Ich bin mir sicher, wenn jemand meine Tochter Vergewaltigen, misshandeln und umbringen würde - möchte ich den Täter nicht in einer psychatrichen Anstalt therapiert sehen sondern six food under.
geht mir genauso.
als opfer einer schlimmen tat ist es eher normal, so zu reagieren.
und genau deshalb schrieb ich, daß opferjustiz sinnlos ist.
das gericht hat so objektiv und so rational (genauer: so utilitaristisch) wie möglich zu entscheiden. meine emotionen als opfer sollen und müssen da selbstverständlich eine rolle spielen. aber nicht die alles entscheidende.
denn dann wären wir wieder bei der blutrache.
klaro, wenn ich den typen (oder die frau) in die finger kriege, der/die meinem kind (oder meiner freundin) etwas schlimmes angetan hat, dann würden wahrscheinlich zähne fliegen. obwohl ich weiß, daß selbstjustiz nichts gutes mit sich bringt. genau deshalb darf der staat, der aufgrund des gewaltmonopols mehr rechte hat als der bürger, sich nicht auf dieser ebene bewegen.
denn wenn ich (oder ein richter) dafür sorgen, daß der täter getötet wird, wird die mutter des täters kommen und mich (oder den richter) töten wollen - aufgrund der gleichen "emotionalen berechtigung", die du hier anführst.
solche zustände halte ich für nicht wünschenswert.
es sollte auch mal zur überlegung stehen, warum offenbar der größte teil der menschheit ganz wunderbar ohne todesstrafe zurechtkommt.
und, s.o.:
welches rechtsgut kann nur und ausschließlich durch die todesstrafe geschützt werden und durch kein anderes juristisches mittel?
denYo