Ich habe da mal drei Gedichtepisoden geschrieben.
Seht selbst:
Man denkt, man sei umgeben von Psychopathen,
immer mehr Menschen scheinen auszuarten.
Viele sehen nur ihr eigenes Ich,
ja, diese bizarre Welt ist nichts als selbstsüchtig.
Wo sind sie, die Menschen, die sich für einen interessieren?
Die die keine Sekunde verlieren,
als dir in der Not ein wahrer Freund zu sein,
und das nicht nur zum narzisstischen Schein;
Die die Zeit für dich haben,
sich am Zusammensein mit dir laben;
die nicht meinen, ein Treffen mit dir koste zuviel Zeit und Geld,
sondern die wirklich nichts hält,
als sich mit dir zu treffen und damit ihre Gunst zu demonstrieren!
Einerlei wen du triffst, er ist voll von Problemen,
sein emotionales Aussagen kann dich regelrecht lähmen.
Für viele bist du nur ein Therapeut,
wie es dir geht, interessiert sie keinen Deut!
Bist du hilfsbereit, wirst du missbraucht,
und wenn du dich versiehst, bis zum Seelentod geschlaucht.
Die meisten denken, sie seien allein mit ihren Problemen,
oh, diese Egozentriker sollten sich was schämen!
Kein Mensch ist ohne Abgrund,
jeder hat seine geheime klaffende Wund’.
Vor Jahren hatte ich eine Freundin, nur am Lügen und Stehlen,
ihre Schwester wurde daheim bevorzugt – dafür musste sie Unschuldige quälen.
Drei Jahre darauf hatte ich eine andere Freundin,
wurde ebenfalls schnell zu meiner Feindin;
sie erzählte, sie sei zusammen mit einer Berühmtheit,
was wollte sie damit in mir wecken? – etwa Neid?
Die Minderwertigkeitskomplexe hatten sie so sehr zerfressen,
so erschuf sie sich eine eigene Welt, um ihren Schmerz zu vergessen!
30.12.2009
Bizarre Welt – Teil 3
Selbst eine junge Frau verfällt bereits einem Despoten,
macht sich trotz hohen IQs zum Totalidioten,
er hat ihr fast schon zu leben verboten.
Sie steht komplett unter seinem Pantoffel,
hat sie gerade noch so viel Grips wie’ne Kartoffel?
Lässt sich von ihm die Freundschaften sabotieren,
dient dem Tyrannen geradezu auf allen Vieren.
Sie hat kostbare Kontakte aufs Spiel gesetzt,
mehrere Menschen mit ihrem Verhalten auf ewig verletzt.
Sie will einem Mann gefallen, der Liebe für Eigentum hält,
und das bloß weil sie geil ist auf sein Geld.
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Ein Lüstling, der ein ständiges Auf und Ab mit Frauen betreibt,
sie sich bevorzugt sexuell einverleibt,
will mir andichten, ich sei ohne Maßen gestört,
weil ich die einz’ge bin, die ihn nicht erhört?
Der Mann manipuliert und intrigiert permanent,
schelte ich ihn, gelt‘ ich bei ihm als renitent.
Das Einz’ge woran er denkt: wie krieg‘ ich sie?
Stempel von mir: er leidet an einer Sex-Manie.
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Ein mittelaltriger Schachlüstling, hat Frau und Kind,
ist gegenüber jungen weiblichen Reizen jedoch nicht blind.
Er starrt und glotzt, bis ihm die Augen anschwellen,
in seiner Midlifecrisis würd‘ er wohl jede anbellen.
Wenn seine Frau wüsste, dass er jede Gelegenheit nutzt,
und eindrucksvoll sein Narziss-Gefieder putzt?
Würde sie ihn nicht ad hoc verlassen,
in ihrer Gekränktheit für immer hassen?
Doch wer weiß, was bei den beiden vor sich geht,
eventuell sind meine Moralvorstellungen obsolet,
vielleicht hat sein Madamchen selbst einen Galan,
denkt, die Affäre beschere ihrer Ehe neuen Elan.
