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Planlos und beruflich in Sackgasse

Mohy

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin 33 Jahre alt und befinde mich leider gerade in einer Sackgasse. Nach meinem BWL Bachelor-Studium, welches ich recht spät mit 30 abschloss bin ich durch Zufall im Vertrieb gelandet. Also nicht, weil ich es unbedingt wollte, sondern weil's der erste Job war, der mir zuflog und man ja irgendwie Geld verdienen muss. Mittlerweile bin ich sehr unglücklich mit dem Beruf und bin psychisch nicht mehr in der Lage in dem Bereich zu arbeiten. Ich weiß , dass nicht alles optimal in meinem Leben gelaufen ist bzw. läuft, habe auch immer mal wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen.

Die Planlosigkeit zieht sich bis jetzt eigentlich durch mein ganzes Leben. Habe bereits eine kaufm. Ausbildung hinter mir und im Studium gab es mal verschiedene Dinge, bei denen ich dachte, das könnte ich mir vorstellen und ich habe mich auch viel informiert zb. bei Karrieretagen in Unternehmen. Es hat aber nie so wirklich klick gemacht - sodass ich wusste diesen Weg schlage ich jetzt ein.

Vlt liegt es daran, dass ich Angst davor habe eine Entscheidung zu fällen und dadurch andere Türen endgültig zu verschließen?! Auf der anderen Seite habe ich Angst davor, dass mein Leben einfach an mir vorbeizieht und ich im Nachhinein evtl. nicht getroffenen bzw. falschen Entscheidungen bereue.

Grds. geht es mir nicht darum groß Karriere zu machen. Ich möchte einen Job, der mir einigermaßen Spaß macht und zu meiner Persönlichkeit passt, sinnstiftend für mich ist und finanziell sollte es natürlich auch passen.

Aktuell könnte ich mir diese Dinge vorstellen:

- Master im Bereich BWL z.B. Steuern / Rechnungslegung
- Zweitstudium z.B. soziale Arbeit
- Job suchen im öffentlichen Dienst oder bei gemeinnützigen Unternehmen z.B im Rechnungswesen
- Vlt gibt es auch die Möglichkeit Weiterbildungen zu machen
- Evtl. eine weitere Ausbildung machen

Richtig überzeugt bin ich aber von keinen der Dingen, deswegen frage ich mich, ob es eigentlich möglich ist auch in diesem Alter nochmal in einen Beruf reinzuschnuppern z.B. über ein kurzes Praktikum oder Probearbeiten. Vlt wisst ihr etwas dazu?

Ich freue mich sehr, falls ihr vlt ein oder zwei Denkanstöße für mich habt.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Mohy
na ja, ich würde mir an deiner Stelle genau überlegen, was du verändern möchtest?

- Master im Bereich BWL z.B. Steuern / Rechnungslegung
Ein wenig trockenere Arbeit, mehr mit Zahlen, aber kannst du das nicht schon mit deinem Studium machen, eventuell mit einer Fortbildung?

- Zweitstudium z.B. soziale Arbeit
Andere Richtung, emotional fordernder, dafür vielleicht auch erfüllender, hier bräuchtest du wahrscheinlich wirklich noch einmal ein Studium. Eventuell findest du einen Job bei einem kleinen Träger und studierst nebenbei?

- Job suchen im öffentlichen Dienst oder bei gemeinnützigen Unternehmen z.B im Rechnungswesen
Öffentlicher Dienst sind sicherere Arbeitsplätze, zum Teil vielleicht ein bisschen weniger spannend, eingefahrene Arbeitsabläufe, dafür meist weniger stressig als die in der freien Wirtschaft. Vorteil: du kannst das mit deinem Studium machen, Rechnungswesen?

Ich glaube, in deinem Alter würde ich vermeiden, noch einmal ein neues Studium, eine neue Ausbildung anzufangen, außer natürlich, du möchtest dich noch einmal ganz neu aufstellen, wie mit der sozialen Arbeit.

Fortbildungen kannst du ja immer machen, klar, eventuell ein Fernstudium nebenbei. Vielleicht suchst du dir einen neuen Job gezielt nach den Entwicklungsmöglichkeiten aus, im öffentlichen Dienst (gerade bei großen Arbeitgebern) etwa sind die tatsächlich immer ganz gut.
 
