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Todessehnsucht. Gefangen im falschen Film.

R

Ramon

Gast
@Zebaothling
Hallo auch
Ich teile deine, auf sachlich logische und pragmatisch auf Vernunft basiernde Vorstellung nicht so ganz. Weiter bewerte ich das nicht, kommentiere es aber noch kurz.

Zitiere dich:
"Die Wissenschaft und die Medizin bestätigen - es ist ne Krankheit, die Behandlung erforderlich macht - die Betroffenen halten es für ein Charaktermerkmal ( Ich bin ein Versager / Ich bin falsch / etc )."

1. Wie es sich mit der sogenannte Wissenschaft verhält hat wer und wie es zur Lehre wurde, damit darf sich jeder selbst auseinandersetzen.

2. In der Gesellschaft ist das Thema eben ein eher rotes Tuch, mit dem sich niemand gerne auseinandersetzten möchte, wenn er er nicht gerade irgendwie betroffen davon ist, denn es passt einfach nicht ins ... Leben, weil es eben genau um das sogar selbst herbeigeführte Ende dessen geht

Und wie du es so richtig formuliert hast: "Charaktermerkmal ( Ich bin ein Versager / Ich bin falsch / etc )."
Das ist immer noch die weit verbreitete und eben auch schnelle Abwehr-Reaktion inhaltlich in etwa: "Ich möchte mich da lieber nicht mit beschäftigen."

Es ist ja auch eine eindeutige und sehr destruktive und und in unserer so Gesellschaft völlig widernatürliche Haltung: Niemals aufgeben! Wir können alles, wir müssen nur wollen! Wer aufgibt hat schon verloren! Wir schaffen das! Es gibt für jede Herausforderung eine Lösung - wer in diesem Konsens das Wort Problem verwendet, macht sich inzwischen bereits verdächtig, eine falsche Herangehensweise für die Bastel- und Baustelle des Lebens zu verwenden.

Diese ... ich schreibe mal Phrasen als Slogans, die wir uns eigentlich zur Erbauung verinnerlicht haben, und die auch in der Werbung sehr gerne verwendet werden. 😵

@Bumblebee*
Hallo schon wieder
Deine Gedanken und Gefühle sind auch aufgrund dessen, was ich oben beschrieben habe, ist eben eine natürliche Reaktion. Es ist aber für wichtig, dass du aus dieser Gedanken-Gefühls-Spirale herauskommst, damit du geistig und mental wieder stabiler wirst und ein positiveres Gefühl für dich selbst erlangen kannst.

Dazu ist eben die nachfolgende Therapie wichtig und dass man das aus Gründen Corvid-19 dir die nicht angemessen und ausreichend anbietet soll .... ?

Eigentlich könntest du oder solltest du vllt sogar damit im Moment in einer guten Fach-Klinik stationär versorgt werden!?
Inwieweit deine Situation noch sehr akut und das suizidale Risiko noch vorhanden ist, dass solltest du selbst zusammen mit deinem Umfeld für dich abklären.

Wenn es dir um weiteren Austausch mit Betroffenen geht, da soll es auch noch ein anderes Forum speziell zu diesem Thema für Betroffene geben - also für den konstruktiven Austausch mit Gleichgesinnten.
Ich kenne die Adresse nicht, aber im Internet kannst du das sicher einfach recherieren.

Grüße,
Ramon (Ex-Mitglied Sanu)
 
R

Ramon

Gast
Auch wenn Off-Topic, und nicht jeder Wert darauf legt, für mich hat jeder, der sich an so einem schweren, zeitaufwändigen Thema irgendwie aktiv beteiligt schon eine Reaktion in Form von einem Like oder ... verdient.
 
R

Ramon

Gast
Keine Absicht. Entschuldigung. Danke für alle Antworten und eure Zeit.
HALLO, ich schon wieder - aber vermutlich at last 😉
Gleich seit ihr mich los! 😗
Du brauchst dich nicht dafür entschuldigen, ich dachte an die Reaktion in dieser Form eben eher, dass der Rat suchende damit bestätigt, dass er den Kommentar auch gelesen hat, nicht als Bewertung dafür.

Was deine derzeitiger Seelenzustand betrifft:
Deine Gefühle, Gedanken und Verwirrtheit sind authentisch und GERECHTFERTIGT, weil sie haben haben mit deiner Situation zu tun.

