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Seit 6 Jahren phagophobisch

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Madi111

Neues Mitglied
Hallo Zusammen.
Ich habe mich neu hier angemeldet weil ich mit meinem Latein mittlerweile am Ende bin und mir eventuell gute Tipps oder Informationen erhoffe.

Zuerst zu mir: ich bin 29 Jahre alt und leide seit nunmehr 6 Jahren an Phagophobie. Angefangen hat dies bei einem Aushilfsjob. Ich habe mich an einem zähen Stück Steak verschluckt, heißt, ich hatte es nicht richtig durchkaut und der ganze Steakstreifen ist mir im Hals stecken geblieben. Glücklicherweise habe ich es geschafft, diesen Streifen aus meinem Hals rauszuziehen (man sollte dazu sagen, dass ich in dieser Situation alleine war, keiner war um mich herum). Nun ja, die Angst in den wenigen Sekunden, die mir durch den Kopf gegangen ist, kann man sich sicherlich ein wenig vorstellen. Da war auf der einen Seite die Angst zu sterben, auf der anderen Seite die Angst, nicht tief genug mit der Hand an das Stück Steak zu kommen. Diese gesamte Situation ging vielleicht 5-10 Sekunden, und doch hat sie seither mein ganzes Leben verändert. Nachdem ich mir also dieses Stück Steak aus dem Hals gezogen hatte, arbeitete ich ganz normal weiter und erzählte das Geschehene auch niemandem, was, wie ich jetzt weiß, ein großer Fehler war. Die nächsten Tage aß ich ganz normal weiter, eines Tages (ca. 3 Wochen später) bestellte ich mir ein Steak und konnte es nicht runterschlucken. Dasselbe passierte mir ein paar Tage später auch mit Hähnchenbrust. Mein Kehlkopf verkrampfte sich und ich musste alles ausspucken.

Ich bin nun seit 1 Jahr in Therapie (EMDR) und dennoch ändert sich an meiner Situation nichts. Seit 6 Jahren schlucke ich jeden Bissen mit Wasser oder Flüssigkeiten runter. Sprich, ohne irgendeine Flüssigkeit neben mir zu haben, esse ich auch nicht. Mittlerweile sitzt die Angst so tief in meinen Fasern, dass ich das Gefühl von "normalem Schlucken" garnicht mehr kenne. Die EMDR Therapie tropft so vor sich hin, ändert jedoch nichts an meiner Erkrankung. Vielleicht fällt dem einen oder anderen ja eine Alternative ein. Ich freue mich sehr auf einen Austausch

Liebe Grüße
Madi
 

Badbe

Mitglied
Nun denk nur nicht ich will mich Lustig machen - aber im Lokal kein Schnitzel oder anderes Fleisch in Stücken bestellt.
Nur noch zu Hause das Fleisch vor dem Essen klein Püriert.
Ich glaub nicht das sehr kleine Stücken die Angst weg nehmen. Der Körper signalisiert bei Fleisch ein Alarmzeichen.

Ich komme nur darauf weil nach meinem Schlaganfall beim Aufenthalt in der Reha einige Patienten, Kartoffeln, Möhren und Erbsen im Stück bekamen - das Fleisch aber immer Püriert wurde.
Als ich mal eine Schwester "warum" fragte und mit dem Finger auf den Brei zeigte - da antwortete sie "weil er sonst erstickt".
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Ich hab mal mir diese EMDR angeschaut. Nach meinen bisherigen Informationen wundert es mich nicht, dass es nichts bringt.

Ich mein, wie sollen Augenbewegungen helfen bei Phobien, geschweige denn nach einigen Quellen, Traumata??? :confused:

Eigentlich wäre ne Konfrontationstherapie angebracht, wo Du wieder lernst trockene Sachen zu schlucken.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Madi111

Neues Mitglied
Hast du die Schluckstörung nur bei Fleisch oder generell bei festen Nahrungsmitteln?
Generell. Es ist vollkommen egal was ich esse, alles muss mit Flüssigkeit runter gespült werden, automatisch bestelle ich mir seither nur noch kleine Portionen da ich durch die ganzen Getränke, die ich während des Essens zu mir nehme, viel schneller satt bin
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ich schließe mich Catley an und würde in deinem Fall auch eher einen Klinikaufenthalt empfehlen. Suche eine Klinik, die auf dein Beschwerdebild spezialisiert ist. Ich glaube auch nicht, dass EMDR die geeignete Therapieform für dich ist, da solltest du eher mal was anderes versuchen. Wenn ambulante Therapie, dann eher ein Therapeut, der auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Hallo Madi.

Für aussen stehende wie mich scheint die Lösung greifbar zu sein.

Ich stelle mir gerade vor, dass Du Essen mit Flüssigkeit herunter spülst. Ok, alles gut.

Nun verschiebe ich ein wenig die Konsistenzen.
Damit meine ich, dass die Spülflüssikeit etwas festes enthält, aber das feste dünner sein soll.

