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Orientierungslos

Status
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B

Benjamin-29

Gast
Die Grenzen verschwimmen. Alles wird eingeweicht in einer relativistischen, grauen, lauwarmen Soße. Alle haben Recht und Unrecht zugleich, alle sind Opfer und Täter zur selben Zeit, alles ist nur eine Frage des Blickwinkels usw.
Das nennt sich Fortschritt, mein Freund. Was du hier kritisierst ergibt sich aus dem, was du an anderer Stelle favorisierst.

Sieh es mal so:
Die Naturwissenschaft sagt uns, dass Geschwindigkeit relativ ist, dass Masse und Energie äquivalent sind, dass man sich schnell und langsam durch die Zeit bewegen kann, dass es nicht drei, sondern 26 Dimensionen im Raum gibt, dass Elementarteilchen nicht gleichzeitig eine konkrete Position und eine Geschwindigkeit haben, sondern entweder das Eine oder das Andere, etc.

Wenn uns nun auch die Psychologie sagt, dass Täter gleichzeitig Opfer sind und dass Männer feminine Anteile haben, etc. - dann bedeutet das nicht, dass alles in einer "lauwarmen Soße eingeweicht" wird, sondern dass unser Bild der Realität präziser wird. Die Realität ist halt nicht Schwarz-Weiss.

Und wie schon gesagt: Ob man sich nun darüber beklagt oder sich dafür interessiert, bleibt jedem selbst überlassen. Möglich ist beides.
 

mikenull

Urgestein
Eines wissen wir aber nicht. Ob nämlich der "Mensch" nicht nur ein Auslaufmodell ist wie die meisten Tier-und Pflanzenarten. Vielleicht schafft die Evolution ( Ausführender der Mensch ) irgendwann schlagartig Bedingungen, in denen dieses Lebewesen gar nicht überleben kann? Weil es eben nicht vorgesehen ist.
 
D

Dr. House

Gast
Natürlich kann man es als Fortschritt bezeichnen und es ist auch ein Fortschritt, dass wir immer mehr wissen, die Bilder der Welt präziser werden.

Klar ist aber auch, dass Menschen einen klaren Rahmen brauchen. Etwas, woran sie sich orientieren können. Und diesen Rahmen zu finden wird nicht einfacher.

Ich mein, Lena ist ja ein gutes Beispiel. Man kann über sie sagen was man will, aber orientierungslos ist sie bei weitem nicht. Auch wenn ich mit ihrem Weltbild nicht übereinstimme, so hat sie wenigstens eines.
 

deadwood

Aktives Mitglied
Hallo Benjamin-29,

ich lese deine Beiträge immer mit besonderem Genuss und Erkenntnisgewinn.

Vielleicht kannst du mir ja bei folgendem noch ein wenig mehr dazu verhelfen:
..., dass es nicht drei, sondern 26 Dimensionen im Raum gibt,
Ich bin leider nie über die drei Dimensionen (oder wenn man die Zeit als vierte ansieht, meinetwegen auch vier) meiner kleinen realen Welt hinausgekommen. Allein schon darin mich zu orientieren, überfordert mich die meiste Zeit. 26 Dimensionen hingegen sprengen jegliche mir mögliche Vorstellungskraft.
Ich weiss, dass die Mathematiker rein formal in n beliebigen Dimensionen rechnen können; wobei mir aber mal ein Mathematikprofessor anvertraute, dass auch er sich darunter nichts mehr vorstellen könne.

Bei deinen Beiträgen gehe ich davon aus, dass deren Aussagen fundiert und nicht aus der Luft gegriffen sind.
Würde es zu sehr off topic sein, mal kurz anzudeuten, um was für Dimensionen es sich dabei handelt?
 

pete

Sehr aktives Mitglied
Eines ist jedenfalls klar - die Potentiale für die Zukunft liegen im Jetzt - wie wir uns als Einzelne, als Gesellschaft und als Staaten verhalten und entwickeln.
Das ist die Evolution, in der der Mensch Ausführender ist, Mike. Ob an Atlantis und/oder Lemuria was dran ist, ob da Bedingungen zum Untergang geschaffen wurden ? Wärs so, wäre die Evolution ein Muss :)

Peter
 

Polux

Aktives Mitglied
'Frei' zu sein bedeutet doch, sich sein Lebensziel selbst zu suchen (bzw. suchen zu dürfen).