ABER:
Dass du dich selbst weiter dafür aburteilst und abstrafst, ist destruktiv und kann dich mental nur weiter runter ziehen - das ist laienhaft, aber doch verständlich ausgedrückt, aber im Grunde eben auch einfaches Prinzip Ursache/Wirkung. So schwierig ist das nicht nachzuvollziehen.

MIT DIR IST IN DIESER HINSICHT ALLES IN ORDNUNG, aber der Ekel kommt eben auch aus dieser oberflächlichen und UNWISSENDEN Geisteshaltung, dass nur Versager und Looser sich selbst so etwas antun - wenn du wüsstest, wie viele Menschen dir bereits begegnet sind oder noch im Leben begegnen, suizidale Gedanken immer mal haben oder hatten und sie sogar in Kurzschlusshandlung ausgeführt haben und es sich nie trauen würden, es jemand anderem gegenüber zu erwähnen.
Aber wir Menschen sind ja gut darin, die Schattenseiten des Lebens lieber auszublenden, als angeblichen Selbstschutz und aus Furcht davor, andere könnten einen schlechten Eindruck von uns bekommen.

Für mich ist der der beste Selbstschutz die Auseinandersetzung, möglichst sachlich, objektiv und reflektiert , ohne Ab- oder Aufwertung. Ich persönlich finde dein Thema echt und spannend, im Vergleich zu den vielen künstlich aufgebauten Beschäftigungen unserer Unterhaltungs-Industrie.

Es hat mir auch gut getan, aber ich vertippe mich oft, auch weil mein Kopf viel schneller und besser arbeitet, als meine Augen, Hände und mein Körper insgesamt. 😒
Meine nicht so gute Koordination und das Alter!
Mir fehlt ein Emoji mit Glatze und langem grauem Bart oder mit Gehstock oder Rollator! 😁
So, jetzt bin ich aber raus hier!

Du kannst dich mangelnder Aufmerksamkeit hier eigentlich nicht beschweren und es kommen bestimmt noch einige Anteil nehmende, brauchbare Kommentare hinzu.
Dieses Forum kann nur so gut sein wie die Menschen die daran teilnehmen.
So, ich bin jetzt raus hier. Abflug!

Es war einmal .. der Sanu 😉
 
G

Gelöscht 98918

Gast
Danke Sanu, für deine Worte und deine Zeit, obwohl du längst schon nicht mehr hier sein wolltest.

Ich hatte heute jetzt ein sehr ehrliches und entlastendes Gespräch mit einer lieben professionellen Dame. Sie konnte mir gut helfen, mich und meine derzeitigen Gefühle zu sortieren, zu verstehen und auch anzunehmen. Sie bestätigte, was du schreibst. Dass es okay und normal ist, mich momentan so zu fühlen, wie ich mich eben fühle. Nur ist es nicht sinnvoll, darin weiter zu verharren. Und genau darin liegt nun meine Aufgabe, nicht darin zu verharren.

Danke. :)
---> 🎅(grau, etwas älter, zwar keinen Rollator, aber dafür einen echt schicken Schlitten. 🙃)
Bee*
 
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G

Gelöscht 98918

Gast
Würde eine notwendige Nachsorge eingestellt, ohne Alternative , dann könnte der Vertragspartner klagen, erfüllt dann wahrscheinlich die unterlassene Hilfeleistung, eigentlich ganz simpel.
Was hätte ich denn davon, das hier einfach nur zu behaupten? Die Nachsorge wurde ja nicht ersatzlos gestrichen, sondern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Ausserdem habe ich eine ambulante Unterstützung in Form einer IV und und der 1x wöchentlichen Stunde über die Opferhilfe. Aber eine Krise richtet sich ja nicht nach den angebotenen Zeiten und Verfügbarkeiten. Die Therapeutin hätte ich inmitten der Nacht nicht erreicht. Ich verstehe glaube ich ganz gut, was du mir mitteilen möchtest - nämlich dass ich schlicht und einfach keinerlei Hilfe annehmen würde. Das stimmt aber nicht. Ob du das nun glaubst oder nicht, ist allein deins. Vielleicht ist dieser Beitrag ja auch eine Art Hilfegesuch und Hilfe annehmen, gerade weil es aktuell keine Nachsorge gibt (was hier auch nicht Kern des Problems war, sondern der Umgang mit den anschließenden Gefühlen und der Irritation). Aber das würde deine Theorie ja vermutlich vernichten.
Danke trotzdem für deine Ansicht, auch wenn ich mir hier konstruktivere Antworten gewünscht hätte, die helfen und nicht bloß anklagen.

