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Und irgendwie ist doch alles anders, als ich immer dachte...

Und ich frage mich halt welchen Sinn es macht, wenn auf der einen Seite kein Feuerwerk mehr da ist und auf der anderen Seite aber auch keine feste Bindung in der Form in der ich es beschrieben habe. Dann sind solche Beziehungen doch letztlich nicht mehr als Sex-Freundschaften ohne jegliche Verbindlichkeit. Oder verstehe ich das falsch? Ein hoch auf die tolle individualisierte Gesellschaft in der jeder seine Freiheit leben kann... Es fragt sich nur zu welchem Preis... :nerv:
.

Hallo endless,
berechtigte Sinnfrage.
Das sehe ich auch so: "Dann sind solche Beziehungen doch letztlich nicht mehr als Sex-Freundschaften ohne jegliche Verbindlichkeit".
Unsere individualisierte Gesellschaft wird sich mehr und mehr, unabhängig vom beruflichen Werdegang, für bestimmte Freiheiten in Beziehungen einsetzen und sich auch mehr aus einer evtl. Beziehungs-Verantwortung entfremden.
Ich würde das nicht so sehen wollen "Es fragt sich nur zu welchem Preis".... sondern eher so: Der Preis, der dafür gezahlt werden wird, ist recht hoch.

Gewisse Unterschiedlichkeiten, wenn sie recht deutlich werden in einer Beziehung, lassen sich nun mal nicht miteinander verbinden und bevor ein Wir-wollen-es-doch-irgendwie-verbinden daraus wird, da die Beziehung schon so lang währt in der heutigen Zeit,
kommt es mehr vom Herzen, sich dieser Nicht-gewollten-Unterschiedlichkeit einzugestehen und eigene Wege zu finden, damit umzugehen oder sich irgendwie und irgendwann aus der Beziehung zu lösen.

alles Liebe
gastin
 
Hallo Nova,

danke für deine (kritische) Nachfrage. Ich mag das, wenn ich mich nochmal genauer erklären muss, meine Gedanken konkreter machen, deutlicher formulieren etc. Ich bin mir nicht sicher, ob mir das hier gelingt, aber ich wills versuchen.

Ist es nicht so, dass heute 80% der Beziehungen junger Leute nach dem Muster "bis ein Besserer auftaucht" ablaufen? Es gibt zwar immer mal wieder Individuen, die von einer ewigen Bindung träumen, doch wie oft klappt das wirklich? Ich war auch so und hatte mehrmals den "Kinder, Haus&Garten Plan", nur mit anderen Partnerinnen. Das ist ja auch der Grund, warum ich solche Pläne, in diesem Alter, für total verfrüht halte.

Dass solche Beziehung recht häufig sind, befürchte ich auch. Aber du stellst hier zwei Dinge gegenüber, fast so als gäbe es nur entweder... - oder...

Dieses Warten, bis ein Besserer auftaucht, ist für mich ein No-Go in einer Beziehung. (Eigentlich ist es das gar nicht wert, Beziehung genannt zu werden...) Aber das heißt deshalb nicht, dass man direkt das komplette weitere Leben zusammen plant. Die Frage ist für mich nur, sind die Gefühle füreinander und die gemeinsame Basis so stark, dass sich beide (theoretisch) vorstellen können, ein Leben lang zusammen zu bleiben. Das heißt überhaupt nicht, dass man das schon so planen muss. Es geht um das klare Bekenntnis: "Ich bin mit dir glücklich! Die Beziehung zu dir, gibt mir alles was ich brauche!" Bzw. die Bereitschaft, gemeinsam dran zu arbeiten, dauerhaft miteinander glücklich zu sein. (Was immer das h eißt.) Wenn mir aber in dieser Beziehung ganz klar etwas fehlt und keine Bereitschaft herrscht, daran irgendwie gemeinsam zu arbeiten, dann ist es für mich einfach nur verlogen, weiter zusammenzubleiben. Entweder ich belüge mich selber und tu so, als würde ich eigentlich gar nicht wirklich was vermissen, bzw. rede mir ein, dass ich das im Moment ja noch nicht unbedingt brauche. Oder ich belüge den Partner, indem ich so tue, als wäre das schon in Ordnung für mich, obwohl ich in Wirklichkeit nur drauf warte, endlich jemanden kennenzulernen, der besser passt. Mich gruselts bei dem Gedanken. 🙁

