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Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen

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D

Der Realist

Gast
Ich bin aber beruflich so verwickelt, das ich keine Zeit für diese Freiheiten hätte. Es wäre ein anderes Gefühl und es wäre ein Vertrauensvorschuss und ich hätte keine Angst kurz mal Arbeitslos zu sein.
Bleib bei deiner jetzigen beruflichen Tätigkeit. Dein Unternehmergeist ist aktuell und auch mit BGE nicht ausreichend. Fehlendes BGE schützt dich vor einer falschen Entscheidung.
 
D

Der Realist

Gast
Im Prinzip ist die Finanztransaktionsteuer eine gute Idee wenn sie die Finanzzockerei besteuern würde. Tut sie aber bislang nicht.

In den letzten 10 Jahren sind nach und nach mehr Steuern auf Kapitalerträge erhoben worden, die nicht die Zocker sondern die Normalos treffen.

Man muss sich die Systematik der Besteuerung mal ansehen:
1. Wer arbeitet, versteuert sein Einkommen. Nun möchte er es in ein Unternehmen investieren
2. Unternehmen erwirtschaften Gewinne und müssen darauf eine Gewerbestesteuer zahlen
3. Teile dieser versteuerten Gewinne schütten die Unternehmen an Anleger aus. Diese Anleger werden dann nochmal besteuert.
4. Mit der aktuellen Finanztransaktionssteuer zahlen Anleger dann ein weiteres Mal Steuern
5. Möchte der Anleger dann seinen Gewinn konsumieren, zahlt er ein nochmal Steuern, diesmal in Form der Mehrwertsteuer.

Vom Anfang bis zum Ende zahlt man 5(!) mal Steuern.

Das ist in Deutschland besonders extrem. Andere Länder wie die USA erlauben es steuerfrei zu investieren oder kennen Spekulationsfristen nach denen eine Anlage steuerfrei ist. Gab es in Deutschland bis 2008 auch, wurde aber abgeschafft.

Ich bin für eine Finanztransaktionssteuer, ABER wenn dann bitte mit einer Spekulationsfrist. Privatanleger, die privat vorsorgen und langfristig anlegen, sollten Gewinne nach einigen Jahren steuerfrei erhalten können. So ist z.B. eine private Rentenvorsorge möglich.
Dein Vorschlag freut den Vermögenden😋
Und die anderen schauen neidisch zu, wie Vermögenszuwächse nicht versteuert werden.
Gut das das geändert wurde.
Das schreibt ein von der Besteuerung betroffener und im Steuerrecht gut auskennender Bürger.
 
D

Der Realist

Gast
Ich fand die Diskussion auf den letzten Seiten merkwürdig, jetzt läuft sie wieder in eine bessere Richtung.
Ein BGE zu diskutieren und dabei davon auszugehen, dass in der Wirtschaft weder Veränderungen nötig wären noch durchgeführt werden müssten, führt die Diskussion m. E. ad absurdum.

Wir produzieren jede Menge überflüssigen Kram, der tonnenweise UNVERKAUFT wieder eingestampft wird, was jede Menge sinnlose Beschäftigungstherapie ist.
Wir blähen Verwaltungskram bis zum geht-nicht-mehr auf, statt Abläufe zu vereinfachen.
Und halten so Menschen künstlich in Arbeit, die gar nicht als Arbeitskräfte gebraucht würden.

Und dann die Produktion der 10000sten Variante einer Billigvase, Nippes in allen Formen und Farben, Plastikblumen, alberne Tassen und und und.
Braucht das die Welt? Macht es die Welt besser? Müssen diese Rohstoffe verbraucht, diese Schadstoffe produziert und diese Arbeitsstunden investiert werden?
Wirklich?
Nein.

Und zusätzlich haben wir Arbeitslose, denen wir keine Arbeit bieten könnten, wenn alle gewillt wären zu arbeiten.

Diese verdrehte Wirtschaftswelt funktioniert auf diese Weise nicht unendlich lange.
Und deshalb funktioniert es nicht, ein BGE losgelöst von all diesen Missständen zu betrachten, sondern man muss sich unser Wirtschaftssystem ansehen und wohin das führt, wenn nicht umgedacht wird.

Scheuklappendenken und "geht nicht" hat noch nie weitergebracht.
Mit so einem Herangehen gäbe es weder neue Entwicklungen noch entstünden neue, erfolgreiche Unternehmen und ebensowenig könnten sich bestehende Unternehmen entwickeln.

