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Sinn im Leben | Motivation um Aufzustehen | Träume verfolgen

FragePeter

Aktives Mitglied
Hallo Leute,

Im Prinzip habe ich Träume und Dinge für die es sich lohnt aufzustehen.
Leider sind diese sehr weit weg und ich habe früher ein eher fremdbestimmtes Leben geführt,
gerichtet an das was Familie und meine Ex-Frau gesagt haben.
Jetzt ist mein Traum von der Familie geplatzt, meine Ex hat anstatt mir zu sagen was ihr nicht passt, gesagt das hätte ich selbst merken sollen und das "Upgrade" (Nicht meine Ansicht) satt natürlich schon heimlich zuvor angetestet vor der Haustüre.
Sie hatte so kein Selbstbewusstsein, dass sie erst sich traute zu sagen was sie will, als der nächste Typ vor der Tür stand, den sie jetzt genauso verarscht. Wir waren zwei Menschen mit wenig Selbstbewusstsein, daher tragen wir natürlich beide die Schuld.

Ich hab das alles aufgearbeitet, war mehrere Jahre in Therapie und ich mag mich selbst eigentlich sehr sehr gerne. Ich weiß heute, dass mein Selbstwert nur von mir kommen kann und man sich nur selbst glücklich machen kann. Es eine Bürde ist jemand anderen dafür zu Geiseln: Das schafft niemand. Heute habe ich sowas wie Selbstwert und Selbstvertrauen.

Trotzdem ist es jetzt so, dass ich über 30 bin, wie ein Hamster gerannt bin, alles aufgebaut habe, dass ich eine 10 von 10 Frau mir geholt habe und es wirkte als hat sich das alles was ich tat, auch wenn es nicht für mich selbst war, ausgezahlt hatte...

Nun stehe ich da komplett ausgelaugt, als "kompletter Realist" und gefühlt keine Kraft mehr, weil ich keine Lust habe nochmal zu fallen und auch immer noch schwer klar komme, da wir gemeinsame Kinder haben und ich immer wieder zurück geworfen werde dadurch. Es macht mich nach 9 Monaten immer noch richtig fertig, wenn ich durch meine Kinder vom ihren neuen Kerl erfahre, genauso wünsche ich mir so Sachen wie Laternen laufen usw, steht ja jetzt an als Familie... Was es ja nicht mehr gibt...

Mir fällt das alles so schwer...
Und ich bekomme irgendwie nicht meinen A**** hoch.
Es hat mich schon so viel Kraft gekostet die Beziehung zu verarbeiten, mehrere Kataloge Beweise anzuhäufen, damit meine Kinder später sehen können, wer ihnen die Familie zerstört hat und nicht dafür kämpft, nur eben nachspielt was ihre Eltern getan haben, anstatt selbst mal wie ich es tue an sich selbst zu arbeiten.

Ich merke grade einfach wie ich verdränge, wenn meine Kinder nicht da sind, sind meine Kinder da weiß ich ich muss meinen A**** hoch bekommen und es läuft, sind sie nicht da, will ich nur verdrängen:
Binchwatching, Videospiele, Essen in mich rein stopfen, jedes mal wenn ich an Arbeit denke, wird mir komplett schlecht...
-> Wie schaffe ich es aufzustehen? Meine Ziele zu verfolgen? Wieder einen Sinn in allem zu sehen?
-> Mir hat es irgendwie nicht gut getan, so ein aufgeklärter Philosoph zu werden, der auch verstanden hat wie unsere Welt läuft. Im Ende ist unsere Welt so aufgebaut, dass jeder versucht sich einen Stück vom Kuchen zu holen... Jeder rennt damit er die Heldenreise gewinnt und nachher anderen erzählt mit harter Arbeit könnt ihr es schaffen! Ich weiß aber durch eigene Erfahrung und auch durch Statistiken, dass es mehr Menschen gibt, die es nicht schaffen. Die Geschichten hört man sich nur nicht an. In Deutschland kann es jeder schaffen, eben nicht alle. Das schließt ein kapitalistisches System aus. Ich bin ein fauler Sack und das rennen hat mich kaputt gemacht...
-> Ich frag mich eben jedes Mal, ob es sich noch lohnt aufzustehen und zu kämpfen, zu arbeiten oder es eh nicht besser wird.
Ich habe beruflich noch so viel vor, will wieder Sport machen, möchte mehr Freunde haben, wieder Sex mit Frauen haben... aber ich hab so Angst vor dem Fall, dass ich stagniere und mich in Videospielen verstecke...

Ich will nur glücklich werden, mehr will ich garnicht mehr... und irgendwie merke ich den ganzen Tag alleine Videospiele spielen, macht mich depressiv und ist auch nicht das Wahre.

Also wie gottverdammt finde ich den Antrieb wieder aufzustehen und zu kämpfen, anstatt so Angst vor dem Fall zu haben, dass ich mich unter der Bettdecke verkrieche?
 

Mipft

Aktives Mitglied
Lieber FragePeter,

9 Monate sind keine lange Zeit, um eine Beziehung abzuschliessen, die du nicht selbst beendet hast. Und es gibt einfach gute und schlechte Tage.
Du hast ja, wie ich lese, den Willen noch etwas Tolles zu machen. Job, Beziehung, Sport etc.. Dann nutze doch einfach einen der guten Tage mal, um irgendetwas davon umzusetzen. Muss ja nicht der Marathonlauf sein! ;) Geh spazieren, koch dir gutes Wohlfühlessen, gönn dir eine gute Zeit.
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Sage ich mir jeden Tag! Und auch wenn dieser Schritt noch so klein erscheinen mag, es ist einer in die richtige Richtung.

