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Schatzkästchen für Depressive: Mutmacher-Thread

Rikachan

Aktives Mitglied
Hallo,
Ich bin leider in der Klinik und kriege ein wenig psychological Betreuung.
Ich versuche hier meine Ängste zu überwinden und es klappt einigermassen.
Manchmal kriege ich so komische ausgrenzungsgefühle, ich gehe dann in mein Zimmer und lenke mich ab.

Ich bin froh dass ich mir endlich helfen lasse und es voran geht.

VG
Anja
 

Tobi31

Aktives Mitglied
Hallo Depri Freunde,

Da bin ich wieder mit Neuigkeiten. Wird Zeit das dieser Thread wieder zum Leben erweckt wird was ich jetzt direkt in Angriff nehme :)

Ich bin vor 1 Woche das erste mal alleine verreist und es war Super. Ich hatte anfänglich ehrlich gesagt bedenken, ob das alles gut wird und es war eine sehr gute Entscheidung. Ich habe viel gesehen, viel erlebt und viel unternommen. Wandern wie verrückt und es war toll im Berchtesgadener Land. Ich hatte nicht einmal das Gefühl vorzeitig abbrechen zu müssen oder einen Gedanken an die Heimat verschwendet. Nur ich und die Herausforderung an der man nur wachsen kann.

Jetzt wo ich diese Hürde genommen habe denke ich viel positiver über das Leben wie zuvor, da ich jetzt für mich eine wichtige Tür geöffnet habe um in Zukunft sowohl Gruppenreisen, als auch alleinige Reisen machen zu können :)

Ich glaube den emotionalsten Moment hatte ich letzte Woche, als mich ein Arbeitskollege im Urlaub anrief und mir meinen Respekt zollte das ich alleine Reise und die Bilder die ich teile sehr cool sind und alles. Respekt sagte er und es mich fast zu tränen rührte.

Ich hoffe das euch allen gut geht und immer dran denken. Kopf hoch und Brust raus :)
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Wow @Tobi31 das freut mich total und es klingt sehr gut. Schön, dass Du einen guten Urlaub hattest und das es Dir so positive Erfahrungen gebracht hat. Ich denke, dass es gut ist, auch mal alleine zu verreisen, man kann einiges lernen über sich und wie man mit unbekannten Situationen und auch dem Alleinsein umgeht.

Es klingt, als sei das Wandern wirklich eine Leidenschaft bei Dir geworden, das ist schön.
Ich war im Nordschwarzwald, bin auch viel gewandert, war auch sehr schön bei tollem Wetter. Es gibt nichts Beruhigenderes als der stille Wald, ein leichter Wind, ein Bach, der sanft murmelnd vorbeifließt. Man kann so richtig die Seele baumeln lassen.

Und: welche neuen Projekte hast Du nun? Kochen? Ich bin gespannt und freue mich sehr, dass es Dir gut geht. Lg, Binchy
 

Tobi31

Aktives Mitglied
Hallo,

Ne kochen hab ich momentan nicht im Visier, dass ich da jetzt Kurse etc besuche. Ich beschäftige mich momentan mehr mit meinem reisestammtisch. Die Treffen werden jetzt regelmäßiger und ich gehe immer hin um neue Kontakte zu knüpfen und die bereits bestehenden zu festigen. Meine Psychologin rät mir zu einer sportlichen Aktivität im Verein oder sowas, aber sieht mich auf einem sehr guten Weg denn gerade das alleine reisen ist ein riesen Schritt wenn man bedenkt das ich aus einer Isolation komme. Na mal sehen 😃
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Wenn man noch nie alleine verreist ist, ist eine Pauschalreise @Blättchen vielleicht ein guter Einstieg. Wenn man dann in einem Hotel ist mit Transfer, dann hat man immer auch genügend Menschen um einen herum und meistens bieten die Veranstalter ja noch zusätzlich Aktionen an wie Ausflüge etc.
Da ist das dann nicht so schwer und man fühlt sich vielleicht weniger alleine.
 