Ich würde sogar soweit gehen, viele Probleme der heutigen Gesellschaft auf diese immer normaler werdende Einstellung zurückzuführen. Ich glaube, dass es kaum etwas Wichtigeres für Menschen gibt, als tragende Beziehungen. (Ich meine damit nicht nur Liebesbeziehungen.) Beziehungen und Zugehörigkeit zu Gruppen sind sehr oft prekär. Ich muss immer damit rechnen, dass ich für den/die anderen nicht mehr "passe", nicht mehr dazugehöre, wenn ich nicht mehr das gebe oder leiste, wie früher, oder wie vereinbart. Wenn ich nicht mehr gleicher Meinung bin, wie die anderen etc. Solche prekären Beziehungen, lassen die Menschen in ständiger Angst leben, ausgegrenzt und verstoßen zu werden. Diese Angst lähmt und hemmt, lässt keine Entwicklung zu und sie führt sehr häufig dazu, das Gruppen ihren Zusammenhalt nur in der Ausgrenzung und Abwertung von "anderen" erfahren. Einer der wenigen Orte, wo diese nahezu bedingungslose Zugehörigkeit noch häufig vorhanden ist, ist die Familie. Dort ist es meistens noch kein größeres Problem, plötzlich eine andere Meinung zu haben, oder andere Wege zu gehen. Man gehört trotzdem noch dazu. Man darf sich entwickeln, ohne Angst haben zu müssen, verstoßen zu werden. Wo das aber auch in Familien nicht gelebt wird (wo die Zugehörigkeit nur durch Anpassung gesichert ist), wachsen Menschen auf, die zutiefst unsicher sind und ihr ganzes Leben lang daran leiden, nicht angenommen zu sein, wie sie sind. Nur wenige können diese Erfahrungen des Angenommen-Seins, die sie als Kinder nicht machen durften, als Erwachsene nachholen. Man hält es dann auch für normal, andere nur solange zu akzeptieren, wie sie die eigenen Ansprüche erfüllen. Man hat nie gelernt, dass es auch anders geht...

So, jetzt höre ich aber auf mit meiner Predigt, bevor es total off Topic ist... 😱

Gruß
M.
 
@TE
Versteh mich nicht falsch, ich teile Deine Grundansichten vollkommen. Ich wollte mehr wissen ob Du vielleicht unrealistische Ansprüche an Deine Beziehung gestellt hast, was wohl nicht der Fall ist. In meiner Beziehung hat es sich so entwickelt, wie Du es gerne gehabt hättest. Irgendwann war uns klar, dass wir jetzt eine neue, wenn auch noch unvollständige, Familie sind.

Ich verstehe warum Du den Eindruck gewonnen hast, dass die Bindung zu seiner Familie das Hauptproblem ist, doch glaube ich, dass dies nicht zwangsläufig das Problem sein muss. Meine Frau hat auch noch so eine starke Bindung zu ihrer Ursprungsfamilie, obwohl Sie auch eher konservativ ist. Ich denke, dass Problem liegt eher darin, dass eure Bindung diesen Familiencharakter nicht aufweist. Wie gesagt könnte es sein, dass er dazu noch nicht reif genug ist.

Vielleicht solltest Du wirklich resümieren was Dich diese Beziehung kostet und was sie Dir gibt. Auf lange Sicht muss diese Bilanz natürlich positiv ausfallen, wenn Du nicht immer "draufzahlen" möchtest.
 

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