft die Sache und
löst weniger Assoziationen aus. Weil ich ja
auch von einem Gemälde, einer Musik oder
(typisch Mann jetzt) einem Auto fasziniert
sein kann.
Außerdem ist es manchmal hilfreich zu
wissen, dass man oft dann auf andere
Menschen "verliebt" reagiert, wenn sie
einen an die eigene Mutter/den eigenen
Vater erinnern. Da springt dann ein Kind-
heitsprogramm an, das man mit dem Ver-
stand kaum bremsen kann. Mir ist das tat-
sächlich drei Mal in meinem Leben passiert,
ohne dass es mir gleich aufgefallen ist.
Wobei ich meine Mutter früh verloren habe,
da war also viel Zeit.
Was mir auch geholfen hat, wenn ich in
Gefahr war, mich unglücklich zu verlieben
und es übers Fasziniertsein hinausging:
Es in kleiner Dosis zuzulassen und zu ver-
suchen, eine positive Beziehung zu pflegen,
die keine anderen zerstört. Das ist zwar
echt schwer und ab einer bestimmten
Grenze muss man zur Not abbrechen,
aber es kann auch sehr schön und berei-
chernd sein.
Alles Gute!
Werner