@ Rübe:
den Kindern fehlen klare Strukturen und die Supernannys oder Supermamas tun an sich nix anderes als kleine Strukturen reinzubringen...jedenfalls für eine Weile und das recht häufig erfolgreich, interessant fände ich nur sone Art Langzeitstudie um zu gucken, was mit solchen Problemfamilien nach ca. 10 Jahren so los ist....
Es stimmt schon, dass die Kids ein wenig zur Schau gestellt werden und ich persönlich würde sowas ablehnen für meine Kinder, denn ich finde schon, dass hier Privatsphäre verletzt wird. Hier wird schon die Verzweiflung einiger familys ausgenutzt um Einschaltquoten hochzuschrauben...aber das ist nur ein Aspekt..ein anderer ist, dass diese Hilfe durch die Supernannys (vollkommen bekloppte Bezeichnung!) schon oft was bringt...einen neuen Impuls in eine bessere Richtung.
Ich habe keine eigenen Kinder, aber jahrelange Erfahrung mit Kindererziehung.
Ich sehe keine besondere Härte in der Erziehung die dort praktiziert wird....dort wird an sich gewaltfrei erzogen...wird oft gezeigt wie man gewaltfrei erzieht, denn die Eltern praktizieren zuvor oft Erziehung mit Gewalt, die von Supernannys oder Supermamas als unzulässig verurteilt wird.
Eine befreundete Mutter hat ihr Kind direkt spontan zurückgebissen als es sie gebissen hatte...das fand ich auch o.k..damit war die Sache für IMMER vom Tisch..Kind hatte getestet wie weit es gehen kann, Test verlief unbefriedigend und schmerzhaft, da Mami sich gewehrt hatte...
Ich persönlich habe einen 11-jährigen, den ich betreut hatte, der mal antesten wollte und der aggressiv auf mich losging auch mit Körperkraft gehalten und in sein Zimmer geschoben..na und? Man darf sich wohl noch schützen oder? Das hat wohl wenig mit Gewalt zu tun, sondern mit normalem Gegenhalten..kleiner mocking battle. Soll ich blöd rumstehen, zurückweichen und Angst zeigen damit der Kurze den Alphamacho mimen kann?? Nachdem ich Präsenz gezeigt habe und auch Körperkraft wurde ich respektiert und akzeptiert..das war ein wichtiger Punkt gewesen...
Besagter 11-jähriger wurde auch ausgiebig neurologisch, psycholgisch untersucht und ihm ne Dyskalkulie angedichtet...ich hatte nach ca. 1/2 Jahr durch Beobachtung und eigene Tests rausgefunden, dass die nicht existierte und nachdem Mami dann in Therapie war durfte der Junge auch mal 1 er und 2er in Mathe schreiben und nachdem die gelernte Erzieherin ihren Erziehungsjob ihrem Kind ggü auch wieder aufnahm und ein Erziehungskonzept hatte (z.B Sanktion bei Leistungsverweigerung und Schuleschwänzen etc.), die Regeln klar waren, blühte der zuvor missmutige, aggressive Junge auf...wurde ein richtig fitter netter Jugendlicher....Die Familiensituation war nicht einfach gewesen...Scheidung, der Verlust des Ehemanns oder auch Vaters war erstmal nicht leicht zu überwinden...hatte etwas Unordnung in diese Kleinfamilie reingebracht und ein neutraler Dritter sieht dann oft die Dinge, die die Beteiligten selber im Alltagstrott übersehen und kann damit wieder ein wenig Ordnung herstellen...an sich tun die Supernannys oder Supermamas ja auch nix anderes: beobachten und einige Verhaltensweisen umändern...ganz unspektakulär und ohne Machtgetöse...
GGf lassen sich da einige durch diese bescheuerte Bezeichnung und Präfix: "SUPER" provozieren?? Ich finde nicht super was die da machen, sondern an sich eher normale Basisarbeit...natürlich medial aufgebauscht...
Also an sich bin ich sehr skeptisch ggü solchen Diagnosen wie ADHS etc...es gibt da oft Fehldiagnosen und wie Sori bereits schrieb die Tendenz Kindern vorschnell durch irgendeine Diagnose in eine Schublade zu stecken, was die Eltern dann oft als Ausrede dafür sehen gar nicht mehr erzieherisch tätig zu sein...(wie ich das im Falle sogenannter schwererziehbarer Kinder mehrfach erlebt hatte) da das Kind ja eh krank ist und alles auf die Krankheit geschoben wird.
Grundsätzlich finde ich es o.k. mal einige Tests zu machen...aber gleichzeitig auch kritisch auf das eigene Verhalten zu gucken..viele psychische Grunderkrankungen haben ja das Umfeld als Mitursache..also auch endogene Ursachen, zb. ungünstiges Elternverhalten. Und in den allermeisten Fällen ist es ohnehin so, dass erzieherische Defizite der Grund für abweichendes Kindverhalten sind und nicht irgendwelche Erkrankungen. Das sollte man natürlich zuvor mit einer Anamnese der Familiengeschichte etc. checken...An sich merkt man recht rasch wenn tatsächlich ne Krankheit vorliegt, denn dann nutzt auch oft ein normales Erziehungskonzept zu wenig...aber ein gutes Erziehungskonzept kann gerade kranke Kinder sehr entlasten und ihnen Sicherheit und Selbstsicherheit geben.
Woher stammt das Zitat mit dieser Kinderschutzbundkritik genau?
Ich persönlich finde die Sendungen nicht ideal aber auch nicht so schlecht als dass man sie als gefährlich verurteilen sollte. Ich finde auch nicht, dass die Kids dort als Monster dargestellt werden..sie sind nur was sie sind: manchmal kleine Monster halt
Na und?
Ich habe nicht alle Sendungen gesehen, aber in den Sendungen die ich gesehen hatte ging es um Eltern, die ihre Kinder mit Gewalt "erzogen" hatten...sich immer tierisch aufgeregt haben, aus Frust oder Stress geschlagen aber halt nicht wirklich erzogen haben...und denen dann erst gezeigt werden musste wie man den Tag plant, ein normales Familienleben organisiert, und wie man mit Kindern artgerecht umgeht, es wichtig ist die Kinder zu achten und auch sich selber zu achten. Ich konnte dort nicht das Allergeringste von Befehlerei oder so sehen...komisch, dass du das so auffasst....vorher haben sich die Familienmitglieder immer angekreischt und versucht zu befehlen..danach ging es um Kompromisse und wie man sich gewaltfrei einigt...
Nach welchem Konzept erziehst du denn?