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Schatzkästchen für Depressive: Mutmacher-Thread

Tobi31

Aktives Mitglied
Hallo,

Ich hatte vor kurzem mal wieder nen Termin beim Seelenklempner und alles in allem war es gut. Ich konnte mal berichten wie ich mich gefühlt habe alleine Urlaub zu machen, aber das ist nicht weiter verwunderlich da ich mich gerne reden höre :)

Auf das hoch des alleinigen Reisens kam dann aber im nachhinein ja schnell wieder der Flug nach unten wenn ich an die Politik denke etc. Das ganze wurde jetzt mit meiner Therapeutin aufgedrösselt, sodass ich zumindest zum Thema eine andere Denkweise entwickel, weil ich selbst genau weiss das ich daran auch nichts mehr ändere, ausser das ich mies gelaunt bin und den ganzen Tag darüber nachdenke was uns blüht. Nicht das mich die Wahl ärgert, sondern die ganze Politik.

Ich würde gerne noch ein paar Tage nach Hamburg fahren demnächst jetzt wo das Eis in dieser hinsicht gebrochen ist mit dem alleine wegfahren und sich eine Auszeit zu nehmen vom Alltagsstress. Der Umstand das ich nach einem Jahr nach der Renovierung noch immer kein Kleiderschrank habe macht mich mittlerweile auch sehr nachdenklich. Ich denke das ist dem Umstand geschuldet das ich alleine Lebe und es mich wenig interessiert wie es bei mir aussieht. Es ist zwar Sauber und alles, aber vieles ist einfach Leer. Nicht sehr einladend!

Was mir auch aktuell schwerfällt ist immer noch der Umstand neue Kontakte zu knüpfen. Das liegt auf der einen Seite, weil ich schlichtweg nach der Arbeit Sachen mache die meinen eigenen Alltag betreffen wo wenig Interaktion in meiner Freizeit stattfindet und zum anderen an meiner Schichtarbeiterei die mir so manches erschwert. Noch dazu scheint es mir nicht wichtig genug zu sein um Ernsthaft daran zu arbeiten, obwohl ich das in meiner Therapie zu hören bekomme. Vereine ausprobieren etc. Auf diesem Gebiet finde ich keinen Anfang.

Generell bin ich vom Typ her eher jemand der alles schleifen lässt und es fällt mir schwer neue wege zu gehen, obwohl das alleine wegfahren mal sowas wie ne initialzündung war.

Schöne Grüsse
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hi @Tobi31

Schön, dass Dich das Urlaubsfieber gepackt hat und Du die Hürde "alleine reisen" sehr gut gemeistert hast. Und Deine Therapie macht auch Fortschritte, sehr schön.

Hier ein guter Spruch in Bezug auf das, was Du über die Politik schreibst:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


Wenn man was ändern kann, nur zu, dann kann man es versuchen oder ändern. Wenn nicht, bringt es nichts, sich aufzuregen - ich weiß, sagt sich leicht, aber man kann es ja mal üben.

Der Umstand das ich nach einem Jahr nach der Renovierung noch immer kein Kleiderschrank habe macht mich mittlerweile auch sehr nachdenklich. Ich denke das ist dem Umstand geschuldet das ich alleine Lebe und es mich wenig interessiert wie es bei mir aussieht. Es ist zwar Sauber und alles, aber vieles ist einfach Leer. Nicht sehr einladend!
Thema Selbstliebe vielleicht? Bist Du Dir selbst nicht wichtig genug, dass es bei Dir gemütlich aussieht? Und wenn Du eine nette Frau kennenlernst und zu Dir einlädst, würdest Du Dich dann für Deine Wohnung etwas schämen oder wäre das okay? Natürlich sollte man nicht für jemand Anderen seine Wohnung gemütlich machen, sondern in erster Linie für einen selbst. Aber vielleicht gibt es Dir etwas Schwung, wenn Du Dir vorstellst, dass Du bald mal gemütlich auf der kuschligen Couch mit bunten Kissen unter schönen Bildern mit einer netten Frau sitzt.

Vielleicht ist es NOCH leer, weil Du Dich selbst NOCH leer in Dir fühlst. Aber das kann man ändern.
Kleine Schritte:
1. Platz ausmessen
2. Besuch Ikea oder sonstiges Einrichtungshaus einplanen
3. Ganz zwanglos erstmal nur zum Gucken hinfahren

und dann, optimalerweise: ZUSCHLAGEN und KAUFEN ;)

Und Farben und kleine Accessoires - z.B. Pflanzen - schaffen eine schöne Wohnatmosphäre.

