Hallo,
du solltest diese Fragen nach den Erklärungen für Gewalt mal lieber mit einem Therapeuten, einem Fachkundigen in Sachen Psychologie des Menschen besprechen. Dich dort mal mit dem Thema auseinandersetzen und ggf. dein Gewalttrauma abarbeiten.
Die Erklärungen für Gewalt sind an sich höchst simpel (und die kennt nicht nur der Peiniger sondern eher die Wissenschaft, Pschologie, oder Anthropologie) Gewalt ist Machtmittel...es geht hier um herrschen und beherrschen. Männer mit überkandideltem EGO nehmen sich halt Sonderrechte raus ihren Besitz, also ihre Frauen zu prügeln..Insbesondere wenn die sich anmaßen selber Macht über ihr Leben auszuüben, insbesondere dann wenn die Frauen sich trennen wollen oder gegen die Täter stellen besteht höchste Gefahr. Männer mit Machtallüren und Tendenz zur Gewalt suchen sich instinktiv ihre Opfer heraus, von denen sie wissen, dass sie sich leicht beherrschen und kontrollieren lassen, notfalls halt mit Gewalt.
Gründe für die Gewalt gibt es für die Täter immer, allerdings keine legalen Gründe und allein darauf kommt es an. Schuldig ist allein der Täter, auch wenn er standardmäßig versuchen wird die Schuld auf das Opfer zu schieben, wogegen sich das Opfer vehement wehren muss um die Dinge richtig zu stellen.
Mein Rat: fang an deine Frau zu stehen und lerne dich gegen Gewalt zu wehren, Kampfsport wäre ein Anfang, Verhaltenstherapie eine gute Grundlage für die richtige Grundhaltung.
Angst und Unsicherheit spielen bei dir bestimmt auch eine nicht unwesentliche Rolle...kämpfe dagegen an und suche dir dahingehend fachkundigen Rat..in einer Verhaltentherapie z.B. mit Kampfsport z.B.
Mein Vater war gewalttätig, und ich habe mich in der Pubertät erfolgreich zur Wehr gesetzt. Danach hat er nie mehr Gewalt ausgeübt. Auch ich habe mir damals so im Alter von 13, 14 Jahren die Frage nach den Gründen der Gewalt gestellt und aus der aufmerksamen Beobachtung heraus (kombiniert mit ein wenig Fachlektüre zum Thema + Philosophie + Gesprächen mit Freunden etc.) kam ich sehr rasch auf die oben angesprochenen Antworten, die übrigens auch in der Verhaltensbiologie oder Anthropologie oder Psychologie bestätigt werden. Ich kenne mich mittlerweile auch darin ein wenig aus und generell vertrete ich die These, dass wer sich selber genau kennt Menschen allgemein kennt. Gewalttendenzen, Aggressionen stecken an sich in jedem Menschen, evolutionär gesehen ein sehr wichtiger Aspekt unseres Menschseins, der für sich und wertfrei betrachtet nicht nur negative Seiten hat.
Gewalt hat es zum Ziel das Opfer zu unterwerfen, ein Effekt der Gewalt ist dass sich das Opfer minderwertig sogar schuldig fühlt und schämt...prima Voraussetzung für Täter ihre Macht darauf auf zu bauen..es sei denn man macht es wie ich damals und dreht den Spiess um. Machtspielchen kann man aushebeln, wenn man weiss wie sie laufen...Gegentaktiken entwickeln. Da Gewalt strafbar ist, was an sich so ziemlich alle Täter (bis auf extrem dämliche) wissen hat man ja an sich selbst ein Machtmittelchen in der Hand um den Täter zu räsonieren.
Gewalt ist generell, nicht nur ggü Frauen und Kindern das allerletzte..wenn man Gewalt bewertet, als Wissenschaftlerin bewerte ich jedoch nicht sondern denke, dass Gewalt ein anthropologisches Phänomen ist, mit dem man halt als Mensch lernen muss klar zu kommen. Ich mag an sich die Einteilung in Täter und Opfer nicht so sehr, da diese Schwarz-Weißkiste oft die Realität nicht ausreichend darstellt, aber als Erklärungsmodell reicht diese Differenzierung schon ganz gut.
Ich für meinen Teil komme seit meiner Pubertät und den erfolgreichen Ersterfahrungen wie man sich angemessen ggü Gewalt zur Wehr setzt sehr gut damit klar, wer versucht mir ggü Gewalt aus zu üben (was durchaus immer wieder im Leben vorkommen kann, auch im Job in form psychischer Gewalt etc.) kriegt tit for tat (wie du mir so ich dir = eine erwiesen erfolgreiche Verhaltensstrategie)direkt einen vor den Latz. Verbal oder aber bei körperlichem Angriff auch mit körperlicher Gegenwehr, die natürlich auch trainiert wirksam ausfällt. Da ich ziemlich selbstsicher bin habe ich bisher aber relativ wenig Anlass gehabt dass zu tun, ein selbstbewusstes Auftreten ist an sich bereits ein sehr guter Schutz ggü Gewaltallüren.
Ich hoffe für dich, dass du genauso wie ich aus deinen Erfahrungen lernst und auch so absurd das zunächst klingen mag etwas positives mit da raus nimmst.
Ich hoffe auch dass du die Sache durchziehst und tust was notwendig ist um dich und auch deine Tochter nachhaltig (!) vor Gewalt sei es seitens deines EX oder sonstwem zu schützen. Es ist dein Leben und deine Verantwortung dich dazu in die Lage zu bringen, also zu lernen angemessen mit der erlebten Gewalt um zu gehen, sie zu ahnden, dich zur Wehr zu setzen, ohne Zip und Zap und ohne jegliche Ausrede. Betr. opfertypischer Unsicherheiten oder Schuldgefühle solltest du dich um nicht mitten im Kampf einzubrechen auf jeden Fall psychotherapeutisch unterstützen lassen. Das schuldest du an sich dir selbst, deiner Tochter und der Gesellschaft. Gewalttäter sollten niemals einfach so durchkommen mit Gewalt! Ein stückweit kannst du das mit einem guten Therapeuten und Anwalt verhindern, also TU es!
Für die Zeit bis alles geklärt ist (oder auch generell um dich abzusetzen und möglichst weit auf Distanz zum Täter zu kommen) solltest du ggf. wegziehen (zu Bekannten, in ein Frauenhaus oder sonst wo hin) oder aber nur in Begleitung raus (wende dich an Freunde und Bekannte, spann die mit ein!) Oder mit Anwalt eine gerichtliche Verfügung erwirken, dass er sich dir nicht nähern darf..also Annäherungsverbot und bei Verstoß direkt wieder Anzeige und ab in den Knast mit dem Bubi. Es ist dein JOb dafür Sorge zu tragen, dass der Typ dich in Ruhe läßt und zwar ein für alle mal, also erledige diese Arbeit, dann wird alles gut! Hier nicht Zaudern und Zagen, sondern Machen, machen, machen. Sicher dich ab! Es gibt etliche Möglichkeiten dazu, nutze sie.
Tyra
P.S ich finde es prima dass du dich zur Wehr gesetzt und Anzeige erstattet hast, zieh das durch ein wichtiger Entwicklungsschritt raus aus der Opferhaltung! Lass dir nix bieten, und v.a. keinerlei Gewalt mehr!