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Tochter wirft mir vor, dass ich sie traumatisiert habe

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Und die Harmonie hat sie dann aufrechterhalten, indem sie mit der Familie gebrochen hat? Was ist das für eine Logik?!
Sie hat keinerlei Probleme, die Eltern maximal zu verletzen. Eine Empathie wie ein Bulldozer!
 
Meiner Meinung nach , kann Harmonie nicht schaden, wenn es aufrichtige Harmonie ist.
Und keine vorgespielte oder eine die nur so scheint.
Oft werden Probleme unter den Teppich gekehrt, um die Harmonie nicht zu stören.

Vielleicht weil die Tochter sich nicht traute Konflikte anzusprechen, um die Harmonie nicht einstürzen zu lassen.
So wie auch du jetzt, TE.
Du hattest Angst deine Gefühle anzusprechen, wie sehr dich das belastet hat, weil du so froh warst, dass sie wieder Kontakt zu euch will.
Verständlich auf der einen Seite, auf der anderen Seite , wäre es doch wichtig gewesen.
 
Meiner Meinung nach , kann Harmonie nicht schaden, wenn es aufrichtige Harmonie ist.
Und keine vorgespielte oder eine die nur so scheint.
Oft werden Probleme unter den Teppich gekehrt, um die Harmonie nicht zu stören.
Genau so was - der Wunsch nach "oberflächlicher" Harmonie um jeden Preis - kommt in meiner Familie vor und es ist für mich EXTREMST belastend. Hauptsächlich geht es von meiner Oma aus, mit ihr kann ich allerdings unmöglich darüber sprechen und habe nach mehreren Versuchen aufgegeben ihr erklären zu wollen, wie ich mich dadurch fühle. Sie möchte es gar nicht wissen, es würden die Harmonie bedrohen und deswegen muss es totgeschwiegen werden. Wie so vieles. Mein Onkel hat ebenfalls sehr oft versucht ihr zu erklären, dass Konflikte auf diese Weise eine sehr destruktive Eigendynamik entwickeln können, wenn sie nur verdrängt und verleugnet werden. Letztendlich war dieses starke Streben nach vordergründiger Harmonie ein wesentlicher Grund dafür war, warum er den Kontakt zu seiner Mutter (meiner Oma) abgebrochen hat.

Ob das im Fall von dir und deiner Tochter eine ähnliche Dynamik hat weiß ich natürlich nicht, @Pulverkaffee . Vielleicht könntest du die Möglichkeit aber im Hinterkopf haben, wenn du mit ihr sprichst und sie fragen wie sie diese Harmonie, von der sie gesprochen hatte, genau empfindet?

Nachtrag: einiges konkretisiert um meine Gedanken verständlicher erklären zu können...
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, was hier teilweise gerade abgeht.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein zu großes Harmoniebestreben dazu führen könnte, dass man sich als Tochter, Mutter oder Vater, nie traut, mal so richtig zu streiten,

Aggressionen los zu werden, zu schimpfen, zu schreien oder zu weinen.

Also, dass die geheiligte Harmonie mal unterbrochen wird, weil einer der Familienmitglieder mal so richtig unzufrieden ist, wie es eigentlich in jeder Familie mal vorkommt.

Könnte mir vorstellen, dass das vielleicht deine Tochter meinen könnte, wenn sie von Bilderbuchfamilie spricht.

Das istveahrscheinlich kein großes Trauma, kann aber wirklich belastend sein, wenn auf alles immer äußerst verständnisvoll, empathisch und so reagiert wird.

Kinder, wenn sie langsam erwachsen werden, brauchen es auch, sich abzulösen.

Also.sich mal streiten mit den Eltern, andere Ansichten haben, und so weiter.

Sie brauchen es dabei auch, Grenzen gesetzt zu bekommen. Und sie brauchen auch das Gefühl, geliebt zu werden, auch wenn sie sich ganz scheußlich benehmen.

In den ach so harmonischen Familien scheint sowas gar nicht stattzufinden.

Ich weiß nicht, ob das in diesem Fall so ist, aber es wäre eine Möglichkeit, was die Tochter meinen könnte, wenn sie von der Bilderbuchfamilie redet.

