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Partner ist nicht hochsensibel

Prinzessin

Neues Mitglied
Hallo, ich suche den Austausch mit Menschen, die auch in einer Beziehung mit nicht-Hochsensiblen sind/waren.
Zu meiner Geschichte, ich war 18 Jahre mit meinem Noch-Mann zusammen, war mir lange nicht bewusst wie emotional weit auseinander wir sind. Nach einem Burnout im letzten Jahr habe ich mich getrennt und in Therapien intensiv mit meinen Bedürfnissen beschäftigt, die ich die vorherigen Jahre nicht wahrgenommen hatte. Ich bin mir inzwischen meiner Hochsensibilität bewusst und habe seit zwei Monaten einen neuen Partner. Er ist toll, und nicht hochsensibel. Das fordert uns beide heraus. Ich empfinde mich oft als anstrengend, klammernd und fordernd, er sieht das nicht so. Wir reden und diskutieren viel und sehr tiefgründig. Ich habe einfach unglaubliche Angst ihn mit meinen Eigenheiten zu überfordern und auszulaugen, weil ich aufgrund meiner Hochsensibilität gefühlt jeden Tag etwas auszudiskutieren habe und diese Gefühle bei mir immer sehr tief und intensiv sind. Ich möchte die Hochsensibilität aber nicht verstecken, sie gehört zu mir. Wir lernen uns grad erst kennen und die Anforderungen an ein Zusammenleben mit mir sind hoch. Ich bin überfordert damit, ein Maß zu finden was man einem nicht Hochsensiblen zumuten kann und wo ich jemanden, der mich aufrichtig liebt, kaputt zu spielen. Wie sind Eure Erfahrungen dazu? Viele Grüße
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
man kann sich auch tot diskutieren bzw. reflektieren bzw. analysieren.
tatsächlich empfand ich Partnerschaften, in denen wir beide so drauf waren, potentiell anstrengend und zu komplex.
Als ich dann in der nächsten Partnerschaft das Kontrastprogramm hatte, so, wie du jetzt,
habe ich diese "Diskussionen" schon noch eine Zeit vermisst und mir natürlich darüber dann auch wieder einen Kopf gemacht,
aber langfristig war das dann doch viel entspannter und nach ein paar Monaten ist mir dann auch nichts mehr abgegangen.

Mir kommt das eher so vor, als ob du dich nun ein bisschen ... naja, "nicht gesehen" fühlst bzw. die HS für dich so einen wichtigen Teil von dir ausmacht, dass du denkst, das muss der Dreh und Angelpunkt einer Beziehung sein...
und nun sagt der Typ einfach:
"so what?
ich liebe dich so oder so, mach einfach...."

Schon blöd, oder? :)
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
ich weiß nicht, ob die Hochsensibilität da das Problem ist, wenn Du unter die Gruppe der hochsensiblen Menschen fällst.
ich denke, zu diesem begriff existieren extrem viele Vorurteile, die meiner Meinung nach vor allem darin begründet sind, dass bei uns (also in der deutschen Sprache) der Begriff "sensibel" mehrere Bedeutungen hat.
Also einerseits bezeichnen wir mit "sensibel" menschen, die eher empfindlich sind: nicht viel einstecken können, nicht belastbar...sensibel eben. Auch mit leicht negativer Bedeutung.
dann bezeichnen wir als sensibel aber auch die Eigenschaft sehr intensiv zu fühlen und wahrzunehmen.
Letzteres trifft auf menschen zu, die hochsensibel sind.
Deswegen passt der Ausdruck "ehrhöhte Neurosensitivität" auch besser dazu, als Hochsensiblilität- finde ich.
Diese Menschen nehmen mehr und intensiver wahr, was aber eben NICHT zwangsläufig heißt, dass sie "Sensibelchen" sind. Also natürlich reagieren Menschen, die zB Stimmungen, zwischenmenschliche Vibrations und Details jeder Art sehr viel deutlicher wahrnehmen auch eher auf all diese Dinge, als Menschen, die es vielleicht garnicht wahrnehmen, aber das muss nicht heißen, dass Hochsensible Menschen unangemessen oder übertrieben reagieren.
Und DAS ist in meinen Augen auch der Knackpunkt für alle Arten von Beziehungen, die Hochsensible Menschen auszeichnen: Eigentlich besteht da nämlich garkein so großer Unterschied zu nicht Hochsensiblen.
Auch als Hochsensibler Mensch MUSS man nicht immer alles diskutieren, genau wie jemand, der nicht hochsensibel ist ja auch nicht ständig sein Inneres nach außen kehren muss.
ich schätze mal, dass dieses intensive Bedürfnis bei Dir garnicht so sehr mit der Hochsensibilität zu tun hat, sondern eher mit anderen Aspekten, die Du dann angehen solltest.
Also was genau ist der "anstrengede" Aspekt? warum und aus welchem Gefühl heraus musst Du ständig alles diskutieren? Wäre es nicht besser für euch beide, wenn Du die Dinge, die Du sagen willst kurz und knackig ausformulierne würdest, so dass er sie weiß, aber sie eben auch nicht zerredet werden?

