ich denke es ist ein Vorurteil dass es ein "himmelweiter" Unterschied ist ob man eigene Kinder hat oder andere Kinder erzieht. Klar besteht ein Unterschied, aber himmelweit würde ich ihn nicht nennen...
Jede Seite hat ihre Vor- und Nachteile und klug handelt, wer die Vorteile eines neutralen Beobachters mit nutzt und Ergänzungen zulässt...und nicht blindlings gegen jede Theorie wettert...
Auch das mit dem: "Pädagogen sind oft die schlimmsten" oder "Kinder von Pädagogen sind oft die schlimmsten" halte ich für ein zu flaches Vorurteil..ich kenne einige Pädagogen die echt fit drauf sind...nie mit dem Zeigefinger oder der Art, dass sie sich als Meister der Erziehung fühlen, sondern einfache Leute, die ihr Bestes geben und sich bemühen...mit Instinkt und Wissen...(sowohl als auch, denn nur das bringt es!) und die nicht nur Pädagogen sind, sondern in erster Linie Menschen. Auch Pädagogen haben durchaus neben Theoriewissen durchaus noch Instinkte bzw. Intuition...Das Wort Instinkt passt hier nicht ganz, denn dann wäre Erziehungsfähigkeit was angeborenes, aber Erziehungsfähigkeit ist bei Menschen eher etwas (von zu Hause durch elterliches Vorbild etc.) erlerntes. Mit Intution meine ich sowas wie eine Art Weisheit und Ahnung davon was richtig oder falsch ist...aber eine solche Intuition muss schon trainiert und v.a. frei sein von negativen Vorerfahrungen..und das ist sie nur ganz selten.
Aber es gibt natürlich auch tatsächlich diese klassischen Pädagogen-Klischeekids..und echt schreckliche Kindern von Pädagogen, die ja an sich nix dafür können, aber trotzdem scheisse drauf sind....weil ihre Eltern eher so ala Rousseau ziemlich idealistisch gebaut sind und wenig pragmatisch oder bodenständig...Es gibt ja immer solche und solche Theorien...schlechte und gute Theorien...aber die der Supernannys scheinen o.k. zu sein, da sie in der Praxis funktionieren und an sich leicht von JEDEM umzusetzen sind und weil sie auf INTUITION beruhen und hier alles recht stimmig ist.
Das das Elternverhalten zu großen Teilen nicht auf angeborenen Instinken beruht sondern erlernt ist, sieht man sehr schön am Beispiel vieler Zootiere (die ähnlich wie Menschen naturgemäß in Sozialverbänden leben) und die in Zoos nicht in Rudeln aufgewachsen sind und dort z.b. durch Beobachtung bei anderen Rudelmitgliedern etc. eine Mutterrolle erlernt haben und somit ihre Nachkommen töten und auffressen (also als Beute sehen und mit ihnen sonst nix anzufangen wissen) anstatt sie anzunehmen oder auch an Menschenmüttern, die von ihren Müttern misshandelt wurden und sehr oft diese Erziehungsmethoden aus Gewohnheit und Tradition übernehmen. Ich vermute schon, dass alle Menschen sowas wie eine Intution für richtig oder falsch haben, aber die wenigsten haben einen starken Draht dazu und sind auch oft irregeleitet durch die eigene Sozialisation, die ihnen andere Verhaltensmuster aufgeprägt und die Anbindung an eine normale Intution verschüttet hat.
Ich denke, die Leute, die ne gute solide Intuition haben und dazu noch Theorie und Praxis beherrschen und in der Lage sind all diese Punkte gut zueinander zu bringen haben es raus...es ist gut eine gesunde Intuition zu haben..aber wer hat die schon? An sich die wenigsten und sehr oft tut da ein wenig Theorie, bzw. in Praxis umgesetzte Theorie bitter not...sonst gäbe es solche Sendungen nicht....oder lt. neuestem Sternbericht in Deutschland nicht mindestens 1,4 Millionen vernachlässigte und misshandelte Kinder, die ein beredtes Zeugnis davon geben wie einige "Praktiker" recht theorielos mit Kindern umgehen. Da wo das passiert fehlt es an gesunder Intuition und was dann?
Mich hat dieser Fall von der Karolina total erschüttert, die von dem Freund der Mutter zu Tode gequält wurde und die Mutter das Kind dazu noch mit fest gehalten hat....was war los mit ihren Mutterinstinkten?
Dein Konzept finde ich gut Rübe..an sich ist das genau dasselbe oder doch zumindest ein sehr ähnliches Konzept wie das der Supernannys...warum eigentlich dann so ein Geschrei dagegen? Konkurrenzprobleme und ein wenig Sozialneid, weil diese "Mamis" mit Henkelkindern (= keine eigenen Kinder, sondern geliehene Kinder, die man weiterreichen kann...= kleiner Kinderfrauenscherzausdruck
) echt viel Kohle machen und berühmt sind mit an sich banalen Selbstverständlichkeiten?
Humor finde ich auch sehr wichtig und die Fähigkeit über sich selber lachen zu können, sich manchmal nicht zu ernst zu nehmen. Was den Fürsorgepunkt angeht würde ich den durch "Fürsorge und Erziehung zur Selbstständigkeit ergänzen" und sowas wie Fördern und fordern...
Und wie sieht es mit der Kaffeedose aus? Ist die bereits voll und ihr könnt damit auf die Malediven fliegen oder herrscht dort eher Ebbe, was ja an sich erstrebenswert wäre.
Grundsätzlich finde ich es ganz gut, dass es solche Sendungen gibt, auch wenn da einige Nachteile die hier ja bereits genannt wurden klar auf der Hand liegen. Aber ich denke unterm Strich bringt sie einigen Familien schon einige Impulse und zumindest ne Ahnung davon wie es besser und v.a. gewaltlos klappen könnte.
Tyra