Was mir auch aktuell schwerfällt ist immer noch der Umstand neue Kontakte zu knüpfen. Das liegt auf der einen Seite, weil ich schlichtweg nach der Arbeit Sachen mache die meinen eigenen Alltag betreffen wo wenig Interaktion in meiner Freizeit stattfindet und zum anderen an meiner Schichtarbeiterei die mir so manches erschwert. Noch dazu scheint es mir nicht wichtig genug zu sein um Ernsthaft daran zu arbeiten, obwohl ich das in meiner Therapie zu hören bekomme. Vereine ausprobieren etc. Auf diesem Gebiet finde ich keinen Anfang.
Ich denke, dass es Dir in erster Linie NOCH nicht wichtig genug erscheint, auch wenn natürlich Schichtarbeit das nicht gerade leichter macht. Stöber doch mal in diesen Threads und überlege mal, was Dir hobbymäßig liegen könnte.

Auch hier wieder kleine Schritte:
1. VHS-Verzeichnis im Internet suchen
2. Kochkurs nachschlagen
3. Anmelden

1. Internetseite: www.wander-community.de öffnen
2. Sich anmelden
3. Rumstöbern und gezielt nach Leuten in Deiner Umgebung suchen
4. Ein paar zwanglos anschreiben
5. oder: auf der Pinnwand einen Eintrag machen: suche Leute für Freizeitgestaltung in Stadt XXX
oder zum Wandern

https://www.hilferuf.de/thema/ideen-fuer-hobbies-und-freizeitbeschaeftigungen.247053/

https://www.hilferuf.de/thema/liste...nersuche-freizeitpartner-sportpartner.247021/

Wenn Du gerne Listen machst, dann mach Dir doch eine Liste der kleinen - winzigen - Schritte.
Es geht, wenn es Dir wichtig genug ist.

Lg, Binchy
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Kann man so sagen bei mir: alter Knacker, Hopfen und Malz verloren. Aber möchte jetzt keinen Abrutscher ins Jammertal machen.

So verstehst du dich mit deinem Kollegen aber hoffentlich gut, oder? Warum Schwester Rabiata? Bist du manchmal so grob ;) ? (Kann ich mir von deinen Beiträgen her gar nicht vorstellen.)
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Na na, Hopfen und Malz ist bei dir bestimmt nicht verloren @Hr. Pinguin . Ich empfinde dich als einen sehr liebenswerten und netten Mann.

Und danke für die Blumen ;), aber ich kann manchmal recht energisch sein. Aber ich verstehe mich sehr gut mit meinen Kollegen, er neckt mich nur.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Hi zusammen,
also Ordnung halten war bei mir ein Problem. Doch jetzt habe ich eine weitere Kommode geholt mit breiten Schubladen und da passt jetzt alles rein! Ich habe auch meine Möbel umgestellt und meine Wohnung sieht jetzt größer aus. Ich fühle mich ein wenig wohler in Wohnung.
Ich gehe morgen in weitere Behandlung und bin gespannt, wen ich antreffe, dennoch bin ich ziemlich ängstlich, weil ich andere Leute von vorher noch kenne und eventuell ich wieder durch meine Verlustängste durchgehe.

Zur Zeit fehlt es mir auch schwer jemanden anzurufen. Ich denke ich habe Angst überfordert zu werden wenn ich Telefoniere. Naja generell denke ich einfach zu viel XD

Ich bin zum Glück auch krankgeschrieben. Ich habe auch weitere Diagnose bekommen und es macht auch Sinn, weil ich meine Ängste wirklich oft meide und Nähe/Distanzprobleme habe, liegt an einer Persönlichkeitsstörung.
Ich weisst nicht, ob ich es meiner Cousine sagen soll, dass ich Depression habe. (die wohnt sowieso in Polen und sie denkt, dass ich normal arbeite) Andrerseits will ich auch nicht so viel über meine Krankheit reden..
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo @Rikachab

schön von Dir zu hören. Das ist immer gut, wenn man seine Wohnung aufräumt und Ordnung schafft, das geht mir auch so. Man hat das Gefühl, sich wohler zu fühlen und auch mehr Kontrolle zu haben und man kann dann oft auch andere Dinge in Angriff nehmen, wenn man das schon mal geschafft hat. Gerade jetzt, wo die kalten Tage kommen und man öfter drinnen ist, möchte man es gerne kuschelig und muckelig haben und sich wohlfühlen.

Was für eine Behandlung ist das, stationär? Und welche weitere Diagnose? Schreib nur, wenn Du magst, ich bin immer interessiert, aber natürlich musst Du nicht darauf antworten.

Wegen Deiner Cousine: wenn Du es ihr erzählst, hättest Du eine Person, mit der Du Dich austauschen kannst und die Du kontaktieren kannst, wenn es dir nicht gut geht. Ist sie eine verständnisvolle Person? Und Du entscheidest, ob und wieviel Du über Deine Depression redest.

Ich habe oft das Gefühl gemacht, dass mehr Nähe und Vertrautheit entsteht, wenn Menschen auch über ihre schwierigen Probleme reden, man öffnet sich selbst dann auch eher und die freundschaft vertieft sich. Wie ist Dein Verhältnis zu Deiner Cousine?

