AW: Sind eure Väter auch richtige A*********?
Mein Vater ist das größte A******* von allen.
Nicht unbedingt, was seine Gewalttätigkeit angeht - die hält sich in Grenzen, auch wenn er immer mit mehr droht. Sexuellen Mißbrauch hat er auch nicht betrieben. Aber das ist schon das einzige, was man ihm zugutehalten kann, ansonsten ist er der Teufel in Person. Ich kann es verstehen, wenn irgendein einfach gestrickter Kerl (Arbeiter oder kleiner Angestellter -- aber nichts gegen diese Berufsstände, es gibt sehr viele einfache Menschen, die trotzdem lieb und nett sind!), der vielleicht noch Alkoholiker ist, seine Familie terrorisiert - der kanns und kennts vielleicht gar nicht anders. Man kann ihm daher nur bedingt einen Vorwurf machen, auch wenn sein Treiben natürlich trotzdem verwerflich ist und gestoppt werden sollte, mit Scheidung oder Knast.
Aber wenn ein intelligenter und gebildeter Mann mit Abitur, Studium und gutbezahlter Festanstellung (die er wohl auf Lebenszeit behalten wird), so wie mein "biologischer Samenproduzent" (Vater ist ein Titel, der ihm nicht zusteht), seine Familie systematisch fertigmacht, ist das nicht zu entschuldigen, durch rein gar nichts. Er hat keinen Grund dazu - keinen Frust im Beruf und ein eigentlich traumhaftes Privatleben mit Haus im Grünen, drei Kindern und meiner Mutter, die eine wunderbare und attraktive Frau ist (ich weiß nicht, warum sie es nicht auf die Reihe bringt, sich von dem Mistkerl scheiden zu lassen). Es gibt keine Erklärung oder Entschuldigung für sein Verhalten. Es hat auch rein gar nichts mit uns Kindern zu tun, denn er war schon immer so, seine vorherige Ehe ist daran zerbrochen, nur meine Mutter ist bis heute so "dumm", bei ihm zu bleiben.
Er ist einfach nur abgrundtief, grenzenlos und unglaublich böse. Die Bosheit in Reinform. Eine Ausgeburt der Hölle.
Ich will mich an dieser Stelle nicht in zu vielen Details verlieren - es sei aber gesagt, daß er ein Meister des Psychoterrors ist. Meine Mutter hat anscheinend Angst davor, sich von ihm scheiden zu lassen (wegen ihrer Moralvorstellungen, Angst vor dem Urteil anderer über sie, oder einfach nur, weil er ihr für den Fall schon mehrmals glaubhaft damit gedroht hat, sie umzubringen). Diese kranke Kreatur läßt kein gutes Haar an meiner Mutter, meinen Geschwistern und mir - von früh bis spät sagt er uns, was wir doch für jämmerliche Versager wären, und wie toll er selbst wäre (dabei hat er, gemessen an seinen Fähigkeiten, eine sehr bescheidene Karriere vorgelegt - er ist nämlich stinkfaul). Er hält uns auch gerne andere Menschen als leuchtende Vorbilder vor, und wählt dazu abstruse Beispiele aus, die es im Leben viel leichter hatten als wir, weil sie z.B. gleich reich geboren wurden, wahnsinniges Glück hatten oder früh erbten. Widerspricht man ihm, bekommt man von ihm Beleidigungen und Drohungen zu hören, manchmal springt er auch auf und droht uns Gewalt an. Anderen Leuten dagegen kriecht er fast ausnahmslos in den A****, egal ob es nun sein Chef ist, ein Kollege, der Postbote oder die Verkäuferin an der Wursttheke. Ein paar Leute aus der Umgebung kann er auch nicht leiden, die ignoriert er. Aber nur seine eigene Familie haßt er aus tiefstem Herzen und tyrannisiert sie, so gut er kann.
Mein "biologischer Erzeuger" ist einfach ein übler Charakter. Er erinnert mich an den Golem - ein Wesen ohne Liebe. Er hat uns nie geliebt, er ist dazu gar nicht fähig. Früher habe ich ihn dafür gehasst, heute macht mich das nur noch traurig. Aber Liebe kann er von mir auch nicht mehr erwarten - wenn er mich eines Tages braucht, werde ich nicht dasein. Oder nur, um den Stecker seiner Atemmaschine aus der Steckdose zu ziehen, oder das Telefon aus der Wand zu reissen, wenn er den Notarzt braucht ... Früher war ich mal nahe dran, ihn umzubringen - die Mühe würde ich mir heute nicht mehr machen wollen. Vielleicht, wenn es eine wirklich unwiderstehliche Gelegenheit dazu gäbe - wenn er bei einem Wanderausflug an einem Abgrund stünde, und ich ihn nur mal ordentlich in den A**** treten müsste, damit er runterfliegt. Da ich jeden Kontakt mit ihm meide, wird es wohl nie dazu kommen ... Aber sein Leben würde ich auch nicht mehr retten, wenn er es mal nötig haben sollte.
Den Tag seines Todes werde ich mit Champagner begehen, und ich werde sein Grab ab und zu besuchen, um darauf zu pissen. Vielleicht würde ich auch ein paar Hundehäuflein als Dekoration mitbringen. Aber Einäschern kommt wohl billiger, also landet er einfach da, wo er hingehört: Auf der Sondermülldeponie !
Im Prinzip ist er aber für mich schon längst gestorben.