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Teilzeit statt Vollzeiteinstieg- Lebenssinn besteht nicht aus Arbeit

Ein tabuthema sit es nicht. Aber als Chef würde ich mich wundern, wenn jemand ohne Kinder oder pflegebedürftige Angehörige nur Teilzeit arbeiten will. das kann schnell als nicht belastbar rüberkommen.
 
Niemand schreibt einem vor wieviel man arbeiten muss. Ich verstehe nicht wieso sich hier soviele dafür rechtfertigen. Wenn man nur 30 Stunden arbeiten will redet man einfach mit dem Chef drüber. Ihr tut ja so als ob das ein Tabuthema wäre.

😕Rechtfertigen? Tabuthema?

Was liest du denn hier raus?

Ich finde den Thread interessant, auch die Unterhaltungen. Ich glaube du missverstehst irgendwas.
 
Niemand schreibt einem vor wieviel man arbeiten muss. I

Doch, die Arbeitsverträge schreiben einem das in vielen Fällen vor. So einfach wie du schreibst ist es in den meisten Fällen nicht. Ich hatte schon mehrere Gespräche mit unterschiedlichen (wechselnden) Vorgesetzten, aber gegen eine Arbeitszeitreduzierung waren sie bisher alle. Da ist man bei uns aus irgendwelchen Gründen stur.

Ein Tabuthema kann ich aber nicht erkennen. Bei uns wird relativ oft darüber geredet, weil ich nicht der einzige bin, der lieber weniger arbeiten würde.
 
In meiner vorherigen Firma wäre es auch nicht möglich gewesen, 30 Stunden zu arbeiten.

Das geht nicht so einfach, zum Chef gehen und sagen, was man gerne hätte.
 
Doch, das geht mega einfach. Der Chef ist nur nicht verpflichtet dem Zuzustimmen. Mir kommt es nur so vor, als ob für viele schon bei diesem Gang zum Chef und Nachfragen große Angst haben. Ja, es kann negativ für einen ausgelegt werden, aber da muss man mit qualitativ guten Leistungen einfach drüberstehen. (ich würde jetzt nicht gerade nachfragen wenn ich im letzten Monat 20 Dinge verbockt hätte) 😀
 
Doch, das geht mega einfach. Der Chef ist nur nicht verpflichtet dem Zuzustimmen. Mir kommt es nur so vor, als ob für viele schon bei diesem Gang zum Chef und Nachfragen große Angst haben.

Trifft auf mich nicht zu, ich habe schon etliche Male nachgefragt, auch schon einen bereits ausgefüllten Antrag auf Arbeitszeitverkürzung vorgelegt, der abgelehnt wurde.
 
Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wies 8 Stunden pro Tag zu viel sind. Der Tag at 24 Stunden. Davon schläft man vielleiht 8 Stunden. Dann bleiben immer noch 8Stune für die Freizeit. Wenn du von 8 bis 17 Uhr arbeitet mit 1 Stune Mittagspause und keinen allzu langen Arbeitsweg hast, bist du zwischen 17:30-18 Uhr zu Hause. Dann kannst du immer noch Sport machen weggehen, etc
Da spielen verschiedene Faktoren mit rein.

1) Art der Tätigkeit. Wenn diese sehr monoton und unkreativ ist und wenig fordernd, dann kann so ein 8 Stunden Tag die reinste Qual sein. Es gibt nichts schlimmeres, wenn man sich Tag für Tag die Zeit totschlagen muss und ständig auf die Uhr kuckt. Das steht im völligen Gegensatz, wenn man sich mit seiner Arbeit identifizieren kann, weil man diese als sinnfüllend sieht und sie Spaß macht.

2) Persönliche Beschaffenheit. Es gibt Leute, die brauchen früher eine Auszeit, weil sie reizüberflutet sind, die der Umgang mit Menschen stärker fordert, die weniger belastbar sind. Deren Regenerationszyklen mehr Zeit bedürfen.

3) Materielle Potenz. Geht es darum, einen repräsentativen Lebensstil pflegen zu können (teures Auto, schicke Klamotten, fein Essen gehen, große Wohnung, Urlaubsreisen, neueste Elektronikartikel), oder kann man damit nichts anfangen (auch wenn das evtl. schwer verständlich erscheinen mag) und es genügt einem, sich einfach seinen Lebensunterhalt zu verdienen und ohne großen Luxus zu leben.

4) Soziale Anerkennung. Befürchtet man, dass einem der Wert abgesprochen wird, wenn man nicht Vollzeit arbeitet? Dass man als Faulenzer stigmatisiert wird und dass sich Mitmenschen von einem abwenden?

5) Familiäre Verpflichtungen. Jemand, der eine Familie gegründet hat mit Kindern (oder das in absehbarer Zeit umsetzen kann und möchte), kann natürlich aus einer anderen Motivation schöpfen als jemand, der (Dauer)Single ist und der sich fragen muss, weswegen er sich Woche für Woche 40 Std. einen abrackert.

6) Es soll auch Leute geben, die nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen, wenn sie nicht arbeiten. Für andere ist halt ein mehr an Freizeit Steigerung von Lebensqualität und -freude.

7) Zudem spielt natürlich auch die finanzielle Notwendigkeit eine wichtige Rolle. Ratenzahlungen von Haus, Auto, oder auch irgendwelchem Kleinkram, Versicherungen usw.. Da kommt man plötzlich in höchste existentielle (finanzielle) Bedrängnis, weil man in Gefahr läuft ausgestellt zu werden.