Fühl dich gedrückt!
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Leben ist der Sinn des Lebens.
Wie man lebt und was man erlebt, sind Inhalte die die Lebensart bestimmen.
Das ist die Eigenverantwort die man trägt und manchmal auch erträgt.
Wir haben Träume und Erwartungen und wir sind die Einzigen, die zwischen Machbar und Nichtmachbar differenzieren müssen. Danach richten wir unser Leben aus, ganz individuell und selbstbestimmend, weil man seinen Wert nicht bestimmen lässt - sondern selbst bestimmt.
Sich selbst zu finden und zu erkennen ist ein Prozess, der im "in sich selbst Ankommen" endet, weil es der Platz ist, der uns nie verloren geht. Wir in uns.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Das Schlimmste, was du tun kannst, lieber Peter, das Verstörendste, das Irritierendste, das wäre, wenn du jetzt auf "glücklich" machen würdest.
Mir kommen die Tränen, wenn ich an dein Schicksal denke. Wenn man da nicht tieftraurig ist, wann dann..

Genaugenommen bist du jetzt krank und im Krankenstand. Ruhe, Decke über den Kopf, gut sein zu dir, dich schonen vor weiteren Belastungen ist dir verordnet, Depression ist jetzt richtig. Während du gefühlt gelähmt bist, sortiert sich alles, schlichtet sich alles, richtet sich alles, wird umgebaut in dir und das braucht nach Erfahrung aller, die so einen großen Verlust erlitten haben etwa zwei Jahre.
Man kann mithelfen, indem man einfach nur funktioniert wie ein Roboter, ohne denken, ohne Aufschauen einfach nur machen, was unbedingt zu tun ist. Viele haben mir erzählt, das Arbeiten, das hat geholfen. Man hat sich vergraben in Arbeit. War mal Maschine und sonst nichts. Innen still, nach außen Automat. Das kann die Trauer ertragen helfen. Wenn du dich mit einer Vertrauensperson deiner Wahl austauschen kannst, dann mach das, wonach dir ist- dh. was von selbst aufkommt an Gedanken, das rede dir von der Seele.

Jetzt sag ich dir noch etwas. Man hat in sich viel gestaut, viel gespeichert, viel im geheimsten Archiv gelagert, solche Vorfälle öffnen dieses Archiv und alles strömt nach oben. Jetzt kannst du sehen, wie viel Verzweiflung und Nöte und Traumatas nun losgetreten sind.
Unterbrich diesen Vorgang nicht, alles braucht seine Zeit, Wunden heilen unterschiedlich lang ab, bis alles wieder vorbei ist, was du jetzt spürst, brauchts so lang, wie es eben braucht.

Dann, es kann sein, dass der "Neue" nicht hält, was sie sich von ihm versprochen hat.
Manchmal muss jemand etwas genommen werden, damit er nachträglich erkennen kann, was er da aufgegeben hat. Nie ist ein Fremder gleich, wie der eigene Papa.
Wir haben alle keine Ahnung, was nachher kommt, du nicht, deine Ex nicht, der Neue nicht, wir nicht. Gott weiß es. Der ist unser Leittier und weiß, was er macht.
 

FragePeter

Aktives Mitglied
Vielen lieben Dank!

Das hat schon so arg geholfen...
Ich bin oft auch zu hart zu mir selbst und 9 Monate sind wirklich keine lange Zeit, das stimmt! zumal ich ja auch nicht anfange, wie meine Ex ihr Loch (die Symptome) mit ner anderen Person zu stopfen. Eben den Teufelskreis fortzusetzen, sondern bewusst gerade zu sagen ich muss erst alleine zufrieden sein, an mir Arbeiten und da ist eine neue Partnerschaft fehl am PLatz (also den Sex hätte ich schon gerne wieder :p ).

Ich mein anstatt Schritt für Schritt zu gehen, will ich alles sofort und aufstehen und gleich 100 Sachen von der ToDo-Liste streichen. Dann ging das wieder 2 Monate richtig gut, kommen wieder Probleme mit meiner Ex dazu usw. und ich fühle mich wieder wie gelähmt.
Ich sollte manchmal mehr gnädiger zu mir selbst sein und einfach auch sagen können, ich hab die Zeit des "Rumgammeln" für mich gebraucht, um Gedanken zu sortieren und wieder Kraft zu schöpfen, selbst zu spüren was ich einen Sinn im Leben gebe.

Am Ende ist es ja auch wirklich so, dass ich dabei ja nachdenke über Gott und die Welt.
Das Hamsterrad laufen steht mir einfach nicht, ich bin ja sowieso eher der Sinnsucher!
Wenn das was ich mache nicht eine positiven Effekt für die Menschheit hat, quäle ich mich damit.
Es muss schon irgendwie für mich Sinn in der Tätigkeit haben, weiß das ich was gutes für andere mache!

@Erytheia
Ja sehe ich genauso, weiß auch was für einen Wert ich mir gebe, nur weiß ich auch was ich dafür tun müsste und vielleicht müssen eben noch die Wunden heilen, damit ein neuer Kratzer mir nix ausmacht!

@Mipft
Schritt für Schritt du hast so Recht :)

@
Hollunderzweig
Vielen Dank!
Auch das mit Gott. Ich bin zwar nicht wirklich gläubig, aber denke schon noch das es "mehr" gibt. Und egal wie Realist ich bin, sehe ich doch wie wunderbar die Natur funktioniert, dass das alles als Zufall abzustempeln, grotesk wäre. Wie man als purer Atheist durchs leben gehen kann, bleibt für mich ein Rätsel!
 

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