Es geht nicht um ein paar Menschen, die null Bock auf gar nichts haben.
Es geht darum, dass wir pro Person keine 8 Stunden Arbeit haben, wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen und uns unsere Umwelt nicht völlig am Allerwertesten vorbeigeht.
Es würden sich durch Veränderungen neue, bisher noch unbekannte Tätigkeitsfelder eröffnen (bereits jetzt gibt es immer mehr Berufe, die vor 20, 15, vor 10 Jahren noch nicht existierten) und das etwas ausgleichen.
Dennoch wäre ein komplett neuer Ansatz nötig, um ein BGE zu diskutieren.
Ich würde durchschnittlich eher von 5 statt 8 Stunden Arbeit ausgehen.

Wer ein gewisses Grundgehalt hat, kann sich mit dem einbringen, was er gut kann, was ihm Spaß macht, statt aus monetären Gründen eine besser bezahlte, aber unpassendere Arbeit zu übernehmen.
Wer hinter etwas steht, ist motivierter und besser.
Jemand möchte deutlich mehr Geld und sich einen gewissen Luxus wie Restaurantbesuche, Reisen etc. gönnen: dann sucht er sich den oder die entsprechenden Job(s).
Ein anderer ist genügsamer, möchte sich aber mit seiner Begabung einbringen, mit der wenig zu verdienen ist: schön, jetzt kann er sich das erlauben.
Einer ist zufrieden mit dem bisschen, was ihm mit BGE möglich ist - überleben: in Ordnung.
Ein anderer arbeitet dafür gerne mehr und kann sich etwas gönnen.

Die Wirtschaft wäre nicht da, wo sie ist, wenn es kein Streben nach oben geben würde, wenn Menschen keine Ambitionen und Träume hätten und diese verwirklichen wollten.
Das löst sich nicht - schnipps! - mit Einführung eines BGE in Luft auf.

Für schwer zu besetzende Stellen im Gesundheitssystem, im Reinigungssektor und was sonst betroffen ist, gilt: Arbeitsbedingungen deutlich verbessern, finanzielle und andere Anreize schaffen.
Diese Bereiche sind wichtig für uns alle, uns müsste daran gelegen sein, sie zu stärken.
Das sollte Priorität bekommen.

Das Geld wird nicht weniger in einem Land durch andere Verteilung, Umschichtung.
Was einzig fehlt ist der Wille.
Und der Mut zu neuen Wegen.

Wenn wir nicht mal innovativ Denken trauen, uns nicht mit Gedanken spielen trauen, so Möglichkeiten erruieren, wie sollte je irgendetwas entstehen?
Den Mutigen gehört die Welt.

Und je komplexer ein Thema ist - dieses ist verdammt komplex! - desto mehr Teamwork ist nötig, um ein tragfähiges Konstrukt zu entwickeln.

Lösen wird das keine Forengemeinschaft.
Aber ein Spiel könnte sie daraus machen!
Sich auf das Gedankenspiel einlassen könnte, Ideen und Lösungsansätze einbringen, von denen in einer Diskussion einige für gut befunden und als Baustein dem Spiel hinzugefügt und andere verworfen werden könnten.

Dabei sollte es eine Regel geben, die ich von einem Vorgesetzten übernommen habe:
Jedes "nein, geht nicht" muss mit einer Alternative kommen, alleine darf das "Nein" leider nicht mitspielen.


Ich kann ganz häufig beobachten, dass junge Menschen angemessen bis großzügig von den Eltern finanziert werden während des Studiums. Dennoch studieren sie nicht nur, sondern arbeiten.
Egal, ob für zusätzlichen Luxus oder um Kapital anzuhäufen.
Kennt hier keiner der Kritiker solche Schüler und Studenten?

Da ist der Arbeitskollege, der ein Unternehmen und Mietshäuser erbte.
Das Unternehmen verkaufte, die Miete mitnimmt, und weiterhin in seiner winzigen Wohnung wohnt und seiner gutbezahlten Tätigkeit nachgeht.

Auch eine Nummer kleiner kenne ich das, Mietshäuser, Sachbearbeiterposten, abbezahltes Eigenheim.
Er könnte locker Stunden reduzieren, tut es aber nicht.
Diese Menschen fallen mit Einführung eines BGE doch nicht plötzlich alle tot um und die wird es immer geben.

Kennt ihr wirklich nur Leute mit einer Null-Bock-Haltung?
Oder geht ihr von Euch selbst aus, wärt mit einem sozusagen Hartz-IV-Level zufrieden und würdet keinen Finger mehr rühren?
Mir erscheint das so abwegig.
Leider nicht die bisherigen Beiträge hier nicht gelesen. Alle deine Denkansätze sind schon ausgiebig diskutiert worden.

Aber was völlig wiederspüchlich in deinem Beitrag ist: Es wird aus deiner Sicht unnützes Zeug produziert und dann schreibst du, dass man die Freiheit haben sollte, dass zu machen wozu man Lust hat. Da besteht die größere Gefahr, dass viel unnützes Zeug entsteht.
 