G

Guestxy

Gast
Hallo zusammen,

ich bin 33 Jahre alt und befinde mich leider gerade in einer Sackgasse. Nach meinem BWL Bachelor-Studium, welches ich recht spät mit 30 abschloss bin ich durch Zufall im Vertrieb gelandet. Also nicht, weil ich es unbedingt wollte, sondern weil's der erste Job war, der mir zuflog und man ja irgendwie Geld verdienen muss. Mittlerweile bin ich sehr unglücklich mit dem Beruf und bin psychisch nicht mehr in der Lage in dem Bereich zu arbeiten. Ich weiß , dass nicht alles optimal in meinem Leben gelaufen ist bzw. läuft, habe auch immer mal wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen.

Die Planlosigkeit zieht sich bis jetzt eigentlich durch mein ganzes Leben. Habe bereits eine kaufm. Ausbildung hinter mir und im Studium gab es mal verschiedene Dinge, bei denen ich dachte, das könnte ich mir vorstellen und ich habe mich auch viel informiert zb. bei Karrieretagen in Unternehmen. Es hat aber nie so wirklich klick gemacht - sodass ich wusste diesen Weg schlage ich jetzt ein.

Vlt liegt es daran, dass ich Angst davor habe eine Entscheidung zu fällen und dadurch andere Türen endgültig zu verschließen?! Auf der anderen Seite habe ich Angst davor, dass mein Leben einfach an mir vorbeizieht und ich im Nachhinein evtl. nicht getroffenen bzw. falschen Entscheidungen bereue.

Grds. geht es mir nicht darum groß Karriere zu machen. Ich möchte einen Job, der mir einigermaßen Spaß macht und zu meiner Persönlichkeit passt, sinnstiftend für mich ist und finanziell sollte es natürlich auch passen.

Aktuell könnte ich mir diese Dinge vorstellen:

- Master im Bereich BWL z.B. Steuern / Rechnungslegung
- Zweitstudium z.B. soziale Arbeit
- Job suchen im öffentlichen Dienst oder bei gemeinnützigen Unternehmen z.B im Rechnungswesen
- Vlt gibt es auch die Möglichkeit Weiterbildungen zu machen
- Evtl. eine weitere Ausbildung machen

Richtig überzeugt bin ich aber von keinen der Dingen, deswegen frage ich mich, ob es eigentlich möglich ist auch in diesem Alter nochmal in einen Beruf reinzuschnuppern z.B. über ein kurzes Praktikum oder Probearbeiten. Vlt wisst ihr etwas dazu?

Ich freue mich sehr, falls ihr vlt ein oder zwei Denkanstöße für mich habt.

Liebe Grüße
Hi,

also grundsätzlich: wir alle treffen die ganze Zeit Entscheidungen und dadurch gehen ständig Türen auf und zu. Das lässt sich nicht vermeiden. Davor braucht du also keine Angst zu haben.

Genau so grundsätzlich: muss der Job, den du machst, wirklich sinnstiftend sein?

Und was bedeutet sinnstiftend für dich?

Angenommen, du bist der Meinung, dass es Sinn macht, Menschen zu helfen oder du siehst deinen Lebenssinn in einer Religion.

Bedeutet das dann automatisch für dich, dass zum Beispiel eine Arbeitsstelle, in der du zur Produktion von Gummibärchen beiträgst, für dich sinnlos wäre?

Viele Menschen essen sehr gerne Gummibärchen. Man könnte sagen, dass Gummibärchen zur guten Laune in der Welt beitragen.

Andererseits ist es auch gut möglich, einen höheren Sinn im Leben zu erreichen, ohne jemals ein Gummibärchen gegessen zu haben.

Es ist dein Leben, diese Entscheidung kannst also nur du für dich treffen.

In jedem Fall denke ich, dass du dir deinen Beruf so wählen solltest, dass du nicht leidest.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig : was genau stört dich an deiner aktuellen Arbeit und was wünschst du dir stattdessen?

Es ist zum Beispiel ein Riesenunterschied, ob dich etwas strukturelles stört (vielleicht, dass ein Teil des Gehalts erfolgsabhängig ist), ob du nicht glücklich in dem Team bist, weil die Leute nicht freundlich / kooperativ sind oder ob du grundsätzlich lieber eine Arbeit ohne viel Kundenkontakt hast.