Sie brauchte den Abstand, wie sie sagt, und sie hat bemerkt, dass sie eigentlich ihre Familie braucht.

Sie hat zugegeben, dass es kein größeres Trauma gibt.

Aber selbst jetzt wird wieder darauf gewartet, wann die Tochter dann möglicherweise bereit ist, auch die Gefühle der Eltern zu verstehen, wenn diese ihr dann mal mitgeteilt werden.

Vielleicht würde es der Tochter helfen, wenn jetzt endlich mal die Eltern sagen: Das war richtig Scheisse, was du da mit uns gemacht hast.

Und so weiter. Möglicherweise würde das zu einem Streit führen. Na und?

Kann man das denn gar nicht aushalten, wenn Eltern und Tochter sich richtig streiten?

Hält dann die gegenseitige Liebe nicht?

Dann wäre dieses Bilderbuchleben durchbrochen.

Wobei, ich rede hier von Eltern. Meistens müssen es ja die Mütter alleine durchstehen.

Vielleicht würde es aber auch dazu führen, dass die Tochter besser mitteilen könnte, was sie eigentlich meint.

Ewige Harmonie ist nicht immer gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deiner Tochter sollte mal dieses Forum empfohlen werden.

Hier schreiben Menschen, die durch ihr kaputtes Elternhaus tief traumatisiert sind.

Dann erfährt sie, was ein echtes Trauma ist.

Dagegen ist ihr harmoniebedingtes Trauma lächerlich.
 
Das hier ist so ein Fall, wo ich wirklich extrem gerne alles auch mal aus der Sicht der Tochter lesen würde. Aus der Schilderung der Mutter kann ich nicht einschätzen, ob sie (die Tochter) tatsächlich eine "verwöhnte Göre" ist oder aber ganz ernsthafte, sehr reale Probleme - welcher Art auch immer - hat.

Ich will nur mal schreiben, was mir bei einer verwöhnten Göre so einfällt:
Was könnten verwöhnte Gören denken, wenn sie wirklich zu verwöhnt worden sind?
Das sie wenig können? Das sie sich nicht entfalten durften? Das sie keine oder wenig Wünsche, Träume, Vorstellungen über die Zukunft haben dürfen? Mehr kann ich mir jetzt nicht zusammendenken.
 
Interessant, was hier teilweise gerade abgeht.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein zu großes Harmoniebestreben dazu führen könnte, dass man sich als Tochter, Mutter oder Vater, nie traut, mal so richtig zu streiten,

Aggressionen los zu werden, zu schimpfen, zu schreien oder zu weinen.

Also, dass die geheiligte Harmonie mal unterbrochen wird, weil einer der Familienmitglieder mal so richtig unzufrieden ist, wie es eigentlich in jeder Familie mal vorkommt.

Könnte mir vorstellen, dass das vielleicht deine Tochter meinen könnte, wenn sie von Bilderbuchfamilie spricht.

Das istveahrscheinlich kein großes Trauma, kann aber wirklich belastend sein, wenn auf alles immer äußerst verständnisvoll, empathisch und so reagiert wird.

Kinder, wenn sie langsam erwachsen werden, brauchen es auch, sich abzulösen.

Also.sich mal streiten mit den Eltern, andere Ansichten haben, und so weiter.

Sie brauchen es dabei auch, Grenzen gesetzt zu bekommen. Und sie brauchen auch das Gefühl, geliebt zu werden, auch wenn sie sich ganz scheußlich benehmen.

In den ach so harmonischen Familien scheint sowas gar nicht stattzufinden.

Ich weiß nicht, ob das in diesem Fall so ist, aber es wäre eine Möglichkeit, was die Tochter meinen könnte, wenn sie von der Bilderbuchfamilie redet.

Sie brauchte den Abstand, wie sie sagt, und sie hat bemerkt, dass sie eigentlich ihre Familie braucht.

Sie hat zugegeben, dass es kein größeres Trauma gibt.

Aber selbst jetzt wird wieder darauf gewartet, wann die Tochter dann möglicherweise bereit ist, auch die Gefühle der Wltern zu verstehen, wenn diese ihr dann mal mitgeteilt werden.

Vielleicht würde es der Tochter helfen, wenn jetzt endlich mal die Eltern sagen: Das war richtig Scheisse, was du da mit uns gemacht hast.