Könntest Du Dir vorstellen zu denken, dass das Kennenlernen von neuen Leuten spannend sein wird und bereichernd? Anstatt Angst zu haben davor? Stimmt,zuviel Grübeln bringt meistens nichts, zumal man meistens über negative Dinge grübelt. Da hilft oft tiefes Atmen, Entspannen und auch in die Natur gehen. Und sich selbst gut zureden.

Berichte gerne weiter, wenn Du magst, wie es so ist. Liebe Grüße, Binchy
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Hey ihr lieben Leidensgenossen/-innen, ich habe gerade ausnahmsweise mal ein "relatives hoch" - obwohl mir monatelang so ziemlich alles auf's Gemüt schlug (komplizierte Beziehung mit ner Borderlinerin verkaXXt und diese endlich beendet (weil notwendig / total ungesund, für beide), arbeitstechnisch "totaler Ambitionsverlust" (würde mein Leben gerne nochmal umdrehen, aber BaFöG bekomme ich in meinem Alter nicht mehr und die Leute vom Jobcenter verstehen alles über funktionierende Gesellschaftskonstrukte, aber keine Menschen imho) , Fernreisemöglichkeiten gleich 0 momentan, da mir das (selbstverdiente) Geld ausgeht... fuXX) und ich mich zu nix aufraffen konnte, Langzeittherapie auch zu Ende und sonst so auch nur "Chaos" / üble Zustände inne Butze (konnte nichtmal den Müll rausbringen bevor er anfängt zu stinken). 🤦‍♂️Ich hab mir dann mal ein Herz gefasst und bin auf jemanden zugegangen, den ich ich über Handycap-love kennengelernt habe und wir uns schon lang geschrieben haben. Meinereiner hat psychische Probleme und sie sitzt in einem Rollstuhl... und ich habe jemanden zum "spazieren gehen" von umme Ecke gesucht. Was soll ich sagen? Ich habe ihren Rollstuhl innerhalb von 2 Wochen total vergessen und mich selten so wohl gefühlt in Gesellschaft eines positiven Menschen, der's schafft mich zum Lachen zu bringen, obwohl sie selbst wenig Gründe dazu haben könnte und alles Recht der Welt hat diese abzulehnen als total Banane und fuXX it! Das hat mich schwer beeindruckt und motiviert mich mir wieder einen Job zu suchen von dem ich hoffentlich mal leisten kann nach Uruguay zu fliegen (gerne mit ihr zusammen, falls das hält... heee). Also was ich nicht sagen will ist "oh, du/ihr bist/seid Schuld/whatever an der Depression" - natürlichist dem nicht so! Ich weiss wovon ich spreche, selbst mehrfach mal Essen an die Wand werfen wollen inne Klapse und bin dankbar dafür dass es Klapsen gibt, thx god. 🙏Aber es ist cool, sich auch mal einfach wieder was zuzutrauen, einfach weil man nur ein Leben hat und es wichtig ist, es zu leben (das kann alleine Urlaub machen sein, irgendwas "kreieren" (Kunst), chillen, jemanden unbedingt treffen / quatschen wollen obwohl man sich lieber verstecken mag etc.pp.). Also ich rede mal wieder wirr, was ich sagen will ist, immer wenn depressive Menschen irgendetwas tun (sei's für dich selbst oder für andere) ist das ein Kraftakt, der sich lohnt! Wenn's nicht geht ist das genauso okay. Aber verliert nicht den Mut und die Selbstachtung! Am Ende landen wir alle in der Kiste... da darf man sich auch mal zum Ei machen und Scheitern gehört zum Leben dazu. Jede andere Behauptung fände ich äußerst zweifelhaft. Ein Mensch der nie gescheitert ist, kann alles sein - nur nicht Mensch! ;) Und er / sie verpasst was, nämlich das Gefühl wie es ist, wenn jemand dich auffängt obwohl es dir gerade ScheiXXe geht... dieser Mensch kannst auch du selbst sein. Das wünsche ich euch allen von Herzen! #2cents (pheeew... Drama.. aber musste raus... passt bitte immer gut auf euch auf und lasst euch helfen, wenn notwendig!)

 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
danke schön @mitohnealles .

Ich finde, dass das sehr aufbauend ist, was du schreibst - das muss eine tolle Frau sein, ich wünsche Euch, dass sich daraus eine wunderbare Beziehung entwickelt.

Manchmal hilft tatsächlich jemand, der eine positive Ausstrahlung hat oder der einem zeigt, wie man trotz aller Leiden glücklich sein kann.

Danke schön für die Ermutigung, ich wünsche mir, dass es den Leuten, die hier lesen, etwas helfen kann. Vielleicht kommt auch bei ihnen mal so ein netter Engel ins Leben und hilft ihnen weiter.
 

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