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Schwere Depressionen, Todeswunsch - Ausweglosigkeit

ruhig

Mitglied
Hallo liebe Community,

ich bin bald 21 und seit ca. 5 Jahren schwer depressiv und ich wäre so gern Tod. Ich bin vor Jahren schonmal alle Möglichkeiten durchgegangen und mir bleiben, dadurch, dass ich Rollstuhlfahrer bin, nur die brutalsten Sachen übrig, zu denen ich mich nicht überwinden kann. Ich habe schonmal eine Therapie gemacht, die nicht geholfen hat. Eine zweite kriege ich nicht genehmigt. Mein Neurologe sagt, dass die Medikamente keinen Lebenswillen geben können. Nach lagem hin und her habe ich jetzt noch Antidepressiva in Form von Tropfen bekommen, allerdings fragt man sich auch da irgendwann, was das alles soll. Ich hatte auch schon 2 Psychiatrieaufenthalte, weil mir die Sicherungen durchgebrannt sind und ich meine Mutter gehauen habe. Beim 2ten mal meinten die in der Psychiatie, ob ich nicht nach Hause will, weil die nur zur Stabilisation da sind. Meine Behinderung habe ich seit meiner Geburt und kenne es nicht anders, also wäre das jetzt für mich nicht "die eine Ursache".

Das einzige was mir "hilft" um mich von der ganzen Sache abzulenken ist Arbeit und eine feste Struktur. Ich habe jetzt 2 Wochen Urlaub und das Gefühl auseinanderzufallen. Ich kann mich selbst nicht zu irgendwas aufraffen, habe aber glrichzeitig ein Problem damit etwas tun zu müssen, außer man zwingt mich, womit ich auch nicht glücklich bin.

Kann mir jemand helfen oder wenigstens was nettes schreiben? Danke
 

TomTurbo

Aktives Mitglied
Das einzige was mir "hilft" um mich von der ganzen Sache abzulenken ist Arbeit und eine feste Struktur. Ich habe jetzt 2 Wochen Urlaub und das Gefühl auseinanderzufallen. Ich kann mich selbst nicht zu irgendwas aufraffen, habe aber glrichzeitig ein Problem damit etwas tun zu müssen, außer man zwingt mich, womit ich auch nicht glücklich bin.

Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich bin selbstständig und deswegen keine klaren Arbeitszeiten. Wenn ich meinem Tag nicht selber eine klare Struktur gebe, dann versumpfe ich in kürzester Zeit.

Mir hilft mein "Arschtrittzettel".


...oder wenigstens was nettes schreiben?
Schön, dass du da bist :blume:
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Kann mir jemand helfen oder wenigstens was nettes schreiben? Danke
Von mir kriegst du auch ein Blümchen :blume: schön dass du da bist.


Also, ja, "Lebenswillen" in dem Sinne können Medikamete dir nicht geben. Die können bestimmte Sachen unterdrücken, oder so, dann kommt man halt irgendwie durch den Tag. Aber es gibt ja auch so viele unterschiedliche, die alle unterschiedlich wirken.

Das du so lange schon schwer depressiv bist, und dir bisher noch keiner helfen konnte ist wirklich schlimm. Absolut verständlich dass man es irgendwann als ausweglos ansieht.

Was würde dir denn helfen, weist du das? Außer jetzt die Arbeit als Ablenkung meine ich.

Es gibt so viele unterschiedliche Therapiearten, ich kann mir auch nicht vorstellen, wenn es dir nunmal so schlecht geht, dass du nicht noch eine andere Therapie machen kannst. Vielleicht gibt es auch sowas wie Tiergestützte Therapie irgendwo in deiner Nähe? Oft erreicht man mit sowas viel mehr.
Es gibt auch unterschiedliche Therapierichtungen (Verhaltenstherapie, Analytische oder Tiefenpsychologisch), vielleicht war es beim letzten mal einfach (noch) nicht die richtige.
Du solltest nicht aufgeben.