Und so weiter. Möglicherweise würde das zu einem Streit führen. Na und?

Kann man das denn gar nicht aushalten, wenn Eltern und Tochter sich richtig streiten?

Hält dann die gegenseitige Liebe nicht?

Dann wäre dieses Bilderbuchleben durchbrochen.

Wobei, ich rede hier von Eltern. Meistens müssen es ja die Mütter alleine durchstehen.

Vielleicht würde es aber auch dazu führen, dass die Tochter besser mitteilen könnte, was sie eigentlich meint.

Ewige Harmonie ist nicht immer gut.
Deiner Tochter sollte mal dieses Forum empfohlen werden.

Hier schreiben Menschen, die durch ihr kaputtes Elternhaus tief traumatisiert sind.

Dann erfährt sie, was ein echtes Trauma ist.

Dagegen ist ihr harmoniebedingtes Trauma lächerlich.
Oh Leute, hört doch mal auf.

Ich kenne etliche erwachsene Kinder, die psychische Schwierigkeiten haben..

Die sind alle nicht offensichtlichvtraumatisiert worden. Die Eltern hatten ihr Bestes gegeben, alle in der Umgebung würden sagen, das waren doch gute Eltern.

Ja trotzdem wurden vielleicht unbewusst Traumata weiter gegeben. Man weiß inzwischen, dass Traumata über Genearationen weiter gegeben werden. Teilweise auch genetisch.

Ja, klar ist das schlimm, wenn man selbst ganz schlimme Traumata erlebt hat. Sowas wie Misshandlung, Missbrauch oder schlimmste Vernachlässigung.

Trotzdem kann ein überbehütetes Dasein in der Kindheit auch schlimme Folgen haben. Vielleicht nicht ganz schlimme, aber das hat auch Folgen.

Und ja, ich fühle mich auch traumatisiert durch meine Kindheit.

Trotzdem.gab es da noch gute Seiten. Damals waren Kinder tagsüber überwiegend draußen. Ohne Aufsicht von Erwachsenen.

Die Kinder haben miteinander gespielt, gestritten, sich wieder vertragen, waren alleine in der Natur unterwegs. Haben Mist gemacht oder vermeintliche Abenteuer erlebt.

Es gab kein Handy, somit auch keine Handyortung, Man sollte, wenn die Laternen angingen, wieder Zuhause sein.

Die Erwachsenen haben gar nicht gewusst, was wir Kinder in der Zeit gemacht haben, es hat sie auch nicht sonderlich interessiert.

Wenigstens in der Zeit war man frei als Kind. Nicht überwacht, frei von den Dramen Zuhause, man musste auch nicht ständig pädagogisch wertvolle Sachen machen.
 
Ja, klar ist das schlimm, wenn man selbst ganz schlimme Traumata erlebt hat. Sowas wie Misshandlung, Missbrauch oder schlimmste Vernachlässigung.

Trotzdem kann ein überbehütetes Dasein in der Kindheit auch schlimme Folgen haben. Vielleicht nicht ganz schlimme, aber das hat auch Folgen.

Und ja, ich fühle mich auch traumatisiert durch meine Kindheit.
Ich zum Beispiel hatte eine wirklich üble Kindheit - und ich bin definitiv nicht traumatisiert.

Man muss doch jetzt nicht aus allem, selbst aus bemühten, zugewandten Eltern ein großes Psychodrama zusammenhäkeln!
Ja, wäre der Tochter an weniger Harmonie gelegen gewesen, hätte sie selbstständig Streit vom Zaun brechen können!

Ich frag mich immer mal, wie die wirklich, wirklich armen bedauernswerten Kinder aus dem Gazastreifen, aus der Ukraine, aus dem Sudan, von den Flüchtlingsbooten etc.pp. wohl ihr Leben hingebogen kriegen (falls die das Erwachsenenalter erleben).
Ja, ich weiß auch - man kann ein subjektiv empfundenes Leid nicht mit einem anderen, ungleich größeren vergleichen...aber manchmal finde ich diese first world problems hier echt mühsam erträglich!!
 
Ich zum Beispiel hatte eine wirklich üble Kindheit - und ich bin definitiv nicht traumatisiert.

