Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wies 8 Stunden pro Tag zu viel sind. Der Tag at 24 Stunden. Davon schläft man vielleiht 8 Stunden. Dann bleiben immer noch 8Stune für die Freizeit. Wenn du von 8 bis 17 Uhr arbeitet mit 1 Stune Mittagspause und keinen allzu langen Arbeitsweg hast, bist du zwischen 17:30-18 Uhr zu Hause. Dann kannst du immer noch Sport machen weggehen, etc
Da spielen verschiedene Faktoren mit rein.
1) Art der Tätigkeit. Wenn diese sehr monoton und unkreativ ist und wenig fordernd, dann kann so ein 8 Stunden Tag die reinste Qual sein. Es gibt nichts schlimmeres, wenn man sich Tag für Tag die Zeit totschlagen muss und ständig auf die Uhr kuckt. Das steht im völligen Gegensatz, wenn man sich mit seiner Arbeit identifizieren kann, weil man diese als sinnfüllend sieht und sie Spaß macht.
2) Persönliche Beschaffenheit. Es gibt Leute, die brauchen früher eine Auszeit, weil sie reizüberflutet sind, die der Umgang mit Menschen stärker fordert, die weniger belastbar sind. Deren Regenerationszyklen mehr Zeit bedürfen.
3) Materielle Potenz. Geht es darum, einen repräsentativen Lebensstil pflegen zu können (teures Auto, schicke Klamotten, fein Essen gehen, große Wohnung, Urlaubsreisen, neueste Elektronikartikel), oder kann man damit nichts anfangen (auch wenn das evtl. schwer verständlich erscheinen mag) und es genügt einem, sich einfach seinen Lebensunterhalt zu verdienen und ohne großen Luxus zu leben.
4) Soziale Anerkennung. Befürchtet man, dass einem der Wert abgesprochen wird, wenn man nicht Vollzeit arbeitet? Dass man als Faulenzer stigmatisiert wird und dass sich Mitmenschen von einem abwenden?
5) Familiäre Verpflichtungen. Jemand, der eine Familie gegründet hat mit Kindern (oder das in absehbarer Zeit umsetzen kann und möchte), kann natürlich aus einer anderen Motivation schöpfen als jemand, der (Dauer)Single ist und der sich fragen muss, weswegen er sich Woche für Woche 40 Std. einen abrackert.
6) Es soll auch Leute geben, die nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen, wenn sie nicht arbeiten. Für andere ist halt ein mehr an Freizeit Steigerung von Lebensqualität und -freude.
7) Zudem spielt natürlich auch die finanzielle Notwendigkeit eine wichtige Rolle. Ratenzahlungen von Haus, Auto, oder auch irgendwelchem Kleinkram, Versicherungen usw.. Da kommt man plötzlich in höchste existentielle (finanzielle) Bedrängnis, weil man in Gefahr läuft ausgestellt zu werden.
8) Die Identifikation mit dem gesellschaftlichen Bild der Leistungsbereitschaft und -orientierung. Wenn man darin aufgeht und darin ein höheres Ideal sieht und man sich selber und anderen nichts anderes mehr zugestehen möchte. Vor lauter Leistungsorientierung besteht dann aber auch die Gefahr des Burn-Outs, weil man nicht mehr sehen kann, wann es zu viel wird und wo man die Grenzen ziehen muss.
und ich würde mcih freuen, wenn ich im januar statt arbeitslos mit freiberuflicher Tätigkeit zu sein, 8 Stunden oder mehr Arbeit pro Tag hätte.
Es ist auch klar, wenn man frisch von der Arbeitslosigkeit kommt und man schauen musste, dass man wieder wo unterkommt, man noch einen ganz anderen Antrieb hat, als wenn man bsp. seit 5 Jahren eine anstrengende, "eingesumpfte" Tätigkeit ausübt.
Niemand schreibt einem vor wieviel man arbeiten muss. Ich verstehe nicht wieso sich hier soviele dafür rechtfertigen. Wenn man nur 30 Stunden arbeiten will redet man einfach mit dem Chef drüber. Ihr tut ja so als ob das ein Tabuthema wäre.
Ist es das nicht? Dachte immer Teilzeit ist für Mütter und Leute mit Krankheitsgeschichte (z.B. Schlaganfall). Dann hat man damit sozusagen einen Rechtfertigungsgrund. Aber wenn man daherkommt, man möchte das einfach nur so, hält sich die Akzeptanz ja doch eher in Grenzen, würde ich sagen. Als Mann hat man damit glaub ich auch noch größere Schwierigkeiten. Weil man muss ja Ernährer und "Macher" sein.
Mir kommt es nur so vor, als ob für viele schon bei diesem Gang zum Chef und Nachfragen große Angst haben. Ja, es kann negativ für einen ausgelegt werden, aber da muss man mit qualitativ guten Leistungen einfach drüberstehen.
Naja, man hat schon seine Angst vor Missbilligung und das es einem negativ ausgelegt werden könnte. Man will ja schließlich nicht völlig ohne Job dastehen.