Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Pränataldiagnostik

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

ich würde gerne eure Meinung zur Pränataldiagnostik wissen? Ich habe ja nichts dagegen, dass man untersucht wird. Wenn ich aber das Thema Down Syndrom thematisiere, dann wird mir schon mulmig. Wäre es nicht besser mehr soziale Angebote herzustellen, als Massenabtreibungen zu provozieren. In Island hat es meiner Meinung nach eine erschreckende Entwicklung gegeben. Ich bin keine Abtreibungsgegnerin, aber ich sehe es sehr kritisch.

Was ist eure Meinung dazu?
 
Ich war nicht mehr ganz so jung, als ich schwanger wurde.

Meine Erfahrung war, dass Ärzte förmlich dazu drängen, bestimmte Untersuchungen zu machen, in dem Fall war es eine Fruchtwasseruntersuchung. Das Argument war: In Ihrem Alter macht man das.

Die Gefahr, dass bei der Untersuchung das Kind geschädigt wird war nur Zehntelprozente niedriger wie die Gefahr, dass mein Kind Trisomie 21 hat. Ich habe mich dagegen entschieden und für mich war es der einzige richtige Weg.
 
Hallo K.,

ich finde das ein sehr schwieriges Thema.
Ich finde Downies eigentlich irgendwie angenehm und umgänglich. Wie erwachsene Kinder oder so ähnlich.
Aber ich finde die Herausforderung echt schwierig. Ist bestimmt auch eine finanzielle große Sache.
Aber ich vertraue da eher dem deutschen Staat, dass es für jeden Menschen eine Lösung gibt und ich habe auch mal in einem Heim/Bauernhof ein paar Tage gearbeitet, wo diese untergebracht waren. Und es hat mir echt Spaß gemacht. Und sie machen nie den Eindruck, als würden sie unter ihrer Krankheit leiden. Im Gegenteil.
Deshalb würde ich deswegen keine Diagnostik durchführen, wenn kein Risiko besteht.
Wenn ein Risiko besteht würde ich es vielleicht doch wiederum machen. Weil dann ist man ja schon eher Älter und für ein zweites Kind vielleicht zu alt und man will ja schon ein gesundes Kind haben das normal aufwächst und einem das Familienleben gibt, weswegen man ja sich entscheidet ein Kind zu machen. Wenn ich aber schon mehrere Kinder hätte, dann wäre mir das völlig schnuppe.
Ich denke das statistische Problem besteht deshalb, weil in unserer heutigen Zeit die Mütter immer später Mütter werden und deshalb die Problematik größer ist. Deshalb find ich es gut sich darüber Gedanken zu machen, würde aber die Entwicklung so aus dem stehgreif nicht so dramatisch sehen. Aber ich finde es ein wichtiges Thema. Weil Kinderkriegen tut man ja auch nicht einfach so.
Aber ich glaube die wenigsten Menschen haben einen echten Bezug zu der Problematik und wenn man sich dann fragt, willst du das Risiko eingehen ja oder nein. Dann entscheidet man sich ohne groß vorher nachzudenken und Lebenerfahrung zu haben für ein nein. Ist eigentlich typisch deutsch würde ich sagen. Aber Deutschland ist ja eigentlich bekannt dafür für kluge und gewissenhafte Köpfe. Und deshalb urteile ich nicht über alle. Nur über mich ;-) und ich finde es schon ganz ok so. Mit Isländer kenne ich mich sowieso nicht so gut aus ;-)
 
Hallo, cool, dass du die Idee gleich umgesetzt hast.

Schwieriges Thema. Die Wissenschaft erschließt halt auch immer wieder Möglichkeiten, die ethisch fragwürdig sind. Ist ja beim Klonen nichts anderes.

Ich befürworte auch nicht alles, was gemacht wird, und vieles wird ja auch nur sehr eingeschränkt erlaubt. Aber prinzipiell muss Forschung in alle Richtungen gefördert werden, nur so gibt es Fortschritt.

Ein behindertes Kind zu betreuen ist eine große Herausforderung und ändert die gesamte Lebensplanung. Ich finde, die Entscheidung muss den Eltern überlassen werden. Und es gibt ja auch viele Menschen, für die eine Abtreibung nie in Frage käme oder die, wie @Sisandra das gar nicht untersucht haben wollen.

als Massenabtreibungen zu provozieren.

DU provozierst mit solchen Begriffen.

„das Risiko, ein Baby mit Down-Syndrom zu gebären bei 1: 1000 liegt, haben 35- Jährige ein Risiko von 1:300.“

Ja, ist nicht so wenig, aber „Massenabtreibungen“ ist trotzdem sehr überzogen. Wieviele Frauen weltweit haben überhaupt Zugang zu PND?