Der Anteil an Festem in der Flüssigkeit wird nach und nach erhöht aber unmerklich und langsam.
Der Lerneffekt kann nur sein, dass ein Glas O-saft mit einer Haferflocke nicht geschadet hat, also kann man beim zweiten mal zwei hinein tun. Immerhin ist dies dasselbe, als wenn Du eine Haferflocke isst und diese mit Flüssigkeit hinunter spülst.

Es wird für Dich dann schwierig werden Dich zu entscheiden, bei welchem Festgehalt es garantiert nicht ging.
Dies würde halt bedeuten, dass Joghurt - als teilfeste Speise - grundsätzlich ebenso nicht geht, was aber irrational ist, da in Yoghurt pur keine Feststoffe sind. Nur in Yoghurt mit Früchten.

Findest Du die Idee gut?
 
G

Gelöscht 119339

Gast
Hallo Zusammen.
Ich habe mich neu hier angemeldet weil ich mit meinem Latein mittlerweile am Ende bin und mir eventuell gute Tipps oder Informationen erhoffe.

Zuerst zu mir: ich bin 29 Jahre alt und leide seit nunmehr 6 Jahren an Phagophobie. Angefangen hat dies bei einem Aushilfsjob. Ich habe mich an einem zähen Stück Steak verschluckt, heißt, ich hatte es nicht richtig durchkaut und der ganze Steakstreifen ist mir im Hals stecken geblieben. Glücklicherweise habe ich es geschafft, diesen Streifen aus meinem Hals rauszuziehen (man sollte dazu sagen, dass ich in dieser Situation alleine war, keiner war um mich herum). Nun ja, die Angst in den wenigen Sekunden, die mir durch den Kopf gegangen ist, kann man sich sicherlich ein wenig vorstellen. Da war auf der einen Seite die Angst zu sterben, auf der anderen Seite die Angst, nicht tief genug mit der Hand an das Stück Steak zu kommen. Diese gesamte Situation ging vielleicht 5-10 Sekunden, und doch hat sie seither mein ganzes Leben verändert. Nachdem ich mir also dieses Stück Steak aus dem Hals gezogen hatte, arbeitete ich ganz normal weiter und erzählte das Geschehene auch niemandem, was, wie ich jetzt weiß, ein großer Fehler war. Die nächsten Tage aß ich ganz normal weiter, eines Tages (ca. 3 Wochen später) bestellte ich mir ein Steak und konnte es nicht runterschlucken. Dasselbe passierte mir ein paar Tage später auch mit Hähnchenbrust. Mein Kehlkopf verkrampfte sich und ich musste alles ausspucken.

Ich bin nun seit 1 Jahr in Therapie (EMDR) und dennoch ändert sich an meiner Situation nichts. Seit 6 Jahren schlucke ich jeden Bissen mit Wasser oder Flüssigkeiten runter. Sprich, ohne irgendeine Flüssigkeit neben mir zu haben, esse ich auch nicht. Mittlerweile sitzt die Angst so tief in meinen Fasern, dass ich das Gefühl von "normalem Schlucken" garnicht mehr kenne. Die EMDR Therapie tropft so vor sich hin, ändert jedoch nichts an meiner Erkrankung. Vielleicht fällt dem einen oder anderen ja eine Alternative ein. Ich freue mich sehr auf einen Austausch

Liebe Grüße
Madi
Liebe Madi
Ich kann deine Situation soo soo gut nachvollziehen.. ich habe das seit meinem 14. Lebensjahr.. ich weiss gar nicht mehr, wie es ist, normal zu essen. Es belastet mich seit heute noch. Ich wäre auch fast erstickt. Damals ein Tag nach diesem Ereignis traute ich mich nicht mal mehr eine Erdbeere zu essen. Anfang ass ich nur püriertes essen. Das Joghurt strich ich mir auf die Lippen und leckte dann die Lippen ab.. mut der Zeit wurde es besser. Brauchte auch bei jedem essen viel Wasser. Ich habe mir irgendwie selbst geholfen. Habe in der anwesenheit von Menschen gegessen bei denen ich mich wohl fühle und so langsam wieder certrauen gewonnen. Normal gegessen habe ich seither nie wieder, ich habe mir auch das schlucken falsch angeeignet, deshalb verschlucke ich mich manchmal
Oder kriege kurz vor dem Schlucken wie eine Blockade und dann kriege ich wie Panik. Muss mich dann kneifen samit mein Köroer wiede reagiert und ich schluckrn kann. Mal geht es besser mal schlechter. Seit der Geburt meines Aohnes habe ich es wieder extrem schlimm.. beginne nun mit einer Psychotherapie , suche mir einen Logopäden auf um ein schlucktraining zu machem. Anscheinend gibt es auch so genannte Körpertherapien, das heisst, der körper hat sich dieses Traume Gespeichert und jedesmal wenn man dann isst, reagiert auch der körper dementsprechend, unabhängig wie die psychische verfassung ist. Ich möchte es wieder anpacken, ich möchte wieder ein unbeschwertes leben haben und das essen wieser geniessen können…
 
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