Hamsterrad
Aktives Mitglied
Grundsätzlich spricht ja nichts dagegen, sich im Job zu verwirklichen. Im Gegenteil, ist doch toll wenn er Spaß macht.Wenn ich noch warten könnte würde ich auch gerne noch warten.
Natürlich würde ich lieber warten, bis die Pandemie vorbei ist und ich wieder einen neuen Job habe, ...
Wenn man z.B. den Wunschtraum hat, eines Tages Abitur zu machen, um Medizin zu studieren, so hat man doch dennoch Angst vor dem Abitur ...
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Ich kämpfe gerade sehr mit mir, selber diesen Widerspruch in mir zu akzeptieren und merke zusehends, dass es mich belastet, dass das Thema Kinderwunsch, von meinem Umfeld so eindimensional definiert wird.
Es fällt mir persönlich schwer, meine Karrierewünsche aufzugeben.
Allerdings, und das ist auch klar, ein Kind ist kein Haken in einer to-do-Liste, sondern ändert das Leben komplett. Nix mehr mit Flexibilität, spontanen Überstunden, Urlaub in der Nebensaison, abends zusammen weg und vieles mehr. Oft dafür Einkommensverlust, Stress, Krankheiten etc. Das muss man wirklich wollen, nicht nur machen weil die Uhr abläuft. Die ersten drei Jahre zuhause, alles miterleben, die ersten Worte, die ersten Schritte, das erste mal malen, der erste Lacher, das will man doch keiner Nanny überlassen, die dann das Kind erzieht. Dann 10 (?) Jahre dann weniger arbeiten, Mittags nach der Schule da sein, Ferien organisieren, und, und. Ich weiß wovon ich spreche. Nicht wenige Beziehungen gehen daran kaputt.
Wenn ich jetzt lese, Du würdest gerne weiter warten wenn es ginge, sehe ich, Du bist dafür einfach noch nicht bereit. Ob sich das in Zukunft ändern wird ... kann natürlich keiner wissen.
Über eine Bemerkung bin ich noch gestolpert, Du würdest gerne erst einen neuen Job haben. Um dann schwanger zu werden? Viele Betriebe kämpfen um die Existenz, wissen nicht wie es weitergeht, Du möchtest dann gehen und der Arbeitgeber darf sich einen Ersatz für die gerade eingestellte Kraft suchen ... man sollte andere so behandeln, wie man selber behandelt werden möchte. Es ist rechtens, natürlich, sonderlich fair ist es aus meiner Sicht nicht.
Ich denke Du solltest jetzt eine Entscheidung treffen: 100% Job, mit allem drum und dran oder 100% Kind, mit allen Konsequenzen.