Ich gebe dir allerdings Recht, wenn du den Leistungsdruck mitverantwortlich machst. Es ist wirklich traurig, dass Menschen, die anders sind, fast keinen Platz mehr kriegen.
 
Hallo, cool, dass du die Idee gleich umgesetzt hast.

Schwieriges Thema. Die Wissenschaft erschließt halt auch immer wieder Möglichkeiten, die ethisch fragwürdig sind. Ist ja beim Klonen nichts anderes.

Ich befürworte auch nicht alles, was gemacht wird, und vieles wird ja auch nur sehr eingeschränkt erlaubt. Aber prinzipiell muss Forschung in alle Richtungen gefördert werden, nur so gibt es Fortschritt.

Ein behindertes Kind zu betreuen ist eine große Herausforderung und ändert die gesamte Lebensplanung. Ich finde, die Entscheidung muss den Eltern überlassen werden. Und es gibt ja auch viele Menschen, für die eine Abtreibung nie in Frage käme oder die, wie @Sisandra das gar nicht untersucht haben wollen.



DU provozierst mit solchen Begriffen.

„das Risiko, ein Baby mit Down-Syndrom zu gebären bei 1: 1000 liegt, haben 35- Jährige ein Risiko von 1:300.“

Ja, ist nicht so wenig, aber „Massenabtreibungen“ ist trotzdem sehr überzogen. Wieviele Frauen weltweit haben überhaupt Zugang zu PND?

Ich gebe dir allerdings Recht, wenn du den Leistungsdruck mitverantwortlich machst. Es ist wirklich traurig, dass Menschen, die anders sind, fast keinen Platz mehr kriegen.


In Island kommt kaum ein Kind mit Down Syndrom zur Welt.
 
Das Problem ist aber, dass es sein kann dass die Behindertenfeindlichkeit zunimmt. Wie sollen sich die Menschen fühlen die mit Down Syndrom leben. Sie denken sich wir sind eine Last und man will uns gar nicht. Es kann auch sein dass man Schwangeren unter Druck setzt indem sie soziale Unterstützung kürzen. Nach dem Motto: Hättest ja Abtreiben können.
 
Es gibt ein Recht auf Nichtwissen. Keine werdende Mutter wird dazu gezwungen, pränatale Tests durchführen zu lassen. Somit ist sie ohne Druck frei, sich unter allen vorstellbaren Voraussetzungen für ihr Baby zu entscheiden. Wird der Test gemacht und die Mutter entscheidet sich für eine Abtreibung, so muss ihr vorurteilsfrei dies zugestanden werden. Die Entscheidung für oder gegen ein behindertes Kind ist sehr persönlich und ist niemals leicht. Aber niemand hat das Recht, in ihre Entscheidung reinzureden.

Ebenso, wie es zugestanden wird, Babys aus nichtigen Gründen (passt gerade nicht in meinen Lebensplan) abzutreiben und auch, wenn sie sich nach dem Testergebnis für das Baby entscheidet. Dann allerdings frage ich mich schon, wozu der Test überhaupt gemacht wurde.

Ein Kind mit Trisomie 21 bedeutet neben erheblichen familiären Belastungen bzgl. körperlicher und geistiger Entwicklung des Kindes auch eine Stigmatisierung der Familie. Nicht jeder hat die Kraft, sein ganzes Leben vollkommen darauf auszurichten. Es ist so leicht, als nicht Betroffener zu sagen "ja natürlich, ich würde..." aber ob man im Ernstfall dafür bereit wäre, bezweifle ich. Es ist nicht nur dieses "niedliche Aussehen" und die freundliche Art, die diese Kinder ausmachen, sondern die Diagnose zieht einen ganzen Rattenschwanz von weiteren schwerwiegenden Erkrankungen nach sich. Das bedeutet ein nicht enden wollender Marathonlauf der Eltern von Ärzten zu Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, immer wieder Krankenhaus usw.

Es ist ja nicht nur Trisomie21, die pränatal diagnostiziert werden kann, sondern z.B. auch Zwerchfellhernie oder schwere Herzfehler. Wer jemals auf einer Kinderstation Kinder gesehen hat, die nie das Krankenhaus verlassen haben und werden, die wie Zombies seit ihrer Geburt an Schläuchen hängen, deren Lebensweg und die damit zusammenhängende Lebenverlängerung eine einzige Qual ist, der fragt sich vielleicht auch: warum muss dieses Kind so leiden, bis es sterben darf.
 
