Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Soziale Phobie, Depressionen, Einsamkeit und meine jetzige Lebenssituation

R

rumkugel

Gast
Hallo erstmal,

vor 2 Jahren hatte ich ziemlich das gleiche Problem. Ich hatte weder Arbeit noch konnte ich irgendwelche Besorgungen machen, beim U-Bahn bzw. Busfahren habe ich immer nur eine Kriese bekommen. Ich bin fast erstickt vor Angst und mir wurde wahnsinnig heiß.

Ich konnte weder zum Friseure gehen, einkaufen, zum Arzt oder zur Behörde. Meine Haare wurden länger mein Perso war schon seit 2 Jahren abgelaufen und zum Glück, hatte ich keine anderen Leiden, denn zum Arzt hätte ich vor Angst nicht gehen können.

Alleine der Warteraum beim Azrt mit all den Personen, hat mir in meinen Vorstellungen schon Angst gemacht. Ich mußte alles vorplanen denn tief in mir hatte ich das Gefühl, dass ich eben nicht spontan auf eine Situation reagieren kann und das ich alle Möglichkeiten vorher kalkulieren müßte.

Diese waren natürlich voller negativer Vorstellungen. Was ist z.B. wenn ich was einkaufen möchte und zu wenig Geld dabei habe, für mich damals und heute auch noch eine Horrorvorstellung. Was denken die Leute beim Friseure wenn ich mit 20 cm langen Haar ankomme, die denken doch nur ich bin ein Freak und machen sich beim Kaffeetrinken im Nebenraum über mich lustig.

Wenn ich mal zu Uni gefahren bin, hat es mich soviel Kraft gekostet wie 30 normale Tage. Ich dachte sogar die Leute in der U-Bahn reden schlecht über mich, machen sich über mich lustig und davon war ich fest überzeugt. Ich wußte das da iregndwas nicht stimmt, nach einer Zeit wußte ich das ich Depressionen habe, ich wußte nicht woher oder wieso, aber ich litt unter Depressionen und Sozialer Phobie.


Meine Mutter und meine Schwester haben dann einen Termin für mich beim Neurologen gemacht und ich habe zugestimmt. Dann als der Termin war habe ich gekniffen, ich hatte Angst das die Ärztin das einfach nur lächerlich findet und denkt, dass ich mir das alles nur einfallen lasse weil ich faul bin.

Gut, es wurde ein zweiter Termin gemacht von meiner Mutter und ich bin hingegangen in Begleitung meiner Mutter bis vor die Tür. Ja, wie ein Kleinkind und ich war 25 Jahre alt zu dem Zeitpunkt.

Als ich dann dran war und mit der Ärztin geredet habe, habe ich mich einfach nur gut gefühlt. Sie hat mich verstanden sie wußte ungefähr was mit mir los ist, sie hat mir gesagt das ich keine Ausnahme bin und es viele Menschen wie mich gebe.

Sie hat mir Medikamente verschrieben und ich mußte alle 2 Wochen zu einer Sitzung mit ihr erscheinen, die mir sehr geholfen hat.

Ich hätte es wohl nie geschaft wenn mich nicht jemand an die Hand genommen hätte und mit mir zu Artz gegangen wäre. Heute kann ich viele Sachen selber erledigen, noch nicht alles und genug Selbstbewusstsein habe ich auch noch nicht, aber mir geht es besser als früher.

Lange Rede kurzer Sinn, hast du niemanden der dich an die Hand nehmen kann? Ich muß zugeben ich habe nicht alles von dir gelesen, aber deine Eltern kannst nicht fragen? Oder Geschwister?

Ich kann deine Situation ziemlich gut verstehen und ich weiß auch, dass ich damals hätte nicht alleine meine Probleme lösen können. Sie sind bis heute auch noch nicht komplett gelöst, aber es geht mir besser.

lg

rumkugel
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Hallo einszwei,

bin zufällig auf diesen Thread gestoßen...
Ich hoffe, Du lebst noch und hoffe, dass Deine Probleme weniger geworden sind!

In solchen Threads nach Hilfe zu suchen, ist natürlich stets ein zweischneidiges Schwert. Man bekommt leider auch Zuschriften, die einen sehr de-stabilisieren können...

Andererseits auch Hilfreiches, Zuschriften, die Mut machen.

Die Erkrankung einer Sozialphobie scheint mir besonders tückisch zu sein - weil man mit dieser Krankheit natürlich kaum den Weg zum Arzt schaffen kann. Da braucht man dann schon dringend - die richtigen - Eltern bzw. extrem gute Geschwister, Freunde...

Traurig, zu sehen, dass man nicht helfen kann... Ob es diese Krankheit immer schon gab? Ich selber (45) lese erst seit wenigen Jahren von ihr...

Wie dem auch sei - ich finde die speziellen Tücken dieser Krankheit übel... Denn die Krankheit an sich - gelänge einem der Weg zum richtigen Arzt/Therapeuten sicherlich gut in den Griff zu kriegen ist.

Übel ist auch, dass Teufelskreise in Gang gesetzt werden, wenn man mehrere Jahre krank ist - einfach, weil das Leben meist irreparabel Schaden nimmt. Und das ja wiederum zu - nachvollziehb. bzw begründeter - Traurigkeit bzw. Deprimiertheit führt...

LG
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Soziale Phobie oder etwas anderes? Gesundheit 7
A Soziale Phobie Unterschiede Gesundheit 6
A soziale Defizite als Erwachsener beheben? Gesundheit 9

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben