...Und was ich für mich ganz konkret festgestellt habe, ist das ich nie für mich Verantwortung übernommen habe. Ja, das ist ein ganz dickes Manko. Und scheinbar war sie großzügig, doch als ich die Chance hatte an einer Uni im höheren Fachsemester zu beginnen, war da zwar der Talk aber kein Walk. Vielleicht hat sie auch Verantwortung für mich übernehmen wollen, was ich nicht hätte zulassen dürfen. Und so probierte ich Verantwortung für sie zu übernehmen.
Ich kümmere mich um mich selber und auch um mein Kind. Schritt für Schritt. Aber ja letzten Endes muss mein Teller voll sein, bevor ich andere Teller bedienen kann.
Und es geht nicht um Schuld. Wir haben beide Schuld. Schuld dafür, was wir mit uns haben machen lassen und Schuld dafür wie wir mit dem anderen in Momenten umgegangen sind. Das steht für mich außer Zweifel.
Die Toxizität enstand indem wir versagten unsere Bedürfnisse gut zu kommunizieren. Es gab die kalte Schulter, es gab Entwertungen, es gab Drohungen (zu letzt wurde ich mit einem Messer passiv bedroht, dann ging ich...) Und wahrscheinlich könnte man den Begriff Love-Bombing auch anwenden. Anfangs war ich noch skeptisch bzgl der Komplimente, da sie oft in superlativen formuliert waren. Bishin zu, wenn das mit dir nichts wird, bin ich mit Männern durch. Und ich greife toxisch mit auf, da ihre vorherigen 2 kürzeren Beziehungen auch toxisch waren. Und letzten Endes haben wir in einer Beziehung jeder unsere eigenen Anteile. Ich will mich nicht als die Person darstellen, die unfehlbar ist, eher das Gegenteil. Und ein Teil von mir, will sie immer noch in Schutz nehmen. In dem Sinne, als das ich denke ihre Traumata zu erkennen, wohin sie dann regressiert und dann kommen wir zum Schlagwort Helfersymptom.
Es ist schwierig es auf den Punkt zusammenzufassen. Zudem die Familiengeschichten ja auch irgendwie eine Rolle spielen. Ihr Vater war der mit Wutanfällen, bei mir war es die Mutter. Ihre Mutter kann gar nicht mit Kritik umgehen, mein Vater war in seinem Leben immer passiv, hatte in meiner Kindheit/Jugend Depressionen, so dass ich de fakto keine Vaterfigur hatte. So dass ich ihr nicht einmal konstruktive Kritik geben konnte (z.B. Klavier spielen) ohne, dass sie eingeschnappt war.
Es ist sehr verworren und ich weiss nicht ob ich es rüberbringen kann, aber ich habe das Gefühl ich beginne zu verstehen. Ja, vielleicht werde ich nie wieder Kontakt zu ihr haben und vielleicht ist das auch besser so. Ich muss einiges nachwirken lassen.
Ja ich bin offen insofern, dass ich mich noch in einem Prozess befinde. Verstehen hilft. Eine Perspektive indem ich keine unserer beiden Personen zerstören muss. (sofern das nachvollziehbar ist...)
Ja ich bin am Boden, aber beginne klar zu sehen und das ist mir wichtig um als Mensch und Person aufstehen zu können und mich entwickeln zu können auf eine postive Art und Weise. Ganz fest mit dem Hintergedanken, dass es für meinen Sohn auch nur besser sein kann, wenn sein Papa die "Dämonen der Vergangenheit" besiegt hat.
Ich habe mich 2 Monate lang mit diesem Thema beschäftigt, ach was schon länger, wir haben sogar in unserer Beziehung darüber gesprochen. Wir haben alle unser Gepäck und ja vielleicht wäre gesündeste für mich, mich damit abzufinden, dass ich ihr "nicht helfen kann", dass es dort Verantwortungen gibt, die ich nicht übernehmen kann.
Es ist viel passiert, was sicherlich für ihren Selbstwert nicht gut war und auch viel was für meinen Selbstwert absolut nicht gut war.
Und ja es zu verstehen birgt die Gefahr eine Lösung sehen zu können. Es retten zu wollen. Aber wie ich ihr sagte, als ich ging, ich kann das nicht alleine retten. Und das ist in Ordnung.
Ich habe diesen Text so runtergeschrieben, sollte er verwirrend sein, so entschuldige ich mich.