Ich fühle mich nicht orientierungslos, ich habe einen Kompass und eine Karte und seit einiger Zeit auch ein Navi :). Ich verfahre mich nur noch ab und zu und dann nur kurz.

Viele vergessen imo, dass es nicht reicht sich 'Ziele' zu stecken. Das ist zwar schon ein Anfang, aber eben genau das- ein Anfang. Dann muss der 'Prozess' folgen um die Ziele zu erreichen. Schafft man es nicht, sich mit diesem Prozess - man kann es auch Weg nenne- zu verbinden wird man zwar vielleicht in der Ferne sein Ziel sehen, aber wird nie dort ankommen. Und der Weg kann manchmal steinig, unuebersichtlich und mühsam sein. So what? :)
 
B

Benjamin-29

Gast
Klar ist aber auch, dass Menschen einen klaren Rahmen brauchen. Etwas, woran sie sich orientieren können. Und diesen Rahmen zu finden wird nicht einfacher.
Stimmt, einfach ist es nicht - aber möglich. Erinner dich mal an die Zeit, als Kopernikus herausfand, dass die Erde nicht das Zentrum des Sonnensystems ist. Das hat die Menscheit damals in echte Selbstzweifel gestürzt. Man hielt sich damals halt noch für die Krone der Schlöpfung und das Zentrum der Welt.
Heute leben wir gut mit dem Wissen, dass nicht mal unser Sonnensystem das Zentrum des Universums und unser Universum auch nur eines von vielen ist.


Ich mein, Lena ist ja ein gutes Beispiel. Man kann über sie sagen was man will, aber orientierungslos ist sie bei weitem nicht. Auch wenn ich mit ihrem Weltbild nicht übereinstimme, so hat sie wenigstens eines.
Was mir an Lena gefällt, ist dass sie nicht verbort ist. Sie hat ihren Glauben, aber sie beansprucht nicht die einzig gültige Antwort auf alles zu kennen. Man trifft ja immer wieder Leute, bei denen das der Fall ist. Man erkennt sie gut daran, dass ihr Rolladen runter geht, wenn man an ihrem Weltbild rüttelt.
Bei Lena ist das nicht so. Ich glaub aber nicht, dass das an ihrem Weltbild liegt - sondern dass das Teil ihrer Persönlichkeit ist.

Ich für meinen Teil denke, dass die Leute bei denen der Rollanden runter geht, sich bei deiner Frage nach der Orientierung für eine einfache Lösung entschieden haben - aber mit der Zeit merken, dass ihre einfache Lösung im Vergleich mit der wirklichen Realität unzureichend ist. Sie wehren sich dann dagegen ihre Orientierung zu verlieren und reagieren zickig.

Ich für meinen Teil glaube darum, dass bei der Frage nach Orientierung die Persönlichkeit eines Menschen eine grosse Rolle spielt. Hinter dem einseitigen Weltbild von radikalen Islamisten oder Neonazis stecken ja meist auch viel mehr persönliche Themen, als religiöse oder politische Argumente. Die suchen sich halt die einfachen Antworten, wie du hier schon mal ganz richtig geschrieben hast. Wenn Menschen aber anfangen, sich mit ihren persönlichen Themen zu beschäftigen, dann wird meistens auch ihr Weltbild ausgewogener und vernünftiger.
 

Polux

Aktives Mitglied
ja, absolut, die Ziele sind nicht in Granit gemeißelt und können (oder müssen) auf dem Weg angepasst werden.

Wofür ist unser Kopf sonst rund? Doch wohl, dass unsere Gedanken die Richtung ändern können und sich nicht in Ecken festlaufen. :)
 

Aquila

Mitglied
Freiheit heißt doch auch, sich freiwillig in eine Abhängigkeit begeben zu können, oder?

Zum Beispiel, freiwillig und mit vollsten Bewusstsein die Nähe zu Gott zu suchen.

Wird man dadurch wieder unfrei? Gibt es überhaupt absolute Freiheit? Und was täten wir mit dieser Freiheit überhaupt?

Fragen über Fragen.

Aquila
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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