Tobi31

Aktives Mitglied
Guten Abend,

Ich bin mehr zum stillen Beobachter dieses Forums verkommen und möchte dennoch meine aktuelle Gefühlslage in diesem Thread niederschreiben, obwohl ich weiss das hier gar nicht soviele mitlesen, aber ich kein eigenes Thema dafür eröffnen möchte. Ist wohl ein Fall für den "Ich" Bereich.

Momentan ist es so das ich viel an mir arbeite. Vor kurzem hab ich mir Gedanken über meinen beruflichen Werdegang gemacht und festgestellt, dass ich mich eigentlich unter wert verkaufe und ich auf der Arbeit viel mehr leisten könnte im sinne von Weiterbildung, sodass ich mich auf eine Liste hab schreiben lassen für eine Chemikanten Ausbildung um in Zukunft flexiblere Chancen im Unternehmen zu haben. Die Arbeit in der Produktion möchte ich nicht bis zur Rente in dieser Form ausüben.

Generell läuft es auf der Arbeit ziemlich gut. Ich bin ein guter Arbeiter und hab zu allen Kollegen einen Respektvollen Umgang. Das Grösste Problem sehe ich in der Betriebsstruktur. Wir haben viele Ältere Mitarbeiter die nach und nach durch neue ersetzt werden. Leider ist das Problem das die neuen per Leiharbeit anfangen und dann auch Flexibel mehrere Anlagen bedienen müssen, während die alten nichts neues mehr lernen wollen. Sprich man muss als Neuling mehr leisten für weniger Geld was sich nicht gerade rosig auswirkt. Ich selber kenne das Problem nur zu gut mit dem unterschied das ich noch recht gut verdiene, da ich schon etwas länger dabei bin. Dennoch wird meine Flexibilität auch ein stück weit ausgenutzt. Was mir am meisten auf den Zeiger geht sind die Dauerkranken, also die wo mal 2 Wochen da sind und dann wieder 2 Wochen fehlen, da man die Arbeit irgendwie doch mitmachen muss. Man arbeitet dann zum Beispiel an einer Anlage wo es normal ist das 2 dran arbeiten... Ich frage mich da schon länger was man dagegen tun kann, da ich nicht so der krankmacher bin bade ich diesen Mist halt gerne aus...

Was mir momentan auch ziemlich auf den Zeiger geht ist das Finanzamt. Kaum komme ich aus meinem Urlaub nachhause habe ich Post das sie Steuernachzahlungen verlangen und darüber hinaus soll ich für nächstes Jahr in Vorkasse treten. Ich kenne seit Kindheitstagen eine Person die es geschafft hat mit fast 41 Jahren noch nicht zu arbeiten und ich denke das wird er auch in diesem Leben nicht mehr. Früher so mit 18 hab ich darüber noch geschmunzelt. Heute frage ich mich bei meinen Sozialen abgaben was denn der Sozialstaat für mich macht??? ausser mich wie eine Zitrone auszupressen!

Alle 2 Wochen suche ich mittlerweile eine Private Psychotherapie auf um meine Gedanken vorzutragen. Ich habe ein Problem mit meiner Emotionalität, da in meiner Familie wenig Emotionen stattgefunden haben argumentiere ich Rational was für meine Psychologin ein Problem bei der Partnersuche darstellt, weil die Frauen gar nicht wissen woran sie bei mir sind. Das gilt es jetzt zu beackern.

Dennoch gibt es auch erfreuliches zu Berichten. Wer aus einer Isolation heraus kommt so wie ich und mittlerweile alleine Reist der macht keine kleinen Schritte, sondern Riesengrosse. So ihr Wortlaut. Ich könnte stolz auf mich sein, aber von mir gibt es nur ein müdes grinsen.