Also ich bin selber hochsensibel und habe eine Partner, der das genaue Gegenteil ist.
mal ein Beispiel: Ich bin kein Typ für Stadtbesichtigungen: Diese Eindrücke sind mir ganz schnell deutlich zu viel. Ich packe das nicht lange und bin eigentlich schon nach einer Stunde mit meinen Kräften am Ende und muss mich ganz dringend ausruhen.
Früher habe ich irgendwie gehofft, dass mein Partner das "merkt" dass ich am Ende bin (ich hätte es an seiner Stelle sicher gemerkt). Das hat er aber nicht. Also bin ich weiter mitgelaufen und immer erschöpfter und wütender geworden ("wieso merkt der Trottel nicht, das ich nicht mehr kann?")
Und wenn ich überhaupt mal was gesagt habe, dann habe ich Dinge gesagt wie: "Also langsam könnten wir vielleicht mal einen Stop in einem Cafe machen"...daraus hat er natürlich nicht geschlossen, dass ich eigentlich sagen wollte: "Wenn ich jetzt nicht sofort was zu Essen bekomme, reiß ich Dir umgehend die Rübe runter".
Und es wäre auch totaler Unfug, jetzt stundenlang darüber zu diskutieren, warum man jetzt so oder so empfindet und wer jetzt "recht" hat: Es ist halt einfach so und fertig.

Inzwischen plane ich solche Dinge folgendermaßen: Ich suche mir die Stationen aus, die ich unbedingt sehen will und den Rest soll er sich allein anschauen, während ich gemütlich im Cafe sitze oder einfach nur auf einer Bank im Park.
So kommen wir klar: Also die Bedürfnisse klar aussprechen und dann jedem Partner die Chance geben, SEINE Bedürfnisse zu erfüllen: Für mich wäre es eben die Hölle, den ganzen Tag durch eine Stadt zu rennen und alles mögliche zu besichtigen und für meinen Mann wäre es die Hölle, die ganze zeit nur rumzuhocken. Also muss man da eben eine Lösung finden und nicht darauf beharren, den ganzen Tag zusammen zu verbringen.

So in etwa lässt sich das wohl auf jede Beziehung runterbrechen und besonders dann, wenn sich die Partner in ihren Charakteren stark unterscheiden.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Früher habe ich irgendwie gehofft, dass mein Partner das "merkt" dass ich am Ende bin (ich hätte es an seiner Stelle sicher gemerkt). Das hat er aber nicht. Also bin ich weiter mitgelaufen und immer erschöpfter und wütender geworden ("wieso merkt der Trottel nicht, das ich nicht mehr kann?")
also sorry, das ist nicht "normal", auch nicht für "Nicht-Hochsensible". ....
der Typ war nicht neurotypisch, sondern ein Holzklotz :)
 
Q

QuasiMasi

Gast
Moin,


ich denke du machst es zu nem Problem und deshalb wirds anstrengend und ein Problem lol,
wenn du Dich ihm mitteilst, dann ist das ok, wenn du dabei aber in die Verurteilung gehst weil du dich ständig mitteilst wirds problematisch, weil du dich (so funktioniert das Gehirn) automatisch auf das "Problem" fokussierst und es so ab Leben hälst, IHM ENERGIE GIBST

und dich dann wieder verurteilst und dich damit immer weiter reinsteigerst. Dann bist du in nem Teufelskreis.

Man kann dann schnell danach süchtig werden, weil man dann sein negatives Selbstgefühl daraus bezieht und diese negativen Emotionen zur Gewohnheit werden


Es könnte helfen, wenn du einfach mit all deiner Kraft versuchst Drauf zu scheißen und zu akzeptieren das du dich jetzt mitteilst, so nach dem Motto voll rein, und es nicht zu beurteilen sondern neutral zu bleiben

regelmäßige Meditation kann dir dabei helfen dich selbst zu beobachten und etwas neutraler zu werden



Und wenn es wiederkehrende Themen sind, solltet Ihr gemeinsam nach einer Lösung suchen wodurch dann gar nicht erst Diskussionsbedarf entsteht

Ein Rückzugsort, Alleine essen weil das Schmatzen unerträglich ist? nur x Mal die Woche treffen weil du Zeit für dich willst?
Ihr seid ja ein Team, nech
 

Marisol

Aktives Mitglied
Ich empfinde mich oft als anstrengend, klammernd und fordernd, er sieht das nicht so.
Das ist doch die Hauptsache. ER kommt damit zurecht.
Und wenn du dich als klammernd und fordernd erlebst, dann hat das nichts mit Hochsensibilität zu tun, sondern mangelnder Selbstkontrolle.
Ich habe einfach unglaubliche Angst ihn mit meinen Eigenheiten zu überfordern und auszulaugen,
Dann mäßige dich. Hochsensibilität ist kein Freifahrschein in egomanes Gebaren oder Ähnliches.
Wir lernen uns grad erst kennen und die Anforderungen an ein Zusammenleben mit mir sind hoch.
Er scheint ja bislang damit zurechtzukommen. Wenn das langfristig nicht geht, nimmst du dir das nächste Mal einen ebenfalls Hochsensiblen.
Das wäre bestimmt interessant.
 

Abendlicht

Mitglied
Ich habe einfach unglaubliche Angst ihn mit meinen Eigenheiten zu überfordern und auszulaugen, weil ich aufgrund meiner Hochsensibilität gefühlt jeden Tag etwas auszudiskutieren habe und diese Gefühle bei mir immer sehr tief und intensiv sind. Ich möchte die Hochsensibilität aber nicht verstecken, sie gehört zu mir. Wir lernen uns grad erst kennen und die Anforderungen an ein Zusammenleben mit mir sind hoch.
Ich finde und hoffe, dass es einen Mittelweg gibt, zwischen Hochsensibilität verstecken und jeden Tag etwas ausdiskutieren zu müssen. Das klingt jetzt schon furchtbar anstrengend für beide Seiten. Hast du denn in der Therapie keine Wege erarbeitet, mit deiner Hochsensibilität besser umgehen zu können?

Eine gute Freundin von mir hat auch die Diagnose ,,hochsensibel" und seit sie in einer Verhaltenstherapie ist, ist der Umgang mit ihr für beide Seiten (sie selbst und andere) wesentlich angenehmer geworden.

Ich finde es schwierig, wenn die Hochsensibilität als Freifahrtsschein genutzt wird.
 

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