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Problem mit Kunde mit Behinderung

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Hallo

in der Nähe meiner Arbeitsstelle gibt es eine Wohneinrichtung für Erwachsene mit intellektueller/geisteiger Behinderung. Einige Bewohnerinnen und Bewohner kommen gerne zu uns kucken. Das stört uns auch nicht gross, der Chef erlaubt es explizit. Sie kommen vielleicht einmal pro Woche. Meist schauen sie auch nur 2-3min und gehen dann wieder. Insbesondere ein Mann mittleren Alters kommt jedoch sehr oft. Er quatsch immer sehr lang und zeigt uns seine Sammlung an Bastelbögen. Er erklärt und immer seine neuen Werke. Zwischenzeitlich war er so viel da, dass wir in (Absprache mit dem Chef) mit ihm eine "Regel" machen mussten: Wenn er kommt muss er fragen, ob es jetzt okay ist. Wenn wir nein sagen, dann sind wir beschäftigt und darf am nächsten Tag wieder fragen kommen. Wenn wir ja sagen, darf er reinkommen, sich setzen und einen Moment quatschen. Das hat er sehr gut umgesetzt, er hat seit wir die Regel eingeführt haben immer gefragt. Und wenn wir dem Besuch zugestimmt haben, dann steht er nach ein paar Minuten von selber wieder auf und sagt, dass wir jetzt weiterarbeiten müssen und verabschiedet sich.

Nun wollte ich mich erkenntlich zeigen, dass er es so gut respektiert, und habe einen Bastelbogen gekauft und den schön eingepackt. Als er letzten Freitag kam, habe ich ihm erklärt, dass wir es sehr schätzen, wie gut er sich an die Regel hält, und dass ich ihm deswegen etwas schenken möchte. Als er den Bogen ausgepackt hat, hat sich sein gesicht sofort verdunkelt und er hat aufgewühlt gesagt, dass er den nicht will. Ich habe ihm angeboten, dass ich ihm einen anderen Bogen besorge, falls ihm der nicht gefällt. Er war sichtlich aufgewühlt und hat laut gesagt, dass er gar keinen will. Er hat den Bogen auf den Tisch geknallt und ist ohne tschüss gegangen. Wir waren erstmal etwas verwirrt, wir haben ihn noch nie aufgewühlt erlebt. Ich habe es nicht persönlich genommen. Klar ist es schade, aber wer weiss was dahinter steckt. Falsche Marke, falsche Grösse, falsche Motive... Ich habe den Bogen direkt am Abend noch den Kindern einer Kundin mitgegeben, die haben sich sehr gefreut.

Am Montag kam er, aber wir waren beschäftigt und haben nein gesagt. Am Dienstag kam er auch wieder, aber hat mich gemieden.

Heute Morgen kam er reingestürmt und hat nach dem Bastelbogen gefragt, er brauche ihn dringend. Ich habe ihm freundlich gesagt, dass wir den nicht mehr haben. Er hat mich gefragt wieso, und ich habe ihn daran erinnert, dass er ihn letzte Woche nicht wollte. Er fragte, was ich damit gemacht habe, er wolle den Bogen jetzt nehmen. Ich habe (wieder freundlich) gesagt, dass ich ihn jemandem gegeben habe, der ihn gerne genommen hat. Daraufhin wurde er wütend und ist zu meiner Kollegin gegangen und hat ihr entrüstet erzählt, ich hätte sein Geschenk weiter verschenkt. Er ha laut angekündigt, dass er mich nicht mehr mag, mich nicht ausstehen kann und nie wieder mit mir reden würde.
Am Nachmittag ist er nochmal zwei mal reingekommen, jeweils zu meiner Kollegin gelaufen und hat auf mich gezeigt und vor Kunden gesagt "die dort mag ich nicht, die kann ich nicht ausstehen!"

Der Chef hat ihn dann vom Geshäft verwiesen und er darf jetzterst mal den Rest der Woche nicht kommen. Der Chef möchte ihm aber nicht dauerhaft Hausverbot erteilen, obwohl mindestens eine Kollegin ihn nicht mehr sehen möchte nach der Aktion heute. Ich fände es sehr schade wenn er ausgeschlossen würde. Andererseits ist mir die Situation serh unangenehm. Mein Chef meinte, ich hätte ihm nicht ehrlich erzählen sollen, warum der Bogen weg ist, weil ihn das evtl getriggert hat. Laut dem Chef hätte ich eine Aurede suchen sollen, z.B. der Bigen wurde gestohlen. Aber ich finde andererseits, wenn der Mann genug verständnis hat, die Besuchsregel umzusetzen, kann er vermutlich auch die Erklärung, warum es kein Geschenk mehr gibt verstehen. Habe ich zumindest gedacht.
 