Was mich auch umtreibt ist mein Soziales Leben. Ich hatte nie einen existierenden Freundeskreis den ich bis heute immer noch nicht habe. Ausser meiner Besten Freundin und einer guten Familie habe ich nichts und meine Beste Freundin ist für mich auch nicht mehr so greifbar wie in der Vergangenheit, da sie Familie hat und sehr eingespannt ist. Meine Psychologin ist der Überzeugung das ich mir alternativen schaffen sollte mit Sportvereinen oder sowas in der Richtung um Menschen kennenzulernen. Das Problem dort könnte sein das ich aufgrund meiner Schichtarbeit dafür gar nicht geeignet bin. Es ist nicht so das ich unbeliebt bei anderen Menschen bin, aber ich hab einfach nicht das Talent Freundschaften zu schliessen. Ich kenne durch Hobbys zisch Menschen in ganz Deutschland mit denen ich auch Events besuchen könnte, aber ich spreche von Freunden denen man seine Probleme anvertrauen kann. Das ist irgendwie alles an der Oberfläche gekratzt und das wars dann.

In Sachen Frauen weshalb ich mich hier im Forum überhaupt angemeldet habe läuft wenig. Ich lerne zwar immer mal wieder jemanden kennen, aber das ist dann bei Gruppen Veranstaltungen wie meinem Reisestammtisch der jetzt regelmässig wieder stattfindet. Wir planen zusammen Silvester Ausflüge und Stadttrips etc. Vielleicht hab ich ja da glück. Isoliert bin ich also nicht, sondern ich erlebe gerade einen Aufschwung, allerdings hab ich immer noch die Passagen drin wo ich Negativ denke. Mein Vorgesetzter, die beste Freundin und auch die Psychologin sagten mir alle in der Vergangenheit das ich einfach zu Ungeduldig mit mir selber bin. Ich will sowohl in meinem Privat und auch im Berufsleben mit dem Kopf durch die Wand und das funktioniert so nicht.

Ich bau mir dann gedanklich einen fiktiven Punkt an worüber ich mich aufrege. Den Staat. Die Ungerechtigkeit auf der Arbeit usw.

Vor meinem Urlaub hab ich mir sehr gute Wanderklamotten gekauft die wirklich geil im Urlaub waren wollte ich mal am Rande erwähnen :) da in meinem Umfeld keine guten Wanderrouten vorhanden sind bin ich momentan am überlegen, ob ich nicht auch mit dem Joggen beginne und mich Sportlich mehr austobe. Na mal sehen :)

Genug geschrieben. Vielleicht hat jemand noch einen Rat, weil ich das Forum ergänzend zur Gehirnwäsche bei meiner Psychologin nutze :)

Schöne Grüsse
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hi @Tobi31

danke schön für Deinen Bericht. Ich lese immer gerne von Dir und ich denke, dass es hier einige stiller MitleserInnen gibt, die aus Deinen Worten oder auch denen von anderen was mitnehmen können. Also schreib sehr gerne weiter.

Der Bruder einer Arbeitskollegin arbeitet auch als Chemikant und verdient wohl sehr gut. Ich finde es toll, wie aktiv Du auf allen Ebenen zur Zeit bist, die Therapie und Deine Selbstreflektionen haben einiges bewirkt, denke ich.

Du hast auf jeder Arbeit Leute, die engagierter sind und die, die nur Dienst nach Vorschrift machen bzw. sich gerne öfter mal krankschreiben lassen. Da wirst Du wenig dran tun können außer an deiner Einstellung zu arbeiten und es gelassener zu nehmen bzw. wenn Du dann eine Weiterbildung machst und in andere Bereiche kommst, ist es vielleicht anderes. Wenn Du Dich beschwerst, wirst Du es dann ausbaden müssen. Natürlich ist es oft ungerecht, dass man für Leute mitarbeiten muss, wo man vermutet, dass sie krankfeiern, aber solange Du es nicht beweisen kannst, musst Du es akzeptieren.

