Rotfuchs
AW: Sexprobleme in der Ehe.
Zitat Zitat von digitus Beitrag anzeigen
Also ich finde es wirklich ungeheurlich wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird: Eine sexuelle Zurückweisung ist eine schwere Kränkung, und wenn der Ehemann in Folge dieser Kränkung nachvollziehbarerweise keine Lust auf Zärtlichkeiten hat, dann sei das plötzlich Nötigung oder gar Erpressung.
Diese Argumente sind abstrakt und gehen an der realen Situation vorbei. Gast hat doch genau beschrieben wie es ist. Sie haben immer Sex gehabt und das hat mit der Zeit etwas nachgelassen, was aber nicht schlimm ist.
Es geht um abends, wenn sie kaputt und müde ist und sich auf dem Sofa entspannen will oder muss. Dann möchte er gerne Sex haben. Sie meint dann aber, sie sei kaputt und müde. Das interessiert ihn aber nicht, er sieht dagegen nur sein Bedürfniss und fällt nach etwa drei bis vier Tagen in diesen kindischen Modus "wie du mir so ich dir".
Schlimmer noch, sie wird dann durch indirekte oder direkte Vorwürfe für etwas schuldig gemacht, wofür sie gar nichts kann. Desweiteren wird sie angegrapscht ohne ihr Einverständnis und als unnormale Frau hingestellt und muss sich Belehrungen über Männer anhören und so weiter und so weiter.
Dabei hatte sie nur das einfache Problem abends müde zu sein. Wie gerne wäre sie abends fit und würde das Leben und die Beziehung geniessen, so wie früher, muss sich dagegen aber in einer seelischen Hölle widerfinden, für die sie selber gar nichts kann. Daher kommt ihre Verwirrung, ihre Verzweiflung, die langsam aufkommenden Selbstzweifel verdichten sich und das Ganze nimmt die Form einer emotionalen Misshandlung an, weil es von ihm aus immer weiter geht und nicht aufhört, mit der Tendenz das alles schlimmer wird, was bei ihr die Lust wiederum keinesfalls fördert.
Das ist für Männer schwer zu verstehen, da sie sich ja auf den gesellschaftlich akzeptierten Standpunkt "ich will ja nur Sex haben, so wie früher" stellen können und das von jedem Mann und sogar von der Schwiegermutter voll unterschrieben wird. Und dann ist es soweit, dass sie eine Sexverweigerin ist, prüde und frigide, dass man ihr "sexuelle Zurückweisung" unterstellt, wie digitus es hier tut.
Rotfuchs
Guten morgen.
@Rotfuchs: WOW DANKE!!! Genau so ist es, so hätte ich es nicht zusammenfassen können. Es ist schön zu wissen, dass mich einige verstehen und mir die meisten hier nicht die Schuld geben. Ich muss erst mal lernen, dass es nicht NUR an mir liegt. Ich musste mir lange anhören, dass ich die Schuldige bin und jetzt werde ich es versuchen zu verstehen, dass es nicht so ist. Für mich war bald schon alles normal, als ob das alles so muss. Aber jetzt verstehe ich von einigen, dass dieses verhalten nicht normal ist. Und das muss ich irgendwie lernen und begreifen.
Und ich möchte, dass unsere Ehe wieder schönen GV hat und dass ich wieder mehr lust habe. Würde mir das alles so egal sein, würde ich nicht darum kämpfen oder was ändern wollen, hätte ich diese Ehe schon längst aufgegeben. Ich weiß, dass es nicht nur wegen den Kindern ist, dass ich diese Ehe weiterführen will. Da wären wir Eltern ja nicht die einzigen, die sich trennen würden. Ich möchte gerne meine Ehe wieder aufblühen lassen, ich möchte meinem mann verständlich machen, dass es mein Körper ist und NUR ich bestimme, wann mein körper angefasst wird. Und mit viel Verständnis von beiden Seiten aber mehr von meinem Mann.
Aber da muss ich erst noch lernen mein Selbstwertgefühl zu stärken.
Leider geht das nicht von einem tag auf den anderen.