Ich stehe gerade in meinem Leben an einem Punkt, der deiner Frage gleicht. Vor drei Monaten habe ich erfahren, dass mein Mann mich seit 5 Jahren getäuscht und dadurch ENT - täuscht hat . Unser Lebensweg brachte uns beide in einen Tunnel und wir waren jeder für sich mit der eigenen Problematik beschäftigt. Ich arbeitete in Therapien meine Erlebnisse mit meiner Herkunftsfamilie auf und er sah sich nur mit viel Arbeit und fehlender Harmonie, aus der Verbundenheit und Sexualität entstanden wäre, gegenüber. Es war eine Wand zwischen uns. Die Erkenntnis, dass er bei Prostituierten war, der Schock hat uns zurückgebracht. Wir entdecken gerade unsere Liebe neu und die Verbundenheit, Nähe und körperliche Anziehung sind endlich wieder da, seit die Wand fiel. Anstatt nun loszugehen falle ich immer wieder in die Vergangenheit zurück. Ich lasse seinen Betrug jeden Tag auferstehen und er bekommt fast täglich von mir den Prozess gemacht … ohne Verhandlung und fairem Ergebnis. So ist deine Frage genau auch mein Dilemma. Ich bin JETZT, ich bin HIER… so hole ich mich in die Gegenwart. Nur in der Gegenwart erfahre ich mein Lebens- und Liebesglück. Entscheidungen treffe ich, weil sie mich voranbringen, anstatt an der Wegkreuzung im Kreis zu laufen. Zu der Entscheidung zu stehen, zu mir zu stehen gibt mir Kraft. So auch die Worte von Vaclav Havel: Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. Ich hoffe du schließt Frieden mit der Vergangenheit und kannst aus dem HIER/ JETZT ( der Moment in dem du atmest) eine Zukunft gestalten die Dich trägt! Ich habe über 30 Jahre mit Therapien versucht meine Vergangenheit und die Ablehnung meiner Mutter zu verstehen und habe dabei fast die Gegenwart, meinen Mann, verloren. Mir helfen ebenso die folgenden Worte: „Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden“, schrieb der dänische Philosoph Søren Kierkegaard. Dir alles Liebe und Gute