X

XXXXXGuest

Gast
Hallo

in der Nähe meiner Arbeitsstelle gibt es eine Wohneinrichtung für Erwachsene mit intellektueller/geisteiger Behinderung. Einige Bewohnerinnen und Bewohner kommen gerne zu uns kucken. Das stört uns auch nicht gross, der Chef erlaubt es explizit. Sie kommen vielleicht einmal pro Woche. Meist schauen sie auch nur 2-3min und gehen dann wieder. Insbesondere ein Mann mittleren Alters kommt jedoch sehr oft. Er quatsch immer sehr lang und zeigt uns seine Sammlung an Bastelbögen. Er erklärt und immer seine neuen Werke. Zwischenzeitlich war er so viel da, dass wir in (Absprache mit dem Chef) mit ihm eine "Regel" machen mussten: Wenn er kommt muss er fragen, ob es jetzt okay ist. Wenn wir nein sagen, dann sind wir beschäftigt und darf am nächsten Tag wieder fragen kommen. Wenn wir ja sagen, darf er reinkommen, sich setzen und einen Moment quatschen. Das hat er sehr gut umgesetzt, er hat seit wir die Regel eingeführt haben immer gefragt. Und wenn wir dem Besuch zugestimmt haben, dann steht er nach ein paar Minuten von selber wieder auf und sagt, dass wir jetzt weiterarbeiten müssen und verabschiedet sich.

Nun wollte ich mich erkenntlich zeigen, dass er es so gut respektiert, und habe einen Bastelbogen gekauft und den schön eingepackt. Als er letzten Freitag kam, habe ich ihm erklärt, dass wir es sehr schätzen, wie gut er sich an die Regel hält, und dass ich ihm deswegen etwas schenken möchte. Als er den Bogen ausgepackt hat, hat sich sein gesicht sofort verdunkelt und er hat aufgewühlt gesagt, dass er den nicht will. Ich habe ihm angeboten, dass ich ihm einen anderen Bogen besorge, falls ihm der nicht gefällt. Er war sichtlich aufgewühlt und hat laut gesagt, dass er gar keinen will. Er hat den Bogen auf den Tisch geknallt und ist ohne tschüss gegangen. Wir waren erstmal etwas verwirrt, wir haben ihn noch nie aufgewühlt erlebt. Ich habe es nicht persönlich genommen. Klar ist es schade, aber wer weiss was dahinter steckt. Falsche Marke, falsche Grösse, falsche Motive... Ich habe den Bogen direkt am Abend noch den Kindern einer Kundin mitgegeben, die haben sich sehr gefreut.

Am Montag kam er, aber wir waren beschäftigt und haben nein gesagt. Am Dienstag kam er auch wieder, aber hat mich gemieden.

Heute Morgen kam er reingestürmt und hat nach dem Bastelbogen gefragt, er brauche ihn dringend. Ich habe ihm freundlich gesagt, dass wir den nicht mehr haben. Er hat mich gefragt wieso, und ich habe ihn daran erinnert, dass er ihn letzte Woche nicht wollte. Er fragte, was ich damit gemacht habe, er wolle den Bogen jetzt nehmen. Ich habe (wieder freundlich) gesagt, dass ich ihn jemandem gegeben habe, der ihn gerne genommen hat. Daraufhin wurde er wütend und ist zu meiner Kollegin gegangen und hat ihr entrüstet erzählt, ich hätte sein Geschenk weiter verschenkt. Er ha laut angekündigt, dass er mich nicht mehr mag, mich nicht ausstehen kann und nie wieder mit mir reden würde.
Am Nachmittag ist er nochmal zwei mal reingekommen, jeweils zu meiner Kollegin gelaufen und hat auf mich gezeigt und vor Kunden gesagt "die dort mag ich nicht, die kann ich nicht ausstehen!"

Der Chef hat ihn dann vom Geshäft verwiesen und er darf jetzterst mal den Rest der Woche nicht kommen. Der Chef möchte ihm aber nicht dauerhaft Hausverbot erteilen, obwohl mindestens eine Kollegin ihn nicht mehr sehen möchte nach der Aktion heute. Ich fände es sehr schade wenn er ausgeschlossen würde. Andererseits ist mir die Situation serh unangenehm. Mein Chef meinte, ich hätte ihm nicht ehrlich erzählen sollen, warum der Bogen weg ist, weil ihn das evtl getriggert hat. Laut dem Chef hätte ich eine Aurede suchen sollen, z.B. der Bigen wurde gestohlen. Aber ich finde andererseits, wenn der Mann genug verständnis hat, die Besuchsregel umzusetzen, kann er vermutlich auch die Erklärung, warum es kein Geschenk mehr gibt verstehen. Habe ich zumindest gedacht.
Das klingt merkwürdig.

Falls dich der Grund für sein Verhalten interessiert, könntest du vielleicht in der Einrichtung nachfragen. Vielleicht hat er dort die Geschichte aus seiner Sicht erzählt und dabei die Gründe für sein Verhalten mit erklärt.
 
