Maliza
Mitglied
...darum denke ich schon, dass manchmal der weckende Holzhammer zur Prävention besser ist als die Folgen eines möglichen Irrtums. Dinge passieren, auch schlimme Dinge.....warum sie nicht offen beim Namen nennen?
Weil die TE bereits schon einmal aus der Diskussion in ihrem anderen Thread ausgestiegen ist. Es ist naheliegend anzunehmen, dass sie damit überfodert war, ständig mit Spekulationen über ihre eigenen Fehleinschätzungen, ihren Mann betreffend, konfrontiert zu werden.
Wonny hat eine missbrauchte Tochter und bleibt zu hoffen, dass sie ihr ein offenes Ohr schenkt und da auch nicht zimperlich ist wenn mal Tacheles über Einzelheiten geredet wird..was wichtig ist in meinen Augen...gerade in der sexuellen Aufklärung...natürlich altersgerecht.
Um zu erreichen, dass Wonny Verbesserungsvorschläge für die Kommunikation mit ihrem Mädel an sich heranlässt, ist es zunächst einmal notwendig, Wonny dazu zu bringen, sich hier auf einen Austausch einzulassen. Meiner Einschätzung nach wird sie die Beiträge zu ihrem Hilfegesuch hier weniger nach rationalen Gesichtspunkten bewerten, sondern auch abwägen, ob sie von den Forenteilnehmern ernst genommen und respektiert wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine andere Meinung, die durchaus mal kritisch geäußert werden kann und soll, als kompetente Beurteilung ihrer Situation annehmen wird, steht in direktem Zusammenhang mit dem Einfühlungsvermögen im Umgang mit ihr.
Die Ausführungen von Wonny vermitteln schon dass sie da ggf. Defizite aufweist...
Das ist anzunehmen, darf hier aber nicht im Vordergrund stehen. Ihre Ausführungen und die Tatsache, dass sie ihre Stimmung auf "ängstlich" gesetzt hat, lassen vermuten, dass sie inzwischen eine hohe Hemmschwelle überwinden muss, um sich Außenstehenden anzuvertrauen und ggf. Hilfe von außen zu holen. Daher halte ich es in ihrem Fall für sinnvoll, sie vorsichtig für solche Themen zu sensibilisieren und ihr dabei nicht das Gefühl zu vermitteln, sie sei eine schlechte Mutter.
Und: wo ist der Druck? Wonny allein entscheidet was sie tut oder nicht tut...es ist ihr Leben..und sie allein muss mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen leben....als Einzelne und als für mehrere Kinder Verantwortliche....bleibt zu hoffen, dass sie einige Ratschläge annimmt und sich fachkundige Hilfe sucht um ihre Situation zu entlasten.
Der Druck wird an den Stellen aufgebaut, an denen ihr eine andere Sichtweise, die sie im Moment nicht annehmen kann und will, sehr vehement vermittelt wird. Wonny ist grade an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt. Die Entscheidung, Ratschläge anzunehmen oder nicht liegt bei ihr. Die Entscheidung, Ratschläge angemessen zu vermitteln und zu versuchen, sie positiv zu beieinflussen oder es zu lassen, liegt bei den anderen Forenteilnehmern.
Jeder Mensch konstruiert für sich seine eigene Wirklichkeit und man tut gut daran offen genug für andere Meinungen/Beobachtungen, Analysen etc. zu sein um nicht zu sehr in Wunschwelten abzudriften, die irgendwann einmal vor die Mauern der Realität knallen.
Das ist ein interessanter und auch wertvoller Denkansatz, mit dem sich die TE befassen kann, nachdem sie Lösungsansätze für die primären Probleme, die sich grade in ihrem Familienleben ergeben haben, gefunden hat.
..ich finde es recht strange hier so zu tun oder vorzutäuschen als wäre jeder TE perfekt in seiner "Objektivität", Wahrnehmung. Niemand ist das weil Objektivität eh eine Illusion ist. Das ganze Leben ist ein Entwicklungs- und Lernprozeß...und man lernt nur dazu indem man sich kritisch (und mit Kritik) auseinandersetzt mit der sogenannnten Wirklichkeit, die jeder nur bruchstückhaft erkennt und wiedergeben kann. Wichtig ist es sich fortwährend (in angemessenem Maß, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig) selber kritisch zu hinterfragen und kritische Hinterfragung anderer Menschen zu begrüßen anstatt als Angriff zu sehen, was nur Menschen mit zu geringem Selbstbewusstsein tun. Wichtig ist halt Synthese (sammeln und zusammensetzen mehrerer Teile) , indem man seine Meinungen mit anderen Meinungen ergänzt und komplettiert um am Ende ein halbwegs passables Bild der Wirklichkeit hinzukriegen, eines das mit der Realität halbwegs passabel funktioniert. ...
Das war ein kleiner philosophischer Exkurs.... .
Es geht hier, in diesem Thread, nicht um die Definition von Objektivität, Eigenreflektion oder Philosophie, sondern eher darum, im Rahmen der Möglichkeiten, die in einem Internetforum sicherlich stark begrenzt sind, auf eine sehr ängstliche, nun wohl alleinerziehende, Mutter von vier Kindern, die sich in einer Notsituation befindet, dahingehend einzuwirken, sich die notwendige Unterstützung zu holen. Eine psychosoziale Unterstützung, die Wonny über einen längeren Zeitraum unterstützt, kann ggf. auch richtungsweisend ins Familienleben eingreifen und mögliche Missstände beheben. Um diese Unterstützung annehmen zu wollen, muss die TE voraussetzen können, dass sie von Außenstehenden nicht vorverurteilt wird. Wir können, aus einem Internetforum heraus, sicherlich nicht in das Familienleben eingreifen und Sichtweisen korrigieren, aber zumindest dazu motivieren, dass die TE aktiv wird und sich nicht, aus Angst vor der sozialen Ausgrenzung, zurückzieht.
LG
Maliza
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