Gefühle zuzulassen, lernen sie auszudrücken und sie auch zu empfinden, ist nicht selbstverständlich und oft sind die Eltern dazu selbst nicht in der Lage, weil sie es nie gelernt haben. Das ist dann Neuland und kann natürlich auch spannend sein für einen, wenn man sich lernt, zu öffnen, zu reden darüber und vor allem auch Frauen gegenüber. Das Klischee, an dem etwas dran ist manchmal, besagt ja, dass Männer oft sehr rational und Frauen sehr emotional sind. Natürlich gibt es viele, die nicht so sind, aber aus meiner Erfahrung ist es oft so, dass die Männer, die ich kennenlernte, sich nicht so gut in die Gefühle einfühlen konnten. „Beackern“ klingt ein bisschen negativ, sieh es als interessante Forschungsreise ;). Du machst es ja nicht nur für Frauen, sondern Du lernst ja auch für Dich einiges.

Wäre die Rubrik „Tagebuch“ was für dich hier im forum? Das heißt jetzt nicht, dass ich Dich hier verjagen will, nein, aber vielleicht zusätzlich für Deine täglichen Gedanken und Gefühle?

Tsts – müdes Grinsen: ich möchte gerne von Dir ein freudiges Strahlen sehen. Du entwickelst Dich ganz toll, glaub mal deiner Therapeutin und mir, da kannst Du wirklich stolz auf Dich sein. Vielleicht sind Deine Ansprüche an Dich zu hoch und Du wertschätzt nicht so die kleinen Schritte?

Ich denke, dass je mehr Du an Dir arbeitest, je intensiver Du Deine Gefühle spürst und sie auch zulässt, umso eher wirst Du auch Freundschaften vertiefen können und pflegen können.

Schichtarbeit erschwert das natürlich, aber Du könntest z.b. bei www.wander-community.de oder sonstwo eine Wandergruppe gründen und am Wochenende mit Leuten wandern. Oder Du gründest eine Kochgruppe und gibst dazu irgendwo eine Anzeige auf. Oder eine Spielgruppe, Filmkreis, Doppelkopfrunde etc., eine Gruppe, die sich vielleicht am Wochenende trifft und wo Du durch regelmäßige Kontakte, Freundschaften aufbauen kannst.

Vor allem: überfordere Dich nicht, Du bist auf dem Weg, einem sehr guten und genieße die einzelnen Schritte – und manchmal auch Rückschritte.

Freundschaften vertiefen sich dann, wenn man selbst tiefer wird und sich öffnet. Dann öffnen sich auch andere. Wenn Du das in Dir gelernt hast, ändern sich auch Deine Beziehungen.Also fang bei Dir an. Du hast NOCH nicht das Talent, tiefere Freundschaften zu schließen, aber Du kannst und wirst es eines Tagen haben, da bin ich sicher.

Lies mal das Buch von Lynn Grabhorn: Aufwachen. Da kannst Du vielleicht einiges draus rausziehen für Dich. Du denkst NOCH ab und zu negativ, aber auch das ist eine Gewohnheit, die Du ändern kannst im Laufe der Zeit. Und es ist auch nicht schlimm, solange man überwiegend positiver denkt und fühlt, das Fühlen ist sehr wichtig (siehe Buch von Grabhorn).

Konzentriere Dich erstmal auf Dich und Deinen Weg, Frauen werden dann schon kommen, aber Du willst ja auch welche kennenlernen, um tiefere, intensivere Beziehungen zu haben. Und dafür musst Du das erstmal bei Dir lernen und entwickeln. Wie Innen, so Außen.

Und ja – ja – Du bist sehr ungeduldig, aber auch sehr sympathisch, wobei das ja kein Widerspruch ist.:)

Austoben ist immer gut. Und wandern kann man fast überall, manchmal mit kleiner Anfahrt allerdings.

Liebe Grüße, Binchy
 

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