Update:
Nachdem ich mich rechtlich schlau gemacht habe, haben wir den ursprünglichen Plan verworfen.
Falls wir das Haus veräußern/verschenken, wird das Sozialamt wohl nicht mehr in irgendeiner Weise zahlen.
Dennoch suchen wir weiter nach einer Möglichkeit meiner Mutter eine altersgerechte Wohnung zu finden und ihr auch sonst zu helfen ohne ihr Haus gänzlich dafür "aufessen" zu müssen.
Ich habe dazu mal gerechnet und bin der Meinung, dass dies durchaus möglich wäre.
1. Meine Mutter verkauft ihr Haus (womit sie aus dem Hartz 4 Bezug raus ist)
2. Einen Teil des Erlöses setzt sie für notwendige Anschaffungen ein (Auto, Möbel, etc.)
3. Die restliche Summe überträgt sie mir per Schenkung
4. Sie mietet sich eine Wohnung
5. Ich zahle ihr bis zu zu ihrem 65. Geburtstag Unterhalt, ab dem 65 verringert um den Betrag den sie aus ihrer Rente bekommt
Aus meiner Sicht rechnet sich das.
- Den Unterhalt kann ich steuerlich absetzen und bekomme knapp 1/4 von der Steuer zurück.
- Den Verkaufserlös kann ich anlegen (bitte keine Diskussion über das "wie". Das ist mein persönliches Risiko. Dessen bin ich mir bewusst)
- meine Mutter kann Wohngeld beantragen
- spätestens mir der Rente kann meine Mutter ihren Unterhalt mehrheitlich selbst bestreiten
Problem bleiben einige Unsicherheiten.
Gem. § 33a Abs. 1 Satz 1 Einkommenssteuergesetz kann ich bis zu 9000 € Elternunterhalt steuerlich absetzen.
Dafür dürfte meine Mutter weder über nennenswert Einkommen noch über 15.000 € Vermögen verfügen. Sprich sie müsste "bedürftig" sein. Das ist sie.
Allerdings wird im Sozialrecht ja geprüft ob diese Bedürftigkeit vorsätzlich durch zb Verschenken von Eigentum herbeigeführt wurde.
Ist das bei Elternunterhalt auch so? Könnte mir die Steuererstattung abgelehnt werden, mit dem Argument, dass meine Mutter ihr Haus verschenkt hat?
Was kostet eine freiwillige gesetzliche Krankenkasse? Ich habe gefunden, dass 14,6% eines fiktiven Einkommens von 1050 € angesetzt werden, also 153 €, in der Rente dann 7,3%, also die Hälfte, weil der Rententräger die andere Hälfte trägt. Stimmt das?
Auch das wäre steuerlich absetzbar.
Größter Unsicherheitsfaktor ist meine Mutter selber. Bereits jetzt im Ansatz (obwohl es ihre Idee war) dreht sie durch.
Meine Mutter ist vollkommen überfordert mit ihrem derzeitigen Leben. Inzwischen sieht sie das auch ein und ist bereit sich schrittweise von ihrem Messi-Dasein und dem Horten von Gegenständen, Pflanzen und vor allem Tieren zu trennen. Das frisst sie finanziell seit Jahren auf. Hartz 4 aber 5-6 Haustiere mit Kosten von teils über 500 € im Monat.
Ich habe ihre gesagt, dass wir es nur machen, wenn SIE es wirklich will. Meine Mutter hat aber das Talent Probleme so lange auszusitzen bis sie von ihnen erschlagen wird...