Man muss doch jetzt nicht aus allem, selbst aus bemühten, zugewandten Eltern ein großes Psychodrama zusammenhäkeln!
Ja, wäre der Tochter an weniger Harmonie gelegen gewesen, hätte sie selbstständig Streit vom Zaun brechen können!

Ich frag mich immer mal, wie die wirklich, wirklich armen bedauernswerten Kinder aus dem Gazastreifen, aus der Ukraine, aus dem Sudan, von den Flüchtlingsbooten etc.pp. wohl ihr Leben hingebogen kriegen (falls die das Erwachsenenalter erleben).
Ja, ich weiß auch - man kann ein subjektiv empfundenes Leid nicht mit einem anderen, ungleich größeren vergleichen...aber manchmal finde ich diese first world problems hier echt mühsam erträglich!!
Also, wenn man das hier vergleicht, dann, ja.

Es ist nicht zu vergleichen.

Gut, ich hatte nur versucht, zu ergründen, warum.eine Tochter sowas sagt, und dann sagt, dass es ja wie eine Bilderbuchfamilie war.

Das sagt sie ja nicht ohne Grund.

Aber egal.

Ich habe ein erwachsenes Patenkind, welches offensichtlich irgendwie traumatisiert ist, obwohl es keine wirklich schlimmen Eltern hatte.

Dieser Junge war mit 17 ein halbes Jahr in der Klinik. Er hatte massive Ängste, Zwänge und ein ganz wenig ausgeprägtes Selbstwertgefühl.

Er nimmt inzwischen drei verschiedene Medikamente. Und letztens hatte er ein Gespräch mit mir geführt.

Also erstmal, dass er mit dem Gefühl aufgewachsen ist, wenn man erwachsen ist, muss man unbedingt arbeiten. Davor hatte er auch immer Angst. Er hatte schon als Kind die Angst, dass er es vielleicht nicht schaffen könnte, zu arbeiten, und dass er keine Arbeitsstelle finden würde.

Ja, und ich als Patentante, die ihn immer wieder mal betreut hatte und mit ihm viele Ausflüge unternommen hatte, habe schon frühzeitig nicht mehr richtig gearbeitet, weil ich Erwerbsunfähigkeitsrente bekommen habe.

Er konnte sich das früher nie erklären. Er hatte sich Gedanken darüber gemacht, dass ich einerseits mit ihm Unternehmungen mache, andererseits alleine in meiner Wohnung lebe und nicht arbeite.

Er hatte sich vorgestellt, dass es mir damit nicht gut geht.

Irgendwie hatte er Parallelen zwischen mir und ihn gesehen. Und er hatte Angst, er könne so werden, wie ich. Das hat ihn abgeschreckt.

Das hatte er mir vor zwei Wochen mal erzählt.

Er wollte deshalb meine Geschichte genauer wissen.

Ich sag mal so. Das hat mich einerseits schwer getroffen.

Ich wusste nicht, dass ich als Patentante so einen Einfluss auf ihn hatte.

Es tat mir leid, dass er so sensibel auf mein Dasein reagiert hatte.

Ihm hat dieses Gespräch dann aber geholfen, wie er später sagte. Er erfuhr, dass es nicht so war, dass ich nicht arbeiten wollte, sondern irgendwann nicht mehr konnte.

Ihm wurde klar, auch durch seine eigene Therapie, dass man manchmal akzeptieren muss, dass man bestimmte Dinge einfach manchmal nicht kann.

Jedenfalls war das für mich absolut erstaunlich, welchen Einfluss man selbst als Pstentante haben kann. Und, dass Kinder auch Erklärungen brauchen.

Aber damals hatte ich nicht gewusst, wie ich ihm das alles erklären sollte.
 
Das hier ist so ein Fall, wo ich wirklich extrem gerne alles auch mal aus der Sicht der Tochter lesen würde. Aus der Schilderung der Mutter kann ich nicht einschätzen, ob sie (die Tochter) tatsächlich eine "verwöhnte Göre" ist oder aber ganz ernsthafte, sehr reale Probleme - welcher Art auch immer - hat.

Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass das Ganze für Mutter und Tochter jetzt tatsächlich zu einem glücklichen Ende führt.
Ja....
 
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