Mein Problem bei dieser Wahrnehmung ist wohl folgender Glaubenssatz:
Wenn die Leute mich bei meinem Spitznamen nennen, muss ich mir jedes Mal aufs neue eingestehen, dass sie meinen ganzen Vornamen nicht mögen, als befremdlich empfinden oder gar albern finden...
Sei nicht zu hart zu denen. Wahrscheinlich sind sie es gar nicht anders gewohnt, mit deinem Spitznamen anzusprechen und sind sich nicht bewusst das es dich irgendwie stört. Bis vor 1...2 Jahren war es ja auch kein Problem für dich. Und wenn es ihnen keiner sagt, wissen sie es einfach nicht besser.
Und auch wenn ein Name eher selterner oder ungewöhnlich ist, dann bemerkt das der Gegenüber wenn man sich zum ersten mal vorstellt. Hat man aber regelmäßig miteinander zu tun, ist der Name ganz normal wie jeder andere auch. Ich hatte früher in meinen Bekanntenkreis neben all den Alexanders, Michaels, Thomas und Stefans, einen Jungen den nannten sie alle Candy-Nachname. Ich dachte auch erst das es ein Spitzname war. Fand es kurz befremdlich als ich erfahren habe das Candy sein Vorname ist (vor allem weil er zu DDR Zeiten auf die Welt kam). Und 2 Minuten später war es wieder vergessen. Außerdem versuchen viele die heutzutage ein Kind bekommen besonders individuell zu sein, wenn es um den Namen geht. Deswegen sind ausgefallene/ ungewöhnliche Namen keine Seltenheit mehr.
Interessant wäre aber zu wissen, weshalb dich das jetzt stört, da es ja vorher nicht so war.
War es nur wegen diesen einem Mädchen? Was hat sie gemacht? Gelacht oder was war es was bei dir hängen geblieben ist?
Außerdem, es gehörte schon immer zu meinem Stil andere bei ihrem Vor- bzw Nachnamen anzusprechen. Von Beruf bin ich Berater und spreche meine Kunden gerne bei Ihrem Nachnamen an. Ich finde, das zeigt Respekt und Anerkennung. Deswegen finde ich es irgendwo schade, dass viele Menschen nicht auch den Fokus darauf legen. Zudem ist es mir hierbei schnuppe, aus welchem Herkunftsland jemand kommt, ich schätze eine tolerante und interessierte Haltung gegenüber allen unterschiedlichen Menschen.
Du darfst dein Privatleben nicht mit deinem Berufsleben vergleichen.
Für jeden ist es normal das man sich außerhalb des privaten Umfeld, sei es beruflich oder der Umgang mit fremden Personen; in der Öffentlichkeit etc. mit Herr oder Frau soundso anspricht. Genauso, wie man fremde Personen siezt. Und wenn man mit Personen in Kontakt kommt, deren Name eben schwierig zu merken/auszusprechen ist, dann vermeidet man einfach im Dialog die namentliche Anrede.
Im Kundenkontakt zeugt das nicht von Respekt oder Anerkennung, sondern es ist das mindeste was von einem Berater verlangt wird. Je nachdem in welchen Bereich du arbeitest, ist es sogar vorgeschrieben bzw. wird man extra darauf geschult den Namen des Kunden, im Gespräch mindesten x-x Mal zu erwähnen. Und erwarte nicht, dass das, was du aus beruflichen Gründen machen musst, auch für alle anderen gilt.
Ich für meinen Teil empfinde es zum Bsp. nervig /störend, wenn man mich ständig im Gespräch mit meinem Namen anspricht. Ich fühle mich dann schnell verarscht.