Ansonsten gibt es auch noch die Möglichkeit, dass dir dein Hausarzt eine Akuteinweisung für eine Klinik (keine Psychiatrie) schreibt, hast du davon schon gehört? Aber auch dort gibt es meist lange Wartezeiten (mehrere Monate).
In den Kliniken gibt es aber andere Möglichkeiten, mehr unterschiedliche Therapien, Körpertherapie, Gestalttherapie...und sowas alles. Wenn du mal die richtige für dich fändest, vielleicht würde dir das helfen? So ein Aufenthalt sind ja mehrere Wochen.


Zum Abschluss noch mal ein Blümchen :blume: (davon kann man nie genug haben)
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Wenn du von Geburt an im Rollstuhl sitzt, kannst du dich damit sicherlich auch besser bewegen als Leute, die erst später durch Unfall oder so dazu gekommen sind. Wäre es denn nicht eine Möglichkeit, dass es mal mit Rollstuhlbasketball versuchst? Bei uns gibt es einen solchen Verein, die haben richtig Spiele und Reisen auch durch ganz Deutschland mit dem Verein um gegen andere anzutreten. Vielleicht solltest du dich auf sowas konzentrieren. Das gibt dir Lebensfreude zurück, du lernst Leute, Gleichgesinnte kennen und kommst mal durch die Gegend. Ich würde es einfach mal mit Sport auf diese Art und Weise versuchen. Du musst dir einfach ein neues Betätigungsfeld suchen. Du darfst auch nicht den Gedanken hinterher hängen, als gesunder Mensch sei alles leichter oder besser. Guck einfach mal in solche Broschüren, die es für jede Stadt gibt, was es für Vereins Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen gibt.
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Hallo ruhig,

Ich bin 42 und habe seit meinem 12. Lebensjahr eine "double depression", also eigentlich immer eine depressive Grundstimmung und in Abständen kommt eine schwer depressive Phase obendrauf (jetzt gerade auch). Ich kann also zumindest von der psychischen Seite sehr gut verstehen, wie es Dir geht.
Ich habe auch etliche Therapien gemacht und bis vor gut 2 Jahren hat nichts so richtig gegriffen oder ich konnte erst Jahre später annehmen, was da ausgearbeitet wurde.
Antidepressiva... alles durch und eigentlich hatte ich nur mit Nebenwirkungen zu kämpfen und habe keine antidepressive Wirkung gespürt.

Und dann kam ein Totalzusammenbruch, ich kam in die Klinik und hatte das Glück, dass der Oberarzt der Station chronische Depressionen und double depression als aktuelles Forschungsthema und persönliches Steckenpferd hat.
Ich habe nach fast 30 Jahren das erste Mal hochdosierte Antidepressiva bekommen!
Und sie wirken! Nicht perfekt, wie man an meinem aktuellen Zustand sieht, aber ich merke einen deutlichen Unterschied.
Auch die Therapie gegen chronische Depressionen hilft... nämlich genau wie beschrieben der immer das Haar in der Suppe suchenden Begleitung (definitiv keine Freundin, nee!) auch mal zu sagen, dass sie nervt und den Sabbel halten soll. Sich nicht so klein und schuldig und hilflos zu fühlen.
In der Klinik habe ich meine Kreativität wiederentdeckt und viel gemalt, gezeichnet und mehr oder weniger sinnvolle Sachen gebastelt.
Und ich kann inzwischen wieder besser mit mir allein sein und meinen Tag halbwegs strukturieren.

Es könnte alles deutlich entspannter und einfacher sein... aber es ist nicht aussichtslos.
Wenn ich denke, dass ich nicht mehr leben will, bedeutet das eigentlich nur Eines: so wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen - also muss ich etwas ändern.

Herzlich willkommen hier!
 

