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Vegan-Thread zum Austauschen

Landkaffee, was meinst du denn konkret? Natürlich, vegane Ernährung allein macht einen noch nicht zu einem friedlicheren Menschen. Dennoch setzen sich die meisten Menschen, die vegan werden, sehr intensiv mit dem "Karnismus", einer gewalttätigen Ideologie, auseinander, die sich meiner Ansicht nach nicht sehr von anderen gewalttätigen Ideologien wie Sexismus oder Rassismus unterscheidet. Bei mir hat es nach der Lektüre von Melanie Joys "Why we love dogs, eat pigs and wear cows" wirklich "Klick" gemacht, auch einen äußerst inspirierenden Vortrag von ihr habe ich live miterleben können. Dadurch ist mir klar geworden, dass der Karnismus eine sehr gewalttätige Ideologie ist, die ich nicht unterstützen möchte. (Ihr Buch ist wirklich super, ihre Vorträge sind aber noch besser - unbedingt anschauen, falls man die Chance dazu hat!)

Für mich hat Veganismus also auch viel mit Gewaltfreiheit und einem bewussterem, kritischerem Lebensstil zu tun. Mir gefällt auch die Bezeichnung "gewaltfrei essen".

Natürlich gibt es auch "radikale" Tierschützer/Tierrechtler, die z.B. Sachbeschädigung begehen. Aber diese Gewalt finde ich ehrlich gesagt immer noch weniger bedenklich als die organisierte, vollkommen legitime Gewalt in der Massentierhaltung und in Schlachthöfen. Es ist anscheinend schlimmer, ein Folterinstrument in einem Tierversuchslabor zu ruinieren, als auf ein schwaches Schwein mit verkrüppelten Gliedmaßen einzudreschen, bis es stirbt, oder einer brüllenden Kuh ihr Kalb zu entreißen...
 
Kommt wahrscheinlich darauf an, wie man "friedlich" definiert. Mich würde auch interessieren, was du damit meintest, Landkaffee 🙂 Meiner Meinung nach ist es eindeutig, dass eine vegane Ernährung friedlicher ist als eine fleischhaltige - einfach weil im Grossen und Ganzen weniger Lebewesen zu Schaden kommen. Aber wenn man damit vielleicht dem Umgang untereinander im Bekanntenkreis meint, dann magst du recht haben, dass manche Veganer ihre Meinung aggressiver vertreten als Fleischesser. Jedoch finde ich, dass selbst bei den ganz militanten das verhinderte Leid das zugefügte bei weitem übertrifft.
 
Für mich sind Menschen, die sich vegan ernähren, ganz normale Menschen.

Das wollte ich zum Ausdruck bringen.


Ich gehe nicht davon aus, dass Menschen, die vegan essen, nun deshalb die besseren oder schlechteren Menschen sind.



LG
Landkaffee
 
Ich gehe nicht davon aus, dass Menschen, die vegan essen, nun deshalb die besseren oder schlechteren Menschen sind.

Naja, aus Sicht eines Schweins, Huhns, Rinds,
Kalbs, Fisches etc. dürfte die Einschätzung da
deutlich klarer sein 🙂

Wobei ja auch Hitler Vegetarier gewesen sein
soll, insofern gebe ich dir völlig recht: alleine
dass jemand auf den Verzehr von Tieren ver-
zichtet, wird er nicht automatisch ein besserer
Mensch ...
 
Naja, aus Sicht eines Schweins, Huhns, Rinds,
Kalbs, Fisches etc. dürfte die Einschätzung da
deutlich klarer sein 🙂

Wobei ja auch Hitler Vegetarier gewesen sein
soll, insofern gebe ich dir völlig recht: alleine
dass jemand auf den Verzehr von Tieren ver-
zichtet, wird er nicht automatisch ein besserer
Mensch ...

Beim ersten Absatz stimme ich Dir zu.

Dein zweiter Absatz führt für mein Empfinden in eine Richtung... . *kopfschüttel* Rhetorik. Schon kapiert.

