Fitt genug (im Sinne von Treppen steigen) ist meine Mutter. Es scheitert eher am WOLLEN.
Anfangs haben ihr sowohl meine Großmutter wie auch ich geholfen. Aber alle Räume, die von uns nicht tapeziert oder gestrichen wurden, sind es bis heute nicht.
Ich habe oft in meinem Leben angefangen meiner Mutter bei was zu helfen, aber ab einem gewissen Punkt die Hilfe eingestellt, wenn ich merkte, dass meine Mutter nicht mitmachte.
Manchmal glaube ich auch, dass meine Muter mit mir und anderen Menschen "spielt".
Erst wird ein Umstand beklagt, dann Hilfe eingefordert. Wenn dann Hilfe kommt, sabotiert sie diese regelrecht oder fordert, dass man gleich alles für sie macht.
Heute sitzt sie mit Hartz 4 in ihrem Haus und jammert über ihre Situation mit Sprüchen wie "am liebsten will ich gar nicht mehr", was mich natürlich emotional unter Druck setzt. Es geht allen Menschen auf der Welt besser als ihr. Den Hartz 4 Empfängern, die vom Staat die Miete bezahlt bekommen; den Ausländer, die hier alles bekommen; und nur sie ist vom Schicksal gepeinigt...
Naja warten wir es ab. Du hast vermutlich Recht, dass ein Auszug lange dauern wird. Ich fange mal behutsam an...
Moin Andreas,
Deine Situation kann ich sehr gut nachvollziehen, da es mir mit meiner Mutter ähnlich ergeht.
Besser gesagt würde es mir ähnlich ergehen, wenn ich mich auf ihre Spielchen einlassen würde.
Meine Mutter ist mittlerweile 75 und mit ihrem voll unterkellerten 140 qm Haus mit großem Garten komplett überfordert. Der Unterschied zwischen unseren Müttern ist, dass meine Rente bekommt, die ihr auch ausreicht.
Bereits vor 12 Jahren hatten wir mehrfach die Diskussion, dass sie das Haus verkauft, in eine nette Wohnung oder ein sehr kleines Haus zieht und den Erlös daraus selbst auf den Kopf haut (Reisen, gute Möbel kaufe …)
Sie sagt sie verlässt das Haus erst, wenn sie stirbt….
Das ist ihre Entscheidung und mittlerweile kann ich diese auch akzeptieren.
Es ist ihr Leben, sie hat dieses Haus mit meinem Vater aufgebaut und wenn es für sie wichtig ist, dann gönne ich es ihr, dass sie es behält.
Sie hat die Entscheidung getroffen, dieses Haus zu behalten, also muss sie es auch unterhalten.
Mit anderen Worten, ich helfe ihr noch mit ihren Unterlagen, damit sie nicht über den Tisch gezogen wird, aus allem anderen bin ich raus.
Etwas zu Erben interessiert mich nicht, wenn dieses Haus also immer weniger Wert ist, weil nichts darangemacht wird, ist das ihr Problem.
Allerdings scheint dein Verhältnis zu deiner Mutter um einiges besser zu sein, als es bei uns der Fall ist.
So eine Grenze kann man auch mit großer Sanftheit ziehen, wichtig ist nur, dass man selbst sie einhält!
Wenn man also einmal sagt: Ich respektiere deine Entscheidung, aber dann musst du auch die Konsequenzen daraus selber tragen, dann ist es zwar schwer dieses durchzuziehen, bringt aus meiner Sicht aber für die Beziehung miteinander ganz viel Freiheit.