Ich habe mir jetzt mal eure ganzen Nachrichten durchgelesen und es ist quasi leider zum Teil das, was ich befürchtet habe. Also "dann geh doch einfach unter Leute" oder "warum findest du nicht einfach eine Freundin".
Daher möchte ich noch über mich erklären, warum ich denke, dass "einfach eine Frau finden" oder unter Leute gehen für mich keine Lösung ist.
Dazu habe ich zwei Punkte:
1. Das Problem mit mir
Ich bin vermutlich neurodivergent. Spezifisch gesagt, habe ich einfach überhaupt kein Interesse an normalen sozialen Beziehungen, wie das bei normalen Menschen üblich ist. Ich kann zwar Freude an Freundschaften haben, aber irgendwie habe ich im wesentlichen nur das instinktive Interesse an weiblicher Nähe und erweitert nur ein Interesse an einer guten Partnerschaft und Familiengründung. Und wie gesagt, lösen auch Freundschaften oder andere Formen der Nähe, bzw. sozialer Interaktion nicht mein instinktives Bedürfnis nach weiblicher Nähe - das hatte ich ja probiert mit Kontakt zur Familie, Freundschaften und selbst so Sachen, wie Massage. Dennoch war das Problem immer, dass diese "romantische Nähe" gefehlt hat und sich auch negativ auf Immunsystem, Stimmung (Brainfog) und Schlaf auswirkte und weitere psychosomatischen Symptome erzeugte.
Warum ich also "nicht einfach eine Freundin finde", liegt daran, dass ich zum einen mittlerweile die Denkweise habe, dass ich alleine glücklich sein muss und sein will. Ich möchte weder von einer Partnerin abhängig sein, noch ihr die Verantwortung aufdringen müssen, mich glücklich zu machen. Und solange ich unter Einsamkeit leide, wird eine Partnerschaft immer automatisch bedeuten, dass ich davon Abhängig werde, um glücklich zu sein, weil es mir dann diese Einsamkeit nimmt. Ich erkenne aber, dass meine Einstellung dazu auch ein Dilemma ist. Zum einen will ich autonom und alleine funktionieren, zum anderen ist das menschliche Gehirn garnicht darauf ausgelegt, dass man ein Leben ohne Partnerin, bzw. komplett alleine führt. Sonst würde es ja keine Menschen geben.
Abgesehen davon habe ich nichts zu bieten. Ich bin nicht attraktiv, bin weder sozial, noch emotional stark und Geld habe ich auch nicht. Keine Partnerin würde mit mir glücklich werden, ich lebe in einer kleinen Wohnung, die ich unregelmäßig aufräume, habe kaum Antrieb, schwanke zwischen Arbeit und Bürgergeld und wenn ich dann mal arbeiten gehe, bin ich so kaputt (auch am Wochenende), dass ich wenig Energie habe, irgendwas zu machen.
2. Das Problem mit "dem Angebot" (kontrovers)
Ich habe als Punkte gegen mich spezifisch Attraktivität (Gesundheit), Sozial- und Emotionalverhalten und Ressourcen (Geld) genannt, weil das klassisch biologisch wichtige Aspekte sind, auf die Frauen häufig achten. Instinktiv macht es eigentlich auch Sinn, dass eine Frau einen möglichst gesunden (Attraktivität ist ein großer Maßstab für Gesundheit), sozialen und/oder Ressourcenhabenden Mann haben möchte, damit die Nachfahren möglichst die besten Gene/Chancen zum Überleben haben.
Meine Recherche und Erlebnisse haben diese Ansicht bestätigt: z.B. haben besonders attraktive oder soziale Freunde es immer sehr einfach gehabt, Frauen kennenzulernen oder habe ich erlebt, dass meine Mutter meinen Vater für einen Mann mit mehr Geld verlassen hat.
Das heißt, ich habe schlüssige Informationen gelernt und Erlebnisse aus der echten Welt, die diese Informationen bestätigen.
Allerdings muss ich dazu noch sagen, dass ich durch Austausch mit anderen Menschen im Internet in letzter Zeit mein Weltbild dennoch etwas hinterfragt habe. Wir Menschen sind natürlich nicht einfach nur instinktiv getriebene Tiere, sondern auch Individuen und so kann es natürlich vorkommen, dass es Menschen (oder in meinem Fall Frauen) gibt, die nicht einfach nur instinktive Aspekte betrachten und denen ich trotz meiner Nachteile gefallen könnte. Dennoch habe ich mit dem Thema meine Probleme. Ich bin nunmal nicht der Beste und ich bin faktisch leicht ersetzbar. Ich kann mir wirklich sehr schwer vorstellen, dass eine Frau gerne mit mir zusammen sein würde. Und selbst wenn es "sie" gibt, ist es extrem unwarscheinlich, dass ich sie überhaupt treffen würde, daher muss ich vorbereitet sein, für immer alleine zu sein. Die Realität ist meiner Meinung nach nicht, dass es für so Eigenartige, wie mich garantiert "einen Deckel" gibt, wie das so oft gesagt wird. Wir reden hier von Warscheinlichkeiten - das heißt warscheinlich passiert etwas irgendwann,
warscheinlich aber auch nie. Und selbst wenn ich eine Partnerin finden sollte, tritt da auch wieder das bereits genannte Dilemma auf. Wäre ich ein guter Partner? Wäre ich dann abhängig?
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Daher eigentlich mein Ansatz, wie ich für immer alleine sein kann und dennoch glücklich, funktionierend und ohne Nebenwirkungen durch scheinbar unkontrollierbare Prozesse, wie dass das Gehirn bei fehlender sozialer Nähe permanent Stresshormone ausschüttet, die krank machen. (mit der Berücksichtigung, dass ich in meiner vermutlich veurodivergenten Situation dieses Nähe-Grundbedürfnis leider nicht durch Freunde/Famile kompensieren kann)