Hast Du auch kapiert, dass solche Vergleiche wie der von von Dir nun mir gegenüber mit Hitler eben "Essig" sind?


Ich denke, mit der Zeit wird es sich eh' durchsetzen, dass immer mehr Menschen über Ernährung nachdenken (müssen). Damit wären wir mitten in der Politik.

Ich wollte nur gucken, wie das lebenspraktisch geht ohne Fleisch, ohne Tierversuche usw. .
Wünsche, die viele Menschen teilen. Und für mich hier aktuell (hier ist Hilferufforum) ist das nicht so einfach, wenn aus Essen gleich eine Ideologie wird.




LG
Landkaffee
 
B-Vitamine sind doch auch in Frischhefe.
Noch etwas: eine Tablette dafür, eine dafür, eine zur Nahrungsergänzung, eine gegen den Kopfschmerz.... . Wenn

Das B12 ist leider daraus nicht vom menschlichen Darm
resorbierbar, wie man früher glaubte. Insofern ist Hefe
für dieses Vitamin kein geeigneter Lieferant.

Wenn du "Tablette" negativ belegst, begehst du einen
so genannten Kategorialfehler: Die Tablette ist nur die
Form und sagt nichts über den Inhalt aus. Der kann
nämlich durchaus Leben oder Gesundheit retten oder
aus ganz natürlichen Stoffen bestehen (wie Zink oder
Jod). Genauso wie es andersherum giftige Lebensmittel
gibt, die ganz "natürlich" aussehen (Eibenbeeren z.B.).

Hast Du auch kapiert, dass solche Vergleiche wie der von von Dir nun mir gegenüber mit Hitler eben "Essig" sind?

Sorry, aber den Satz habe ich auch nach dreimaligem
Lesen nicht verstanden.
 
Ich wollte nur gucken, wie das lebenspraktisch geht ohne Fleisch, ohne Tierversuche usw. .
Wünsche, die viele Menschen teilen. Und für mich hier aktuell (hier ist Hilferufforum) ist das nicht so einfach, wenn aus Essen gleich eine Ideologie wird.

Ich verstehe dich zwar gut, aber gerade bei der veganen Ernährung ist es halt schwierig, keine Ideologie "draus zu machen". Denn die meisten von uns sind ja Veganer geworden als Ergebnis einer Ideologie. Es geht uns um mehr als nur eine Art der Ernährung, auf die wir gerade Lust haben, so wie bei einer Diät oder so. Und es zwar unangenehm, und ich stimme dir zu, dass Veganer nicht automatisch die "besseren" Menschen sind - aber es ist nunmal so, dass jeder, der sich (wissentlich) unvegan ernährt, in einer gewissen Form sich an diesem Leid beteiligt, das wir so belastend finden, dass wir unser halbes Leben umgestellt haben, um etwas dagegen zu tun. Das einfach aussen vor zu lassen, gelingt nicht immer so einfach.

Dennoch denke ich persönlich wirklich nicht, dass ich deshalb ein besserer Mensch bin - ich weiss gar nicht genau, was das heissen soll. Und ich denke, die meisten hier haben nichts dagegen, mal ohne den ethischen Aspekt einfach nur über lebenspraktische Dinge zu diskutieren.. Nur manche Fragen kann ich zum Beisipel ohne den ethischen Aspekt eben nicht wirklich beantworten.. ich finde es auch blöd, Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen und Tabletten zu schlucken, aber wenn die einzige Alternative ist, schweres Leid eines Lebenwesens in Kauf zu nehmen, dann finde ich es doch nicht mehr so blöd.

Noch etwas zu dem berüchtigten Vitamin B12 😀 Soweit ich weiss, ist das in ungewaschenem Obst und Gemüse vorhanden - also praktisch im Boden, was auch der Grund ist, warum es im Fleisch vorhanden ist, weil natürlich die Tiere ungewaschenes Zeugs essen.
 
... ich finde es auch blöd, Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen und Tabletten zu schlucken, aber wenn die einzige Alternative ist, schweres Leid eines Lebenwesens in Kauf zu nehmen, dann finde ich es doch nicht mehr so blöd.