Und dann wäre es auch wichtig, ob dich stört, dass du viel Kontakt mit Menschen hast oder ob es dich nur stört, diese Menschen als Kunden zu sehen.

Viele Menschen neigen bei der Berufswahl dazu Schwächen unbewusst kompensieren zu wollen.

Überleg dir stattdessen, was deine Stärken sind, was du gut kannst und gern tust und lass dich davon leiten.

Wenn du dir darüber nicht sicher bist, dann frag Menschen, die dich kennen und die dich mögen.

Und dann überleg dir, was du davon in einem beruflichen Umfeld tun kannst, in das du mit deiner Ausbildung möglichst leicht rein kommst.

Hilft das irgendwie weiter?
 
G

Gelöscht 126584

Gast
Vlt liegt es daran, dass ich Angst davor habe eine Entscheidung zu fällen und dadurch andere Türen endgültig zu verschließen?! Auf der anderen Seite habe ich Angst davor, dass mein Leben einfach an mir vorbeizieht und ich im Nachhinein evtl. nicht getroffenen bzw. falschen Entscheidungen bereue.
Ich denke, davon musst du dich lösen, von dieser Idee, dass du eine einmal getroffene Entscheidung auf ewig unveränderlich getroffen hast. Man kann grundsätzlich immer Veränderungen vornehmen. In manchen Situationen ist es leichter als in anderen, freilich.

Du hast Angst, eine Entscheidung zu bereuen, deshalb verharrst du im Status Quo. Das ist auch eine Entscheidung - die nichts zu ändern. Und dass du diese Entscheidung bereust, weißt du bereits.
Also triff eine andere Entscheidung.
Es gibt diesen wahren Spruch: ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber ich weiß, dass es anders werden muss, damit es besser werden kann.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Mach halt die Stellenanzeigen auf und denk nicht lange nach, mach mit beim erstbesten Job, der dir ins Auge sticht und bewirb dich dort. Schau dir alles an und sag dir, überall lernst du etwas dazu, du lernst dich besser kennen, deine Fähigkeiten besser einschätzen, den Spreu vom Weizen trennen.
Du weißt noch nicht, was deins ist, das erfährst du, wenn du es in der Hand hast.

Dein Problem ist einzig und alleine deine Angst vor Fehlentscheidungen.
Was passiert, wenn du nach drei Monaten hineinschnuppern in den neuen Job merkst, das ist fade, stressig, nicht wirklich richtig für dich, was du da machst? Dann bereue nicht, wenn du den weglegst, wie du auch nicht bereuen darfst, wenn du diese Beschäftigung aufgibst.

Beim Schuhkauf gehst du ja auch nicht anders vor, du schlüpfst hinein, wenns nicht passt, suchst du weiter.
Angebot und Nachfrage durchgehen, statt grübeln. Du bist Anpassungsfähig, hast durch deinen bisherigen Wandel beweisen können, dass du Ziele durchboxen kannst, dass du lernfähig bist, dass du in manchen Bereichen eine leichte Hand hast, in manchen weniger. Auf das musst du achten, was dir leicht von der Hand geht, darin bist du gut und nur weil es für dich mühelos klappt, was du machst, heißt das nicht, dass das jeder kann.

Such dir das, was du kannst, worin du dir leicht tust, wie gesagt, jeder kann nicht, was du gut kannst.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
@tonytomate
Es ist aber durchaus lebenswerter, wenn einem der Job Spass macht. Scheixxtage gibt es überall, aber wenn das Gesamtpaket stimmt, sind auch die besser zu ertragen.

@Mohy
Liegt dir Rechnungswesen? Dann bewirb dich auf solche Stellen! Dafür brauchst du kein weiteres Studium. Du hast eine kaufmännische Ausbildung! Eventuell kannst du bei einer neuen Stelle noch mal über eine datev-Schulung nachdenken, wenn die nicht sogar vom neuen Betrieb übernommen wird.

Und jeder von uns hat schon Fehlentscheidungen getroffen. Gibt schlimmeres. Aber man lernt immer was dazu und es ergeben sich durch jeden neuen Job auch neue Kontakte und Perspektiven.
 

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