Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Super-Nanny & co

R

Rübe

Gast
hallo!

ich hab jetzt hier ein paar mal den Tipp gelesen, man solle sich im Tv die Super-Nanny oder Super-Mamas im Einsatz ansehen.

Was haltet ihr davon?

meine Meinung:

Der Bedarf nach Erziehungsberatung und Hilfe besteht durchaus, doch ist es sinnvoll, die Kinder derart vorzuführen? Effekthascherei und Einschüchterung durch Kamerateam und Filmcrew dürfte vorprogammiert sein, die 2000,- Euro, die der Familie gezahlt werden ,locken sicher auch einige.

Was ist mit diversen Kameraeinstellungen...müssen die Kinder dann ihre Missetaten wiederholen, damit die Einstellung passt? Oder muss Mami 5 mal schimpfen, damit es medienwirksam wird?

Mir erscheint die Sendung wie Drill. kinder werden als Befehlsempfänger dargestellt, deren eigene Sichtweisen höchstens zweitrangig sind. Niemals würde ich meine Kinder in ein "stilles Zimmer" sperren, und, wie gesehen, dann noch die Tür zuhalten. :mad:

Da wird von der Super-Nanny im Beisein der Kinder die Eltern kritisiert, es wird signalisiert,dass sie alles falsch machen, was nur geht. Die Super-Nanny als Super- Macht zwischen Eltern und Kindern.

es gibt genug gute Sendungen zum Thema Erziehung und die damit verbundenen Probleme, zB. Elternsprechstunde oder Servicezeit Familie ( dritte Programme )


ich finde diese Zurschaustellung von Kindern einfach nur beschämend
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Ich finde diese Sendungen auch schlimm.

Mir tun dabei vor allem die Kinder leid. Auch wenn ich davon ausgehe, dass das meiste gestellt und konstruiert ist. Dennoch wird das Kind ja in eine ganz blöde Situation gebracht, besonders wenn es die kleinen Kinder sind. Ich denke, bei Teenies ist das was anderes.

Es dient halt hauptsächlich der Unterhaltung und nicht der Bildung, das sollte man nicht vergessen.

Sicher ist da aber der ein oder andere Tipp dabei, denn sich Eltern zu Herzen nehmen könnten.

Im Zweifelsfall ist aber bei Familienproblemen das Fernsehen eher der falsche Ansprechpartner, dafür gibt es ja sowas wie Erziehungsberatungsstellen, die da sicher individueller und "intimer" helfen können.
 
R

Rübe

Gast
Ich weiß nicht, ob das bei Teenis wirklich was anderes ist, Sori. Denk mal dran, wenn das ausgestrahlt wurde und die Kids müssen in die Schule...Was da dann so ab geht, möchte ich oft nicht wissen.


Da wird über das Recht der Kinder/ Teens auf eine Privatsphäre einfach hinweg gegangen. Und das die dort gezeigten Familien zumeist aus finanzschwachen und sozial kritischen Verhältnissen stammen, die sich vielleicht der Tragweite einer öffentlichen Zurschaustellung in den Medien gar nicht bewusst sind, macht die Sache nicht besser.
 
D

Doudou

Gast
Das sehe ich nicht ganz so.
Zum einen sind die Erziehungstipps sehr sehr gut und nicht, wie oft gesagt wird, "kinderfeindlich" - im Gegenteil. Die SuperNanny leitet Eltern im Prinzip nur zur Konsequenz an. Und dies ist für Kinder das Kostbarste überhaupt. Andere Eltern zeigen vielleicht nicht dieselbe Konsequenz, fangen dann aber irgendwann, wenn ihnen die Nerven durchgehen, zu schreien an etc.
Diese "Unberechenbarkeit" und die fehlenden klaren Regeln und Grenzen sind wahres Gift für Kinder.
Meine Freundin arbeitet als Lehrerin und setzt ein ähnliches Konzept der SuperNanny sehr erfolgreich im Berufsalltag um. Ihre Schüler (es handelt sich um behinderte Kinder) lernen vergleichsweise um Welten besser als bei anderen Lehrern und die Kinder sind sehr ausgeglichen und lieben ihre Lehrerin sehr.

Zum anderen kenne ich eine Kamerafrau, die bei SuperNanny mitgedreht hat und ihrer Aussage nach sind die Szenen sehr authentisch.

Problematisch ist natürlich der Aspekt, dass private Probleme an die Öffentlichkeit gelangen, da gebe ich Euch recht. Aber das Erziehungskonzept selbst hat sich vielfach bewährt.

Herzlichst,
Doudou
 
R

Rübe

Gast
Zum einen sind die Erziehungstipps sehr sehr gut und nicht, wie oft gesagt wird, "kinderfeindlich" - im Gegenteil. Die SuperNanny leitet Eltern im Prinzip nur zur Konsequenz an. Und dies ist für Kinder das Kostbarste überhaupt.
also, klar ist Konsequenz richtig und wichtig. aber in diesen Sendungen wird vermittelt, dass es nur ein ein wenig Durchsetzungskraft und Konsequenz braucht und in 7 Tagen hat man eine heile Familie.