D

Der Realist

Gast
Gut, diese weiterführende Fragestellung würde sich ja erst nach der Einführung eines BGE lohnen.
Und diesbezüglich habt "ihr" ja aktuell deutlich den schwarzen Peter. Denn die Frage ist ja nicht wie viele Menschen das wollen, sondern ob damit die Einführung beeinflusst wird. Selbst wenn der gemeine Pöbel in der Mehrheit wäre, hätte dies dennoch ziemlich wenig mit einer tatsächlichen Einführung gemeinsam.
Deswegen bin ich ja ein großer Anhänger der indirekten Demokratie, wie sie in D besteht.
 
D

Der Realist

Gast
Ich bin kein Fan des BGE. Ich habe noch kein Modell gesehen, das wirtschaftlich und sozial funktionieren könnte.

Dennoch glaube ich, dass es die Zukunft ist. Wenn die Automatisierung so weiter geht, dann gibt es in 50 Jahren nur noch für wenige Menschen ein Arbeitseinkommen. Was machen wir dann?
Innovationen und technische Innovationen gibt es schon, werden Menschen denken können. Also keine Entwicklung der letzten Jahrzehnte.
Verstärkte Automatisierung fand und findet permanent statt.
 
D

Der Realist

Gast
Weil es den ein oder anderen Leser evtl. interessiert:

Es haben schon einige Menschen ein zeitl. begrenztes Grundeinkommen gewonnen. Und ein paar davon wagten so den Sprung in die Selbständigkeit.




Mich würde da tatsächlich eine Auswertung interessieren; nicht nur ob kurzfristig ein positiver Effekt da war, sondern ob die Selbständigkeit weitergeführt und ausgebaut werden konnte, ob sogar der ein oder andere Arbeitsplatz geschaffen wurde.
Studie von 100 Deutschen haben ein Jahr BGE
Weil es den ein oder anderen Leser evtl. interessiert:

Es haben schon einige Menschen ein zeitl. begrenztes Grundeinkommen gewonnen. Und ein paar davon wagten so den Sprung in die Selbständigkeit.




Mich würde da tatsächlich eine Auswertung interessieren; nicht nur ob kurzfristig ein positiver Effekt da war, sondern ob die Selbständigkeit weitergeführt und ausgebaut werden konnte, ob sogar der ein oder andere Arbeitsplatz geschaffen wurde.
Bei den ganzen Studien fehlt die Wirkung auf Bewohner, die das BGE bezahlen sollen. Das fehlt völlig in den Studien. Es wird immer nur die Ausgabenseite betrachtet, die Einnahmeseite bleibt eine Blackbox.
Die Studien betrachten auch nie die Wirkung des BGE auf Heranwachsende Menschen bzgl. schulischen Engagement und später in der Ausbildung. Warum wohl?
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Dein Vorschlag freut den Vermögenden😋
Und die anderen schauen neidisch zu, wie Vermögenszuwächse nicht versteuert werden.
Gut das das geändert wurde.
Das schreibt ein von der Besteuerung betroffener und im Steuerrecht gut auskennender Bürger.
Ja Vermögende sind böse. Deswegen versucht der deutsche Staat ja seit Jahrzehnten zu verhindern, dass der Deutsche Bürger zu Vermögen kommt.
Da wird lieber dem italienischen und griechischen Staat geholfen. Das hat für diese Länder auch den Vorteil, dass deren Bürger nicht so viel Steuern zahlen müssen und ihre Vermögen behalten ;)
Gemessen daran, dass immer behauptet wird, die reich Deutschland ist, haben die Deutschen extrem wenig Vermögen.

Und mit Vermögen meine ich nicht Reichtum. Ich meine Möglichkeiten privater Vorsorge oder der Anschaffung einer Immobilie.

Und das fällt und jetzt auf die Füße. Während in anderen Ländern Eigenvorsorge Tradition hat, hat man sich in Deutschland immer auf das Umlage- und Rentensystem verlassen. Darin zahlen aber immer weniger ein.
Am Ende hat der Deutsche nichts.
Er hat keine eigene Immobilie wie die viele Italiener.
Keine eigenes Aktienvermögen wie viele Amerikaner.
Er hat weniger Gesamtvermögen als die Griechen.
Seine Ansprüche an Rentenkassen sind immer geringer.
...
Und nun soll das "Nichts" mit einem BGE verteilt werden.

Menschen sollten mehr haben als eine Mangelverteilung durch ein BGE. Arbeit und sparen sollte sich wirklich lohnen und es sollte möglich sein privat vorzusorgen.
 
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