8) Die Identifikation mit dem gesellschaftlichen Bild der Leistungsbereitschaft und -orientierung. Wenn man darin aufgeht und darin ein höheres Ideal sieht und man sich selber und anderen nichts anderes mehr zugestehen möchte. Vor lauter Leistungsorientierung besteht dann aber auch die Gefahr des Burn-Outs, weil man nicht mehr sehen kann, wann es zu viel wird und wo man die Grenzen ziehen muss.

und ich würde mcih freuen, wenn ich im januar statt arbeitslos mit freiberuflicher Tätigkeit zu sein, 8 Stunden oder mehr Arbeit pro Tag hätte.
Es ist auch klar, wenn man frisch von der Arbeitslosigkeit kommt und man schauen musste, dass man wieder wo unterkommt, man noch einen ganz anderen Antrieb hat, als wenn man bsp. seit 5 Jahren eine anstrengende, "eingesumpfte" Tätigkeit ausübt.

Niemand schreibt einem vor wieviel man arbeiten muss. Ich verstehe nicht wieso sich hier soviele dafür rechtfertigen. Wenn man nur 30 Stunden arbeiten will redet man einfach mit dem Chef drüber. Ihr tut ja so als ob das ein Tabuthema wäre.
Ist es das nicht? Dachte immer Teilzeit ist für Mütter und Leute mit Krankheitsgeschichte (z.B. Schlaganfall). Dann hat man damit sozusagen einen Rechtfertigungsgrund. Aber wenn man daherkommt, man möchte das einfach nur so, hält sich die Akzeptanz ja doch eher in Grenzen, würde ich sagen. Als Mann hat man damit glaub ich auch noch größere Schwierigkeiten. Weil man muss ja Ernährer und "Macher" sein.

Mir kommt es nur so vor, als ob für viele schon bei diesem Gang zum Chef und Nachfragen große Angst haben. Ja, es kann negativ für einen ausgelegt werden, aber da muss man mit qualitativ guten Leistungen einfach drüberstehen.
Naja, man hat schon seine Angst vor Missbilligung und das es einem negativ ausgelegt werden könnte. Man will ja schließlich nicht völlig ohne Job dastehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei mir sieht der Fall so aus: Ich habe früher einen Vollzeitjob gehabt und musste trotz allem jeden Euro einzeln rumdrehen, weil man in meinem Job nicht viel verdient. Habe zu Spitzenzeiten 50 Std. die Woche gearbeitet, diese nicht bezahlt bekommen, sondern konnte diese als Urlaub nehmen. War nicht schlecht, wenn ich immer viel Urlaub hatte, aber das Geld fehlte trotzdem. Irgendwann hat die Firma Insolvenz angemeldet. Nun bin ich seit Jahren arbeitslos, hatte zwischenzeitlich eine Stelle für knappe 3 Monate und wurde betriebsbedingt gekündigt. Dann stand ich wieder da und habe mittlerweile einen 1,50 € Job, arbeite somit 30 Std. die Woche, auch wenn es geldmäßig nicht viel ist, aber ich habe wieder einen geregelten Tagesablauf und merke, das ich keine 40 Std. oder noch mehr arbeiten gehen will. Früher habe ich kaum Freizeit gehabt, habe mein Privatleben nicht mehr richtig auskosten können, habe alles eingestellt. Das ist nicht der Sinn des Lebens. Ich hoffe, das ich irgendwann vielleicht eine Teilzeitstelle ergattern kann. Problem wird aber sein, das ich trotzdem Hartz 4 beziehen muß, weil mein Partner z.B. krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten gehen kann. Ich werde mich auch nicht mehr krumm schuften. Am Ende wird es eh kaum Rente geben, gerade wenn man jahrelang unter 1000 € verdient hat. Das kann es nicht sein und ich möchte heute leben und nicht erst, wenn ich alt bin. Bin schon recht bescheiden. Ich habe kein Auto, ich mache so gut wie keine Freizeitaktivitäten sprich Kino, shoppen, essen gehen, kein Fitnesstudio usw. Worauf soll man noch verzichten. Das Einzige was ich mir gönne ist ein Urlaub, denn ich mir durch meinen kleinen Job finanzieren werde. Da habe ich mehr von als von materiellen Dingen. Das ist meine Einstellung dazu.
 
Ich hab den Thread hier selbst verfasst und muss sagen, ich denke auch es kommt komisch rüber, wenn man Jahre lang Vollzeit gegangen ist und plötzlich auf Teilzeit umsteigen will. Zumindest ohne triftigen Grund und als Single (außer Pflege Angehöriger, Kind, usw.)
Das könnte schnell so rüber kommen als sei man nicht belastbar und leider ist es in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema wenig zu arbeiten.
Klar, man kann den Antrag stellen. Aber ob er genehmigt wird ist nochmal eine andere Frage.

Und es kommt eben darauf an, wo man lebt. In den neuen Bundesländern ist es oft verpönt, wenn man als Single nur Teilzeit arbeitet, obwohl man mehr könnte (zumindest ohne Kind und Familie).
Da Frauen in den alten Bundesländern früher länger mit den Kindern zu Hause waren bzw. nicht gearbeitet haben, ist das noch etwas anders.
Ich habe Verwandte, die im Osten leben. Wenn ich da meine Einstellung von wegen "Ich suche nach einer 35 Stunden Stelle" geteilt hätte, hätten mir manche wohl den Vogel gezeigt.
 
Da immer mehr Maschinen und Roboter die Arbeit übernehmen, die früher von Menschen geleistet wurde, wird es langfristig ohnehin darauf hinaus laufen, dass weniger Arbeit für mehr Menschen zur Verfügung steht. Von daher, wer mit weniger Geld für weniger Arbeit auskommt, warum nicht?

Jeder muss sein Leben so gestalten, dass es für ihn persönlich passt.
 

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