das stimmt doch überhaupt nihct mehr.
Schau´ Dir mal die Pläne für die Lehrerfortbildungen an, vor allem z.B. "Schulpädagogik" oder eben die Didaktik der Fächer.
Es geht mir nicht um die Didaktik in der pädagogischen Ausbildung, sondern um die Grundprinzipien nach denen unser Schulsystem aufgebaut ist und wonach auch heute noch ein Heranwachsender in unserer Gesellschaft bewertet wird.
Und das ist zu einem großen Teil nunmal Fleiß und Gehorsam. Immer noch. Obwohl gerade in der Pädagogik und Lerntheorie bezweifelt wird, dass das der richtige Weg ist.
Anstatt aber andere Wege zu gehen, haben Jugendliche immer weniger Zeit und immer mehr Stress. Neben dem "Bauchgefühl", dass heute die Kinder alle wohlstandsverwöhnt wären, zeichnen tatsächliche Daten nämlich ein anderes Bild. Das zeigt sich auch in der Verzweiflung des Threaderstellers:
endweder den ganzen nachmittag mit hausaufgaben verbracht haben oder erst abens nachhause kommen?! was ist das für ein leben?! schule ist nicht bildung, schule ist sklaverei! klar man hat das wochenende, aber endweder verbringt man das wochenende mit den hausis oder die 2 tage vergehen so schnell wie 1 stunde. wieso machen alle mit? wieso tut niemand was dagegen? (gegen die schule) ich halte das nicht mehr aus!
Die Ursachen dafür sind natürlich vielfältig, aber wohin es führt sieht man wenn man in unsere Zukunft schaut. Zum Beispiel nach China, Südkorea und Japan. Die Wirtschaft und der gemeine Hutbürger freut sich wenn er die jungen Leute dort sieht. Von Anfang an getrimmt auf Leistung. Nahezu keine Probleme mit Grammatik und Mathematik. An der Uni geht es gleich weiter und dann in der Arbeitswelt. Es geht immer mehr auch bei uns in diese Richtung.
Und ja es stimmt dass es frustrierend ist wenn die Erstis Probleme vor allem mit Mathematik und Englisch haben. Ich bin ja selbst Übungsleiter an der Uni im MINT Bereich. Aber noch frustrierender ist, dass diese jungen Leute zunehmend Punkte sammelden Robotern gleichen. "Gibt es dafür auch CP (Credit Points)?", "Welcher Master hat denn die besten Jobaussichten?", "Ich wollte ja eigentlich x machen, aber das kann man in der Wirtschaft ja nicht gebrauchen.", "Welches Thema für die Bachelor-Arbeit macht sich denn am besten im Lebenslauf?"
Zum Dichten und Denken braucht man nämlich... vor allem Zeit zum Dichten und Denken.
Und das gibt es immer weniger.
Friday for Future ist eine der wenigen Ausnahmen und man muss sich nur einmal anschauen welche Abneigung den teilnehmenden Schülern aus der Bevölkerung teilweise entgegenschlägt.
Deswegen will ich dem Threadersteller sagen: nimm dir Zeit wo immer du kannst, auch wenn du dafür Mal eine schlechte Note kassierst. Wenn wir dem Nachwuchs die Muße dafür wegnehmen, dann werden wir langfristig irgendwann nichts Neues mehr hervorbringen.