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Einer, der sich Freund nennt, geht nie ran, wenn man bei ihm durchklingelt,
fühlt sich beim kleinsten Kontaktversuch direkt unangenehm umzingelt.
Was ist das für’ne Freundschaft, die so auf Distanz und Fassade steht,
dass einem jegliches Interesse vergeht?
Was ist das für ein Freund, der als einziger den Ton angibt?
Ach, der ist doch bloß maßlos in sein Lebenskonzept verliebt.
Empathie und Kompromisse scheint er nicht zu kennen,
kann sich nicht mal richtig zum Kontakt mit mir bekennen!
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Ein älterer Mann spricht von intensivem freundschaftlichen Bund,
dabei ist es nur Telefonkontakt – der Kontakt ist nichts als Schund!
Freundschaft ist ein inflationär besetzter Begriff,
sie ist kein Psycholoch, sondern ein Schiff.
Für viele sind’s schon Freunde, wenn sie in der studivz-Liste sind,
wissen anscheinend nicht einmal, wo wahre Freundschaft beginnt.
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Auch wenn mir diese Welt nicht stets gefällt,
es ist nun mal so desolat um sie bestellt.
Ich kann mich als Einzelne gegen Dekadenz postieren,
aber einen so großen Kampf werde ich wohl verlieren.
Meine Achtsamkeit und Selbstreflexivität kann mir keiner stehlen,
ich kann meine eigene Lebensweise wählen.
Wenn viele meinen, mit Halbbildung käme man voran,
medial vorgesetzte Vorurteilshäppchen ziehen sie zu sich heran,
doch mir würde derlei nicht genügen,
denn ich steh‘ nicht so auf Marketing-Lügen.
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Zu viele Menschen scheuen sich vor Individualität,
nach dem Motto: wenn ich anders bin, werd‘ ich verschmäht,
sind in ihren Gesinnungen und ihrem Style total konform,
hauptsache sie kleben weiterhin feige an der Norm.
Dabei ist es schön, anderen Gedanken zu frönen,
die v.a. nicht unsere Gesellschaft bloß beschönen.
Wieso nicht auch andere Kunst konsumieren,
sich in anderer Musik und in anderen Büchern verlieren,
als die tote 08/15-Menge,
in ihrem faden Normgedränge.
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Ein alternder Seelsorger, der meint die Seelen der Frauen zu heilen,
dabei möchte er am liebsten sexuell bei ihnen verweilen,
bietet erst großmütig seine Hilfe an,
zieht damit wohl die meisten Frauen in seinen Bann,
plötzlich ist er überhaupt nicht mehr zu erreichen,
ich sag’s ja: den Mann kann man getrost für sich streichen.
Die eigenen seelischen Abgründe zerfressen ihn,
man erkennt sogar oberflächlich seinen Spleen!
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Mir gefällt sie gar und ganz nicht,
bin die einz’ge, die über die bizarre Welt öffentlich spricht.
Ein Mann verachtet mich, weil ich ihn explizit kritisierte,
tut so, als ob ich ihn physisch oder psychisch massakrierte,
dabei hatte ich nie vor, ihn böse zu kränken,
er jedoch mag sein Gehör keiner Kritik schenken.
Ich habe noch mehrfach versucht, mit ihm zu sprechen,
aber er muss sich mit Ignoranz und Hohn an mir rächen.
Welch Psychopathologien muss dieser Mann bloß hegen,
denn er lässt sich zur Vergebung seit Jahren nimmer bewegen.
Was für eine bizarre und triste Welt,
die augenscheinlich nur dem Dummen gefällt.
Man kann jedoch nicht alles Schlechte tolerieren,
und Missgunst, Fehlverhalten und Hass ignorieren.
Gut und Böse existieren – man sollt‘ sich nicht nur im Bösen verlieren!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
P.S. Ich arbeite gerade an Teil IV