G

Gelöscht 122269

Gast
Könntest du den Bogen einfach nochmal kaufen? Dann gibst du ihm den nächste Woche und sagst, dass es ein Missverständnis war und es dir leid tut. Und nimm es sportlich, ein bisschen recht hat er ja - es war ein Geschenk. Ich verstehe dich aber natürlich trotzdem, seine Reaktion war eben nicht gut einzuordnen.
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Das habe ich mir auch überlegt, mit dem Bogen nochmal kaufen, aber ich weiss nicht, ob das dann einen gegenteiligen Effekt hat. Also ob er es durchschaut und sich veräppelt fühlt. :/

Es war zwar ein geschenk, aber nachdem er es hingeknallt hat, bin ich davon ausgegangen, dass er es sicher nicht mehr möchte...
 
X

XXXXXGuest

Gast
Das habe ich mir auch überlegt, mit dem Bogen nochmal kaufen, aber ich weiss nicht, ob das dann einen gegenteiligen Effekt hat. Also ob er es durchschaut und sich veräppelt fühlt. :/

Es war zwar ein geschenk, aber nachdem er es hingeknallt hat, bin ich davon ausgegangen, dass er es sicher nicht mehr möchte...
Meiner Meinung nach sollte man erst herausfinden, was hinter diesem Sinneswandel steckte.

Sonst riskierst du, dass du dir die Mühe machst und es trotzdem nicht gut ankommt.
 
G

Gelöscht 122269

Gast
Hm...ich denke, das ist hier der Punkt: Bei dem Herrn ist doch ganz offensichtlich nicht immer von nachvollziehbaren, ich sag mal "üblichen", Reaktionen und Verhaltensweisen auszugehen. Und wenn er sich veräppelt (warum eigentlich?) fühlen sollte, nimm es wieder sportlich und lächel.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Da er geistig behindert ist, lässt sich schwer sagen, was ihn getriggert hat. Aber ich denke nicht, dass es an der Farbe, Größe etc gelegen hat. Ein Trauma aus Kinderzeit, vielleicht war er auch einfach überfordert mit der Situation.

Ich denke das ein Gespräch mit den Betreuern das Ganze aufklären kann. Sie wissen am besten wie er tickt und können ihn auch erklären wie er sich zu verhalten hat, wenn er zu euch kommt.

Ich verstehe wenn es dir unangenehm ist, aber lass ihn einfach sein Ding machen, solange er nicht laut unangenehme Sachen ruft.
Versuche nichts mit ihm zu klären oder klarzustellen bzw. nur wenn es die Betreuer begleiten oder absegnen.

Ich finde deine Geste trotzdem schön, auch wenn es nicht so aufgenommen wurde wie erwartet.
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Erist seither jeden Tag gekommen und hat betont, dass er mich nicht ausstehen könne.

Ich habe mit seinem Betreuer telephoniert. Der eminte, auch wenn es unangenehm ist, würden wir am besten helfen, in dem ich nicht mehr mit ihmspreche und meine Kolleg*innen ihn wegschicken sollen wenn er sich über mich auslässt. Wir sollen auf gar keinen Fall es versuchen "wieder gut" zu machen, das wir ansonsten vermitteln würden, dass er bei uns durch wütendes Verhalten/Geläster etc. etwas erreichen kann was er möchte. es sei ihm nämlich durchaus bewusst, dass seine Reaktion aufs Geschenk unagemessen war, wenn schon solle er auf uns zukommen und sich entschuldigen.
 
X

XXXXXGuest

Gast
Erist seither jeden Tag gekommen und hat betont, dass er mich nicht ausstehen könne.

Ich habe mit seinem Betreuer telephoniert. Der eminte, auch wenn es unangenehm ist, würden wir am besten helfen, in dem ich nicht mehr mit ihmspreche und meine Kolleg*innen ihn wegschicken sollen wenn er sich über mich auslässt. Wir sollen auf gar keinen Fall es versuchen "wieder gut" zu machen, das wir ansonsten vermitteln würden, dass er bei uns durch wütendes Verhalten/Geläster etc. etwas erreichen kann was er möchte. es sei ihm nämlich durchaus bewusst, dass seine Reaktion aufs Geschenk unagemessen war, wenn schon solle er auf uns zukommen und sich entschuldigen.
Das klingt sinnvoll, auch wenn es ein wenig schade ist, dass ihr nun 'pädagogisch' sein sollt.

Schließlich hat es damit angefangen, dass du ihm eine Freude machen wolltest.

Sprich das mit deinem Chef und deinen Kolleg/innen ab.

Wenn der Chef sein o. K. gibt, dann macht das so. Vielleicht lernt der Beschenkte etwas dadurch.

Eine derartige Erfahrung kann durchaus heilsam und hilfreich sein (persönliche Erfahrung aus meiner Kindheit)
 

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