Es gibt ein Recht auf Nichtwissen. Keine werdende Mutter wird dazu gezwungen, pränatale Tests durchführen zu lassen. Somit ist sie ohne Druck frei, sich unter allen vorstellbaren Voraussetzungen für ihr Baby zu entscheiden. Wird der Test gemacht und die Mutter entscheidet sich für eine Abtreibung, so muss ihr vorurteilsfrei dies zugestanden werden. Die Entscheidung für oder gegen ein behindertes Kind ist sehr persönlich und ist niemals leicht. Aber niemand hat das Recht, in ihre Entscheidung reinzureden.

Ebenso, wie es zugestanden wird, Babys aus nichtigen Gründen (passt gerade nicht in meinen Lebensplan) abzutreiben und auch, wenn sie sich nach dem Testergebnis für das Baby entscheidet. Dann allerdings frage ich mich schon, wozu der Test überhaupt gemacht wurde.

Ein Kind mit Trisomie 21 bedeutet neben erheblichen familiären Belastungen bzgl. körperlicher und geistiger Entwicklung des Kindes auch eine Stigmatisierung der Familie. Nicht jeder hat die Kraft, sein ganzes Leben vollkommen darauf auszurichten. Es ist so leicht, als nicht Betroffener zu sagen "ja natürlich, ich würde..." aber ob man im Ernstfall dafür bereit wäre, bezweifle ich. Es ist nicht nur dieses "niedliche Aussehen" und die freundliche Art, die diese Kinder ausmachen, sondern die Diagnose zieht einen ganzen Rattenschwanz von weiteren schwerwiegenden Erkrankungen nach sich. Das bedeutet ein nicht enden wollender Marathonlauf der Eltern von Ärzten zu Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, immer wieder Krankenhaus usw.

Es ist ja nicht nur Trisomie21, die pränatal diagnostiziert werden kann, sondern z.B. auch Zwerchfellhernie oder schwere Herzfehler. Wer jemals auf einer Kinderstation Kinder gesehen hat, die nie das Krankenhaus verlassen haben und werden, die wie Zombies seit ihrer Geburt an Schläuchen hängen, deren Lebensweg und die damit zusammenhängende Lebenverlängerung eine einzige Qual ist, der fragt sich vielleicht auch: warum muss dieses Kind so leiden, bis es sterben darf.

Noch wird das so sein. Denke mal weiter. Es wird hier suggeriert dass man Frauen dazu zwingen will die Kinder zu gebären. Nein es geht mir darum wie die gesellschaftlichen Auswirkungen sind. Wie gehen wir mit Menschen um die jegliche Einschränkungen haben. Wollen wir alles loswerden was nicht perfekt ist. Es ist nicht immer nur die individuellen Eltern die Entscheidungen treffen, auch die Gesellschaft kann ziemlichen Druck ausüben. Es geht darum wie geht man zukünftig damit um und wo sind die Grenzen.
 
Noch wird das so sein. Denke mal weiter. Es wird hier suggeriert dass man Frauen dazu zwingen will die Kinder zu gebären.
Wer will Frauen zwingen? Niemand hat das Recht, eine Frau zu zwingen, aus was für Gründen auch immer, ob das Kind gesund ist oder nicht, auszutragen, abzutreiben oder überhaupt den Test zu machen. Das wäre ein Rückschritt in der Selbstbestimmung.
Nein es geht mir darum wie die gesellschaftlichen Auswirkungen sind. Wie gehen wir mit Menschen um die jegliche Einschränkungen haben. Wollen wir alles loswerden was nicht perfekt ist.
Ich glaube, du hast keine Vorstellung davon, welche Behinderungen während oder nach einer Geburt oder im Laufe der ersten Lebensjahre entstehen können oder dann erst aufgedeckt werden. Du fabulierst also, dass die Gesellschaft in Zukunft all diese Kinder los werden will? Nicht "die Gesellschaft" steht im Vordergrund, sondern einzig und allein die betroffene Familie, die die Hauptlast der Behinderung tragen muss.
Es ist nicht immer nur die individuellen Eltern die Entscheidungen treffen, auch die Gesellschaft kann ziemlichen Druck ausüben. Es geht darum wie geht man zukünftig damit um und wo sind die Grenzen.
Entschuldige mal. Es kann nicht sein, dass für "die Gesellschaft" jede Art von Abtreibung akzeptabel ist, nur Kinder mit pränatal erkannten Erkrankungen überleben müssen, weil sie in deiner Logik für "die Gesellschaft" eine besondere, lehrreiche Bedeutung haben.
Es kann niemand zum Test oder zur Abtreibung gedrängt werden. Und solange es nicht so weit ist, betreibst du mit deinem "zukünftig" Schwarzmalerei.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben