AW: Studieren ist scheiße!!
Oh ja, ich bin froh, das ich studieren kann.
Dennoch habe ich die eingangs erwähnten Kiritkpunkte. Ich glaube dieser Thread kann schnell zu einem Glaubenskrieg ausarten. Ich stell mir auch vor, dass sich so mancher bei der Kritik auf den Schlips getreten fühlen würde, der selber an einer Uni doziert... ;-) oder der dozierende Bekannte hat... ;-) oder der eben sein Studium ganz anders erlebt hat und meine Kritik nicht nachvollziehen kann oder will.
Die lustigen Sätze erstmal:
derAlex:
"...
So eine primitive Formulierung , eine scheinbare erbärmliche
vulgäre Eröffnungsformulierung. Man könnte fast annehmen es wäre eine erbärmliche in vulgäre Sprache abstrakte ausgeführte "HILFERUF"-eröffnungstitulierung. So jemanden würde ich nicht studieren lassen wollen. Einfach nur Primitiv..."
*lol*
Rei:
bin zwar in meinem kurs ziemlich unbeliebt weil ich nie da bin aber, das juckt mich nich weil ich ja nie da bin lol
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So zurück zum Thema.
"...Ich glaube, ein Studium bedeutet vorrangig ''Erkenntnis'', Charakterreifung, Selbstfindung, die Möglichkeit einen kritischen Geist zu entwickeln, das Erlernen von Selbstdisziplin!..."
(1)- Dann könnte man auch sagen, dass zur Schulbildung und Zur-Schule-gehen das auch bedeuten würde.
Abitur ist eine "Reifeprüfung", aber etwas, wovon man "innerlich" reifen könnte haben "wir" nicht von den Lehreren vermittelt bekommen (nein, ich war nicht in einem boot camp zum Abi-machen...).
Und innerlich reif war da nun auch nicht jeder, der sein Abi gemacht hat...
(2) Ich frage mich ernsthaft, wie der Charakter an der Uni, wo man nur Bücher abliest, Vorträge anhört und Inhalte zusammenfasst und referiert von sowas bitte "reifen" soll. Das ist doch wirklich sehr weit hergeholt.
(3) Und wie soll man bitte "Selbstfindung" durch ein Studium erreichen. Ok, man kann natürlich ein Fach finden, was einen interessiert und Interessenschwerpunkte in dem Fach ausmachen. - Aber ist das Selbstfindung? Für die, die sich in den Gängen der Uni-Bibliothek ihr Selbst suchen, vielleicht.. ;-)
(4) Und Erkenntnis, - welch grosses Wort! Erkentnis von anderen (aus Büchern, von Dozenten usw.) kriegt man vorgesetzt, die man dann übernehmen kann und soll.
Aber das ist nur Nachlernen. Das ist, wie wenn man eine CD bespielt mit Daten. Dann drückt man auf play und die CD spielt sich wieder ab.
Klar, dabei gibt es mal intellektuelles Heureka, wenn du dich mit deinen Lerninhalten auseinandersetzt, aber selten. Sowas gibt es dann wohl eher, wenn man wirklicher Forscher sein darf.
(5) Von "kritischen Geist" seh ich da auch nix. Der kritische Geist wird grade auf den Uni nicht entwickelt. Dort heißt es Nachlernen, nichts hinterfragen, alle Aussagen müssen offiziell belegbar sein. Eigene Gedankengänge sind nur sehr begrenzt erlaubt. Du kriegst Wissen vorgeknallt und dann heißt es meist, "so ist das!". Wirklich lebendige Diskussionen, die eine Vielzahl von Perspektiven aufgreifen, gibt es wirklich selten. Interdiziplinarität schon gar nicht, da wird dann immer auf die anderen Fächer verwissen und dass man zu deren Argumenten zu einem Thema ja voll nix sagen kann, weil das eben andere Fächer sind.
Meistens tun sich einige Leute durch Beteiligung hervor, um ihr Streberego zu profilieren. Haben die dann ihr Selbst gefunden. Schön.
(6) Und "Selbstdiziplin" - ...das Erlenen von..." ;-))
Welch grosser Witz und ich stütz mich mal auf Rei`s Aussage, dass sie fast nie da ist und denoch leistungsmäßig gleichauf mit den anderen ist. Also bedarf es da gar keiner Selbstdiziplin. Wie soll man was erlernen, was man gar nich unebdingt braucht um sein Studium gebacken zu kriegen.
Und zu Pflichtkursen hinzugehen, das ist Zwang. Jeder kann aus Zwang was machen. "Diziplin" bedeuted, etwas auch so machen zu können, weil es besser ist und auch wenn es einem eben nicht leicht fällt.
Also ehrlich, Kindergarten fand ich geiler als Uni... (nein, ich geh nicht zurück!) aber die Uni kann in manchen Punkten auch ein Kindergarten sein. Es geht doch nur darum, dass man den Arbeitsmarkt gewisse Fachkräfte zuliefert.
Machen wir uns da nix vor. Was ein Studium vor ein paar Hundert Jahren oder noch meinetwegen in den 60ern bedeute:,ein Neigungsstudium, Sinnfindung, Forschergeist, sich sozial engagieren, studentisches Miteinander. Das ist doch alles nicht mehr so.
Heute geht es nur um (Diplom)Scheine, -Scheine, -Scheine um damit später viele "Scheine" zu machen durch nen geilen Job! Und um viele (Leistungs)Punkte, -Punkte, -Punkte um damit gut zu "punkten" in den Betrieben. ;-(
Gerangel um Forschungsgelder, Profs die um Veröffentlichungen in etablierten Zeitschriften ringen. Alles Ego-Getue.
Ja, warum mach ich dann den Scheiß? Weil man durch ein Studium eben die besten Jobchancen hat und viele Jobs nunmal ein abgeschlossenes Studium vorraussetzen. Dabei ist es manchen scheiß egal, was für ein Studium, hauptsache "ein abgeschlossenes Studium". ;-(
Und ich hab auch sehr viel für mein Abi getan und mir eben was geileres unter dem Studium vorgestellt. Aber nun zieh ich das auch durch, denn sonst hätte ich auch kein Abi machen brauchen. ;-P
LG
sorgen-poster