Man sieht mal wieder, wie es Eva Hermann schon sagte, die "Gleichschaltung unserer Medien". Ist die Hetze einmal im Gange, springen alle auf den Zug mit auf.
Am Schlimmsten fand ich bisher das Interview mit der Zeit.
Integration: Sind Muslime dümmer? | Gesellschaft | ZEIT ONLINE
Schon die Einleitung zum Interview hin ist manipulativ.
Thilo Sarrazin kommt allein, kein Assistent, kein Fahrer, nur ein schwarzer Rucksack. Darin hat er seine einzige Waffe, sein Werk. »Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen«, so heißt es, 464 Seiten umfasst es. Immer wieder in diesem Interview greift er zu dem roten Buch, als sei es ein Rettungsring.
Der erste Abschnitt des Interviews zeigt, wie schizophren das Vorgehen ist und wie ein Skandal erzwungen wird.
DIE ZEIT: Herr Sarrazin, Sie waren ein guter Berliner Finanzsenator und haben in der Integrationsfrage vieles Wichtige angesprochen. Aber, um es vorweg zu sagen: Ihr neues Buch hat uns verzweifeln lassen, weil es als rassistisch missverstanden werden kann.
Thilo Sarrazin: Auf Ihren Vorwurf des Rassismus will ich gar nicht eingehen. Denn damit bestätigt man ja zur Hälfte das, was man ablehnt. Ich bin kein Rassist.
ZEIT: Das haben wir auch nicht behauptet. Wir fürchten nur, dass es so verstanden wird.
Sarrazin: Das Buch zielt nirgends auf ethnische, sondern auf kulturelle Abgrenzungen. Das ist auch deutlich zum Ausdruck gebracht.
Erst wird geschleimt, umgarmt und gelobpreist. Anschließend wird eine völlig paradoxe These in den Raum geworfen. Es KANN missverstanden werden. - Ja was kann denn eigentlich nicht missverstanden werden? Ich kann alles so verstehen, wie ich es verstehen möchte, oder eben wie es sich am Besten verkauft. Die Satzeröffnung "wir fürchten" ist dann die Spitze des Euphemismus.
Glücklicherweise lässt er sich auf diese Spielchen nicht ein und hält sich professionell über Wasser.