Nils S

Neues Mitglied
Ich hab mich nun überzeugt einen kleinen Text mit dem was mich bewegt (oder auch nicht) zu verfassen.
Ich bin 18, also könnte man meinen ich hab mein Leben noch vor mir.
Allerdings sehe ich schon seit Jahren keinen Sinn mehr im Leben.
Ich bin ohne Vater aufgewachsen, habe ihn nie kennengelernt.
Am Anfang machte sich das auch nicht groß bemerkbar, aber als ich nach der sechsten Klasse auf ein Gymnasium ging, sah ich all diese quasi perfekten Familien und begann mir Gedanken zu machen.
Warum will mein Vater mich nicht sehen? Was hab ich falsch gemacht?
Ich hatte noch nie viele Freunde, wurde auf dem Gymnasium aber zum komplettierten Einzelgänger.
Ich kapselte mich von allen anderen ab, redete kaum, fraß alles in mich hinein.
Dazu kam vermehrter Streit mit meiner Mutter der mich zusätzlich belastet hat.
Meine Noten fielen ins Bodenlose und ich schaffte die Neunte Klasse nicht.
Ich wurde nach mehreren Gesprächen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung diagnostiziert.
Ich fing an zu kiffen, weil ich permante schmerzen hatte/habe.
Nicht nur körperlich, besonders meine Physis litt unter meinem Zustand.
Ich habe nach der gescheiterten neunten Klasse zwei Jahre lang nichts gemacht, war nur zu hause und hab nachgedacht.
Ich habe bis heute Probleme beim schlafen, finde auch heute keine Freunde, und auch heute mache ich nichts, bzw gehe keiner Tätigkeit nach weil mich wirklich nichts interessiert.
Ich bin der traurigste Mensch den ich kenne, auch wenn ich meinen Humor nicht ganz verloren hab.
Ich kann einfach nicht mehr, ich habe keinen Sinn im Leben, und keine Perspektive.
Nichts macht mich glücklich, vielleicht zufrieden, wenn ich gerade einen geraucht habe.
Ich will mir am liebsten mein Leben nehmen, weil selbiges nur noch eine riesen Belastung ist.
Aber ich kann nicht, weil ich hoffe das irgendwann, irgendwas passiert was mein denken ändert.
Aber lange kann ich das nicht mehr.
Ich habe mein Leben weggeworfen, in sämtlichen Belangen.
Ich bin müde.
Seit Jahren und ich will das es ein Ende hat, das alles, die Traurigkeit, die Enttäuschung die ich tagtäglich über meine Mitmenschen bringe.
Nichts kann beschreiben wie schlecht ich mich tag für tag fühle und ich kann nichts daran ändern.
Ich hoffe nur, das falls jemand diesen Text lesen sollte, rechtzeitig erkennt das es für ihn nicht zu spät ist, mach was aus deinem Leben solange du kannst, gib nicht auf so wie ich.
In Liebe, Nils
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Hallo Nils,

...sah ich all diese quasi perfekten Familien ...
Die wenigsten von denen sind vermutlich auch nur ansatzweise perfekt.

Woher weist du was bei denen zu Hause passiert, wie schlecht sich andere vielleicht fühlen oder was ihnen fehlt?


Was hab ich falsch gemacht?
Nichts.

Warum will mein Vater mich nicht sehen?
1000 mögliche Gründe...er is einfach ein A****, unreif, unzuverlässig, hat zu viele eigene Probleme mit denen er dich nicht belasten will, glaubt du bist besser dran ohne ihn...wer weis das schon. Vielleicht weis er das selbst nicht mal genau.
Es gibt Väter ohne die ist man besser dran.


... ich hoffe das irgendwann, irgendwas passiert was mein denken ändert.
Was könnte das sein? Was könntest du dafür tun?


Ich habe mein Leben weggeworfen
Du hast dein Leben mit 18 noch nicht mal richtig angefangen.

und ich kann nichts daran ändern.
Warum nicht? Was hast du schon alles probiert?

Nils, vielleicht möchtest du einen eigenen Beitrag aufmachen um darüber zu reden, du bist hier in dem Beitrag von jemand anderem?
Vielleicht hilft dir ein eigener Beitrag über deine Probleme, Gedanken und Sorgen, eine Veränderung zu finden die dir helfen könnte, oder zumindest Verständnis oder Unterstützung.
 

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