Noch etwas zu dem berüchtigten Vitamin B12 😀 Soweit ich weiss, ist das in ungewaschenem Obst und Gemüse vorhanden - also praktisch im Boden, was auch der Grund ist, warum es im Fleisch vorhanden ist, weil natürlich die Tiere ungewaschenes Zeugs essen.

Das mit dem ungewaschenen Obst und Gemüse ist
leider nur ganz teilweise richtig (ich habe mich hier
ausführlich kundig gemacht) - dieses Gerücht kommt
wohl aus einer Studie aus Vietnam. Dort hat man
beobachtet, dass Landmenschen, die in die Stadt
ziehen, kurz darauf B12-Mängel zeigen. Als Ursache
fanden die Forscher heraus, dass auf dem Land der
Reis und das Gemüse weniger gereinigt sind und die
Esser so nebenbei allerlei Getier aufnehmen, in deren
Därmen das benötigte Vitamin B12 vorhanden ist.

Die wenigen Bodenorganismen im Dreck auf dem
Essen sind definitiv zu wenig für eine ordentliche
Versorgung. Dann müsste man schon permanent
Kot essen - in dem ist B12 enthalten (was vielleicht
ein Grund für die Krankheit ist, bei der Menschen
zwanghaft Kot essen).

Ein Wurm in einem Apfel enthält sicher mehr B12
als der Dreck an der Kartoffel 🙂

Und das mit den Tabletten sehe ich auch so - wenn
es mal je keine Tabletten mehr gibt und ich trotzdem
kein Tierleid erzeugen oder mitverantworten möchte,
würde ich lieber die Leber eines frisch gestorbenen
Tiers essen als eines dafür zu töten. Wenn man z.B.
Hühner hält und gut versorgt und sie dann eines
natürlichen Todes sterben (ich meine nicht den
Fuchs, sondern Altersschwäche) - warum dann nicht
die Leber essen? Das Huhn im Hühnerhimmel freut
sich sicher, dass es noch was Gutes tun kann, wenn
ich es ein Leben lang beschützt und gefüttert habe ...
 
oh, danke für den Hinweis mit dem B12. Ich habe mich tatsächlich nicht so gut informiert, aber ich glaube, das stand in irgendeinem Buch (?). Muss ich nochmal nachlesen.
Andererseits ist es mir irgendwie auch egal. Dieses Argument mit dem Vitamin B12 kommt irgendwie immer von Leuten, die sich früher überhaupt nicht dafür interessiert haben, wie ich esse, und ob ich wohl einen Vitaminmangel haben könnte.

Und das mit den Tabletten sehe ich auch so - wenn
es mal je keine Tabletten mehr gibt und ich trotzdem
kein Tierleid erzeugen oder mitverantworten möchte,
würde ich lieber die Leber eines frisch gestorbenen
Tiers essen als eines dafür zu töten. Wenn man z.B.
Hühner hält und gut versorgt und sie dann eines
natürlichen Todes sterben (ich meine nicht den
Fuchs, sondern Altersschwäche) - warum dann nicht
die Leber essen?

naja, mal abgesehen davon, dass es mich ziemlich ekeln würde und ich nicht weiss, ob ich es schaffen würde, die Leber ähm zu "extrahieren" 😀 sehe ich das eigentlich genauso. Nur glaube ich nicht, dass ich in diese Situation kommen würde, Hühner zu halten, denn um das guten Gewissens zu tun, müsste ich schon einen richtig tollen Ort für sie finden, wo sie eigentlich fast in Freiheit leben können und nicht so von meiner stümperhaften Pflege abhängig sind.
 
Habe mir heute mal vegetarisches geschnetzeltes gemacht, mit Soße und Parikagemüse drin. Die Soße schmeckt gut, aber das Fleisch ist ja sowas von schauderhaft. Ich muß dauernd denken ich kau auf ner toten Ratte rum😱**würg**....sorry Ratte, du bist nicht gemeint 1😀
 

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