Bee*
 
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G

Gelöscht 98918

Gast
Hallo Zebaothling,
Danke für diesen nun wirklich für mich hilfreichen Beitrag. Hilfreich deshalb, weil Du jetzt ganz klar und deutlich die Dinge benennst, für mich verstehbar benennst. Dinge, die ich vor gar nicht langer Zeit so oder so ähnlich sogar schonmal gehört habe und wovon ich nicht dachte, dass sie sich sogar in Textform bei mir bemerkbar machen...
Nämlich genau dies, etwas anders, etwas negativ, zu vetstehen/interpretieren und dann in die Verteidigung oder sogar in den Angriff zu gehen, um nicht selbst (weiter) angegriffen zu werden. Danke dafür.

Ich glaube gar nicht, dass Hilfe grundsätzlich bei mir negativ besetzt ist. Aber durch gemachte Erfahrungen ist eben die Hilfe, die im Zusammenhang mit Suizit und Suizitgedanken für mich negativ besetzt, weil die Konsequenz nämlich - und so meine Erfahrung - eben das "wegsperren" auf eine geschlossene Station ist. Etwas, das ich ganz furchtbar finde. Und eben aus dieser Angst heraus habe ich nicht über meine Gedanken gesprochen. In diesem Punkt habe ich dann tatsächlich keine Hilfe angenommen, bis ich meine Gedanken selbst nicht mehr ertrug. Danke auch für diese Erkenntnis, Zebaothling.

Gestern habe ich dann aber all meinen Mut zusammen genommen und das was da in mir vor ging, das was da in der Nacht dann auch passierte, der Therapeutin von der Opferhilfe auf den Tisch gelegt. Und entgegen meiner Erwartungen, sie rufe sofort die 110 und weist mich ein, war sie ganz verständnisvoll und sortierte zusammen mit mir meine irritierte Innenwelt. Eine ganz neue Erfahrung für mich, die ich vielleicht auch erst neu kennenlernen musste.

"Jetzt habe ich immer noch eine Frage - Warum besetzt Du Hilfe negativ."

Vielleicht, weil ich im Zusammenhang mit Hilfe einfordern und Hilfe bekommen zu oft schlechte Erfahrungen machen musste? Das gilt es wohl für mich zu ergründen - und ich habe vielleicht schon eine Ahnung. Danke dir!

Bee*
 
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Gelöscht 98918

Gast
Danke Zebaothling,
ich schaffe es heute leider nicht mehr ausführlich zu antworten. Aber ich hole dies nach.

Bee*
 
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G

Gelöscht 98918

Gast
Ich habe jetzt wirklich lange darüber nachgedacht, was mich so sehr aus der Bahn geworfen hat und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es Dinge oder Menschen sind, an denen ich festhalte und dessen Verhalten mir in der Form schadet, dass sie mich dann unglaublich verletzt zurück lassen. Dieses extreme Verletztsein hat sicherlich etwas mit meinen Erfahrungen zutun. Die Entscheidung, mich in solche Situationen zu begeben, liegt wohl aber allein bei mir. Vielleicht sollte ich mir zu Liebe wirklich achtsamer sein. Nur ein Gedanke. Vielleicht liege ich völlig falsch. Es ist ja auch spät.

Hast Du eigentlich außer deiner Therapeutin eine Person Deines Vertrauens im Leben oder vielleicht auch mehrere ?
Ein oder zwei, ja.
Vertrauen fällt mir schwer.
 
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G

Gelöscht 98918

Gast
Um Liebe oder so etwas geht es nicht. Aber ja, wahrscheinlich waren meine eigenen Erwartungen zu hoch und ich bin deshalb so sehr enttäuscht/verletzt. Aber ohne diese Erwartungen wäre ich vermutlich nicht (mehr) in der Lage, irgendeine Art Beziehung zu Menschen einzugehen.

Danke für den Austausch.
 

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