Zitat eines polnischen Pädagogen ( Janusz Korczak ):

„Wie kann ich wissen, wie eine mir fremde Mutter in einer mir fremden Situation ein mir fremdes Kind zu erziehen hat?“
 
L

lumiere_de_ciel

Gast
Da geht es doch rein um die Quoten.

Ehrlich gesagt bei manchen dieser Sendungen frage ich mich sind die Leute wirklich so doof oder tun sie nur so.
Wenn sie wirklich so doof sind und ihre teilweise echt mehr als asozialen Familienverhältnisse so zur Show stellen, warum schützt sie keiner.
Weil es ja Quoten bringt :rolleyes:

Wer wirklich Hilfe will geht zu caritativen Einrichtungen um sich dort Erziehungshilfen zu suchen und nicht zu RTL und all den anderen Sendern, die die Not in dem Falle erzieherische Not solcher Menschen so ausschlachten.
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
ich meinte damit, dass die Teenies ja doch noch mehr beeinflussen können, inwieweit sie da gefilmt werden und wie sie sich benehmen als nen 6-jähriger. Ab nem gewissen Alter müssen die ja zustimmen.

@Doudou:
sicher ist die Nanny an sich nicht verkehrt und ihre Ratschläge auch nicht (in Erziehungsfragen kann man sich natürlich immer streiten - der eine machts so, der andere so). Die Problematik liegt eher in der Tatsache, WIE das ganze gehandhabt wird und das dort eine Familie vorgeführt wird.
Das Aspekte der Konsequenz, einer Zeitstruktur und festen Ritualen erziehungsförderlich ist, möchte sicher niemand abstreiten. Und das Einrichtungen wie eine "stille Treppe" (natürlich ohne Einsperren) sinnvoll sein können, ist auch richtig.

solche Nannys gibt es ja auch, OHNE das RTL dahinter mit der Kamera steht.
 
D

Dr. House

Gast
Ich muss zugeben, dass solche Sendungen doch einen gewissen Unterhaltungswert haben. Vor allem bei dem Niveau der Familien. :D

Ja, manches ist sicherlich gefaked und übertrieben dargestellt, die Zurschaustellung der Kinder auch fragwürdig, aber aus meiner Sicht jedenfalls, gibt es schon gute Erziehungstipps.

Und mehr sind es auch nicht: Tipps. Es gibt keine Blaupause zur Erziehung von Kindern. Von daher sehe ich solche Sendungen nur als Tipp-Geber in gewissen Situationen.
 
D

Doudou

Gast
Salut Rübe,

Ich glaube nicht, dass jemand den Anspruch hat, ein Kind innerhalb einer Woche zum "braven Engel" zu machen oder eine komplette Familie umzukrempeln. Mit Sicherheit kann man innerhalb einer Woche nur Anregungen geben. Trotzdem glaube ich, dass jemand, der seit Jahren oder Jahrzehnten in diesem Job arbeitet (Kindererziehung und Beratung von Familien) einen gewissen Blick dafür bekommt, welche Muster sich innerhalb einer Familie abspielen und wie man diese im positiven Sinne umwandeln kann. Schließlich spiegeln die Kinder ja immer nur ihre Eltern und verhalten sich gemäß des Verhaltens, welches ihnen von den Eltern bereits vorgelebt und beigebracht wurden. Die Arbeit beginnt also immer auf Seiten der Eltern.

Wenn meine Freundin eine neue Klasse bekommt zu Beginn des Schuljahres muss sie diese kleinen "Machtkämpfe" jedes Mal aufs Neue ausfechten. Kinder testen natürlicherweise ihre Grenzen aus, und das ist wichtig und richtig so. Wenn sie dann aber merken "ich kann mich auf das Wort meiner Eltern/ meiner Lehrerin verlassen, sie tut, was sie sagt und zwar IMMER", dann gibt das unwahrscheinlich große Sicherheit.
Meine Freundin erzählt von Schülern, die ihr am Anfang des Schuljahres gegen das Schienbein treten und ins Gesicht spucken, und die nach ein oder zwei Monaten wirklich ausgeglichen sind und gut und mit Freude lernen. Aber diese Zeit braucht es schon - also viel Geduld und die Fähigkeit, als Erwachsener selbst ruhig zu bleiben.
Sie hat schon mit sehr vielen Kindern gearbeitet (mit behinderten, verhaltensgestörten, schwer erziehbaren) und es war keines dabei - auch nicht das Schwierigste - welches die Regeln, die es im täglichen Miteinaner gibt - nicht gelernt hätte. Und dies ohne Gewalt, ohne Schreien und ohne lautstarke Auseinandersetzungen - nur durch Klarheit und Konsequenz gepaart mit Geduld und Liebe ...

Herzlichst,
Doudou
 

Anzeige (6)

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben