Hier könnte eine Erleichterung sein !
In den letzten Jahren, "musste" ich meine Mutter in den Tod und jetzt meinen Vater mit seinen Alterskrankheiten begleiten.
Für mich war schon immer klar, daß ich meinen Eltern etwas zurückgeben will/wollte, mir war allerdings nicht klar, wie schwer das sein kann.
Über die Situationen, daß der soziale Dienst, Ärzte, Rettungssanitäter, Physiotherapeuten etc. ins Haus kamen, Beratung im Haus über die Krankenkasse, besuch des medizinischen Dienstes, etc.
wurde mir klar, ich das nur mit einem gewissen Abstand schaffen kann, obwohl ich mir die Betreuung mit meiner Schwester teile.
Gerade machen wir uns um unseren Vater große Sorgen, da meine Mutter nach 63 Jahren Ehe verstarb.
Rein pragmatisch solltest du jetzt die "IST"-Situation betrachten:
Welche Rolle spielen die Geschwister, wollen/können sie die Eltern unterstützen,
"Örtliche/finanzielle, psychische Verbundenheit"
In welcher Form können sich die Eltern gegenseitig versorgen:
Haushalt, Kochen, Waschen, Körperpflege, Mobilität, Kommunikation nach Außen ?
Ist eine Pflegestufe bewilligt?
Gibt es Patientenverfügungen ?
Bankvollmachten ?
Wohnen sie im Eigenheim ?
etc.
Setzt euch mit den Eltern an den Tisch mit Blick in die nähere Zukunft ?
Wer (Eltern/Geschwister?) kann/will welche Aufgaben übernehmen ?
Spreche an, daß du deine Eltern gerne unterstützt, du allerdings an Punkt XY an deine Grenzen stößt, ab da nicht wieder kannst du deine Eltern trotzdem keinesfalls im Stich lassen möchtest und gerade deswegen jetzt mit ihnen am Tisch sitzt.
Meine Eltern, jetzt mein Vater wollten/möchten das nicht wahr haben, allerdings je mehr Hilfe ins haus kam, umso öfter ergaben sich Situationen, in den Sie sahen, daß man als Kind nicht alles leisten kann/muß.
Das mit dem gewissen Abstand, wurde mir umso mehrt deutlich, daß sich mein Vater "erst" nach dem Hinweis des Pflegepersonals auf eine Erleichterung einließ, obwohl wir Kinder das X-mal vorschlugen.
Bei uns gab es x-Ausreden, Beim "fremden" Personal funktionierte das nach ein, zwei Gesprächen.
Das "Credo" könnte lauten:
Sei mutig, sei für deine Eltern da, achte dabei auf dich, indem du deine Grenzen kennst/nennst, mit der Aussage, daß du die Eltern keinesfalls im Stich läßt.
Gruß Hajooo